Rückblicke:
LESEDAUER: Zirka 50-60 min. je nachdem wie ausführlich 😉
Blogartikel zuletzt aktualisiert am 20.01.2024. (Bilder/Fotos von Pixabay/Pexels/Unsplash et al.)
by Ulla (Alle Blog-Artikel sind zu finden unter: www.bienchenhamster.de)
Blog-Artikel „CHRISTENTUM aktuell: Probleme und Chancen“: Hier in diesem Artikel – geht es zunächst eher überwiegend um Aktuelles in der katholischen Kirche Deutschlands – Probleme und Chancen…aber auch über Historisches beispielsweise das frühe Christentum wird berichtet.
Früheste Fundstücke aus dem 10. Jh. nach Chr.
Bei Erdarbeiten in der Nachbarschaft des Gebirges Ararat im Nordosten der Türkei wurden im Jahre 2018 über 400 byzantinische Kupfermünzen mit einem Bildnis von Jesus Christus und christlicher Inschrift entdeckt. Im Museum stellten Archäologen fest, dass die gefundenen byzantinischen Münzen aus dem 10. Jahrhundert nach Christus stammen. Auf der Vorderseite ist ein Bildnis von Jesus Christus, auf der Rückseite steht: «Jesus Christus, König der Könige». Byzanz war das sogenannte Ost-Römische Reich, das in der Spätantike nach der Reichsteilung im Jahre 395 n.Chr. aus der östlichen Hälfte des Römischen Reiches entstand. Das byzantinische Reich war die Hälfte des römischen Reichs im Mittelalter.
Das byzantinische Reich war das sogenannte Ost-Römische Reich in etwa 100 Jahre lang.
- Das Byzantinische Reich war ein Reich in der Antike und im Mittelalter, das mehr als 1000 Jahre lang existierte: Das Mittelalter war die Zeit zwischen dem 6. und 15. Jahrhundert. Es entstand aus der östlichen Hälfte des damaligen römischen Reiches.
- In der östlichen Hälfte des Reiches mischte sich damals der römische Einfluss mit griechisch-hellenistischen und orientalischen Elementen. Auf dem Höhepunkt der Macht reichte Roms Einfluss von Britannien bis nach Nordafrika, von Spanien bis weit nach Syrien.
- Das römische Imperium verfügte damals schon über eine gut funktionierende Verwaltung und ein straff geführtes Heer. Rom galt als Inbegriff der Zivilisation und feinen Lebensart, die auch Bürger in der Provinz nicht missen wollten: Feinstes Töpferhandwerk aus Italien, nordafrikanische Amphoren, Zimt und Pfeffer aus Indien, frische Austern vom Mittelmeer, Elfenbein und Datteln aus Afrika, Werkzeuge wie Scheren, Nadeln und Webgewichte, um feinste Tücher herzustellen.
- Diese Güter auch in die Provinz zu transportieren, setzt schon früh eine fein ausgebaute Infrastruktur voraus: z.B. Fernstraßen, auf denen der Fernhandel florieren kann.… dies waren damals noch – notdürftig ausgehobene, holprige Wege…auf denen zumindest Pferdekutschen und Planwagen einiger Maßen langsam fahren konnten.
Zur Zeit des Neuen Testaments war Geld allgemein schon im Gebrauch. Im Neuen Testament wurden bereits griechische und römische Kupfer- und Silbermünzen (Taler) erwähnt.
- In „Rabbinischen Quellen“ sind mehrere Hinweise zu antiken Geld-Systemen enthalten: Zum Beispiel in der ‘Mischna’ (um 150/220 n. Chr.), in der ‘Tosephta’ (um 200/250 n. Chr.), im ‘Palaestinischen Talmud’ (etwa um 400 n. Chr.) sowie im ‘Babylonischen Talmud’ (etwa um 500 n. Chr.).
- Diese Angaben sind jeweils älteren Rabbinern und ihren Schulen zugewiesen. (Quelle: Wolfram Weiser/Hannah M.Cotton: „GEBT DEM KAISER, WAS DES KAISERS IST . . .“ aus: Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik 114 (1996) 237–287.)
Anm.I: Die „Mischna“ ist die erste größere Niederschrift der mündlichen Tora und als solche eine der wichtigsten Sammlungen religionsgesetzlicher Überlieferungen des Judentums.Die Mischna bildet die Basis des Talmud (Lehre). Der Talmud ist nach der Tora das zweite, wichtige Buch im Judentum und das Kernstück gelebter, jüdischer Religiosität. Der Talmud ist aber auch eines der bedeutendsten Schriftwerke des Judentums. Er besteht aus zwei Teilen, der älteren Mischna und der jüngeren Gemara, und liegt in zwei Ausgaben vor: Babylonischer Talmud und Jerusalemer Talmud. (Wikipedia)
Anm.II: Die „Tosephta’“ = „Hinzufügen“, „Ergänzen“, ist ein Sammelwerk mündlicher Überlieferungen und Traditionen des Judentums aus rabbinischer Zeit. Sie stellt in vielen Fällen eine Ergänzung der Mischna, der Hauptsammlung, dar und entstand neben bzw. kurz nach dieser.
Alte byzantinische Kupfer-Münzen mit Christus-Abbildung
(Bild: Pixabay)
Tempora mutantur, nos et mutamur in illis.
„Die Zeiten ändern sich, und wir ändern uns in ihnen“
Die Zeiten ändern sich… Zeit ist ein hohes Gut… gerade in unserer jetzigen Zeit, scheint niemand mehr Zeit zu haben… das Leben – wie wir es bisher kannten – verändert sich gerade… auch im christlichen Sinne – findet eine deutliche Veränderung statt, viele haben es nur noch nicht so bemerkt…
Kurzer Ausflug in die Historie:
Wer waren die ersten Päpste in Rom?
Das Wort „Papst“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet ‚Vater‘ (papa). Der Papst ist das Oberhaupt der katholischen Kirche. Er trägt sehr viele Titel, zum Beispiel ‚Bischof von Rom‘, ‚Heiliger Vater‘ oder ‚Primas von Italien‘.
Die Päpste des 4. Jh. nach Chr.
Der erste unter den Päpsten war eigentlich Simon Petrus (* in Galiläa; † um 65–67 n.Chr.). Er wurde als einer der erste Personen in die Gemeinschaft der Jünger berufen. Simon war ein Jünger von Jesus Christus. Sein Name war eigentlich Simon, aber Jesus nannte ihn Petrus. Simon Petrus gehörte zum innersten Kreis des Jesus von Nazareth: Er war Zeuge der Wiederauferstehung von jesus. Er arbeitete als Fischer in Kafarnaum am See Genezareth und stammte aus Bethsaida am See Genezareth. Genauere Daten sind nicht bekannt.
- Das päpstliche Amt und die Institution des Oberhauptes der katholischen Kirche in Rom lassen sich heute bereits bis ins 4. Jahrhundert n.Chr. zurückverfolgen und belegen.
- Die erste bekannte Verbindung des Titels „Papst“ mit dem Bischof Roms findet sich aus der Zeit des Marcellinus († 25. Oktober anno 304) Er war von 296 bis 304 n.Chr. Bischof von Rom.
- Für ihn ist erstmals der Titel Papa (= Papst) auf einer Inschrift des Diakons Severus in der Calixtus-Katakombe in Rom belegt. Marcellinus amtierte als 29. Bischof von Rom anno 296 bis 304 (unter dem berüchtigten römischen Kaiser Diokletian (Amtszeit: 284 bis 305 ). Marcellinus war stadtrömischer Herkunft.
- Marcellinus wurde, dem *Liberianischen Katalog zufolge, bereits im Jahre 296 n.Chr. noch zum Bischof von Rom gewählt. Damals folgte dann die diokletianische Christenverfolgung.
- Papst Marcellinus übernahm die Aufgabe, die Kirche (nach der Zerschlagung in der diokletianischen Christenverfolgung) neu zu organisieren und aufzubauen. Marcellinus starb während der diokletianische Christenverfolgung.
- Die diokletianische Christenverfolgung war ab 303 n.Chr. die letzte und schwerste der Christenverfolgung im römischen Reich. Bis zum späteren Konzil von Nicäa im Jahr 325 wurden sämtliche Christen, die sich dazu bekannten, von Diokletian und seinen Heeren verfolgt, ihr Vermögen konfisziert und ihre Kirchen und Wohnungen angezündet.
- Der „Liber Pontificialis“ – der auf einem heute verlorenen Textes basiert – berichtete dort von den guten Taten des später heiliggesprochenen Marcellinus und auch davon, dass während Diokletians Verfolgung Papst Marcellinus den Tod als Märtyrer fand. Der Liber Pontificalis ist eine chronologisch geordnete Sammlung von Biographien der Päpste. Wikipedia
JULIUS I. (lat.: aus dem vornehmen patrizischen Geschlecht der Julier stammend (= angesehenes altrömisches Patriziergeschlecht): Er wurde in Rom geboren (genaues Datum ist nicht bekannt), er starb am 12. April im Jahre 352 n.Chr. ebenda). Er wurde am 6. Februar im Jahre 337 zum Bischof von Rom (Papst) gewählt und hatte dieses Amt bis zu seinem Tod inne. Julius I. stärkte schon früh die Position des Heiligen Stuhls in Rom. Er ließ damals auch schon die Kirchen Santa Maria in Trastevere und Santi Apostoli in Rom erbauen – die es heute noch gibt. Er war der letzte Papst – der seit Petrus ununterbrochenen Reihe – heute als Heiliger verehrt wird.
- LIBERIUS war anschließend von 352 n.Chr. bis zu seinem Tod (+366 n.Chr). – Bischof von Rom und damit aus katholischer Perspektive Papst. Nach Jahren als römischer Lektor, Diakon und Priester – wurde er im Jahre 352 n.Chr. Bischof von Rom und somit als Nachfolger von Julius I gewählt. LIBERIUS stammte aus einem vornehmen gallischen Geschlecht und war von römischer Kultur geprägt.
- Im Jahr 354 legte Papst Liberius das Weihnachtsfest auf den 25. Dezember fest.
- DAMASUS I. (*305-/† 384) war nach LIBERIUS Bischof von Rom von 366 bis 384 n.Chr. Damasus forderte schon früh den Zölibat und festigte die besondere Vorrangstellung des Bischofs von Rom, den er als den einzigen, legitimen Nachfolger des Apostels Petrus verstand.
- Nach dem Tod von DAMASUS I. (anno 384 n.Chr.) wurde dann (als Nachfolger) SIRICIUS einmütig zum Bischof von Rom gewählt. Sein Name SIRICIUS bedeutet aus der Stadt SIRIS stammend. Er selbst war Römer und bereits seit LIBERIUS schon im Dienst der Kirche.
- Siricius von Rom (* um 334 in Rom; † 26. November 399) war Bischof von Rom – von Dezember 384 bis zu seinem Tod anno 399. Er war der erste Amtsinhaber, der den Titel Papst als Eigenbezeichnung führte.
- SIRICIUS stand – bereits seit der Zeit von LIBERIUS – schon früh im Dienst der römischen Kirche.
- Der Titel „Papst“ lässt sich zuerst bei SIRICIUS auch als offizielle Amtsbezeichnung nachweisen. Bußstrafen wurden durch ihn gemildert, der Zölibat verschärft und das Christentum zur alleinigen Staatsreligion des Römischen Reiches erklärt.
- Er war also auch – wie erwähnt – der erste Amtsinhaber, der offiziell den Titel Papst als Eigenbezeichnung führte. In der katholischen Kirche wird auch SIRICIUS (nach Julius I.) ebenfalls als Heiliger verehrt. (Quelle: https://www.heiligenlexikon.de/)
Seit Papst GREGOR VII. (von 1073 bis 1085) nimmt die römische Kirche den Titel Papst als exklusives Vorrecht des jeweiligen römischen Bischofs in Anspruch. Der davon abgeleitete deutsche Begriff Papst tritt erst ab dem späten Mittelalter in unterschiedlichen Schreibweisen auf. So werden heute auch die frühen Bischöfe Roms traditionell auch in der deutschen historischen Literatur als Päpste bezeichnet.
Anm.: Papst (von altgriechisch πάππα, Kirchenlatein und auf italienisch: papa] ist der deutschsprachige geistliche Titel für den Bischof von Rom als Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche. Weitere Bezeichnungen sind hier Heiliger Vater und Pontifex Maximus. Die Päpste tragen seit dem 5. Jh.n.Chr., nach dem Vorbild ihrer Amtsbrüder aus ALEXANDRIA (Ägypten), vor allem den Ehrentitel Papa.
Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation befand sich erst später in Mittel- und Südeuropa – von anno 962 bis 1.806 n. Chr.. Es war das Herrschaftsgebiet der römisch-deutschen Kaiser und Könige. Erst hieß es „Heiliges Römisches Reich“ und bekam später im 15. Jahrhundert n. Chr. den Zusatz „Deutscher Nation“, weil damals der größte Teil des Reiches überwiegend im deutschen Raum lag.
Die gesamte Christenheit geht nun auf ein großes Jubiläum zu.
Im Jahre 2025 werden Christen den 1700. Jahrestag
des Ersten Ökumenischen Konzils in der Geschichte der Kirche
begehen, das im Jahre 325 n. Chr. zuerst in Nizäa stattgefunden hat.
Nizäa lag früher in der Nähe von Konstantinopel, dem heutigen Istanbul. Im Jahre 325 berief der römisch Kaiser Konstantin I. das Erste Konzil von Nizäa ein, um eine frühe Kirchenkrise zu lösen. Zentraler Streitpunkt war dort damals schon früh die christologische Frage nach der Natur von Jesus und seiner Stellung gegenüber Gott dem Vater und dem Heiligen Geist. (Wikipedia)
Papst Franziskus bekräftigte kürzlich erneut den Weg der Einheit vor allem auch (mit den orthodoxen Christen) im Hinblick auf den 1700. Jahrestag des ersten Konzils von Nizäa (anno 325). Der ökumenische Impuls wird die Arbeit der nächsten Synodenversammlung und das nächste Jubiläum im Jahr 2025 prägen… heißt es aus Rom.
- Zeitgenössischen alten Quellen zufolge nahm damals der heilige Nikolaus von Myra bereits im Jahre 325 n.Chr. nachweislich an diesem ersten ökumenischen Konzil der Kirchengeschichte teil – dem Konzil von Nicäa (heutiges Iznik im Landkreis der türkischen Provinz Bursa an einem See liegend).
- Die alten Akten des Ökumenischen Konzils von Nicäa (aus dem Jahr 325 n.Chr.) verzeichneten damals auch explizit die Teilnahme eines Bischofs namens Nikolaus von Myra. (Anm. Quelle: Nachzulesen im „Martyrologium Novacellense“ /Hugo von Châlons – Kardinal/Bischof des Zisterzienserordens).
Das Erste Konzil von Nizäa wurde also von Kaiser Konstantin I. dem Großen – 325 n. Chr. – in Nizäa einberufen. Kaiser Konstantin I. war von 306 bis 337 n.Chr. römischer Kaiser und in etwa gleichalt wie Nikolaus von Myra. (Anm.: „Nizäa“ heißt heute Iznik (Türkei) – die Stadt liegt südwestlich etwa 100 km entfernt von Istanbul (früher Byzantion).
Anm.: Nikolaus von Myra, Bischof: Nikolaus war vermutlich in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts n.Chr.
der Bischof von Myra in Kleinasien. Siehe hierzu Ausführlicheres (Nikolaus von Myra) in meinem anderen Blogartikel: https://bienchenhamster.de/advents-und-weihnachts-gedichte/…TIPP: Erst gegen Artikel-Ende folgt dort die ausführliche Legende über Nikolaus von Myra.
Nun zurück in unser aktuelles 21. Jahrhundert:
Der Vatikan-Staat
MEMENTO MORI
Der Ausdruck Memento mori (lateinisch, sinngemäß
„Sei dir der Sterblichkeit bewusst“) entstammt dem antiken Rom.
Papst Benedikt (†)
Der emeritierte Papst Benedikt XVI., Joseph Ratzinger (*1927-/† 2022), ist am 31. Dezember 2022 im Alter von 95 Jahren gestorben, wie der Vatikan mitteilte.
Von 2005 bis 2013 war er als Papst das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche und war damit der erste deutsche Papst seit fast 500 (482) Jahren. Er war von seiner Wahl am 19. April 2005 an – bis zu seinem Amtsverzicht am 28. Februar 2013 der 265. Bischof von Rom und damit Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche sowie das siebte Staatsoberhaupt der Vatikanstadt. Die derzeitige Anwesenheit von über zehntausend Pilgern in der ewigen Stadt Rom zeigt deutlich, wie stark die Trauer um den Papstes Benedikt doch ist…
So teilte der Heilige Stuhl kürzlich mit, dass der frühere Privatsekretär von Benedikt XVI., Erzbischof Georg Gänswein nun – nach dem Tod von Papst Benedikt – Rom verlassen hat und wieder in sein Heimatbistum Freiburg zurückgekehrt ist. Gänswein ist seit 7. Juli 2023 wieder in Freiburg, wo er vor rund 40 Jahren Theologie studierte. Papst Franziskus hatte den 66-Jährigen aus dem Vatikan zurück in sein Heimatbistum geschickt. Er lebt nun bescheiden in einer Wohnung im Priesterseminar.
HOHER BESUCH IN ROM
HOHER BESUCH IN ROM mit dem damaligen Papst Benedikt XVI. (*1927-/† 2022):
George Walker Bush (*1946-/+2018), meist abgekürzt George W. Bush, war ein US-amerikanischer Politiker der Republikanischen Partei und von 2001 bis 2009 der 43. Präsident der Vereinigten Staaten.
Die römische Kirche heute und ihre Krisen
Die katholische Kirche blickt auf eine
lange 2000-jährige Geschichte zurück und ist wohl
noch derzeit die bekannteste religiöse Institution der Welt.
Doch wo Licht ist – ist auch Schatten…
RÖMISCH-KATHOLISCH
„Der freie Fall der katholischen Kirche ist noch nicht vorbei…“
– titelte kürzlich (2022) die Tageszeitung „Rheinische Post“. Die katholische Kirche steckt in einer der größten Krisen: Der SYNODALE WEG in Deutschland fordert daher dringend einen deutlichen Kulturwandel: Glauben-Reformen-Zukunft stehen auf dem Spiel. Mit neuen Reformvorschlägen traten die Teilnehmer der „deutschen“ Synode erstmals für eine Änderung kirchlicher Lehre ein, auch Segensfeiern für gleichgeschlechtliche Paare sollen vielleicht möglich werden. Doch Rom bleibt der Entscheidungsträger und ist „not amused“ über den deutschen Sonder-Weg…
AM ENDE ABER WIRD DOCH ALLEIN ROM ENTSCHEIDEN..
2026 soll sich die Vollversammlung des Synodalen Weges noch einmal zu einer Auswertung treffen. Geplant ist zugleich, die Gespräche zwischen Bischöfen und Laien in Form eines Synodalen Rates zu verstetigen.
Wie eine Synode hat auch der Synodale Weg nur beratenden Charakter. Das letzte Wort bei einer möglichen Umsetzung der Beschlüsse in ihrem Bistum haben die Ortsbischöfe. Das soll die Einheit mit der Weltkirche gewährleisten und einen nationalen Sonderweg verhindern.
Glauben heißt nicht wissen.
- Der Begriff Glauben ( fides: „Vertrauen, Glaube, Zutrauen“ kommt vom Lateinischen auch „credere cor dare“ und bedeutet „mit Herz an etwas hängen“.
- Der Begriff wird jedoch oft (in einem engeren Sinn) verwendet als ein „Fürwahrhalten“, das im Kontrast zu bloßer Meinung und zum Wissen eher subjektiv und nicht objektiv begründet ist.
- Der Glaube – im Kontext religiöser Überzeugungen – ist eine Grundhaltung des Vertrauens in die Lehre z.B. einer Religion und der mit ihr verbundenen Personen. (Wikipedia)
- Manche sagen: Glauben heißt nicht wissen.
- Wissen ist etwas, das im Kopf passiert, und glauben ist etwas, das im Herzen passiert.
- „Glaube heißt aber auch – überzeugt zu sein von Dingen, die man nicht sieht und das heißt – einfach nur sehr, sehr inständig hoffen auf etwas“… (Zitat: Thomas Mursch-Edlmayr. Journalist)
Ein System-Wandel? Glaubensverlust und Kirchenaustritte:
Ist uns der Glaube denn verloren gegangen?
„Die Botschaft hör´ ich wohl, allein mir fehlt der Glaube“? Genauer gesagt, lässt schon vor über 200 Jahren „J.W. Goethe“ (1749–1832) seinen „Faust“ diesen Satz sprechen: Dieser sitzt in seinem Studierzimmer, grübelt über den Sinn seines Lebens nach und als er „den Chor der Engel“ hört, kommt er schließlich zu der resignierenden Erkenntnis, mit der angenommenen Sinnleere nicht mehr weiter leben zu wollen…er lässt sich schließlich aber dann doch noch einmal überzeugen…
- Wie war das noch mit der Gretchenfrage? Goethes Faust – der Tragödie erster Teil ist nicht umsonst eines der bedeutendsten Werke der Literaturgeschichte.
- Schon Faust verfällt seinem Mephisto. Hinter der Tragödie verbirgt sich ein völlig anderes Welt- und Menschenbild: „Die Gelehrten – und die Gretchentragödie“.
- »Nun sag, wie hast du’s mit der Religion?« Faust-Vers 3415 (Marthens Garten). Doch Faust gibt Gretchen keine eindeutige Antwort...Interessant übrigens ist es, dieses Werk einmal wieder zu lesen…sicher mit ganz anderen Augen, als noch damals zu unserer Schulzeit.
- Wir dürfen uns absolut nicht wundern, wenn in unserer heutigen Zeit „andere Religionen“ in diese – für viele Christen – „zunehmend vorherrschende Sinn-Lücke“ vieler Menschen nun vorstoßen…
Sind die Kirchen selbst an den Kirchenaustritten schuld?
Die Amtsgerichtstermine zum Kirchenaustritt seien z.B. in NRW bis Ende 2023 ausgebucht…so heißt es. Das gabs noch nie…
„Es sei höchste Zeit überkommende kirchliche Strukturen zu durchbrechen, welche aktuell die „Aufklärung“ von Missbrauch durch Priester derzeit ausbremsen. Es täte der Kirche gut, die enormen Austrittszahlen als einen warnenden Hinweis darauf auch zu sehen“ … so die Autorin (Protestantin) Claudia Becker im Interview der Welt-Am-Sonntag-Zeitung.
- Der kath. Kirche vorzuwerfen, sie würde nichts tun, ist aber ungerecht. Es gibt neben einer großen, aktuellen Missbrauchsstudie auch Präventionsprogramme, Entschädigungen…Dennoch fehlt es überall immer noch an Transparenz. Der Glaubwürdigkeit der Kirche fügt diese schleppende Aufklärung und oft der Versuch der Vertuschung sehr großen Schaden zu.
- Wenn die kath. Kirche nicht irgendwann eine kleine Minderheit werden will, muss sie ihre Fehler eingestehen und vor allem veraltete Traditionen endlich – ohne Tabus – durchbrechen.
- Gleichberechtigung von Frauen und Männern gehört in unserer heutigen Zeit ganz selbstverständlich unbedingt dazu und vor allem endlich das Ende des längst überholten Pflicht-Zölibats.
Der Limburger Bischof Georg Bätzing (*1961) ist seit dem 18. September 2016 Bischof von Limburg und seit März 2020 Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. Er gilt als ein Hoffnungsträger, der den Reform-Prozess des „Synodalen Weges“ kräftig unterstützt. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hatte noch im April 2022 die herbe Kritik ausländischer Kardinäle und Bischöfe an dem derzeitigen Reformprozess der deutschen Katholiken deutlich zurückgewiesen. Aber seine Handlungsfähigkeit ist absolut begrenzt...nur ROM – als die letzte „Instanz“ – kann hier weiterhelfen, diesen wichtigen Weg zu gehen.
Und hier beginnen die Zweifel…
- Der Rückgang traditioneller Familienstrukturen – wie sie früher einmal waren – treffe die Kirche schon länger ganz besonders empfindlich – ebenso wie der Ansehensverlust moralischer Autoritäten.
- „Die Kirche ist in keinem guten Zustand. Die Weitergabe des christlichen Glaubens werde aus den Augen verloren“… so heißt es.
- Die Führung ist beschädigt, durch immer neuere Fehltritte (Vertuschungen) im Umgang mit dem Missbrauchsskandal durch Priester.
- Die Basis dagegen verzettele sich in Grabenkämpfen um ewig gleiche Reform-Themen“... meint dagegen auch der Katholik Lucas Wiegelmann (*1983) – Feuilleton-Journalist und RESSORTLEITER FORUM WELT – im Interview der Welt am Sonntag (WAMS).
MISSBRAUCH
Ende September 2022: Der Aachener Bischof Helmut DIESER (*1962) ist Missbrauchsbeauftragter für die deutsche Bischofskonferenz. Sein Stellvertreter wurde der Freiburger Erzbischof Stephan Burger (*1962).
Beide folgten auf den Trierer Bischof Stephan Ackermann (1963), der das Amt des Missbrauchsbeauftragten bereits 2022 abgegeben hat. Ackermann hatte im März 2022 den Klarnamen einer Missbrauchsbetroffenen offengelegt. Nun wehrte sich die Frau und verklagte das Bistum Trier sowie Bischof Ackermann persönlich. Ackermann hatte nach dem Vorfall eine Unterlassungserklärung unterzeichnet und die Frau um Entschuldigung gebeten. Der Zusammenschluss der Missbrauchsopfer im Bistum Trier „MissBiT“, begrüßte den Rücktritt des Trierer Bischofs Ackermann vom Amt des Missbrauchsbeauftragten der Deutschen Bischofskonferenz (DBK).
In seiner neuen Aufgabe sieht sich „der Aachener Bischof Dieser“ vor großen Herausforderungen, die er anlässlich der Herbstvollversammlung der deutschen Bischofskonferenz in Fulda auch deutlich machte…
- Wegen der Missbrauchsfälle im Erzbistum München hatte der Limburger Bischof Bätzing schon früh grundlegende Reformen der katholischen Kirche gefordert. Georg Bätzing, hat das Outing zahlreicher queerer Mitarbeitender in der katholischen Kirche begrüßt.
#OutInChurch – Für eine Kirche ohne Angst (auch kurz Out in Church; englisch für „Coming-out in der Kirche“; mit Hashtag
#
) ist der Name einer Initiative und eines Manifests von queeren Menschen, die beruflich oder ehrenamtlich in der katholischen Kirche in Deutschland tätig sind… (Wikipedia)
- Auch Stefan Heße (Erzbischof von Hamburg) äußerte Respekt für die Initiative „‚OutINChurch“.
- Manche Bischöfe und Generalvikare deutscher Diözesen hätten zugesichert, dass queere kirchliche Mitarbeiter in ihrem Bereich nicht mit Kündigung rechnen müssten.
„Solche persönlichen Äußerungen nützten aber wenig; es gebe hier absolut rechtlichen Handlungsbedarf“… sagte Katrin Göring-Eckardt (*1966) Bündnis 90/Die Grünen. Aus Sicht der Bundestagsvizepräsidentin müssten insbesondere die Loyalitätspflichten des kirchlichen Arbeitsrechts in den Blick genommen werden.
„Es gibt ganz spezifische systemische Ursachen für Missbrauch und seine Vertuschung“, sagte Bischof Bätzing (*1961), „und diese müssen dringend sofort verändert werden„. Dazu sei etwa der Synodale Weg auch da. Das Erzbistum München und Freising habe bis spätestens in einem Jahr (2023) deutliche Reformen in Aussicht gestellt. „Daran wird man die Bistumsleitung aber auch messen dürfen“…, machte Bätzing deutlich.
Reinhard Kardinal Marx ist Kardinal der römisch-katholischen Kirche und seit Februar 2008 Erzbischof von München und Freising sowie Metropolit der zugehörigen Kirchenprovinz. Marx vertritt schon länger die Haltung, dass Priester nicht nur im Stand des Zölibates leben können, sondern dass auch verheiratete Priester in der römisch-katholischen Kirche möglich sein sollten. Er sprach sich bereits im Februar 2022 öffentlich für die Abschaffung des Pflichtzölibats aus und sagte: „Ich denke, so wie es jetzt ist, kann es nicht weitergehen“…
Quelle. Wikipedia
- „Wir brauchen eine schnelle systemische Veränderung in der katholischen Kirche.“ Mit diesem Satz hat sich auch der Limburger Bischof Georg Bätzing (*1961) auch ganz klar auf die Seite des Münchner Kardinals Reinhard Marx (*1953) gestellt.
- Kardinal Marx (*1953), früherer Bischof von Trier, in dessen Bistum nun ein kürzlich veröffentlichtes Gutachten von rund 500 Missbrauchsopfern und 235 möglichen Tätern berichtet hatte, bot an, noch im Amt zu bleiben, um an der Neugestaltung der Kirche mitzuarbeiten.
- Ein früheres Rücktrittsgesuch von Marx hatte Papst Franziskus bereits damals zurückgewiesen.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, sieht seine Kirche in einem deutlich tiefen Umbruch. In vielen gesellschaftlichen Bereichen und auch in der Kirche durchlebe man derzeit eine *Zeitenwende mit einem „schleichenden Relevanzverlust.“ – so der Limburger Bischof Bätzing.
(Anm.: NEWS VATIKAN (31. Januar 2022: https://www.vaticannews.va/de/kirche/news/2022-01/deutschland-bischofskonferenz-vorsitz-baetzing-begruesst-outing.html)
Anm.: *Zeitenwende = das Ende einer Epoche oder Ära und der Beginn einer neuen Zeit. (Wikipedia)
„Und wenn Du nichts gibst – als das Beispiel…“
Zitat frei nach Lucius Annaeus Seneca (ca. 4 v. Chr. – 65 n. Chr.) römischer Philosoph, Stoiker, Schriftsteller, Naturforscher und Politiker;
Die große Krise?
- Nicht nur das „katholische“ Christentum als Religion ist heute unstrittig in eine schwere Krise geraten, auch durch die digitalbasierte Kultur und Kommunikation.
- Die beiden großen Kirchen, die „evangelische“ und die „katholische“ Kirche in Deutschland haben seit einigen Jahren beide immer mehr Mitglieder verloren: In einer individuelleren Glaubens- und Lebenswelt sehen sie sich mit einem zunehmenden Mitgliederschwund und Bedeutungsverlust konfrontiert.
Die „Netz-Gemeinde“ aber vergrößert sich unaufhaltsam. Zur Zeit der einschlägigen „apps“ (snapchat, whatsapp, twitter, instagram, facebook und andere…) sind christliche Hauskreise, gemeinsames Singen und Beten einfach nicht mehr gefragt, um es vorsichtig auszudrücken.
Kirchentage waren immer schon wichtig…
- …ZIGTAUSENDE besuchten – noch vor Corona – in den letzten Jahren noch häufig „Kirchentage“… Ein Widerspruch in sich?
- Dass Kirchentage bestens besucht wurden, die Kirchen aber oft leer stehen, sei nur auf den ersten Blick ein Widerspruch, sagte Prof. Dr. Detlef Pollack (64, evangelisch) – Religionssoziologe an der Westfälischen-Wilhelms-Universität in Münster.
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Kirchentage waren immer schon ein großes Glaubensfest mit Gleichgesinnten. Einheit, Frieden, politische sowie religiöse Themen, Bewahrung der Schöpfung kommen dort zur Sprache. Man erlebt gemeinsam schöne Gottesdienste mit Festcharakter, erbauliche Predigten, Talkshows, Prominente, die vielleicht einen Bibeltext auslegen, gute Moderatoren und Musik etc. Man bekommt das absolut gute Gefühl, dass der Glaube nicht so ganz lebensfern ist. Es bildet sich oft ein Netzwerk von Gleichgesinnten, in dem man ökumenische Gemeinschaft als sehr wohltuend erlebt. Das war einfach schön.
Auch an „Weihnachten“ waren „DIE KIRCHEN“ noch die letzten Jahre bis 2020 wieder gut besetzt, gerade zur Christmette mussten in einigen Kirchen hier in NRW schon „Tickets“ für die Sitzplätze vergeben werden,... das war allerdings noch VOR Corona-Zeiten… War das nur ein „Trend“…?
2021: Mit rund 2,26 Milliarden Anhängern ist das Christentum heute noch vor dem Islam (über 1,8 Milliarden) und dem Hinduismus (rund 900 Millionen) die weltweit am weitesten verbreitete Religion. Das Christentum lässt sich in vier Hauptrichtungen unterteilen: Die römisch-katholische Kirche sowie die protestantischen, orthodoxen und anglikanischen Kirchen. (Wikipedia)
Das deutsche Wort „Kristentûm“ ist erstmals übrigens bei Walther von der Vogelweide (1170-1232) belegt. Er gilt als der bedeutendste deutschsprachige Lyriker des Mittelalters.
Muslime – Die späten Gewinner des demografischen Wandels
- Voraussichtlich werde es jedoch in vielleicht 50 Jahren – ab zirka 2070 – erstmals in der Geschichte deutlich mehr Muslime als Christen geben… prophezeite kürzlich US-Forscher Alan Cooperman. Dieser Aussage zugrunde liegt eine Berechnung des US-amerikanischen Meinungsforschungsinstituts «Pew Research Center». „Ziel unserer Studien ist, religiösen Wandel zu messen und den Einfluss auf die Gesellschaft zu verstehen.“ sagte Cooperman. Der Anteil der Muslime an der deutschen Bevölkerung wird laut einer Prognose des PEW-Meinungsforschungs-Instituts bis zum Jahr 2050 auf etwa elf Prozent ansteigen.
- Die Gesellschaften verändern sich derzeit rasant. Auch die deutsche…
Noch 1975 hatte in Deutschland etwa jede vierte Familie drei oder mehr Kinder. Das hat sich seitdem deutlich verändert. Als kinderreich gelten daher heute bereits Familien ab dem dritten Kind.
- So werde wohl später jeder zehnte Bürger Muslim sein…. Dies berechneten genauestens die Demografie-Forscher des renommierten Pew-Instituts in Washington. Das liegt dem „Pew-Direktor für Religionsforschung“ – Alan Cooperman – zufolge zwar vor allem an der höheren Geburtenrate in muslimischen Gesellschaften von derzeit durchschnittlich 3,1 Kindern pro Frau… so das Pew-Forschungs-Institut.
Derartige Werte können nur geschätzt werden, da die Religionszugehörigkeit in Deutschland als ein sensibles Merkmal betrachtet wird. Welcher Religion jemand angehört, wird in Registern und Bevölkerungsumfragen der Bundesämter nicht systematisch erfasst.
Siehe auch meinen anderen ausführlichen Blog-Artikel hier unter:
DER ISLAM und das Christentum:
„Religionen, die unbekannten kulturpolitischen Mächte“.
- In Deutschland etwa sind es derzeit (2022) im Schnitt nur 1,3 Kinder pro Frau, die geboren werden – 2,1 Kinder pro Frau wären zum Erhalt der Bevölkerungszahl erforderlich.
- „Muslimische Bevölkerungen sind in den Teilen der Welt konzentriert, die am schnellsten wachsen“, sagte Cooperman und meint damit vor allem Nigeria, Pakistan, Indonesien und Indien.
- In vielen islamischen Ländern steht „der Abfall vom Glauben“ unter hoher Strafe, teilweise der Todesstrafe, weshalb die Religionsforscher hier nicht mit „Verlusten“, sondern mit einem deutlichen Zuwachs der Konvertiten von rund drei Millionen Menschen rechnen.
Beispiel: Die in Afghanistan regierenden militant-islamistischen Taliban versuchen (den Vereinten Nationen zufolge) mit harten und repressiven Methoden Frauen zunehmend aus dem öffentlichen Leben zu drängen. Es wurde Frauen verboten, zu arbeiten und ab dem Alter von acht Jahren unterrichtet zu werden. Bis dato war der Unterricht nur auf die Lehren des Koran beschränkt. Frauen, die eine höhere schulische Ausbildung anstreben, werden gezwungen, Schulen im Untergrund zu besuchen, wo sie und ihre Lehrer, falls entdeckt, die Todesstrafe riskieren. (Wikipedia)
Anm.: Alan Cooperman – Laut dem „Pew Research Center“ (Washington D.C./USA) gilt er als „Der“ Experte für die Rolle und Statistik der Religion in der Politik der Vereinigten Staaten und hat auch über die – derzeit neu erstarkenden – Religionen in Russland und z.B. im Nahen Osten ausführlich berichtet.
ZUNÄCHST KURZ „HISTORISCHES“ zum Christentum…
Das Christentum besteht schon seit über 2000 Jahren: Es wurde zirka 380 n.Chr. bereits zur Staatsreligion im Römischen Reich – Das Dekret des oströmischen Kaisers Theodosius I. (*347-/+395) hatte damals schon weitreichende Folgen: Es verband die jüdisch-christlichen Wurzeln des europäischen Kontinents mit der der griechisch-römischen Kultur.
Bis zum Konzil von Nicäa im Jahr 325 aber – wurden Christen noch heftig verfolgt, getötet, ihr Vermögen konfisziert und ihre Kirchen angezündet. Besonders unter dem grausamen Kaiser Diokletian (*245 – /+316) – wie oben schon erwähnt – hatten die Christenverfolgungen stark zugenommen. Diokletian wollte alte heidnische Kulturen wieder aufleben lassen und zu einer Art Staatsreligion machen. Diokletian war von 284 bis 305 n.Chr. römischer Kaiser.
Aber seine antichristliche Politik scheiterte und wurde von einem seiner Nachfolger dem Kaiser Konstantin I. (*285 – /+337) aufgehoben.
Das Christentum ist heute eine Weltreligion, die aus dem Judentum hervorging. „Jesus“ selbst war Jude. Er wird von den Christen – auch heute noch – als Erlöser, als Messias – als Sohn Gottes angesehen. Das Judentum erkannte ihn damals jedoch nicht als den prophezeiten Messias an.
Historisches:
- Pontius Pilatus war – als Jesus lebte – der mächtige Statthalter der Römer (also die römische Besatzungsmacht) in Jerusalem (römische Provinz). Pontius Pilatus war von 26 bis 36 n. Chr. Präfekt des römischen Kaisers Tiberius in der Provinz Judäa. In der Bibel wird berichtet, dass er Jesus von Nazareth zum Tod am Kreuz verurteilte.
- Jesus, unser Religionsstifter, wurde damals als „Unruhestifter“ von den Römern – vor rund 2000 Jahren – gekreuzigt: Das römische Volk hatte Jesus vorgeworfen, sich als „König der Juden“ aufzuspielen und über das Land herrschen zu wollen.
- Viele Juden und auch Menschen anderer Völker glaubten damals fest Jesus. Sie nannten sich nun Christen. Juden, die Jesus nicht glaubten, blieben Juden. Danach entwickelte sich – einige Jahre später – erst langsam aber stetig das Christentum.
- Das geschah alles also vor über 2000 Jahren zunächst im Gebiet um Jerusalem.
- Das grundlegende Buch für den christlichen Glauben ist die Bibel. Die Entstehungsgeschichte der Bibel reicht nachweislich bis ins 1. Jahrtausend vor Christi Geburt zurück.
- Es sind die ältesten Texte der Bibel: Ehemals mündliche Traditionen und Überlieferungen, die Schreiber in den Ländern östlich des Mittelmeers schon ab etwa 600 v. Chr. auf Papyrus, Lederrollen oder Tontafeln schrieben.
- In dieser alten Tradition schilderten später z.B. die vier Evangelisten (Matthäus, Markus, Lukas und Johannes) unter anderem das Leben und Wirken von „Jesus“.
- Es gibt ein Papyrusfragment von etwa 125 n. Chr. – Es ist der älteste Beleg für das Neue Testament. Dieser Beleg handelt vom Prozess gegen Jesus: Die Frage »Bist du der König der Juden?« ist teilweise noch recht gut zu entziffern. (© John Rylands Library -Bibliothek in Manchester, England )
DIE HEBRÄISCHE BIBEL:
Juden glauben, dass Gott ihnen die TORA gegeben hat. In der TORA (= die Heilige Schrift der Juden) steht die Geschichte des Volkes Israel von der Schöpfung bis zur Ansiedlung in dem Land, das Gott dem Abraham (Stammvater Israels) versprochen hat. Die Tora = Die fünf Bücher Mose.
DIE HEBRÄISCHE BIBEL besteht also aus fünf Büchern. Der TANACH (oder Tenach) ist eine von mehreren Bezeichnungen für die Hebräische Bibel = die Sammlung Heiliger Schriften des Judentums. Der TANACH ist die Hebräische Bibel der Jüdinnen und Juden. Zum Tanach gehören insgesamt 39 Bücher.
- Erst um das Jahr 95 n. Chr. bezeugte der jüdische Historiker Josephus den endgültigen Umfang der Überlieferung des Tanach. Die frühen Christen übernahmen bereits den TANACH – die jüdische (hebräische) Bibel als ihre eigene „Heilige Schrift“.
- Sieben Jahrhunderte lang hatten damals Theologen um die richtige Anzahl dieser Schriften gerungen. Ausführlicher wird darüber berichtet auch in meinem anderen Blog-Artikel hier:
<<< DER ISLAM UND DAS CHRISTENTUM >>>
(Anm.: Die TORA ist der erste Teil des Tanach, der hebräischen Bibel. )
Der TALMUD ist für die Juden ebenfalls ein besonders wichtiges Buch. Es ist schon über 2500 Jahre alt. Im Talmud geht es darum, wie man sich richtig im Leben verhält. Die Juden glauben, dass Gott die Gesetze dem Propheten Mose gegeben hat. Der TALMUD wiederum ist also eine Sammlung der Gesetze und religiösen Überlieferungen des Judentums nach der Babylonischen Gefangenschaft (= eine Epoche der jüdischen Geschichte (597–539 v. Chr.), Quelle: Wikipedia.
DAZU SPÄTER NOCH AUSFÜHRLICHERES…wie z.B.: Über 100 Stellen im Koran beziehen sich auf Jesus, der dort „Isa ibn Maryam“ (Jesus, Sohn der Maria) heißt. Er wird im heiligen Buch des Islam häufiger mit Namen genannt als Mohammed, trägt zudem den Ehrentitel „Messias“ und wird sogar als „Wort Gottes“ bezeichnet. (www.katholisch.de)
DIE BIBEL: Katholisch-Evangelisch?
Es gibt keine „katholische“ Bibel. Die historische Geschichte wurde schon früh in hebräisch und danach in griechisch von vielen verschiedenen Verfassern aufgeschrieben.
Später wurde DIE BIBEL dann von Martin Luther ins Deutsche übersetzt. Martin Luther (*1483/+1546) war ein Augustinermönch und Theologieprofessor und einer der Initiatoren der Reformation. Es gibt für alle Christen nur eine Bibel. Sie wird auch die „Heilige Schrift“ genannt. Die Bibel besteht aus dem Ersten und dem Zweiten Testament und umfasst mehr als 66 einzelne Bücher.
Martin Luther war ein Mönch und Professor (+1483-/+1546) aus Deutschland. In den Jahren nach 1500 rief er die Menschen dazu auf, neu über den Glauben nachzudenken. Sein wichtigster Gedanke war, dass der Mensch nur durch die Güte Gottes in den Himmel kommt.
Martin Luther schlug vor, die Katholische Kirche zu ändern. Eine Veränderung heißt auch Reform, deshalb nennt man Luther oft auch den „Reformator“.
Wer waren die Reichsstände? Was war denn im Jahre 1529 so besonders‘? Die „Protestation“ vom 20. April 1529 wurde von einer stattlichen Gruppe von Reichsständen getragen: einem Kurfürsten nämlich und vier Fürsten (Kursachsen, Hessen, Brandenburg-Ansbach, Braunschweig-Lüneburg, Anhalt); Bald schlossen sich noch 14 andere Reichsstädte an.
Anm.: Historisch (wie wortgeschichtlich) besonders relevant ist die Protestation der reformatorisch gesinnten Fürsten beim Reichstag in Speyer anno 1529: In der Nachfolge wird das Substantiv Protestant von Protestation abgeleitet.
WAS HEISST HIER PROTESTANTEN?
Wortherkunft: protestantes = „die Protestierenden“, gemeint sind hier die Vertreter der damaligen Reichsstände, die auf dem Reichstag zu Speyer anno 1529 gegen die Wiederherstellung des teilweise aufgehobenen Wormser Edikts von 1521 protestierten;
(Anm.: Das Wormser Edikt war ein Erlass von Kaiser Karls V., mit dem anno 1521 über Martin Luther die Reichs-Ächtung verhängt und die Lektüre und Verbreitung seiner Schriften verboten wurde. Luther selbst sollte von jedermann, der seiner habhaft werden konnte, an Rom ausgeliefert werden, und es war unter Strafandrohung verboten, ihn zu beherbergen.)
- Protestantisch = Evangelisch? Der Beginn der *Reformation wird traditionell auf auf das Jahr 1517 datiert, als Martin Luther seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg geschlagen haben soll.
- Kaiser Karl V. war ein Angehöriger des Herrscherhauses Habsburg und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches:
- Auf dem Reichstag agierte Kaiser KARL V. (*1500-/+1558) mit einer doppelten Strategie: Zum einen versuchte er Martin Luther zu einem Widerruf zu bewegen und gewährte ihm dazu sogar freies Geleit.
- So kam es zu dem berühmten Auftritt Martin Luthers vor dem Reichstag in Worms:
- „Hier stehe ich. Ich kann nicht anders. Amen“ – sagte Luther – als er vor genau 500 Jahren vor den Reichstag nach Worms zitiert wurde, um seine Thesen zu widerrufen.
- Dies waren die berühmtesten Lutherworte. Gesprochen anno 1521 auf dem Reichstag zu Worms. Im Rathaus von Worms, jener alten und stolzen Kaiserstadt, eröffnete damals Kaiser Karl V. den Reichstag.
- Für den Kaiser war Luther einfach stur und unbelehrbar und offensichtlich schuldig. Er galt danach – zunächst als „Vogelfreier“.
- Mit diesem Bittschreiben setzte sich später Martin Luther (1483-1546) im Jahre 1541 bei seinem Landesherrn, dem sächsischen Kurfürsten Johann Friedrich I. (1503-1554) ein.
- Mithilfe einer – von seinem (ihm wohlgesonnenen) Kurfürsten Friedrich fingierten Entführung, hatte Martin Luther auf der Wartburg bei Eisenach zunächst eine sichere Zuflucht gefunden.
EISENACH-WARTBURG
- Der damals ausgedrückte Widerspruch („protestatio“) der evangelischen Reichsstände machte – wie erwähnt – aus diesen dann die sog. „Protestanten“. (Wikipedia: Hier findet man Näheres)
- Martin Luther verstarb 63-jährig an einem Herzleiden – im Beisein seiner geliebten Ehefrau Katharina – am 18. Februar 1546 in Eisleben. Er wurde er in der Schlosskirche zu Wittenberg unterhalb der Kanzel beigesetzt.
- Die Geschichte der Reformation war keine Jubelgeschichte, auch nicht für die Evangelischen. Die Trennung der Kirchen hatte viele Menschenleben gefordert und Kriege ausgelöst. Es war kein Ruhmesblatt, sondern es gab viel Leid und Schmerz.
- In Speyer überreichten später (auf dem Reichstag) fünf lutherisch geprägte Fürsten und vierzehn Reichsstädte eine Protestation, mit der diese sich gegen eine kaiserliche Entscheidung stellten.
Seither nennt man die Anhänger der Reformation „Protestanten“
Das Adjektiv „evangelisch“ leitet sich ab aus dem Wort „Evangelium“: Dieser Begriff ist altgriechischen Ursprungs und wird allenthalben mit „frohe Botschaft“ oder auch als „gute Nachricht“ übersetzt. (Wikipedia)
INFO: *Reformation (lateinisch: reformatio „Wiederherstellung / Erneuerung“) bezeichnet im engeren Sinn die damalige kirchliche Erneuerungsbewegung, die zur Spaltung des westlichen Christentums in verschiedene Konfessionen (wie Katholisch/Lutherisch/Reformiert) führte.
Die Reformation ging im frühen 16. Jahrhundert von den beiden Zentren Wittenberg und Zürich aus. Mit Unterstützung des Schweizer Rates konnte damals Huldrych Zwingli (1884-1531) die Reformation in Zürich in wenigen Jahren tatsächlich durchsetzen. (Zwingli war ein Schweizer Theologe und der erste Zürcher Reformator.)
Gesprühtes Wandgemälde (Marburg/Lahn) mit Luther und Zwingli im Zwiegespräch… (Künstler unbekannt)
Die römisch-katholische Kirche, die heute größte Kirche des Christentums, besteht aus mehreren Teilkirchen, welche die Vorrangstellung des Papstes in der Kirche anerkennen. (Jurisdiktionsprimat).
Näheres über den frühen „Werdegang“ des Christentums wäre hier im Blog-Artikel zu umfangreich: Dazu Ausführlicheres – wie oben erwähnt – in meinem anderen Blog-Artikel: „DER ISLAM UND DAS CHRISTENTUM“ – hier zu finden unter – https://bienchenhamster.de/der-islam-und-das-christentum/
https://bienchenhamster.de/der-islam-und-das-christentum/
Die heilige Schrift im Juden- und Christentum
- Interessant wäre es sicher auch, einmal wieder die BIBEL richtig zu lesen: Die Bibel ist mit ihren über 3000 Jahren eine der ältesten Text-Sammlungen überhaupt und mit ihren vielen einzelnen „Büchern“ sicher sehr spannend einmal wieder genau zu lesen.
- Sie ist unterteilt in das alte und das neue Testament und beinhaltet Geschichten und Erfahrungen, die alle zunächst mündlich überliefert worden sind.
- Später wurden diese Geschichten/Erfahrungen/Erlebnisse dann schriftlich festgehalten und geordnet. Die „Entstehungsgeschichte der Bibel“ reicht bis ins 1. Jahrtausend „vor Christi Geburt“ zurück.
- Die Bibel ist die Geschichte Gottes mit den Menschen und erzählt, wie Menschen „Gott“ begegnet sind und wie diese Erfahrung ihr Leben verändert hat.
- (Quelle: www.katholisch.de)
DIE ORIGINAL-BIBEL:
Der Codex Sinaiticus ist 1600 Jahre alt – und damit die älteste nahezu vollständig erhaltene Bibel-Handschrift der Welt. Teile des Textes wurden nun ins Internet gestellt, wie die British Library in London und die Universitätsbibliothek Leipzig mitteilten. Forschungsteams aus Deutschland, Großbritannien, Russland und Ägypten hatten das alte griechische Manuskript aufgearbeitet.
Nun sind rund 800 der 1460 Bibel-Seiten auf
www.codex-sinaiticus.net
zunächst für Forscher einsehbar…
- Der Codex Sinaiticus ist eines der bedeutendsten Bücher der Welt. Vor über 1600 Jahren mit Hand geschrieben, enthält es die christliche Bibel auf Griechisch mit dem vollständigen Neuen Testament. Der mit Anmerkungen reich versehene Text besitzt außergewöhnlichen Wert für die Geschichte der Bibel.
- Die Handschrift ist als das umfangreichste Buch, das wir aus der frühen Antike besitzen, ein Monument der Buchgeschichte. Der Name „Codex Sinaiticus“ meint wörtlich „Das Buch vom Sinai“.
- Der Codex Sinaiticus ist eine unvollständig erhaltene griechische Vollbibel aus dem 4. Jahrhundert n.Chr. Das Katharinenkloster am Fuß des Berges Sinai in Ägypten besaß den Codex bis 1869.
Der Codex Sinaiticus ist also die älteste Handschrift der christlichen Bibel, die in der Mitte des 4. Jahrhunderts n.Chr. geschrieben wurde und die erste überlieferte vollständige Fassung des Neuen Testaments darstellt. Der handgeschriebene Text ist auf Griechisch. Der Codex Sinaiticus trägt seinen Namen nach dem Katharinenkloster auf dem Sinai, wo er viele Jahrhunderte lang aufbewahrt wurde.
Das Codex Sinaiticus Projekt ist heute eine internationale Kooperation mit dem Ziel, das Manuskript in Gänze digital zu edieren und es über das Internet erstmals allen Menschen weltweit zugänglich zu machen. Führende Wissenschaftler, Konservatoren und Kuratoren bringen ihre Erfahrung in das Projekt ein, um jedermann zu erlauben, so nah wie möglich an die berühmte Handschrift zu gelangen…
In seiner überlieferten Form besteht der Codex Sinaiticus heute aus über 400 Blättern aus bearbeiteter Tierhaut, die 38 cm hoch und 34,5 cm breit sind. Auf diesen Pergamentblättern ist etwa die Hälfte des Alten Testaments, apokryphe Schriften (der Septuaginta) und das komplette Neue Testament geschrieben.
DIE BIBEL
Die Bibel ist das meistverkaufte Buch der Welt, doch niemand kennt ihre Verfasser. Neue Untersuchungen geheimnisvoller Manuskripte aus Israel bringen erstmals Licht ins Dunkel. Die nun entdeckten Schriftrollen stammen aus den Höhlen von Qumran am Toten Meer und sind offenbar das Archiv einer dortigen antiken Schreibwerkstatt.
Diese Originalblätter befinden sich heute zu Teilen in der Universitätsbibliothek Leipzig, der British Library, dem St. Katharinenkloster auf Sinai in Ägypten und in der russischen Nationalbibliothek in St. Petersburg.
Achte auf deine Gedanken – denn sie werden Worte,
Achte auf deine Worte, denn sie werden Handlungen,
Achte auf deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten,
Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter,
Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal.
TALMUD-Weisheit
THORA: die fünf Bücher Moses
Moses (*1279 -/ +1213 v. Chr.) wird als Ägypter dargestellt,
vermutlich Statthalter der Gegend um Gosen im Nildelta,
aber jedenfalls als Anhänger Echnatons (um 1350 v. Chr.).
Echnaton war ein altägyptischer König der 18. Dynastie. Dieser erhob den Gott Aton in Gestalt der Sonnenscheibe zum Gott über alle Götter Ägyptens.
Wie oben schon kurz erwähnt – folgt hier nun Ausführlicheres…für Interessierte… Der Pentateuch ergibt, verkürzt gesagt, eine Beschreibung der Geschehnisse von Beginn der Welt bis zum Beginn der Einwanderung der (späteren) Israeliten in ihr verheißenes Land.
BEGRIFFLICHKEITEN – kompliziert?
- Der jüdische Begriff Pentateuch (auch griechisch Thora genannt) ist der Ausdruck (PENTA) für die fünf Bücher Moses im Alten Testament: Genesis, Exodus, Leviticus, Numeri und Deuteronomium (= DTN – 5.Buch)
Zweitgesetz: Die zweite Verkündigung des Gesetzes durch Moses bezieht sich auf die Wiederholung der 10 Gebote vom Sinai vor der neuen Generation von Israeliten.
- Für die älteren Teile des Deuteronomiums (= das fünfte Buch des Pentateuch) wird eine Entstehung in Jerusalem (etwa 8. bis 6. Jahrhundert v. Chr.) vermutet. In ALEXANDRIA übersetzten damals schon jüdische Gelehrte im 3. Jahrhundert v. Chr. das Deuteronomium (DTN) in die damalige Sprache des östlichen Mittelmeerraums, das Altgriechische. Dabei blieben sie eng an der hebräischen Original-Vorlage.
Moses ist die Zentralfigur im Pentateuch. Nach biblischer Überlieferung führte der Prophet Moses als von Gott Beauftragter das Volk der Israeliten auf einer 40 Jahre währenden Wanderung aus der ägyptischen Sklaverei in das kanaanäische Land. In Gen 6,1–4 begrenzt Gott die Lebenszeit von Moses schließlich auf 120 Jahre (Todesalter des Moses).
- Das Deuteronomium (DTN) ist also das Fünfte Buch des Pentateuch: Der Inhalt dieses Buches ist der letzte Tag im Leben der Hauptperson MOSES: Moses verbringt diesen seinen letzten Tag mit Reden an das versammelte Volk Israel, das sich auf die Überquerung des Jordan und die Eroberung des von seinem Gott JHWH verheißenden Landes vorbereitet.
Am Ende des DTN (Deuteronomiums) stirbt Moses.
Quellen: kurze Erklärung von Wiki & Co.
Anm.: JHWH (hebräisch יהוה ) ist der Eigenname des Gottes Israels im Tanach. Außerhalb des Judentums ausgesprochen als Jachwe oder Jehovah;
Die Thora ist der erste Teil des Tanach, der hebräischen Bibel. Sie besteht aus fünf Büchern…
THORA – das alte mosaische Gesetzbuch – auf Jiddisch Tojre – ist also der erste Teil des Tanach (oder Tenach). Mit dem Begriff Thora wird auch die Thora-Rolle bezeichnet. Dies ist eine handgeschriebene Rolle aus Pergament mit dem unpunktierten hebräischen Text der fünf Bücher Moses.
THORA (heilige Bücher) heißt übersetzt „Wegweisung“ (auch „Belehrung“). Die „Thora“ (Belehrung) ist der erste und wichtigste Teil der hebräischen Bibel,
- Was ist die THORA genau? Im engsten Sinne sind das also ausschließlich die fünf Bücher Mose. (THORA – auch „Pentateuch“ (von griechisch pente = fünf / teuchos = Buchrolle) genannt, Penta (griechisch) = Fünf.
- Eigentlich aber – ist die THORA die gesamte jüdische Bibel oder das, was die Christen Altes Testament nennen.
- Der Begriff THORA bezeichnet im weitesten Sinne aber die gesamten – auf „mündlicher“ Überlieferung basierenden – Texte (Mischna und Talmud).
DIE ZEHN GEBOTE: Der Berg Sinai liegt auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel und ist 2285 m hoch. Er heißt arabisch جبل موسَى Ǧabal Mūsā ‚Mosesberg‘.
Die ältesten Überlieferungen des Tanach sind in der Thora (auch „Pentateuch“ genannt) gesammelt. Diese erzählt von der Schöpfung der Welt der Welt und Urgeschichte der Menschheit – bis zur „Erwählung“, Befreiung und Einwanderung Israels in Kanaan.
Der „TANACH“ – ist wie gesagt – die Hebräische Bibel... (Tanach oder Tenach ist eine von mehreren Bezeichnungen für die Hebräische Bibel).
- Der „TANACH“ = ist eine „SAMMLUNG“ aller Heiligen „Schriften“ des Judentums (Hebräische Bibel = Altes Testament).
- Der TANACH wird im Gottesdienst des Judentums auch als Miqra מִקְרָא (MIQRA = „LESUNG“) oder als „schriftliche“ THORA (nach seinem für das Judentum wichtigsten ersten Hauptteil und in Abgrenzung zur „mündlichen“ THORA in Mischna und Talmud) bezeichnet.
- Obwohl der „TANACH“ (Hebräische Bibel) die Heilige Schrift primär als verpflichtende Weisung vor allem für das tägliche Leben auslegt (denn jeder fromme Jude will sein ganzes Leben nach den Weisungen der Hl. Schrift leben), so finden sich dort doch auch Passagen zu fast allen Themen, die hier in der hebräischen Bibel, dem „Alten Testament“, beschrieben werden.
- Die gesamte hebräische Bibel (TANACH) ist also – wie oben erwähnt – das, was wir Christen „Altes Testament“ (AT) nennen und welche die Juden als ihren „TANACH“ bezeichnen: Also die komplette „Sammlung“ aller Heiligen Schriften des Judentums.
Der „TALMUD“ (der die bedeutendsten Schriftwerke des Judentums und die Sammlung der „Gesetze“ enthält) ist seinem Wesen nach vor allem die „AUSLEGUNG“ der Heiligen Schrift (Altes Testament), das heißt der hebräischen Bibel (= TANACH – altes Testament).
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- Der TALMUD wiederum ist aber auch eines der bedeutendsten Schriftwerke des Judentums (Religiöse Überlieferungen des Judentums nach der Babylonischen Gefangenschaft).
- Im TALMUD sind keine Gesetzestexte aufgeschrieben, sondern der Talmud ist ausschließlich die „Interpretation“ der biblischen Gesetze. Der TALMUD selbst enthält also keine biblischen Gesetzestexte.
- Die Mischna ist wiederum ein wichtiger Bestandteil des „TALMUD“. Die Mischna ist das erste Werk der „mündlichen“ Überlieferung des Judentums. Man nennt sie auch den „Gesetzeskodex“.
Nachdem ich mir die Mühe gemacht hatte, hier die einzelnen „Begrifflichkeiten“ – die mir doch als Christin nicht so vertraut waren – zu recherchieren bzw. hier zu erklären… hoffe ich doch, dass alles so einigermaßen richtig bezeichnet wurde. (Quellen zum Nachlesen finden sich unter anderem bei z.B. Wikipedia et al.)
Interessantes über die Entstehung des frühen Christentums (Genesis/Gilgamesch/Qumran etc.) steht auch – wie oben schon erwähnt – geschrieben hier in meinem anderen interessanten Blog-Artikel:
DER ISLAM UND DAS CHRISTENTUM.
https://bienchenhamster.de/der-islam-und-das-christentum/
Wenn Du am Abend schlafen gehst, so nimm noch etwas aus der Heiligen Schrift mit Dir
zu Bett, um es im Herzen zu erwägen und damit sanft einzuschlafen. Es soll aber nicht viel
sein, eher ganz wenig, aber gut durchdacht und verstanden. Und wenn Du am Morgen
aufstehst, sollst Du es als den Ertrag des gestrigen Tages vorfinden.
ZItat: © Martin Luther, 1483-1546, deutscher Augustinermönch, Reformator
Zur Situation im 22. Jahrhundert:
DER WEG NACH TAIZÉ:
Gott wieder finden? Werden wir das je schaffen?
Wie bzw. wo finden wir heute zusätzlich neue Wege zu Gott oder zum Glauben? So sind der „Jakobsweg“ mit seinen schönen Pilgerwegen, an dem alle Pilger das (angebliche) Grab des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela in Galicien besuchen und auch die „Pilgerwege“ zu dem berühmten Ort „Taizé“ bekannte Wege zur inneren „Einkehr“. Seit den 1950er Jahren reisen zudem zahlreiche junge Menschen aus aller Welt nach Taizé. In den Sommermonaten sind es tausende… Unsere Anreisedauer (Auto) von Saarbrücken bis Taizé betrug damals mit kurzen Pausen etwa 5 Std. (etwa 450 km).
Ökumene am Beispiel von Taizé
– Glauben und Sinnfindung auch im digitalen Zeitalter –
Wie schön… Dieser kleine, einfach wunderbare Ort „Taizé“, den ich schon als junger Mensch mit Freunden damals besuchen durfte, liegt nahe dem ostfranzösischen Kloster „Cluny“ (altehrwürdige Abtei) und nördlich von Lyon bei Mâcon im Burgund. Der Ort ist nicht nur für junge Christen immer wieder eine besondere Erfahrung des Christentums. Taizé gilt als Symbol der „ökumenischen“ Bewegung. Es gibt das ganze Jahr über dort für jeden Menschen Besuchsmöglichkeiten bei der Bruderschaft.
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„Frère Roger“ (1915-2005) war Protestant und (anno 1949) der Gründer der Glaubensgemeinschaft von Taizé. Schon als Jugendlicher war Frère Roger zur Überzeugung gelangt, dass eine lebendige Gemeinschaft ein Zeichen der Versöhnung sein kann und dass „ein konkretes Leben hier in einer Bruderschaft“ zu einem Zeichen werden kann. Deshalb wollte er mit Menschen zusammenleben, deren vorrangiges Anliegen „die Versöhnung“ war: Es liegt die ursprüngliche Berufung von Taizé darin – wie er es ausdrückte – ein „Gleichnis der Gemeinschaft“ zu sein, als kleines, sichtbares Zeichen.
Die Communauté de Taizé [tɛze] (Gemeinschaft von Taizé) ist ein internationaler ökumenischer Männerorden in Taizé, rund zehn Kilometer nördlich von Cluny, Département Saône-et-Loire, Frankreich. Zu Corona-Zeiten gelten derzeit geänderte Öffnungszeiten.
Der Bruderschaft in Taizé gehören heute über 100 Männer an, die aus allen Erdteilen und „unterschiedlichen christlichen Konfessionen“ stammen. Die Communauté de Taizé nimmt keine Spenden oder Geschenke an, sondern erwirtschaftet ihren Lebensunterhalt ausschließlich mit dem Erlös ihrer Arbeit. Das Besondere, das jeder erlebt, der einmal in Taizé war, den „Geist von Taizé“, kann man allerdings nicht beschreiben – man muss ihn selbst erlebt haben.
ÖKUMENE = Gesamtheit aller Christen und der christlichen Kirchen.
Im Mittelpunkt der „ökumenischen“ Taizé-Treffen ( die alljährlich wichtige Etappen auf dem von Taizé ausgehenden „Pilgerweg des Vertrauens“ sind) stehen im Vordergrund Gebete, Meditationen und Gottesdienste. Die ökumenische „Communauté de Taizé“, die samstäglichen wunderbaren Lichterfeiern und die internationalen Jugendtreffen – erfreuen sich (nicht nur bei der Jugend) immer wieder wachsender Beliebtheit. (Näheres für Interessierte unter: http://www.taize.fr ).
Die Versöhnungskirche der „Communauté de Taizé“, ist derzeit für die Öffentlichkeit (in Corona-Zeiten) geschlossen, die Dorfkirche von Taizé aber steht für das persönliche Gebet immer zur Verfügung.
„Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir wünschst für diese Welt“.
Zitat: © Mahatma Gandhi (1869-1948) war ein indischer Gelehrter, Jurist,
Publizist, Morallehrer, Asket und Pazifist, der zum geistigen und politischen
Anführer der indischen Unabhängigkeitsbewegung seiner Zeit wurde.
Glauben im digitalen Zeitalter
- Religiöse Sinnfindung bzw. Sinnstiftung oder Sinnleere? Ist die Frage nach Religion nicht wieder ganz „aktuell“ in unserem menschlichen Universum? An was glaubt der Mensch eigentlich im heutigen digitalen Zeitalter?
- Vor langer, grauer Vor-Zeit versammelten sich die Menschen um das Feuer oder an ganz besonderen geheimnisvollen Orten in der Natur und befragten die allwissenden Götter und baten um deren Gunst.
- Heute fragen wir lieber „Siri“ oder den „Herrn Google“ und sitzen ganz allein mit ihm vor unserem Bildschirm. Wir sind nun anscheinend dadurch allwissend, wir sind mächtig, wir sind omnipräsent…
- „Im Namen des „Internets, der Wifis und der Smartphones, Enter. Der Hashtag # ist unser neues Rauten-Glaubenssymbol, wie uns „Jim Gilliam“ in seinem Buch „The Internet is My Religion“ deutlich machen will.
Einfach alles, was wir hier anpacken, wird zur Community oder „Bewegung“ etc. zu unserer neuen „Religion“. (Quelle: politik-digital.de).
Sinnsuche… deutlicher Reformbedarf?
Nein…im Ernst, es geht uns jetzt vielmehr um den „Bestand“ unserer alten, bisher noch immer vorherrschenden Glaubensgemeinschaften in der ganzen Welt. Menschen zu unterstützen in ihrer „SINNSUCHE“ und auch Halt und Orientierung im Leben zu geben, war stets die wichtigste Aufgabe der Religion.
„Einer fragte Herrn K., ob es einen Gott gäbe. Herr K. sagte: „Ich rate dir, nachzudenken, ob dein Verhalten – je nach der Antwort auf diese Frage – sich ändern würde. Würde es sich nicht ändern, dann können wir die Frage fallen lassen. Würde es sich ändern, dann kann ich dir wenigstens noch so weit behilflich sein, dass ich dir sage, du hast dich schon entschieden: Du brauchst einen Gott.“– Zitat: © Bertolt Brecht (Werk: Die Frage, ob es einen Gott gibt)
- SINNFRAGE: Sind wir uns denn alle eigentlich noch im Glauben einig und auf der gleichen Wellenlänge mit unserer Religion und unserem Gott?
- „Eine Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens und aller Lebewesen gefunden zu wissen, heißt, religiös zu sein. Wer sein eigenes Leben und das seiner Mitmenschen als sinnlos empfindet, der ist nicht nur unglücklich, sondern auch kaum lebensfähig“. – ZITAT: © Albert Einstein (1879-1955), deutscher Physiker, Begründer der Relativitätstheorie, Nobelpreisträger.
„Was bin ich? Was soll ich tun? Was kann ich glauben und hoffen. Hierauf reduziert sich alles in der Philosophie“. Zitat: © Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799) , deutscher Physiker und Schriftsteller, Aphoristiker
Unsere Zukunft gestalten wir doch selbst, oder?
- „Irgendwann stirbt die christliche Kirche lautlos“… Eine Aussage, die ich irgendwann einmal von irgendeinem kirchlichen Würdenträger gehört oder gelesen habe.
- Das Gestrige oder „ewig“ Vorgestrige uralter Rituale muss neu überdacht werden. Es ist unbestreitbar, dass die Außenwirkung der Kirche von vielen „als nicht mehr hilfreich“ erlebt wird. Dies führt dazu, dass in den letzten Jahrzehnten bereits viele Menschen sich von der Kirche distanzierten.
- Wir haben mehr als genug Anlass, einmal intensiv über die christliche Zukunft nachzudenken. Wir brauchen dringend neue Impulse und Mut zur Veränderung.
- Ob die nächste Generation dies wohl noch vollbringen kann? Das ist sehr fraglich…alles ist im Wandel… Es geht hier um den „gelebten“ Glauben, also auch um unsere „Vorbilder“ – gerade bei der uns nachkommenden Generation. Es steht hier für unsere beiden Glaubensgemeinschaften viel – nein ALLES – auf dem Spiel.
Gestalten wir unsere Zukunft wirklich selbst?
Warum geht in ganz Deutschland die Zahl der Kirchenmitgliedschaften seit Jahren zurück? Viele Kirchen wurden schon geschlossen und einer anderen Bestimmung zugeführt.
Die Kenntnis von religiösen Riten nimmt allgemein – nicht nur in unserer Jugend – ab. Die wenigen sonntäglichen Gottesdienstbesucher sind meistens dieselben, die immer kommen und irgendwann sterben auch diese aus.
Eine Ausnahme gibt es gelegentlich noch – wie ich beobachte – bei den Kindergottesdiensten und an hohen Feiertagen. Hier ist eine doch recht erfreuliche Zunahme zu bemerken. Das steht und fällt natürlich nicht nur mit dem „Charisma“ der Geistlichen, sondern vor allem auch mit dem Eltern-Engagement. Dazu später mehr…
Als „Katholikin“ berichte ich hier über das „Christentum“
nun überwiegend über die katholische Kirche…
- da sie mir von Kindheit an gut bekannt ist und am nächsten steht, etwas ausführlicher auch über den „Vatikanstaat“ … zum Schluss folgt noch kurz das Wichtigste über den derzeit diskutierten Umgang mit „Missbrauch“ und den wichtigen „Synodalen Weg“ sowie Maria 2.0.
- Unter dem Motto „Maria 2.0“ starteten gläubige Frauen im Mai 2019 einen bundesweiten Kirchenstreik für mehr Frauenrechte in der Katholischen Kirche. Die Frauen protestierten damit gegen die längst überholten Machtstrukturen in der Kirche und die von ihnen kritisierte Vertuschung von sexuellem Missbrauch durch Amtsträger.
„Die heilige Kommunion“ nennt man den Hostien-Empfang:
Die in einer Eucharistiefeier „geheiligten Gaben von Brot und Wein“,
repräsentieren für die „Wandlung“ den Leib und das
Blut Christi (Transubstantiation).
Ist es der Priestermangel?
Oder sind es die Kirchen-Austritte?
ODER BEIDES? Die beiden großen christlichen Kirchen in Deutschland hatten schon bis 2019 bereits massiv an Mitgliedern verloren… und es geht weiter…
- Insgesamt traten die letzten Jahre mehr als eine halbe Million Katholiken und Protestanten aus den Glaubensgemeinschaften aus – so viele wie nie zuvor – und es geht seither immer weiter…
Die evangelische Kirche:
- Zur Zeit sind laut Presse, die Kirchenaustritte und zudem auch der „Priestermangel“ wieder auf einem recht hohen Niveau. Die beiden großen Kirchen in Deutschland hatte weiterhin die letzten Jahre viele Mitglieder verloren:
- Das zeigten die – im Juni 2020 – veröffentlichten Kirchenmitgliedszahlen der katholischen Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Weil die Mitglieder immer weniger werden, bleibt manchmal nur die Entscheidung für eine sog. „Entwidmung von Kirchen“, also die endgültige Aufgabe oder Verzicht als ein sakrales Gebäude.
- Auch in fast allen der 20 Landeskirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) mussten Kirchen bereits aufgegeben werden, wie eine Umfrage des Evangelischen Pressedienst (epd) ergab.
- Der frühere EKD-Ratsvorsitzende Prof.Dr. Heinrich Bedford-Strohm ( (Amtszeit: 2014-2021) erklärte: „Jeder einzelne Austritt schmerzt – nicht zuletzt, weil alle Mitarbeitenden hochmotiviert arbeiten.“
- (Anm.: Heinrich Bedford-Strohm (*1960) und kündigte schon früh an, ab Mitte 2021 nicht mehr als Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland zur Verfügung zu stehen, er bleibe aber noch bis zum Jahr 2023 ev. Landesbischof in Bayern).
- Seit 2022 ist Bedford-Strohm nun Vorsitzender des Zentralausschusses des Ökumenischen Rates der Kirchen.
- 11. 2021: Die westfälische ev. Theologin Dr. h.c. Annette Kurschus (*1963) ist die neue Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Die Synode wählte die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen (mit 126 von 140 Stimmen) zur obersten Repräsentantin der rund 20,2 Millionen deutschen Protestanten.
Martin Luther (1483-1546) war – wie oben erwähnt – ein Augustinermönch und Theologieprofessor. Er war der Initiator der Reformation und hatte damals die evangelische Kirchengeschichte in Deutschland wesentlich geprägt. Der Augustinermönch und Theologe hatte mit der Reformation eine tiefgreifende Veränderung der Gesellschaft angestoßen.
Die Statistik ist leider nicht schön zu reden…
- Der Vorsitzende der Katholischen-Deutschen-Bischofskonferenz, Limburgs Bischof Georg Bätzing (seit März 2020 – Nachfolger von Kardinal Reinhard Marx) erklärte, an der Statistik gebe es nichts schön zu reden.
- Auch beim Empfang der Sakramente wie Taufe, Kommunion und Hochzeiten gebe es einen deutlichen Rückgang. „Der Prozess der Erosion persönlicher Kirchenbindung zeigt sich dort besonders deutlich“, hieß es damals noch in einem Bericht der ARD/ tagesschau.de (26.6.2020).
- So gehören insgesamt nur noch 52 Prozent der Deutschen einer dieser beiden christlichen Konfessionen an. Bis 2060 könnte sich dieser Anteil der Kirchenmitglieder noch halbieren. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie von Freiburger Finanzwissenschaftlern im Jahr 2019.
- Diese aktuellen Kirchenaustrittszahlen sind zudem die zweithöchsten seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Selbst in Polen fehlt es mittlerweile an jungen Männern, die sich zu Priestern ausbilden lassen wollen.
- Weil man in Deutschland seinen Kirchen-Austritt nicht beim Pfarrer, sondern auf einem „Amt“ erklären muss, sind die Behörden die erste Quelle für aktuelle Zahlen. In den letzten Vorjahren stagnierten die Kirchen-Austrittszahlen noch lange auf hohem Niveau… die „Hemmschwelle“ ist nun gefallen…
Im Jahr 2019 gab es in Deutschland – nach Angaben der Deutschen Bischofskonferenz – noch rund 23 Millionen Katholiken und die evangelische Kirche in Deutschland zählte rund 21,14 Millionen Mitglieder der 20 Gliedkirchen* der EKD. Das geht aus den – von der Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) – im Jahre 2019 veröffentlichten Daten hervor.
(Anm.: *Gliedkirchen: Die Evangelische Kirche in Deutschland ist der Zusammenschluss von 20 weithin selbstständigen lutherischen, reformierten und unierten Landeskirchen in der Bundesrepublik Deutschland) .
Zirka 6 bis 7 Prozent „Gläubige“ in Deutschland sind derzeit Anhänger einer nicht-christlichen Religion – wie zum Beispiel dem Islam.
Heilige Leere: Wenn Kirchen nicht mehr gebraucht werden…Kirchen haben oft eine besondere Bedeutung im Leben der einzelnen Menschen. Sie sind für viele wichtiger Schauplatz von Übergangsritualen wie Taufen, Einschulungen, Konfirmationen, Hochzeiten und Begräbnissen. Daher wirken Kirchen auch für Menschen identitätsstiftend, die sonst wenig mit der Kirche zu tun haben. (Quelle: katholisch.de)
Bisherige Vorhersagen … Prognosen …
Zum Jahr 2050 werden sich – aller Voraussicht nach, wie oben erwähnt – bei den beiden Großkirchen in Deutschland (gegenüber heute) alle Mitgliedszahlen „mindestens“ halbieren.
Das besagte eine Prognose von Forschern der Universität Freiburg.
(02.2020: Demografischer Wandel, bpb)
Der Grund hierfür sei, so die Forscher, zum einen die demografische Entwicklung – es sterben wesentlich mehr alte Kirchenmitglieder als junge per Taufe aufgenommen werden. – Vor allem ist es aber auch eine Tatsache, dass die Kirche junge Erwachsene einfach nicht mehr an sich „binden“ kann. Der „Funke“ fehle. Die – einst getauften – „Jungen“ treten derzeit zuhauf aus den Kirchen aus.
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Auch Missbrauchs- und Finanzskandale beschleunigen diesen Trend extrem.
Der Kirchenrechtsexperte Prof. Dr. Thomas Schüller (*1961) betonte: „Kirchenaustritte seien kein Naturphänomen, sondern Ausdruck einer Entfremdung der Gläubigen von der Kirche und einer schwere Glaubwürdigkeitskrise der Kirche selbst“.
Wer über den Glauben spricht,
kann die „Amts-Kirche“
nicht einfach außen vorlassen.
- Die katholische Kirche, die sich selbst als den „mystischen Leib Christi“ versteht, ist beileibe nicht frei von Fehlern. Aber eine bessere habe ich persönlich bisher noch nicht finden können. Ihre Lehre ist mir von Jugend an vertraut.
- Als Eltern oder auch Erzieher ist man nur so lange glaubwürdig, wie sich die eigenen Worte mit dem persönlichen Verhalten decken. Junge Menschen sind überaus kritisch und beobachten uns Ältere sehr genau. Sie fordern uns gern heraus und erwarten, dass wir „Farbe“ bekennen.
- Was wir ihnen an Glauben weitergeben, ist nicht in erster Linie Religion, Regeln und Wissen, sondern das, was und wie wir ES selber leben. Dazu gehören auch unsere Zweifel und Unsicherheiten…
- „Viel wirst du geben, wenn du auch gar nichts gibst als nur das Beispiel“ . – ZITAT: SENECA (Lucius Annaeus Seneca (ca. 4 v. Chr. – 65 n. Chr.), genannt Seneca der Jüngere; römischer Philosoph, Stoiker, Schriftsteller, Naturforscher und Politiker; ) Quelle: Wikipedia.
Papst Johannes Paul II. (1920-2005) (bürgerlich Karol Józef Wojtyła)
war ein polnischer Geistlicher. Er war von seiner Wahl am 16. Oktober 1978
bis zu seinem Tod im Jahr 2005 der 264. Bischof von Rom und damit Oberhaupt der
römisch-katholischen Kirche sowie das sechste Staatsoberhaupt der Vatikanstadt.
Kein katholisches Oberhaupt war je so präsent in den Medien wie er – mit Johannes Paul II. waren Papsttum und Popularität kein Widerspruch mehr. Am 1. Mai 2011 wurde der erste Pole auf dem Stuhl Petri seliggesprochen. Jetzt machte Papst Franziskus den Weg für dessen Heiligsprechung frei.
Friede-Freude-Götterfunken?…das ist es wohl, was uns fehlt:
Begeisterung sieht anders aus…man muss wirklich für etwas „brennen“…sollte es Bestand haben. Initiativen wie „Maria 2.0“ zeigen, dass die Menschen sich dringend Veränderungen in der Kirche sehnlichst wünschen… dazu später mehr…
DER VATIKAN-STAAT…
Wissenswertes in aller Kürze über den „VATIKAN-STAAT“ :
Das Staats-Territorium umfasst das mit einer Mauer umfriedete Gebiet des „vatikanischen Hügels“: Es ist von römischem Stadtgebiet umgeben. Auf dem 0,44 km² großen Areal der Vatikanstadt befinden sich der Papstpalast, der Petersdom mit dem Petersplatz, die Vatikanischen Museen, die Vatikanischen Gärten, der Governatorats-Palast, die Kasernen der Schweizergarde und der vatikanische Gendarmerie, die Direktionen des Osservatore Romano und von Radio Vatikan, ein kleiner Teil der Audienzhalle Pauls VI. sowie weitere Verwaltungs-Gebäude.
Die Lateran-Verträge
- Gemäß den *Lateran-Verträgen (1929) blieben der Petersdom und der Petersplatz weiterhin der Öffentlichkeit zugänglich.
- Die Sicherung des letzteren (obwohl Teil vatikanischen Territoriums) übernehmen normalerweise italienische Polizeikräfte.
- (*Info: Lateran = päpstlicher Palast und Basilika in Rom: Im Wesentlichen erkennt der Papst in den „Lateranverträgen“ die Stadt Rom als Sitz der italienischen Regierung an, während der italienische Staat die politische und territoriale Souveränität des Vatikans garantiert) .
Der Petersplatz ist Teil des Territoriums der Vatikanstadt.
Die Kolonnaden bilden die Staatsgrenze zwischen der Vatikanstadt und dem Staat Italien.
Die prächtige päpstliche „Sommerresidenz“
in Castel Gandolfo ( Residenza papale):
- Der apostolische Palast des Papstes (etwa 55 ha grosses Territorium) ist exterritoriales Gebiet (vergleichbar mit einer „Botschaft“) und erstreckt sich „malerisch“ über eine Länge von etwas über 2 km entlang des Kraterrandes des Albaner Sees in den nahen Bergen südöstlich von Rom.
- Er wurde im Jahre 1596 von Papst Klemens VIII. erworben und unter dem späteren Papst Urban VIII. (1624-1629) zum Papstpalast umgebaut. Hier hatten sich die bisherigen Päpste seit dem 17. Jh. traditionell in den Sommermonaten Juli, August und September zurückgezogen.
- Doch während Papst Benedikt – schon zu seiner Amtszeit – den Rückzugsort rund 25 Kilometer südlich von Rom liebte, lässt Papst Franziskus nun die Pforten des Castels für die Allgemeinheit (Touristen) öffnen.
- Nur Papst Benedikt XVI. zieht sich auch heute noch – nach seinem Amtsverzicht – oft auf diesen – seinen behaglichen Altersruhesitz – nach Castel Gandolfo zurück. Castel Gandolfo ist übrigens der Sterbeort zweier Päpste: Pius XII. (*1876 – /+1958) und Paul VI. (*1897 -/+1978). (Quelle: Kathpedia)
ES WAR EINMAL …
Wir waren damals vor vielen Jahren als „Abiturienten“ auf Klassenfahrt das erste Mal in Rom und vor allem ausgiebig in der sehenswerten Vatikanstadt. WIR WAREN BEGEISTERT! Diese Pracht und diese Herrlichkeit durch eine ausgiebige Stadtführung zu sehen – überall – war für uns damals wirklich überwältigend und ganz großartig.
Die „Vatikanstadt“ ist ein (mitten in der italienischen Hauptstadt Rom gelegener) „Stadtstaat“, der Sitz des Papstes und Zentrum der römisch-katholischen Kirche ist und unzählige berühmte Kunstwerke, Museen, Bauwerke, den berühmten „Petersdom“ und die “ Sixtinische Kapelle“ mit Michelangelos Deckengemälden umfasst. Die Stadt liegt auf der rechten Tiber-Seite Roms, auf dem vatikanischen Hügel (der damit die höchste Erhebung des Landes darstellt) und ist zum großen Teil von einer Stadtmauer umgeben.
ROM IST IMMER EINE REISE WERT
DER PETERSDOM:
Die Basilika „Sankt Peter“ im Vatikan in Rom, im deutschsprachigen Raum meist Petersdom genannt, ist die Memorialkirche des Apostels Simon Petrus. Sie ist auf dem Territorium des unabhängigen Staates der Vatikanstadt gelegen und eine der sieben Pilgerkirchen von Rom. (Wikipedia)
„VATIKANSTADT“ ist sowohl nach Fläche – als auch nach Bevölkerungszahl der kleinste allgemein anerkannte Staat der Welt und der einzige „mit Latein“ als Amtssprache. (Wikipedia)
HISTORISCHES – Wissenswertes… zum Christentum
- Seit wann gibt es eigentlich das Christentum? Hier kann man unendlich viele News/Fakten/Tatsachen im weltweiten „Netz“ nachlesen.
- HISTORISCHES daher nur in Kürze: Die römisch-katholische Kirche versteht sich gemeinsam mit den orthodoxen Kirchen als die Kirche Jesu Christi nach der Auferstehung (Pfingsttag), an dem (gemäß dem Neuen Testament) „der Heilige Geist über die Apostel kam“ (Apg 2,1ff.).
- Wissenswertes: Nach dem Todesjahr von Jesus Christus (etwa 30-33 n. Chr.) und der überlieferten Auferstehung Jesu – bildete sich danach die erste „christliche“ Gemeinde (Urkirche) mit den Aposteln und den Jüngern (Anhänger).
- Der Apostel „Petrus“ starb im Jahre 67 n. Chr. Sein ursprünglicher Name war Simon.
„Johannes der Täufer“
- Simon war ein Fischer aus Galiläa, bevor Jesus ihn (und seinen Bruder Andreas, der zuerst ein „Jünger“ des jüdischen Bußpredigers „Johannes der Täufer“ war) zu seiner Nachfolge rief.
- Simon-Petrus war also der Sprecher und Anführer der Apostel.
- Siehe hierzu auch historisch sehr Interessantes zum „Gilgamesh-Epos und den Qumran-Rollen“ in meinem anderen Blog-Artikel: „Der Islam und das Christentum“ (Hinweis zum Artikel unten (im Register) am Endes dieses Artikels).
- Der Begriff: „APOSTEL“ (= Gesandter) ist im Verständnis der Tradition des Christentums jemand, der von Jesus Christus direkt mit der Verkündigung des Glaubens beauftragt wurde.
- In der römisch-katholischen Kirche und in den orthodoxen Kirchen gelten die „Bischöfe“ als Nachfolger der Apostel. Von den zwölf Aposteln berichtet die Bibel ausführlich insbesondere in den Evangelien und in der Apostelgeschichte.
Die eucharistischen Fische sind ein verbreitetes Bildmotiv der frühchristlichen Kunst und als Wandmalereien anzutreffen; eines der ersten Werke dieser Art findet sich in den Krypten der Lucina in der römischen Calixtus-Katakombe. (Quelle: Wikipedia)
Das Abendmahl (italienisch: Il Cenacolo bzw. L’Ultima Cena) des italienischen Malers Leonardo da Vinci ist eines der berühmtesten Wandgemälde der Welt. Es wurde in den Jahren 1494 bis 1497 im Auftrag des Mailänder Herzogs Ludovico Sforza geschaffen: Maße: 422 cm × 904 cm. (Hier ein „Ausschnitt“ des Gemäldes)
Das letzte Abendmahl
- Als Abendmahl Jesu, auch letztes Abendmahl genannt, wird das Mahl bezeichnet, das Jesus Christus mit den zwölf Aposteln (zur Zeit des *Pessachfestes) vor seinem Kreuzestod in Jerusalem feierte. Es wird in die Amtszeit von Pontius Pilatus, der anno 26–36 n.Chr. römischer Statthalter in Judäa war, datiert.
- Aus der Erinnerung an jene letzte Mahlzeit, dem ritualisierten Ablauf einer jüdischen Mahlzeit und den gemeinsamen Mahlfeiern der Urgemeinde entwickelten sich christliche Kultformen. Seit dem 2. Jahrhundert n.Chr. wurde diese Handlung als Eucharistie bezeichnet.
- Die Bezeichnung „Abendmahl“ stammt aus der Lutherbibel; sie war der Antike noch unbekannt. Die Lutherbibel ist seit der ersten Ausgabe von anno 1534 mehrfach überarbeitet und sprachlich angeglichen worden. (Wikipedia).
*Anm.: Das *Pessach-Fest, auch Passah genannt, gehört zu den wichtigsten Festen des Judentums. Das Fest erinnert an den Auszug aus Ägypten, also die Befreiung der Israeliten aus der Sklaverei, von der das 2. Buch Mose im Tanach erzählt: Siehe hier Ausführlicheres in meinem anderen Blogartikel: DER ISLAM und das Christentum (unten auf der Seite zum Anklicken im Register am Artikel-Ende).
Wer war eigentlich der erste Papst?
Der erste unter den Päpsten war eigentlich Simon Petrus. Simon war ein Jünger von Jesus Christus. Genaue Daten sind nicht bekannt. Er stammte wohl aus Bethsaida am See Genezareth und starb zwischen 65 und 67 n.Chr. in Rom den Märtyrertod. Er trug den Beinamen „Petrus“, das lateinische Wort für Fels.
- Das Evangelium nach Matthäus, Kapitel 16: Das Messias-Bekenntnis des Petrus und die Antwort Jesu: … Ich aber sage dir: „Du bist Petrus, der Fels und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen“…
- „Papst“ nannte sich Simon Petrus jedoch noch nicht. Der Begriff war damals noch unbekannt. Der erste Papst, der diesen Titel gebrauchte, kam erst sehr viel später:
- Der Heilige „Siricius“ (*334 -/+399 n.Chr.) war der 1. Papst (384-399) d.h. er nannte sich als Erster „papa“, was „Vater“ bedeutet.
- Seit Papst Gregor I. (anno 590–604) beanspruchten später dann die römischen Bischöfe, den Titel Papst exklusiv führen zu dürfen.
- Seit dem 4. Jhrd. n. Chr. führt der jeweilige Papst außerdem die Bezeichnung Pontifex Maximus:
- Der Titel „Pontifex Maximus“ (lateinisch für „oberster Brückenbauer“) bezeichnete ursprünglich den obersten Wächter des altrömischen Götterkults und ging später auf die römischen Kaiser und schließlich auf den Bischof von Rom (also den Papst) über. (Wikipedia)
Alle Päpste stehen in der Nachfolge von Simon Petrus, dem ersten „Papst“. Seit dem Jahre 2013 ist der jetzige Papst Franziskus unser Papst, das Oberhaupt der katholischen Kirche – im Vatikan in Rom.
Das Amt des Papstes, der bischöfliche Stuhl des Bistums Rom, ist als“ Heiliger Stuhl“ bekannt.
„Und wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat: Gott ist Liebe;
und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm“. (1 Johannes 4:16)
Was ist eigentlich mit der christlichen „Demut“ und Bescheidenheit? Jesus rückt die Demut – und mit ihr Gottes Reich – mit einer einfachen Aussage in der Bibel in unser Blickfeld: „Wer der Erste sein will, soll der Letzte von allen und der Diener aller sein.“
Wissenswertes:
TIPP: Verwirrend komplizierte, privilegisierte Hierarchien und Begrifflichkeiten: „WHO is WHO“ in der katholischen Kirche: Die Kirche und ihre zahlreichen „Titel“: Die vielen katholischen Amts- und Funktionsbezeichnungen und ihre Rangordnung werden – wie oben schon erwähnt – ganz unten am „Blog-Artikel- Ende“ noch genauer erklärt!
Der aktuelle Amtsinhaber Jorge Mario Kardinal
Bergoglio SJ mit dem Papstnamen Franziskus
wurde im Konklave am 13. März 2013 zum 266. Papst in Rom gewählt.
Er ist bereits nun über 10 Jahre lang unser aller Papst.
Die katholische Kirche heute – auch in der digitalen Welt:
Der Vatikan ist DER alleinige Universal-Entscheidungs-Träger…
- Sehen wir uns doch einmal im Katholizismus die römische Kurie an. Es sind im Vatikan „überwiegend“ oft weltfremde, wohl kaum reformwillige Würdenträger, die dort für sich in einer festen Glaubensgemeinschaft auf einer „Insel“ der Seligen in „Pracht und Herrlichkeit“ sorgenfrei leben.
- So ist jedenfalls der allgemeine Eindruck in der Bevölkerung, denn man erfährt kaum Informatives. Hier wird dieses veraltete patriarchalische und elitäre Machtgefüge vielen Menschen deutlich vor Augen geführt.
- Als Nachteil erweist sich eben immer die Abschottung von der Außenwelt.
- Man steht in der Gefahr „nur sich selbst für eine Elite zu halten“. Dieser Weg der Abschottung führt letztendlich aber immer irgendwann in die Bedeutungslosigkeit.
- Die Institution „Kirche“ muss dringend umdenken, sonst verspielt sie allgemein ihre Akzeptanz, vor allem bei unseren jungen Menschen d.h. in der Welt von MORGEN. – sie sind unsere Zukunft.
- Das einsame, Elite-Denken mancher Kirchenfunktionäre mit seiner „Weltblindheit“ ist schon legendär.
Der „Priester-Nachwuchs“ geht seit Jahren dramatisch zurück. Priester kommen heute fast nur selten noch aus Polen, den lateinamerikanischen oder afrikanischen Ländern und fehlen auch schon dort bzw. in ganz Europa zunehmend. - Da – nach der 2019 in Rom abgehaltenen „Amazonas-Synode“ – die Hoffnung auf Zulassung „verheirateter“ Priester z.B. im südamerikanischem Amazonas-Gebiet vom Papst Franziskus einmal wieder nicht befürwortet wurde, wird es in Zukunft diesbezüglich auch in Europa mit dem Priester-Nachwuchs eher sehr düster aussehen.
Unser Papst Franziskus – geb. 1936 – (bürgerlich: Jorge Mario Bergoglio S.J.) ist also – wie oben erwähnt – (seit dem 13. März 2013) der 266. Bischof von Rom und damit Papst und Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche und Souverän des Vatikanstaats. Als Argentinier ist Franziskus der erste gebürtige „Nichteuropäer“ im Papst-Amt seit dem im 8. Jahrhundert amtierenden Gregor III. (690-741n.Chr.) GREGOR III. Dieser stammte aus Syrien und trug ursprünglich den Namen Johannes. Er wurde bereits im Jahre 731 n.Chr. zum Papst Gregor III. gewählt. (Quelle: Wikipedia)
Segnung der Kinder durch unseren charismatischen Papst Franziskus (*12.1936).
„FRÜHER“ WAR ALLES ANDERS:
- Meine Erziehung wurde von den Eltern damals in die Hände von Klosterfrauen gelegt, dem Orden der „Ursulinen“ mit einer damals noch sehr strengen römisch-katholischen Erziehung. Klosterfrauen gibt es heute immer weniger, sehr viele Klöster haben wegen Nachwuchsmangels schon schließen müssen.
- Später wurden auch unsere Kinder – von uns – noch christlich erzogen und waren schon früh aktiv in der kath. Jugend-Gemeinde am Heimatort.
- Damals hatte auch ich mich – viele Jahre neben meinem eigentlichen Berufsleben – ehrenamtlich im kath. Pfarrgemeinderat unserer damaligen Heimatstadt engagiert. Es war damals eine gute und wichtige Zeit in meinem Leben.
- (Mehr dazu – für Interessierte – ist in meinem anderen Blog-Artikel: „Auszeit“ zu finden – ganz am Blog-Artikel-Ende findet man den Schluss-Artikel: „Meine eigene Auszeit“:
- „AUSZEIT“: Warum wir einfach mal nichts tun sollten…
WARUM „HEUTE“ WIEDER ALLES ANDERS IST…
- Der Grund, warum die Christen vor allem in Europa immer weniger werden, hat aber eher weniger mit dem „modernen“ Zeitgeist zu tun, sondern auch damit, dass unsere Kirchen sich einmal dringend komplett von Grund auf reformieren und sich öffnen müssen, um junge Menschen auch zu motivieren, um vor allem auch „sinnstiftend“ für sie da zu sein.
- So erscheint uns heute in einem ganz anderen, neuen Licht „die Botschaft“ von Jesus an Petrus: „Fürchte dich nicht! Du wirst jetzt keine Fische mehr fangen, sondern Menschen für mich gewinnen“ .
- Heute nutzen vor allem der Vatikan und viele Kirchen – zur offenen INFORMATION für alle Christen – dabei schon länger ein ganz anderes „Netz“ – das „Internet“ – um „die frohe Botschaft“ zu vermitteln.
- Aber kommt das wirklich bei den Menschen auch an?
Die wenigsten wissen überhaupt davon:
Die Top-Level-Domain: „.catholic“ ist ganz aktuell…
17.10.2013 — Der Vatikan hatte von der Internetverwaltung ICANN das Recht an der generischen Top Level Domain (TLD) .catholic zugesprochen bekommen.
Auch bei google findet man ebenso viele andere interessante kirchliche oder Vatikan-Internet-Domänen.
- Auch kirchliche Nachrichtendienste wie “Radio Vatikan” (seit 1931) brachten und bringen schon über viele Jahre kirchliche Nachrichten in alle Welt. Auch heute noch werden über „Papst-Vatikan-Kirche-Welt“ hochinteressante Artikel in den *Vatikan News weltweit im Netz in diversen Sprachen immer wieder aktualisiert angeboten.
- Doch die meisten – nicht nur die Älteren – erzkonservativen „Kirchenfürsten“ können sich bei aller Marketingprofessionalität nicht recht mit diesem Medium anfreunden. (Quelle: politik-digital.de: Nachzulesen zum Titel-Thema: Der Vatikan nutzt das Netz für seine Ziele).
- Anm.: Auch *kirchliche Nachrichtendienste wie “Radio Vatikan” berichten nie „neutral“.
INFODEMIE
FAKE-NEWS: „Wir können nicht verschweigen, dass sich in dieser Zeit neben der Pandemie auch die ,Infodemie‘ ausbreitet, d. h. die auf Angst basierende Verzerrung der Realität, die in der globalen Gesellschaft Widerhall findet und gefälschte, wenn nicht gar erfundene Nachrichten kommentiert.“ sagte Papst Franziskus im Vatikan noch am 26.01.2022 bei einer Audienz für Vertreter des internationalen Konsortiums „Catholic Fact-Checking“.
Anm.: INFODEMIEN sind die bekannten Treiber der Fake News – eines Überangebots an Informationen, von denen manche irreführend oder meistens durch Einflussnahme sogar extrem schädlich und verunsichernd sein können.
FAKE NEWS:
DAS MANIFEST
- Schon länger haben gehäuft „Fake News“ bei manchen „Klerikalen“ – vor allem auch bei den einigen älteren hohen Würdeträgern Einzug gehalten.
- Tatsache ist: VERSCHWÖRUNGS-THEORETIKER in der katholischen Kirche sind hier keinesfalls selten – im Gegenteil:
- Allen voran geht immer noch der bekannte – heute schon längst emeritierte – doch noch amtierend tätige 82-jährige Erzbischof Carlo Maria Viganò (*1941): Er diente von 2009 bis 2011 als Generalsekretär des Governatorats der Vatikanstadt, anschließend bis 2016 sogar als Apostolischer Nuntius lange Zeit in den Vereinigten Staaten. Er ist bekannt als eine äußerst schillernde Persönlichkeit…
- Das – am 8. Mai 2020 – von ihm ( et al.) veröffentlichte und datierte sog. „Manifest“ spart nicht an raunendem „Alarmismus“ und Verschwörungsmythen und strukturellem, gezielten „Antisemitismus“, welche die freien Völker unter dem JOCH von ominösen und ungenannten wirtschaftlichen und politischen Interessen sieht. (Bericht: www.katholisch.de).
(Anm.: Peinliche Panne 2020 bei der Verschwörungs-Petition von Erzbischof Viganò – durch einen technischen Fehler hatte der ehemalige Nuntius mehrere Zehntausend E-Mail-Adressen seiner zahlreichen Unterstützer veröffentlicht…)
VERSCHWÖRUNGS-THEORETIKER NICHT NUR IN ROM…
- Emeritierter Diplomat des Heiligen Stuhls: Einst war Erzbischof Carlo Maria Viganò (*1941) sogar ranghoher „Nuntius“ (unter anderem in den USA) – ist seit langem einer der heftigsten Gegner von Papst Franziskus (*1936). In einem neuen Manifest suchte er schon früh – zusammen mit dem deutschen Ex-Kardinal „Gerhard Ludwig Müller„ (*1947) – den Schulterschluss mit allen anderen kirchlichen Verschwörungstheoretikern und auch renitenten Impfgegnern.
- Erzbischof Viganò prangerte sogar den Vatikan als „Diener einer Neuen Weltordnung“ an. Von Rom her kam dazu kein Kommentar.
- Der schon über 80-jährige Viganò gilt immer noch als einer der lautstärksten und militantesten Kritiker und Gegner von Papst Franziskus – der dem Treiben wohl bisher unwidersprochen zusieht…
Der deutsche Essener Generalvikar Klaus Pfeffer erklärte, dass jeder, der diesen Viganò Aufruf unterzeichnet habe, sich selber entblöße; er sei absolut fassungslos, welche „kruden Verschwörungstheorien“ völlig ohne Fakten und Belege, verbunden mit einer rechtspopulistischen Kampf-Rhetorik, die echt beängstigend klingt“, im Namen von Kirche und Christentum verbreitet und dazu noch von dem deutschen Ex-Kardinal „Gerhard Ludwig Müller“ tatkräftig unterstützt würden.
- Ein anderer Kardinal im Vatikan springt dagegen in letzter Minute ab (Kurien-Kardinal Robert Sarah (*1945) aus Guinea (Schwarz-Afrika) stammend) – der wusste wohl warum…
- Die Liste der vielen Unterzeichner liest sich wie ein „Who is Who“ der Kritiker und Gegner des amtierenden Papstes Franziskus.
- Viele dieser Unterzeichner stünden *OPUS DEI sehr nahe, einem 1928 gegründeten „erzkonservativen“ Laienorden, der weltweit nur etwa 80.000 Mitglieder, aber auch weltweit sehr großen Einfluss hat.
- *Opus Dei = lat. Werk Gottes heißt dieser Verein erst seit 1982 durch Papst Johannes Paul II. offiziell: Prälatur vom Heiligen Kreuz und Opus Dei (lat. Praelatura Sanctae Crucis et Operis Dei). Der Verein ist eine römisch-katholische Einrichtung.
- Dazu später noch Ausführlicheres.
- Im Januar 2016 reichte Erzbischof Carlo Maria Viganò (*1941) – der als Gegenspieler von Papst Franziskus gilt – seinen Rücktritt nach Bedarf ein, als er 75 Jahre alt wurde.
- Am 12. April 2016 akzeptierte Papst Franziskus – zunächst – sofort den Rücktritt von Erzbischof Carlo Maria Viganò. Auch dazu später noch hier von Erzbischof Carlo Maria Viganò mehr Ausführlicheres. (Quelle:https://de.qaz.wiki/wiki/Carlo_Maria_Vigan%C3%B2)
„Denn die einen sind im Dunkeln. Und die anderen sind im Licht.
Und man siehet die im Lichte. Die im Dunkeln sieht man nicht.“ – Zitat: Bertolt Brecht (1898 – 1956) .
- Der deutsche Kardinal Gerhard Ludwig Müller (*12.1947) – stammt ursprünglich aus MAINZ (Finthen) – hatte damals schon vor 10 Jahren etwa in einem Buch ebenfalls schon deutlich herbe Kritik an den Reformbestrebungen innerhalb der katholischen Kirche geübt. Er war vom 2. Juli 2012 bis 1. Juli 2017 der Präfekt der Glaubenskongregation, seit 2014 ist er auch Kardinal.
- Er ist allgemein als erzkonservativer „Hardliner“ bekannt und wendet sich regelmäßig immer noch vehement und lautstark gegen jegliche Reformbestrebungen der kath. Kirche.
- Die Weihe von Frauen zu Diakonen – eine weitere Forderung des „Synodalen Wegs“ – sei für ihn ein rotes Tuch und absolut unmöglich, so empörte sich der über 75-jährige Kardinal Gerhard Ludwig Müller, denn „das sakramentale Diakonat ist eine Stufe einer unteilbaren *dreifachen Ordnung [*Diakonat, *Presbyterat, *Episkopat], die nach der ständigen apostolischen Tradition nicht auf Frauen übertragen werden kann„…
- Auch die Segnung homosexueller Verbindungen, wie sie (gegen eine Klarstellung des Vatikans) durch eine Kampagne im Jahr 2021 noch betrieben und vom „Synodalen Weg“ zunächst auch mehrheitlich unterstützt worden sei, sei laut Müller, in jedem Fall eine Blasphemie“(Gotteslästerung)…, sagte der ehemalige Professor für Dogmatik in München – Kardinal Gerhard Ludwig Müller. Beweise für eine Segnung Homosexueller – wie er behauptete – gab Kardinal Ludwig Müller (*1947 in Mainz) aber nicht…
*Anm.: *Es gibt tatsächlich in der kath. Kirche drei kirchlichen Ämter: Diakonat – Presbyterat und Episkopat. Diese drei Amtsformen Diakonat, Presbyterat und Episkopat – also die der Diakone, Priester und Bischöfe sind uralt.
Diakonat (Diakon: griechisch diakonos: Diener) = eines der ältesten Weiheämter in der christlichen Kirche. Presbyterat = die Priesterweihe (Priester (zu althochdeutsch prestar, über kirchenlateinisch Presbyter: Gemeindeältester) und das
Episkopat = das Bischofsamt bzw. die Amtszeit eines Bischofs.
Verschwörungstheoretiker am heiligen Stuhl
- „Diejenigen, die sich um moderne Änderungen der kirchlichen Lehre bemühen, seien Teil einer großen kirchenfeindlichen Bewegung gegen das Zweite Vatikanische Konzil“ …, betonte der deutsche Kardinal Gerhard Ludwig Müller – als Hardliner bekannt – weiter.
- 13.12.2021: Verschwörungstheorien: Der frühere Regensburger Bischof und jetzige hohe Vatikan-Richter Ludwig Müller sprach kürzlich in einem Interview davon, dass hinter den Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie eine stark finanzkräftige Elite stecken würde. Kritiker warfen ihm daraufhin das Verbreiten von Verschwörungstheorien und antisemitischen Codes vor. (Quelle: Bericht – WELT – DEUTSCHLAND CORONA-VERSCHWÖRUNG – Kardinal Müller befürchtet gar einen Überwachungsstaat mit „totaler Kontrolle“)…
- Papst Franziskus entschied damals noch, die Amtszeit von Kardinal Müller als Leiter der Römischen Glaubenskongregation zunächst nicht mehr zu verlängern. Sie endete fristgerecht am 2. Juli 2017.
- Kardinal Müller war wohl damals von Papst Franziskus gemeinsam mit drei weiteren Mitarbeitern der Glaubenskongregation also zunächst erst einmal entlassen worden, weil er sich auch nicht an die kirchlichen Regeln in Zusammenhang mit sexuellen Missbrauchsfällen gehalten habe. (kathpedia.com)
Vom Saulus zum Paulus? „Asche auf mein Haupt“:
- Es folgte prompt die Kehrtwende: Kurz darauf erklärte der Kardinal Gerhard Ludwig Müller öffentlich urplötzlich, er wolle nun doch lieber ausschließlich bescheiden im Vatikan bleiben, nur noch theologisch-wissenschaftlich arbeiten und nur noch ausschließlich als einfacher Seelsorger dort tätig sein.
- Er wolle sich nun selbst auch nicht mehr „vor den Karren einer papstkritischen Bewegung spannen“ lassen und könne sich vorstellen, selbst nun als „Vermittler zwischen den Fronten“ in Fragen der Ehe-Lehre nach dem nachsynodalen päpstlichen Schreiben Amoris laetitia (= AL – „Die Freude der Liebe, die in den Familien gelebt wird”) – tätig zu werden…
VATIKANSTADT ‐ Kardinal Gerhard Ludwig Müller hatte plötzlich nun doch wieder vom Papst eine wichtige Aufgabe im Vatikan: Nachdem er Anfang 2017 nicht mehr für eine zweite Amtszeit als Präfekt der Glaubenskongregation ernannt wurde, hatte ihn der Papst nun doch 2021 wieder für ein neues wichtiges Amt berufen:
Als seine erste Amtszeit 2017 auslief, wurde diese – wie gesagt – damals zunächst von Papst Franziskus nicht verlängert. Seit 2021 ist der mittlerweile 76-jährige Müller jedoch nun Richter am obersten Kirchengericht im Vatikan. So bewohnt Müller laut internen Dokumenten heute eine knapp 300 Quadratmeter große Wohnung im Zentrum Roms. Sie ist dem Leiter der Glaubenskongregation vorbehalten und gehört dem Vatikan.
- Trotz der mitunter offen ausgetragenen Kritik Müllers an der päpstlichen Amtsführung, ernannte Papst Franziskus also doch noch einmal den Kardinal Gerhard Ludwig Müller („Kirchen-Jurist“) im Juni 2021 trotzdem zum „Richter am Obersten Gericht“ der Apostolischen Signatur im Vatikan.
- So wurde der 75-jährige Kardinal Müller also nun doch durch Papst Franziskus am 21. Juni 2021- (sogar noch für weitere fünf Jahre (!) an den Obersten Gerichtshof der Apostolischen Signatur berufen. (www.kathpedia.de)
Liebe deine Feinde! (Matthäus 5,38‒48)
Unglaubliches
Januar 2022: Der deutsche Kardinal Gerhard Ludwig Müller ist also mit seinen über 75 Jahren nun einer der ranghöchsten Richter des Vatikangerichts. Aktuell ist jedoch dieser frühere Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller erneut wieder mit seinen bekannt diffusen Verschwörungsmythen und mit verwirrenden Aussagen gegen die Corona-Maßnahmen aufgefallen – wie gesagt – nicht zum ersten Mal.
Der Papst aber schweigt weiterhin hierzu… Wegen der Verbreitung von diffusen Corona-Verschwörungsmythen und deutlich antisemitischen Aussagen gibt es schon lange heftige Kritik (nicht nur von Klerikalen) an Kardinal Gerhard Ludwig Müller. Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung forderte daher von der katholischen Kirche eine deutliche und umgehende »Distanzierung« … bisher in Rom ohne Erfolg... ROM SCHWEIGT WIE IMMER DAZU... wie immer – ohne Erklärung.
Lukas 6:27-30,Lukas 6:32-36 HOF – Liebe deine Feinde …https://www.biblegateway.com › passage
- >> Euch aber, die ihr mir wirklich zuhört, sage ich: Liebt eure Feinde und tut denen Gutes, die euch hassen. … Bittet Gott um seinen Segen für die Menschen…<< Liebe deine Feinde! (Matthäus 5,38‒48)
8. MAI 2022: Zu den extrem unverständlichen, verwirrenden Äußerungen des deutschen Kardinals Gerhard Ludwig Müller und vor allem aber auch dem über 80-jährigen – italienischen „Hardliner“ Erzbischof Carlo Maria Viganò (*1941) et al. „distanzierten“ sich in Deutschland damals sofort der damalige Vorsitzende der deutschen Bischofkonferenz Bischof Georg Bätzing und auch Bischof Franz-Josef Overbeck.
Erzbischof Carlo Maria Viganò hatte 2022 in einem offenen Brief die italienische Polizei- und Streitkräfte tatsächlich zu Ungehorsam gegenüber dem Staat aufgerufen und Impfgegnern unter diesen seine volle Unterstützung ausgesprochen. Daraufhin hatte im Juni 2022 Italiens Militärbischof Santo Marciano vor allem den Erzbischof Carlo Maria Viganò und alle „kirchlichen Coronaleugner und Impfgegner“ öffentlich scharf kritisiert.
In einem offenen Brief an die italienische Polizei und das Militär sprach sogar der Bischof „Santo Marciano“ (61) öffentlich von einer unerträglichen „Verleumdungskampagne“ des früheren Nuntius in Washington, Erzbischof Carlo Maria Viganò (*1941) „der für seine abstrusen Verschwörungstheorien ja schon mittlerweile weltweit bekannt sei“. Und der Papst schweigt seither dazu.
- Ganz klar kam auch hier umgehend der deutliche Widerspruch der katholischen Kirche in Deutschland. Das besagte verwirrende „Manifest“ von Erzbischof Carlo Maria Viganò & Co. aus Rom – stieß aber auch weltweit ebenso nur auf Kopfschütteln und massive Kritik, zahlreiche Bischöfe gingen daher sofort auf Distanz zu diesem abstrusen Papier von Erzbischof Carlo Maria Viganò.
Die große Verschwörungsangst
- Es gäbe mittlerweile in der katholischen Kirche eine wirklich gefährliche Allianz von Pseudowissenschaftlern, radikalen Impfgegnern und Esoterikern.
- Die große Verschwörungs-Angst: Die damalige Gruppe um Kardinal Gerhard Ludwig Müller & Co. warnte z.B. noch 2021 davor, dass die Corona-Pandemie dazu (von „Geheim-Mächten“) genutzt werden solle, eine neue „Weltregierung“ zu schaffen, um sich jeder Kontrolle zu entziehen…es gäbe Absichten supranationaler Einheiten, die sehr starke politische und wirtschaftliche Interessen verfolgten…christlicher VERFOLGUNGSWAHN?
- Diese gefährlichen Fake-News kursieren derzeit immer noch vor allem „in der Gruppe um Erzbischof Viganò“. Er ist – wie erwähnt – immer noch einer der lautstärksten Gegner von Papst Franziskus. Die meisten dieser Gruppe sind allerdings schon lange im Ruhestand, haben also ihre „Schäfchen“ bereits im Trockenen… zeitlebens im schönen Vatikan-Palast.
- Die Liste der „EMERITI“ – der Unterzeichner des „Viganò-Manifestes“ aber – liest sich wie ein „Who is Who“ der Kritiker und Gegner des amtierenden Papstes Franziskus…. Inzwischen sollen sich bereits rund 30.000 Menschen diesem Schreiben angeschlossen haben. Seither gibt es hierzu auch keinerlei Presse-Informationen mehr aus Rom. (Quelle: katholisch.de – Bericht von © Felix Neumann | Bonn/Rom – 08.05.2020)
Liebe deine Feinde! (Matthäus 5,38‒48)
ALLSEHENDES AUGE
GEHEIMBUND:
Das „OPUS DEI“ und die Pius-Brüderschaft
Seit langem stark umstrittene Gemeinschaften:
- Die hoch umstrittene Priesterorganisation: Der katholische „Orden“ – Opus Dei heißt auf Deutsch „Werk Gottes“. Die internationale Laien-Gemeinschaft „Opus Dei“ gibt es bereits seit 1928. Es ist eine religiöse Gemeinschaft, die nicht aus Mönchen oder Nonnen besteht.
- Sie hat ihren Hauptsitz in Rom und ihre Dependance in Deutschland (in Köln).
- Wer dem Opus Dei angehören will, muss sein Leben komplett in den Dienst von Gott stellen. Dazu gehören täglich stundenlange Gebete, Beichten und Gottesdienst-Besuche. Ihr eigentliches Ziel aber bleibt im Dunkel.
- (Anm.: Die, die sich „Numerarier“ nennen, sind die Laien oder Priester der Prälatur Opus Dei, die einem Ruf Gottes zur Ehelosigkeit um des Himmelreiches willen (Zölibat) gefolgt sind, sie leben enthaltsam und nach Geschlechtern getrennt in Wohngemeinschaften zusammen).
- Einige Opus-Dei-Anhänger leben deutlich asketisch: Die auserwählten Numerarier und die Priester sind besonders strenggläubig, sie tragen zusätzlich einen Bußgürtel mit Metalldornen am Oberschenkel und geißeln sich mit einer Peitsche. Sie verzichten auf ein Privatleben, auf eine Beziehung und auf ihr Gehalt. Sie tauschen ihre persönliche Freiheit gegen geistliche Orientierung sowie strenge Regeln ein. Das besiegeln sie sogar schriftlich in einem ewigen Gelübde, das sie an den Orden Opus Dei bis zum Lebensende bindet.
- Die Ortskirchen haben hier keinerlei Einfluss.
- Unaufhörlich müssen die Mitglieder Gott zugewandt sein, ihrem derzeitigen geistlichen Anführer in allen Lebenslagen blind gehorchen und nichts – absolut nichts – in Frage stellen. Ein Ausstieg aus der Gemeinschaft kommt der Gotteslästerung gleich und kann für die gläubigen Anhänger nur in die Hölle führen… eine eher zweifelhafte Organisation, die ihre Mitglieder nie wieder los lässt.
„Opus Dei“ wird mit einer Sekte oder gar der Mafia verglichen…
Die altbekannte Laien-Vereinigung OPUS DEI zählt heute circa 100.000 Mitglieder weltweit, in Spanien ist sie am weitesten verbreitet. In Deutschland gibt es Schätzungen zufolge um die 600 Anhänger. Alle Mitglieder folgen den Anweisungen ihres Oberhauptes, des sogenannten Prälaten. Wer dies ist, wissen nur „Eingeweihte“. Er allein bestimmt, was der Wille Gottes ist. Die hierarchischen Strukturen innerhalb des „Opus Dei“ werden mit denen einer Sekte oder gar der Mafia verglichen.
- Über viele ihrer Riten bewahren die Mitglieder strengstes Stillschweigen. Geheime Vorschriften der Gesellschaft sind in dem Buch „Vademecum“ festgehalten: So dürfen die Anhänger niemandem jemals kundtun, dass sie dieser geheimen Gemeinschaft angehören.
- Es gibt aber eine Liste bekannter Opus-Dei-Mitglieder bei Wikipedia: Diese führt Persönlichkeiten auf, deren Mitgliedschaft bei Opus Dei belegt ist. (https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_bekannter_Opus-Dei-Mitglieder)
Geheime Instruktionen stehen in einer Sammlung von 50 unter Verschluss gehaltenen Briefen des einstigen Gründers und studierten Juristen Josemaría Escrivá (1902-1975) von Opus Dei, einem verehrten Heiligen der römisch-katholischen Kirche… Er und sein Werk sind aber – weltweit – nicht unumstritten. (Quelle: Wikipedia)
Heiligen-Kult
Die Heiligsprechung des „Opus-Dei“ Gründers Josemaría Escrivá (1902–1975) erfolgte vor über 20 Jahren (am 6. Oktober 2002 )und war damals ein kirchliches Groß- und Massenereignis in Rom. Allein 80 000 Gläubige kamen aus Spanien, dem Heimatland Josemaría Escrivás. Insgesamt waren 84 Länder vertreten. Der Bericht des „Osservatore Romano“ (7./8.10.2002) führt auch genau Buch über die kirchlichen Würdenträger, die bei der Heiligsprechung anwesend waren: Nicht weniger als 33 Kardinäle und 500 Bischöfe, darunter je 60 aus Spanien und Italien. In der Apostolischen Konstitution zur Errichtung der Personalprälatur Opus Dei heißt es, Escrivá habe das Werk „von göttlicher Inspiration geleitet“ ins Leben gerufen. Der Gründer selbst beschrieb die Gründung des „Opus Dei“ als ihm von Gott befohlen...folgendermaßen: „Das Werk Gottes hat sich nicht ein Mensch ausgedacht…“.
- So tauchen (auch im Zusammenhang mit der Heiligsprechung) auch die bekannten staken Kritikpunkte gegenüber dem Opus Dei immer wieder von Neuem auf.
- Sie gipfeln meist in dem Vorwurf, das Werk sei ein disziplinierter und effizienter, aber reaktionärer Geheimbund, dem es durch eine entsprechende gewiefte Personalpolitik um möglichst viel Einfluss in der katholischen Kirche gehe.
- (Bericht (Auszug): Herder Korrespondenz Hefte Heftarchiv 2002 Heft 11/2002 Josemaría Escrivá heilig gesprochen. Opus Dei – Herder Korrespondenz von Ulrich Ruh)
Die „PIUS-BRUDERSCHAFT“ – eine zweifelhafte Abspaltung der römisch-holischen Kirche.
Die Priesterbruderschaft St. Pius X. ist eine Priestervereinigung katholischer Traditionalisten. Sie wurde 1970 von Erzbischof Marcel Lefebvre gegründet, um sich vor allem der Ausbildung römisch-katholischer Priester zu widmen. Ihre Mitglieder fühlen sich nicht an die Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils gebunden, sie lehnen die Liturgiereform, eine Öffnung zur Ökumene oder die Anerkennung des Judentums als modernistisch ab. Die Priesterbruderschaft betrachtet sich als Bestandteil der römisch-katholischen Kirche, lehnt aber das Zweite Vatikanische Konsil (1962–1965) ab. Sie verwenden noch die alte Liturgie von 1962. Seit 1975 hat die Piusbruderschaft keinen *kanonischen Status (d.h. Maßstab/Richtschnur des Kirchenrecht der römisch-kath. Kirche) mehr in der römisch-katholischen Kirche. Teile der Piusbruderschaft sind offen antisemitisch. Sie betreibt ihre Einrichtungen – wie eigene Priesterseminare, Priorate und Kapellen – ohne Erlaubnis und Kontrolle kirchlicher Behörden der römischen Kurie bzw. der jeweiligen Diözösanbischöfe. Die Piusbruderschaft besitzt aufgrund ihrer radikalen Ansichten schon seit 1975 keinen kanonischen Status mehr und ist damit eigentlich keine römisch-katholische Organisation. In Argentinien, dem Heimatland unseres Papstes, wurde die Piusbruderschaft jedoch bereits im April 2015 vom Staat offiziell als Teil der katholischen Kirche anerkannt.
Anm.: Unter dem *kanonischen Recht der römisch-katholischen Kirche versteht man entsprechend in einem engeren Sinn das in einer Gesetzessammlung der katholischen Kirche kodifizierte Kirchenrecht. Quellen: Wikipedia)
WIR ALLE SIND MENSCHEN…MENSCHEN SIND FEHLBAR…
Finanz-Skandale im Vatikan
VORBILD-FUNKTION?
Hin oder her… SKANDALE gab und gibt es im Vatikan immer wieder: Finanzskandale, Korruption, Missbrauch…und jede Menge veruntreuter „Spendengelder“ in dreistelliger Millionenhöhe erst kürzlich durch „Mitarbeiter“ des Vatikans:
„VATILEAKS“:
Aufdeckung eines großen Finanzskandale im Vatikan
Nichts ist so fein gesponnen…
Bereits im „November 2019“ ging diese Nachricht rund um die Welt: „Papst Franziskus gesteht Finanzskandale durch mehrere Personen im Vatikan ein“: Es gab bereits früh Ermittlungen im Staatssekretariat und der Finanzaufsicht des Kirchenstaates (Vatikanbank) wegen sog. „schwarzer Kassen“ und immer wieder „Fälle von schwerer Korruption“, so Papst Franziskus….das sind leider keine Fake-News.
(Anm.: Der Begriff Vatileaks wurde durch den damaligen Pressesprecher des Vatikans, Federico Lombardi, in Anlehnung an Wikileaks geprägt und umfasst Vorgänge, welche die Art und Weise des Bekanntmachens von vertraulichen Dokumenten beschreiben, die bereits schon 2011 und 2012 aus dem Vatikan an die Öffentlichkeit gelangten) .
Dabei geht es unter anderem auch um Gelder aus dem sogenannten „Peterspfennig“ – einer Kollekte, die jedes Jahr in den Kirchen weltweit für den Papst gesammelt wird. Dazu später mehr. Der „Peterspfennig“ wurde anno 1871 von Papst Pius IX. für die Weltkirche eingeführt: Die Spendengelder waren ausschließlich für soziale Zwecke gedacht. (Quelle: Katholisch.de)
- Auch der Ruf der italienischen *Prälaten im Vatikan war schon früher „verheerend“ – als Papst Franziskus im Jahre 2013 sein neues Amt antrat. Vetternwirtschaft, interne Intrigen und Korruption herrschten schon immer in der römischen Kurie im Vatikan.
- (Anm.: *Prälat = Latein: „Der Vorgezogene“ : Inhaber der Kirchengewalt (z. B. Bischof, Abt), eines hohen [Ehren] – Amtes der römischen Kurie oder Träger eines vom Papst eigens verliehenen Ehrentitels wie z.B. Erzbischof, Bischof, Kardinal, Legat, Ordensgeneral (siehe genaue Amts- und Titel-Erklärungen am Blog-Artikel-Schluss).
- „Hochwürden“ ist übrigens heute eine völlig veraltende Anrede und Bezeichnung für katholische und höhere evangelische Geistliche: Die Titulierung „Euer oder Eure Hochwürden!“ benutzt heute niemand mehr…
- Gravierende Finanz-Skandale: Die Spitze des Eisbergs war der sog. „Vatileaks-Skandal“, bei dem bereits im Jahre 2011 vertrauliche Dokumente über Geldwäsche und schwere finanzielle Unregelmäßigkeiten ans Licht kamen.
- Papst Franziskus bemühte sich seit seinem Amtsantritt um Reformen der Vatikanbank (IOR) – bis bald darauf erneut dort ein heftiger Machtkampf um diese Reformen entbrannte.
- Es gab zu viele gierige Kräfte, die sich um die Beschneidung ihrer „Pfründe“ wehrten. Es schien lange so, als ob Papst Franziskus hier resigniert hätte…man hörte damals also lange nichts mehr diesbezüglich aus Rom.
Doch dann war es 2021 endlich soweit...
Der Skandal wurde langsam aufgedeckt… und
die Verantwortlichen wurden nach und nach
von Papst Franziskus zur Rechenschaft gezogen…
Nichts ist so fein gesponnen…
CRIMINAL MINDS
Heile Welt im Vatikan – Fehlanzeige… Unruhestifter unter den Klerikalen im Heiligen Stuhl?
Wenn man den Heiligen Stuhl erwähnt, denken die meisten Leute an den Vatikan und benutzen die Begriffe irrtümlicherweise synonym.
Der Heilige Stuhl ist ausschließlich der zentrale „Dachverband“ der gesamten römisch-katholischen Kirche in der Vatikanstadt, einem völlig unabhängigen Staat auf dem Hügel des Vatikans in der Landeshauptstadt Italiens in Rom.
- Der offizieller Name ist „Stato della Città del Vaticano“ (Staat der Vatikanstadt):
Der Vatikan und das Geld – schon oft war dies eine unheilige Allianz. So hatte Papst Franziskus – wie oben erwähnt – schon (27.11.2019) bestätigt, dass auch „Spendengelder der Gläubigen“ von Vatikanmitarbeitern heimlich benutzt wurden.
- Im Kern ging es bei den schweren Betrugsfällen um eine absolut verlustreiche Investition in Höhe von insgesamt 396 Millionen Euro in eine Londoner Luxusimmobilie. Die Summe der Aufwendungen – auch bei anderen sog. „Projekten“ bewegte sich (laut Medienrecherchen) in der Größenordnung von 650 Millionen Euro.
- Offenbar gab es den Verdacht dass auch Spenden aus dem Peterspfennig in ein teuer bezahltes Geschäftshaus in der Sloane Avenue im Londoner Stadtteil Chelsea geflossen seien.
- Becciu jedoch sagte aus, dass ihm der frühere Leiter seines Verwaltungsbüros, Monsignore Alberto Perlasca, versichert habe, dass für den Kauf in London keine Gelder des Peterspfennigs verwendet worden seien, sondern nur Gelder des Staatssekretariats. Auch der Leiter der vatikanischen Zentralbank APSA hat erklärt, dass keine Gelder aus dem Peterspfennig verwendet wurden.
Nun hatten Anfang 2020 – bei einer Großrazzia in den Palazzi des Kirchenstaats – Beamte der „vatikanischen Gendarmerie“ erstmals die Büros der ersten Abteilung des vatikanischen Staatssekretariats sowie die Räumlichkeiten der Finanzaufsichtsbehörde AIF*des Vatikanstaats durchsucht. Fünf wichtige Kurien-Mitarbeiter, darunter AIF- Direktor Tommaso di Ruzza, wurden sofort vom Dienst suspendiert. (Anm.: Die Abkürzung AIF* bedeutet «Autorita di informazione finanzaria». (www.zeit.de und www1.wdr.de)
Erst ein Jahr später:
- So erregte also – 7 Jahre nach Amtsbeginn von Papst Franziskus – durch „weitere“ interne Ermittlungen im Vatikan, erneut der jüngste Skandal über geheime, dubiose Machenschaften um den 75- jährigen Kardinal „Giovanni Angelo BECCIU“ weltweit großes Aufsehen.
- Der Sarde Giovanni Angelo Becciu (*Juni 1948) galt schon immer als „schillernde Gestalt“ und gewiefter Taktiker. Doch dann verlor er (mit dem von ihm eingefädelten Londoner Immobiliengeschäft) etliche „Millionen“ an Vatikangeldern – und anschließend danach auch sämtliche seiner vielen Ämter. Im Juli 2021 musste er sich erstmals vor Gericht verantworten. Ihm wurden Veruntreuung, Amtsmissbrauch und Verleitung zu einer Falschaussage vorgeworfen.
- Mit ihm auf der Anklagebank waren acht Männer und eine Frau, darunter Geistliche, Banker, Anwälte. Die Vorwürfe gegen die restlichen Angeklagten wiegten schwerer: Geldwäsche, Erpressung, Korruption, Unterschlagung und Betrug. (Quelle: katholisch.de)
- Giovanni Angelo Becciu hatte jahrelang das einflussreiche und hohe Amt des Substituten (Stellvertreter) im Staatssekretariat (der „Regierungszentrale des Papstes) bekleidet, in dem alle Fäden zusammenliefen. Er und seine sog. „Gehilfen“ disponierten verschwenderisch willkürlich mit den vatikanischen Geldern. Vertrauen? Kontrollen gab es nicht. So war Becciu damals lange Zeit der allmächtige Herr der Finanzströme im Kirchenstaat. Auf Treu und Glauben?
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Oktober 2020: Wie das vatikanische Presseamt mitteilte, entzog Papst Franziskus nun endgültig dem gesamten „Staatssekretariat“ die Verwaltung des kompletten Kapital- und Immobilienvermögens und ordnete an, sich sofort von der Immobilie in London sowie allen anderen Beteiligungen an Fonds wie z. B. in Malta umgehend zu trennen. (Quellen: Domradio.de)
Anm.: DAS MACHT-ZENTRUM: Das Staatssekretariat war bisher immer das wichtigste Amt der römischen Kurie. Es pflegte auch die diplomatischen Beziehungen des Heiligen Stuhls zu anderen Staaten und war für die Politik des Heiligen Stuhls und damit auch der gesamten Vatikanstadt verantwortlich. (www.kathpedia.com)
Der heute 75-jährige Hauptangeklagte Angelo Becciu (*1948) war einst die Nummer zwei im mächtigen vatikanischen Staatssekretariat gewesen und ist der erste Kardinal überhaupt, dem im Kirchenstaat der Prozess gemacht wurde. Becciu, einst ein enger Berater von Papst Franziskus, war im September 2020 wegen eines Finanzskandals seines Amtes enthoben worden und musste seine Kardinalsprivilegien aufgeben.
KARDINAL BECCIU UNTER ANKLAGE
Bereits am 24. September 2020 – wurde der „Kardinal-Staatssekretär“ Giovanni Angelo BECCIU (*1948) – Chef der Kongregation für Heiligsprechungen – vom erzürnten Papst nicht nur seines Amtes erhoben, sondern auch seiner Rechte als Kardinal.
- Kardinal Angelo Becciu war – wie berichtet – unter anderem auch für die riskante Immobilieninvestition in Großbritannien mitverantwortlich. Der Kardinalstaatssekretär verlor nun vor allem auch sein Wächteramt bei der Vatikanbank. Das gab es noch nie… Er war jahrelang einer der mächtigsten Strippenzieher im Vatikan.
- Giovanni Angelo Becciu – ist nun entlassen – ohne Amt und Würden… u.a. auch entlassener Leiter der vatikanischen Heiligsprechungskongregation. – (Quelle: Katholisch.de)
- 11.2020: Der Vatikan ließ damals – zeitgleich – im Übrigen auch Razzien bei anderen externen Fondsmanagern durchführen. Die „weltlichen“ Ermittler wurden – wie auch bei einer früheren Aktion – auf Bitten der vatikanischen „Staatsanwaltschaft“ tätig. Hier sollte auch ein Exempel statuiert werden: Die Zeiten der „Vetternwirtschaft“ seien nun vorbei… so hieß es aus dem Vatikan… (Alle Berichte – Quellen: Domradio.de)
Nun fällte auch das Hohe Gericht sein endgültiges Urteil:
ROM- Juli 2021: ANGELO BECCIU musste sich nun vor dem Gericht des heiligen Stuhls in Rom verantworten. Vorsitzender der Richter im Laien-Tribunal war der ehemalige bekannte Anti-Mafia-Anwalt „Guiseppe Pignatone“ – (als Hardliner bekannt)…
Ex-Kardinal BECCIU wurde nun offiziell wegen „Amtsmissbrauchs und Veruntreuung von hohen Geldummen“ angeklagt. Mit ihm wurden weitere neun Personen verurteilt... unter anderem der Privatsekretär, italienische Finanzmanager, auch der Schweizer René Brülhart, der Chef der vatikanischen Finanzbehörde war…. Erstmals in der Vatikan-Geschichte musste sich also ein Kardinal der Vatikanjustiz verantworten, Papst Franziskus hatte hierfür eigens die Vorschriften entsprechend geändert…
So ordnete Papst Franziskus
den gesamten Kardinalsrat
komplett völlig neu.
- Der Kardinalsrat (auch K9-Rat) ist ein päpstliches Beratergremium zur Reform der Leitung der römisch-katholischen Kirche, das von Papst Franziskus vor einigen Jahren selbst gegründet wurde. Nach der aktuellen „Erneuerung“ des Rats im Vatikan sitzt nun erstmals – seit 26 Jahren – kein Kardinalstaatssekretär mehr in dem „Aufsichtsgremium“ in Rom.
Anm.: Auch die Einrichtung einer neuen Justizkommission, die Fälle von Amtsmissbrauch von Bischöfen im Zusammenhang mit dem Missbrauch Minderjähriger durchführen soll, wurde bereits im Juni 2015 vom damaligen Kardinalsrat gebilligt und an den Papst weitergeleitet. INTERNA: Was daraus wurde, ist öffentlich bisher nicht bekannt gegeben geworden… (!)
Unruhige Zeiten…für die katholische Kirche – auch weltweit:
BEISPIELE USA:
Corona-Infektionen von US-Kardinals Burke geleugnet…
- USA: Der harsche Papst-Kritiker und Corona-Leugner „US-Kardinal Raymond Burke“ (73) hatte sich im August 2021 selbst mit dem Covid-19-Erreger infiziert. Nachdem er tagelang künstlich beatmet wurde, befand sich dann der schwer erkrankte US-Kardinal Raymond Burke offenbar doch recht schnell wieder auf dem Weg der Besserung.
- Der erklärte Impfskeptiker Burke hatte sich – wie gesagt – an Covid-19 infiziert und wurde auf der Intensivstation behandelt:
- Danach teilte plötzlich der US-Amerikaner Burke selbst nun via Twitter mit. << Es sei nur eine ganz leichte Grippe gewesen, es gehe ihm „blendend“ und er sei in „exzellenter“ medizinischer Behandlung.
- >> Burke gilt als vehementer Coronaleugner und ist dezidierter Kritiker einer restriktiven Corona-Politik.
- „Es müsse doch jedem klar sein, dass die Corona-Impfungen den Bürgern nicht auf totalitäre Weise aufgezwungen werden können“, sagte er noch bei einer Diskussionsveranstaltung im Jahre 2020 vor seiner Corona-Erkrankung – in Rom. Kardinal Burke: »Es gibt finstere Mächte, die Corona inszenieren und nun zum Schaden für die Weltherrschaft missbrauchen wollen«.
US-Kardinal (und Erzbischof von Washington) Theodore McCarrick
- Auch der Skandal um den – wegen jahrzehntelangem sexuellen Missbrauchs (Pädophilie) – im Jahre 2018 bereits von Papst Franziskus entlassenen US-Kardinal (und Erzbischof von Washington) Theodore McCarrick (*1930) schlägt bis heute noch hohe Wellen. Der damals schon über 90-jährige McCarrick wurde nun komplett aus dem Kardinalskollegium ausgeschlossen und in den Laienstand versetzt.
- 30.07.2021: Ex-Kardinal wurde wegen erneuten Missbrauchs nun öffentlich angeklagt: In den USA ist zum ersten Mal ein früherer Kardinal wegen sexuellen Missbrauchs an jungen Männern angeklagt worden. Der heute 91-jährige Theodore McCarrick gab in seiner Amtszeit gern den Kämpfer gegen Kindesmissbrauch.
- Informationen des „Boston Globe“ zufolge musste sich McCarrick deswegen (vom 3. September 2021 an) vor dem Bezirksgericht in Dedham, Massachusetts/USA, verantworten. Laut „Boston Globe“ schützt die Verjährungsregel von Massachusetts McCarrick nicht, da er kein Einwohner des Staates ist.
- Trotz des hohen Alters ( (* 7. Juli 1930 in New York, USA) musste sich McCarrick noch am 26. August 2021 persönlich vor Gericht der Anklage stellen.
- Bisher aber konnte sich der einstmals sehr einflussreiche, dominante Kirchenmann strafrechtlicher Verfolgung immer noch – mit Hilfe seiner Anwälte – entziehen. (Vatikan News)
- Hinweise über Missbrauch gab es schon in den frühen 1990er Jahren, sie wurden von der kath. Kirche damals aber – wie so oft – nicht ernst genommen oder unter Verschluss gehalten. In Dokumenten aus dieser Zeit geht hervor, dass die Päpste Johannes Paul II. und sogar Benedikt XVI, den Unschuldsbekundungen dieses – heute als Lügner entlarvten – US-Kardinals McCarrick – mehr Glauben schenkten, als den schweren Vorwürfen von den vielen geschädigten Beteiligten. (Quelle: Katholisch.de)
siehe auch hier: https://www.vaticannews.va
So konnte der Kardinal und Erzbischof Theodore McCarrick jahrelang (bis 2017) weltweit – d.h. ohne direktes Mandat vom Papst, der hierüber auch von ihm bewusst nicht informiert wurde – aber in Abstimmung mit dem damaligen Staatssekretariat (!) eigenmächtig zudem – noch im hohen Alter – weltweit zahlreiche Reisen mit teils heiklen diplomatische Verhandlungen eigenmächtig weltweit unternehmen.
- Das – von Papst Franziskus selbst in Auftrag gegebene – juristische Gutachten über diese eklatanten „Vorkommnisse“ – und das nun erschienene Ergebnis des Vatikan-Berichts über das „Institutionelle Wissen und den Entscheidungsprozess des heiligen Stuhls“ im Falle „McCarrick“ entlastete nun – bei den darauf folgenden Missbrauchs-Gerichtsverhandlungen – vollständig den Papst Franziskus, der immer wahrheitsgemäß behauptete, darüber nie informiert geworden sei. (Quelle: Bericht – Rheinische Post – 27.11.2020)
Denn die einen sind im Dunkeln…und die andern sind im Licht…
- 07.11.2020: PAPST FRANZISKUS ENTMACHTETE NUN ENDGÜLTIG DAS STAATSSEKRETARIAT in Rom und entzog ihm vor allem die Kontrolle sämtlicher „Privatfonds“:
- Nach Angaben des Vatikansprechers „Mattei Bruni“ wurde nun auch hier die „vatikanische Güterverwaltung“ APSA – unter der Kontrolle eines neuen „Wirtschafts–Sekretariats“ – damit beauftragt, ab sofort sämtliche Kapital – und Immobilienwerte des Vatikans zu betreuen. (Quelle: domradio.de – KNA / 21.10.2020)
- Anm.: Die Güterverwaltung des Apostolischen Stuhls (lateinisch Administratio Patrimonii Sedis Apostolicae), kurz APSA genannt – ist eine Behörde der Römischen Kurie, welche die kompletten Aufgaben des Schatzamtes UND der Zentralbank der Vatikanstadt und des Heiligen Stuhls innehatte. (Wikipedia)
Reformbedarf
- 25. NOVEMBER 2020 – FAZ-Bericht: Fehlinvestitionen, tägliche Meldungen über geschönte Renditen und eine fremde (römische) Staatsanwaltschaft, die dem Vatikan zu Leibe rückt: In den vergangenen Herbst-Wochen 2020 mangelte es in der Presse über den Vatikan nicht an horrenden Negativschlagzeilen, die ein schlechtes Licht auf den Umgang mit Geld im Vatikan warfen – und die in einer langen Reihe mit ständig vertuschten Verfehlungen der Vergangenheit stehen.
Papst Franziskus sei damals wohl auch gewählt worden, um endlich als „Aufräumer“ der grassierenden Korruption im Vatikan zu walten... so hieß es allgemein…
Der Papst kritisierte den Kapitalismus und will eine ethische Wirtschaft. Doch der Vatikan schlitterte von einem Finanzskandal in den nächsten. Jetzt sorgte auch noch die „Dame des Kardinals“ für Schlagzeilen.
- 11.2020: Die Anklageschrift bei Gericht ging wohl auch auf die enge Beziehung von Ex-Kardinal Becciu zu der nicht weniger fragwürdigen, selbsternannten sog. Sicherheitsberaterin Cecilia Marogna. Ex-Kardinal Becciu nahm offenbar auch ihre Dienste in Anspruch – welche hierfür (als „Beraterin“) ganze 575.000 Euro aus den Fonds – die einfach anders deklariert wurden – für sich behielt.
- Sie wurde im laufenden Oltretevere-Prozess wegen zweier Fälle angeklagt: Unterschlagung – eine davon im Wettbewerb mit Becciu selbst und eine über seine frühere Firma Logsic mit Sitz in Ljubljana – für Überweisungen in Höhe von 575.000 Euro, die vom selben Staatssekretariat für angebliche Verhandlungen über die Freilassung eines entführten Missionars gutgeschrieben wurden. Stattdessen landeten dort im Firmensitz ein großer Anteil an Luxusgütern.
- Cecilia Marogna geriet auch in den Fokus der italienischen und slowenischen Justiz. Die 40-jährige sardische Managerin und selbst ernannte Spionin Cecilia Marogna war in die vatikanische Finanzaffäre tief verwickelt.
Die Anklagepunkte lauteten auf Geldwäsche, Erpressung, Betrug, Veruntreuung, Amtsmissbrauch und Urkundenfälschung, wobei die einzelnen Vorwürfe an die Beschuldigten unterschiedlich lauten. Becciu musste sich wegen Veruntreuung, Amtsmissbrauch und Verleitung zur Falschaussage vor Gericht verantworten.
- Ex-Kardinal Angelo Becciu beteuerte reumütig seine Unschuld und sieht sich nur als armes Opfer einer üblen Verschwörung.
- Als Beispiel gab es bereits im November 2020 – in den italienischen Zeitungen immer neuere Nachrichten über „die Dame des Kardinals“ – Cecilia M. zu lesen:
- Angeblich wurde sie von ihm mit Spendengeldern alimentiert, die eigentlich für die Armen bestimmt waren. Die Rede ist von mindestens einer halben Million Euro. Sie soll das Geld unter dem Vorwand erhalten haben, sie baue internationale Kontakte für die Sicherheit der Vatikanvertretungen auf.
- Zeitungsberichten zufolge habe sie aber das Geld bei zahlreichen Einkäufen in Luxusgeschäften ausgegeben. Die Verdächtige kam zwischendurch in Auslieferungshaft für den Vatikan, ist aber nach Medienberichten aktuell wieder – auf Kaution – frei. (11.2020 – Bericht-FAZ: Tobias Piller: Wirtschaftskorrespondent für Italien und Griechenland mit Sitz in Rom.)
Skandale, Skandale… gab es in Rom schon immer… nur wurden diese wohl meist
geheim gehalten…Doch auch schon früher wurden von Papst Franziskus vor allem Vetternwirtschaft und Korruption (die noch ungemahnt) unter dem Vorgänger Benedikt XVI. auftraten) im Vatikan aufgedeckt und verfolgt. (Quelle: Katholisch.de)
Menschen sind eben fehlbar, so heißt es immer wieder entschuldigend…
Wo bleibt bei manchen so „elitären“ Priestern denn die dringend notwendige Vorbild-Funktion? In der Industrie oder Wirtschaft/Politik wären diese sog. „Vorbilder“ heute schon längst nicht mehr tragbar…
KATHOLISCHE KIRCHE UND IHRE FINANZEN:
Zurück nach Deutschland:
- Auch schlimmste „deutsche Beispiele“ wie der – als verschwenderisch bekannt und als äußerst arrogant angesehene – ehemalige Bischof „Tebartz van Elst“ (*1959) oder (wie oben bereits erwähnt) der Kardinal „Gerhard Ludwig Müller“ (*1947) ein erzkonservativer Kurienkardinal und ehemaliger Bischof von Regensburg (von 2002 bis 2012) und schon früher herber Papst Franziskus „Kritiker“…
- Von 2008 bis 2014 war „Tebartz van Elst“ Bischof des Limburger Bistums. Im Herbst 2013 riefen massiv gestiegene Baukosten für das „Luxus-sanierte Diözesane Zentrum St. Nikolaus“ in Limburg bundesweite herbe Kritik hervor. Am 23. Oktober 2013 entband der Papst Franziskus den Bischof Tebartz-van Elst von seinen Pflichten als Bischof von Limburg und am 26. März 2014 nahm Papst Franziskus sein Angebot vom 20. Oktober 2013 zum Amtsverzicht an.
- Seit Dezember 2014 ist Tebartz van Elst nun einfacher Kurienbischof in Rom und Apostolischer Delegat im Päpstlichen Rat für die weltweite Neu-Evangelisierung mit Zuständigkeit für die Katechese.
- Diese schlimmen Negativ-Beispiele sind ja auch bezeichnend und wirklich abschreckend für viele (vor allem junge) Christen auf aller Welt – und gerade diese jungen Menschen sind doch unsere Zukunft – auch für die Kirchen…
Franz-Peter Tebartz-van Elst arbeitet seit 2015 im Vatikan für den päpstlichen Rat für Neuevangelisierung. In sein ehemaliges Bistum wird er laut Vatikan nicht mehr zurückkehren.
Alle Menschen sind fehlbar? Man möge ja einmal verzeihen…
aber es ändert sich dadurch hier erfahrungsgemäß nichts…
„Von Redlichen redet man nicht. Sie schweigen, während andere von sich reden machen“. Zitat: © Kurt Marti (1921 – 2017) war ein bekannter Schweizer Pfarrer, Schriftsteller und Lyriker.
Als „Einzelne“ können wir nichts weiter tun, als zur Zeit nur fassungslos weiter taten- und wortlos zuzusehen, wie christliche Werte von diesen sog. „Vertretern“ der Kirche mit Füßen getreten werden.
„Und wenn Du nichts gibst als das Beispiel…“ (Zitat: © SENECA (* etwa im Jahre 1 in Corduba; † 65 n. Chr. in der Nähe Roms) war ein berühmter römischer Philosoph, Dramatiker.
Der Vatikan und die Fragen des menschlichen Zusammenlebens.
IHR BRÜDER ALLE…
Im „Oktober 2020“ stellte Papst Franziskus nun der Öffentlichkeit seine neue „ENZYKLIKA“ vor, mit dem Namen „FRATELLI TUTTI“ (Ihr Brüder Alle). Sie wurde nach einem Text der heiligen Franziskus benannt.
Papst Franziskus hat in diesem Textbuch seine „SOZIAL-UTOPIE“ entworfen: Ein mahnendes Wort für ein besseres menschliches Zusammenleben. Es ist ein Entwurf für den gesellschaftlichen Wandel der Menschheit. Es geht hier um Menschenwürde und um den Beitrag hierzu von jedem Einzelnen. Was der Papst hier im Kern fordert, ist ein Wandel im Herzen der Menschen. IHR BRÜDER ALLE… Wo bleiben die Schwestern?
DER WANDEL: „Durch Deutschland muss ein Ruck gehen. Wir müssen Abschied nehmen von manch liebgewordenen Gewohnheiten. Wir brauchen aber nicht alles Bewährte über Bord zu werfen. Aber „Erneuerung“ tut Not, schon um das Bewährte für die Zukunft zu sichern“. Zitat: © Roman Herzog (1934-2017) war ein deutscher Jurist und Politiker. Er war von 1994 bis 1999 der siebte Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland.
Homosexualität? Bisher ein Tabu-Wort in der Kirche?
FÜR VIELE EIN ERFREULICHES NOVUM… Papst Franziskus habe zunächst eingetragene, zivile Partnerschaften für gleichgeschlechtliche Paare befürwortet… Zuerst lobte der Vatikan noch Jewgeni Afinejewskis Film „Francesco“, dann fiel der Regisseur jedoch schnell in Ungnade.
- 24.10.2020: Was genau ist hier denn nun in Rom eigentlich passiert? In der im Oktober 2020 in Rom vorgestellten Film-Doku des russischen Regisseurs „Jewgeni Afinejewski“ befürwortete Franziskus zunächst tatsächlich eingetragene, zivile Partnerschaften für gleichgeschlechtliche Paare. Traditionalisten waren irritiert, Reformer jubelten – der Papst hatte mit seinen Äußerungen zum Thema Homosexualität weltweit für Schlagzeilen gesorgt. In einer Szene des in Rom vorgestellten Films «Francesco» befürwortet er – deutlich wie nie – eingetragene, zivile Partnerschaften für homosexuelle Paare.
- In seltener Klarheit habe Papst Franziskus hier eine rechtliche Absicherung für homosexuelle Paare gefordert.
- Die Äußerungen aus einem Dokumentarfilm sind zwar nicht ganz neu, sorgten damals aber für großen Wirbel.
- „Francesco“, ein Dokumentarfilm des russisch-amerikanischen Regisseurs Jewgeni Afinejewski, sollte eigentlich den Papst Franziskus als Anwalt in allen Nöten der Welt zeigen; einen, der „sein Herz für die Herzen der ganzen Menschheit geöffnet hat“, wie es im Trailer heißt.
- Der Film „Francesco“ feierte damals zuerst große Premiere auf der „Festa del Cinema di Roma“.
Aus der gleichen Absicht motivierte damals auch der päpstliche Medienstab den bekannten deutschen Regisseur „Wim Wenders“ zu dessen Dokumentarfilm „Papst Franziskus – Ein Mann seines Wortes“ (2018). Praktisch jedoch nur in zweiter Linie erschien der Papst auch hier als „Oberhaupt einer Religionsgemeinschaft mit einer Morallehre.“ Nachdem seine Aussagen über gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften (mit Fake-Homo-Äußerungen der Presse – siehe unten) in dem Gesamt-Film viele Gläubige total irritierten, versuchte der vatikanische Apparat heimlich schnell die Wogen zu glätten. Der Skandal war da…
Filmkritiker und unabhängige Vatikanbeobachter staunten nicht schlecht, als Monsignore Dario Edoardo Viganò (59) – Ex-Kommunikationschef des Papstes – und der bekannte deutsche Regisseur Wim Wenders (*1945) auf dem damals stattgefundenen Film-Festival in Rom gemeinsam eine Art „Propagandashow“ für Papst Franziskus abzogen, die an weltliche autokratische Herrscher erinnerte.
Der Papst war entsetzt: Dazu passte, dass der Papst später wissen ließ, er selbst verzichte auf den gesamten Film… er werde sich den Wim Wenders-Film erst gar nicht erst anschauen…
- „Homosexuelle haben das Recht, in einer Familie zu leben“, dies soll das Kirchenoberhaupt Papst Franziskus in einer Film-Szene gesagt haben. „Auch sie seien Kinder Gottes“… Und dann folgte der entscheidende Satz:
- „Was wir benötigen, ist ein Gesetz, das hier eine zivile Partnerschaft ermöglicht.“
- Dann ging diese – völlig aus dem Gesamt-Kontext gerissene – Fake-Homo-Äußerung weltweit durch alle Nachrichten...
- Der gesamte Film wurde 2020 sofort vom Vatikan verboten und nie mehr gesendet. Der Film verschwand in der Versenkung… (Quelle: katholisch.de und kath.ch/Alexander Pitz)
- Anm.: Wilhelm Ernst „Wim“ Wenders (*1945) ist ein bekannter deutscher Regisseur und Fotograf. Zusammen mit anderen Autorenfilmern des Neuen Deutschen Films gründete er 1971 den Filmverlag der Autoren. Mit Filmen wie Paris, Texas oder Der Himmel über Berlin erreichte er damals ab den 1980er Jahren weltweite Bekanntheit. Wikipedia
ALLES IST IM WANDEL
„Die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung“… – Zitat: © HERAKLIT (geb. um 520 v. Chr.) Dieses berühmte Zitat des griechischen Philosophen Heraklit hat auch nach zweieinhalbtausend Jahren nichts an Gültigkeit eingebüßt.
…dass um das Jahr 30 v. Chr. ein Jude namens Jesus von Nazareth am Kreuz hingerichtet wurde, ist historisch gut belegt: Er war ein jüdischer Wanderprediger. Etwa ab dem Jahr 28 trat er öffentlich in Galiläa und Judäa auf. Die vier Evangelien berichten es ausführlich, genauso wie der römische Geschichtsschreiber Flavius Josephus und etliche andere. Und da die Römer Fachleute im Kreuzigen waren, ist es mehr als unwahrscheinlich, dass sie Jesus zwar kreuzigten, er aber nur scheinbar starb. Offensichtlich wurde Jesus damals tatsächlich gekreuzigt.
REFORMEN? Fehlanzeige…
Für „Reformen“ müssten „bekennende“ Christen oder „christliche Werte Anstrebende“ ihre Stimmen viel klarer erheben, nur wer sind denn die Ansprechpartner? Ihre „Lobby“ fehlt. Unsere Sorgen und Stimmen verhallen, sie sind wie Schall und Rauch. Dazu kommen derzeit immer wieder erneut die unsäglichen Missbrauchs-Skandale von Klerikalen (mit hoher Dunkelziffer), die durch die Presse wieder publik geworden sind und die deutlich zu langsam und halbherzig von der Kirche aufgearbeitet werden.
- „Nichts ist so fein gesponnen, es kommt alles an das Licht der Sonnen“…sagte schon – frei interpretiert – ein altes deutsches Sprichwort.
Papst Benedikt XVI. – alias Joseph Ratzinger – (*1927-/+2022)
Die Amtszeit von Papst Benedikt XVI. (2005-2013): Kein deutscher Papst hielt sich früher länger im Amt als er: Nach acht Jahren als Kirchenoberhaupt hatte Benedikt XVI. (geb. 1927) im Jahre 2013 seinen Rücktritt (aus gesundheitlichen Gründen) angekündigt. Er lebte 9 Jahren zurückgezogen im Vatikan bis zu seinem Tod im Dezember 2022.
SKANDALE?…MISSBRAUCH? … auch in der Kirche in Deutschland?
Der Bericht hierüber ist tatsächlich recht ausführlich geworden, da immer neuere wichtige Tatsachen ans Licht der Öffentlichkeit kamen. Wen dies nicht so interessiert – kann diesen Bericht auch – durch scrollen – überspringen – es geht später dann weiter unten im Text mit dem aktuellen Thema: DER SYNODALE WEG…
TIPP:
ANMERKUNG:
Wen die weitere Berichterstattung über die deutschen Missbrauchs-Vorfälle hier nicht so interessiert,
kann zum nächsten Kapitel (mit diesem Bild hier)
weiter nach unten scrollen:
Nächstes Kapitel:
DER SYNODALE WEG? Am Anfang oder schon am Ende?
Und wie geht es hier weiter? Mit einem bisher absoluten Tabu-Thema?
Nur die Spitze des Eisbergs?
Sexueller Missbrauch in der Kirche – seit Jahren ein heikles Thema… wurde nun öffentlich bekannt:
VOR ÜBER ZEHN JAHREN BEREITS (noch zur Amtszeit von Papst Benedikt XVI. alias Joseph Aloisius Ratzinger) hatten bereits die ersten – bekannt gewordenen – Berichte sexuellen Missbrauchs u.a. Minderjähriger durch Geistliche und Kirchenmitarbeiter die Christen in Deutschland erschüttert.
Bereits am 15. Januar 2010: Die ersten Enthüllungen am Berliner „Canisius-Kolleg“ aber brachten – nach einigen anderen Ländern – auch in Deutschland einen Skandal nach dem anderen – um sexuellen Missbrauch durch katholische Priester – ins Rollen. Anfangs wurde alles erst einmal vertuscht.
- Der Ständige Rat der Deutschen Bischofkonferenz hatte sich schon damals (ab 2010) dieser Problematik (in Freiburg bei der DBK- Frühjahrs-Vollversammlung) gestellt, um diese „aufzuarbeiten“.
- Das war zu dieser Zeit schon mehr als absolut „ungenügend“ gelungen…und „Rom“ schwieg dazu… wie so oft…
- Entschuldigend wurde dann einfach behauptet: „Ach ja…damals seien es ja ..nur einige Wenige gewesen„… sagte noch Prälat Dr. Robert Kümpel, Bistum Köln. Er war von 1984 bis 1996 Personalchef.
- Ab 2008 war Prälat Kümpel dann der Ansprechpartner für Betroffene von sexuellem Missbrauch. Der ehemalige Personalchef des Erzbistums Köln wirft früheren Verantwortlichen und sich selbst einen viel zu laxen Umgang mit kirchlichen Missbrauchstätern vor.
- „Ich hätte mich doch deutlich stärker dafür einsetzen müssen, dass wir viel strikter und konsequenter gegen diese Täter vorgehen“, sagte der ehemalige Domkapitular Robert Kümpel (80) im Interview der Kölner Kirchenzeitung. Im Rückblick mache er sich heute diesen Vorwurf...
DER KÖLNER DOM ist eine der größten Kathedralen im gotischen Baustil. Sein Bau wurde 1248 begonnen und erst 1880 vollendet. Der Kölner Dom ist das weithin sichtbare Wahrzeichen Kölns und der Mittelpunkt der Stadt und zweithöchste Bauwerk nach dem Ulmer Münster.
- So würden „heute“ aber alle schuldig gewordenen Priester konsequent zur Verantwortung gezogen und nicht mehr „eingesetzt“ .… so der ehemalige Domkapitular Robert Kümpel.
- Das gilt auch aktuell z.B. für den Gummersbacher Pfarrer Hans Bernhard Ue. der sich – seit November 2021 – wegen mehrfachen sexuellen Missbrauchs (unter Anderem seiner drei Nichten) derzeit ( Februar 2022) vor dem Kölner Land-Gericht verantworten muss.
- Der 70 Jahre alte Geistliche habe sich als „pädophiler Serientäter“ erwiesen, der sich von 1979 bis 2019 und damit über mehr als 40 Jahre unter Ausnutzung seiner Stellung als Priester, Patenonkel oder Ersatzvater das Vertrauen von Kindern und Eltern erschlichen habe, sagte der Vorsitzende „Richter Christoph Kaufmann“ in der fast drei Stunden dauernden mündlichen Urteilsbegründung.
- Dem ehemalige Kirchenfunktionär und obersten Kirchenrichter des Erzbistums Köln – Günter Assenmacher wurde dabei hier eine erhebliche Pflichtverletzung bei der Aufarbeitung von Missbrauchsfällen hier vorgeworfen. Kardinal Rainer Maria Woelki entband ihn – noch 2021 – sofort von seinen Aufgaben.
Aktuelles:
Priester Hans Bernhard Uedelhoven festgenommen und – in Untersuchungshaft – nun öffentlich zu 12 Jahren Haft verurteilt…schrieb noch 2022 die Presse…
Februar 2022: Der Priester Ue. war seit mehr als 40 Jahren ein Serien-Sexualstraftäter: Der wegen mehrfachen Missbrauchs angeklagte katholischer Priester des Erzbistums Köln Hans Bernhard Ue. ist nun in Untersuchungshaft verurteilt worden. Der 70-jährige Priester im Erzbistum Köln – wurde am Donnerstagabend (27.01.2022) noch im Gerichtssaal verhaftet. Nun drohen ihm eine langjährige Gefängnis-Haft. Die 2. Große Strafkammer des Landgerichts Köln sprach Hans Bernhard Ue. schuldig wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern in 72 Fällen und anderen. Zwölf Jahre muss der Priester nun als Serien-Sexualstraftäter in Haft, außerdem Schmerzensgeld in Höhe von 5000, 10 000 und 35 000 Euro an drei der neun Frauen zahlen und für sämtliche bisherige Folgeschäden aufkommen. Die insgesamt 110 Taten sollen sich im Zeitraum von 1993 bis 2018 in Gummersbach, Wuppertal und Zülpich ereignet haben. Die Ermittlungen gegen Hans Bernhard Ue. laufen derzeit noch weiter, im Prozess hatten sich neue Verdachtsmomente ergeben.
Wird die Missbrauchsaufklärung der kath. Kirche in Deutschland mit einem neueren Gutachten 2022 auf viele Fragen nun eine Antwort geben? Es gibt auch – in dieser neu aufgerollten Untersuchung – ein Gutachten über den emeritierten Papst Benedikt.
Auch Hamburgs Erzbischof Stefan Heße – der bereits am 18.01.2022 im Prozess gegen den bekannten Missbrauchtäter – den früheren Pfarrer Hans Bernhard Ue. – im Kölner Justizgebäude aussagen musste – war hier als Zeuge geladen. Heße war damals der Personalchef im Erzbistum Köln – als 2010/2011 bereits die ersten Vorwürfen wegen Missbrauchs gegen diesen Priester aufkamen.
18.02.2021: Unmittelbar nach der Vorstellung des Missbrauchsgutachtens für das Erzbistum Köln hatte der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki (64) den Weihbischof Dominikus Schwaderlapp und auch den Domkapitular Offizial Günter Assenmacher von ihren Aufgaben entbunden. (Quellen: RP – Rheinische Post)
Anm.: Kardinal Woelki war der Sohn ostpreußischer Eltern. Er wurde am 18.08.1956 in Köln geboren und empfing 1985 in Köln die Priesterweihe. 1990 folgte die Berufung zum Erzbischöflichen Kaplan und Geheimsekretär von Erzbischof Joachim Kardinal Meisner (*Dezember 1933 in Breslau / Niederschlesien – / – † 5. Juli 2017 in Bad Füssing, Niederbayern).
- Zudem kam 2021 heraus, dass das Erzbistum Köln in Zusammenhang mit extrem hohen Spielschulden eines Priesters insgesamt 1,15 Millionen Euro (!) – aus einem bischöflichen Sondervermögen gezahlt habe. Der Vorgang geschah bereits vor einigen Jahren noch unter Kardinal Meisner (*1933-/+2017) – wurde aber von seinem Nachfolger Rainer Maria Woelki (*1956) – nach dessen Amtsantritt 2014 ebenfalls mitgetragen…d.h. unter Verschluss gehalten. (Alle Quellen: RP – Rheinische Post)
„Es ist nichts so fein gesponnen,
es kommt doch ans Licht der Sonnen“.
Bekannt war das deutsche Sprichwort schon im Dreißigjährigen Krieg, da es wohl auch in einem Gebet Paul Gerhardts auftaucht. (Anm.: Paul Gerhardt (*1607-/+1676) war ein evangelisch-lutherischer Theologe und gilt als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Kirchenlied-Dichter.)
Die 2. Anklage – PETER H:
Essener Diözesanpriester schuldig
Im Zentrum der zweiten Anklage stehen hierbei auch der frühere Priester und langjähriger (seit 1980 bekannter) Missbrauchstäter Peter Hullermann (*1947) sowie Kardinal (Erzbischof) Reinhard Marx und auch Benedikt XVI. welche sich hier viele Fragen stellen lassen müssen.
Peter H. stand zwar ständig unter Aufsicht und wurde 1986 sogar zu einer Bewährungsstrafe verurteilt, trotzdem wurde er auch in Bayern immer wieder erneut mehrfach rückfällig. Sein Dienstherr war damals – in München – noch Kardinal und Erzbischof Joseph Aloisius Ratzinger – der späterer Papst Benedikt XVI.Peter H. lebt inzwischen wieder in Essen – unter bischöflicher Aufsicht. Das Bistum hatte ihn bereits 2010 in den Ruhestand versetzt. Der Titel Pfarrer wurde ihm 2016 entzogen, er darf z.B. keine Messen mehr halten.
- Ein kirchliches Strafverfahren gegen diesen Essener Skandal-Priester Peter H. (74) wurde damals von den Verantwortlichen nicht eingeleitet. Es geht nicht nur um geheime Vertuschung, sondern auch um eine sog. „Chiffrierungs-Kultur“ der Kirche damals im Umgang mit mehreren Missbrauchs-Taten von Priestern. (RP-Bericht vom 19.01.2022)
- Der Priester Peter H. kam, bereits mehrfach durch pädophile Übergriffe (ausschließlich Jungen) auffällig geworden, Anfang 1980 ins Bistum München und sollte sich dort einer Therapie unterziehen. Auf eine Anzeige und oder ein eigenes Strafverfahren verzichtete die Kirche.
- Ein kirchenrechtliches Strafverfahren in München endete im Mai 2016. Sein Berufsverbot wurde bestätigt, der Titel Pfarrer ihm entzogen. Aus dem Klerikerstand wurde er aber nicht entlassen. Das Dekret stieß – auch kirchenintern – auf erhebliche Kritik. (domradio.de (kna)
Anm.: Benedikt XVI. – der schon lange emeritierte Papst (2005-2013), der damals noch in den 80er Jahren – als Kardinal und Erzbischof – in München tätig war und Joseph Aloisius Ratzinger hieß – war vor seiner Wahl zum Papst – in München „Dekan des Kardinalskollegiums“ (seit 2002) und zuvor auch der Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre (seit 1982).
Die drei Affen symbolisieren die Eigenschaft, über etwas Negatives hinwegzusehen. Während die drei Affen in Japan eigentlich die Bedeutung „über Schlechtes weise hinwegsehen“ haben, werden sie in der westlichen Welt eher als „alles Schlechte nicht wahrhaben wollen“ interpretiert.
2022: Rahmenverordnung „Prävention“ vor Missbrauch
Es gibt nun eine kirchliche Rahmenverordnung „Prävention“: Eine rechtlich bindende Ordnung für die gesamte Kirche in Deutschland. Und eine enge Zusammenarbeit mit den „Strafverfolgungsbehörden“ waren weitere Elemente ihrer Arbeit…Ein Prozess der Aufarbeitung, Intervention und Prävention sei seither im Gange… (Quelle: Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln).
- Die jüngst damit betrauten Historiker zählten bis heute über 300 Betroffene und über 200 (!) beschuldigte Priester in Deutschland. Im Frühjahr 2022 erst soll die komplette Studie abgeschlossen sein. Es geht hier vor allem auch um das System Kirche, eine Kultur des Verschweigens und Vertuschens auch unter dem damaligen Bischof Reinhard Lettmann, der fast drei Jahrzehnte das Bistum Münster leitete.
- Prof. Dr. Klaus Große Kracht – Historiker (Uni Münster) hält vor allem die unzureichende Auseinandersetzung der katholischen Kirche mit Fragen zur Sexualität für eine der wichtigsten Ursachen. (Quelle: katholisch.de)
- Die Kirche aber blieb stumm… bis eben alles dann doch an die Öffentlichkeit kam. Das Bistum Münster ist hier wohl in NRW nicht das Einzige bei Missbrauchsfällen dieser Art. Unter Anderem wurden ausdrücklich – die Bistümer Aachen und Köln – ebenfalls in der Studie benannt. (Quelle: RP 03.12.2020.
- Am Kölner Landgericht hatte bereits im November 2021 der Missbrauchsprozess gegen den damals 70-jährigen katholischen Priester Hans Bernhard Ue. begonnen, das nun 2022 abgeschlossen wurde – wie oben erwähnt…
- Bereits zwischen 1993 und 1999 war dieser in Gummersbach in seinem privaten Umfeld schon in drei schweren Missbrauchs-Fällen für schuldig befunden worden....ohne Konsequenzen durch die Kirchenleitung.
Missbrauch…versteckt…ganz im Geheimen…
„Nichts ist so fein gesponnen, es kommt doch alles ans Licht der Sonnen…“ (Deutsches Sprichwort)
- Der tiefgreifende Wertewandel habe die Kirche völlig unerwartet getroffen – so heißt es entschuldigend in klerikalen Kreisen….
- Dazu gehöre aber auch das System DER KATHOLISCHEN GESELLSCHAFTS-ELITE:
- Ein informelles, streng geheimes Zusammenwirken der Klerikalen untereinander, führte wohl eben dazu, weiter zu schweigen, nichts aufzuklären und den Missbrauch dadurch weiter immer wieder möglich zu machen und zu vertuschen…
- Frei nach dem Motto: „Das macht doch nichts, das merkt doch keiner… Kuckuck, Kuckuck“ … SONG-TEXT von 1979: Hans Scheibner (*1936 -/+ 2022) war ein deutscher Satiriker, Liedermacher und Kabarettist.
Quelle: https://beruhmte-zitate.de/zitate/776440-bertolt-brecht-denn-die-einen-sind-im-dunkeln-und-die-anderen-sin/
„Denn die einen sind im Dunkeln… Und die anderen sind im Licht. Und man sieht nur die im Lichte… Die im Dunkeln sieht man nicht.“ — Bertolt Brecht (1898-1956) – Die Dreigroschenoper.
„Das Bistum Münster beschreite hier nun einen neuen und richtigen Weg in der Aufarbeitung dieser Verbrechen“… sagt Univ.-Prof. Dr. Thomas Schüller (*1961): Er ist ein römisch-katholischer deutscher Theologe und Kirchenrechtler.
„Und wenn Du nichts gibst, als die Wahrheit…“
„If you tell the truth, you don`t have to remember…“
Zitat von Mark Twain (1835-1910)
27.06.2023: Polizei durchsucht Erzbistum-Gebäude:
Aktuelle Ermittlungen gegen Kölner Kardinal Woelki
Um den umstrittenen Kölner Kardinal Woelki wird es nicht ruhig. Das neueste Kapitel: Ermittler stehen vor der Tür seiner Residenz – es geht um Meineid. Neben Räumen des Erzbischöflichen Hauses wird laut Staatsanwaltschaft auch im Generalvikariat und im Offizialat in Köln durchsucht. Das Ziel der Staatsanwälte: Sie wollen Dokumente sicherstellen, die im Zusammenhang mit Äußerungen Woelkis stehen, in denen er laut Vorwürfen nicht die Wahrheit gesagt haben soll
- Der Kölner Oberhirte Woelki steht wegen seines Umgangs mit Missbrauchsvorwürfen schon länger in der Kritik. Papst Franziskus hatte ihn vor einiger Zeit aufgefordert, ein Rücktrittsgesuch bei ihm einzureichen. Das hat Woelki getan.
- Der Papst hat bisher aber nicht entschieden, ob er es annimmt – stattdessen will er nach eigenem Bekunden warten, bis sich die Lage im Erzbistum Köln beruhigt hat.
Kardinal Rainer Maria Woelki (*1956) ist ein deutscher Theologe, Kardinal der römisch-katholischen Kirche und seit 2014 Erzbischof von Köln sowie Metropolit der zugehörigen Kirchenprovinz.
Der Missbrauchs-Bericht schlägt bis heute aktuell hohe Wellen: Die bereits vor 10 Jahren erfolgte Vertuschung eines anderen Missbrauchsfalls (des ehemaligen – im Jahre 2017 schon verstorbenen – Pfarrers O.) in NRW erregt heute immer noch die Gemüter im Erzbistum Köln. Und es tauchten bisher immer noch einige andere, ganz ähnliche Fälle auf…
Der lasche Umgang mit kirchlichen Missbrauchs-Tätern ist ja schon länger in der Bevölkerung bekannt.
- Nach dem früheren Kölner Erzbischof und Kardinal Joachim Meisner (1933-2017) und dessen langjährigem Personalchef, dem heutigen Hamburger Erzbischof Stefan Heße, stand nun auch Meisners Nachfolger „Seine Eminenz“ Rainer Maria Kardinal Woelki schon früh im wohlbegründeten Verdacht, es mit den kirchenrechtlichen Normen für den Umgang mit kirchlichen Missbrauchs-Tätern nicht allzu genau genommen zu haben.
- Bereits 2010 soll es wegen sexueller Gewalt schon damals schwere Vorwürfe gegen diesen – wie gesagt inzwischen verstorbenen – Geistlichen O. gegeben haben. Diese Vorwürfe seien aber nie offiziell untersucht worden.
- Der Hamburger Erzbischof Stefan Heße darf nun – nach päpstlicher Anordnung (09.2021) – aktuell weiter sein Amt als Erzbischof wieder ausüben…im Gegensatz zum Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki... dazu später Ausführlicheres.
DIÖZESANRAT STOPPTE DIE ZUSAMMENARBEIT MIT DER BISTUMSLEITUNG KÖLN… (www. kirchenzeitung-koeln.de)
Die Einleitung einer kirchenrechtlichen Untersuchung und eine Meldung des früheren Falles „Pfarrers Johannes O.“ (verstorben: +2017) bei der vatikanischen Kongregation für die Glaubenslehre hielt damals noch die Kölner Bistumsleitung unter „Woelki“- unter Missachtung aller einschlägigen Normen – für völlig entbehrlich. Doch hatte sich dies grundlegend Anfang Januar 2021 geändert!
- Untersucht wurde hier: Welche Rolle spielte Kardinal Woelki eigentlich damals als früherer Kölner Weihbischof? In dieser Funktion erfuhr er zum Beispiel schon sehr früh im Jahre 2011 von Missbrauchsvorwürfen gegen den mit ihm befreundeten Pfarrer O. , der Woelki dennoch – ein Jahr später – sogar noch zu seiner „Kardinalserhebung“ in Rom mit begleiten durfte.
- Im Jahre 2015 wurde dann dem Missbrauchs-Opfer – mittlerweile ein erwachsener Mann – damals eine Leistung „in Anerkennung des materiellen Leids“ in Höhe von 15.000 Euro (!) zugesprochen. Damals waren gemeinhin 5000 Euro der Höchstbetrag für die Abfindung von Betroffenen...
- Kardinal Woelki hatte nun aktuell Papst Franziskus gebeten, die kirchenrechtlichen Vorwürfe gegen ihn zu prüfen.
- So forderte Prof. Dr. Thomas Sternberg – damals noch Präsident des Zentralrats der deutschen Katholiken (ZdK) „die vollständige Veröffentlichung aller bisher von Woelki zurückgehaltenen Dokumente, wie etwa auch die – bei der Münchner Kanzlei (WSW) – in Auftrag gegebenen Studie.“
- Das wurde zunächst von Woelki & Co. strikt abgelehnt, gezwungenermaßen jedoch 2021 von Woelki selbst – nun doch vollständig veröffentlicht.
„Nur vollständige Transparenz kann uns hier weiterhelfen, und sollte es ein Fehlverhalten gegeben haben, ist die Übernahme von Verantwortung hier nachträglich eine klare Selbstverständlichkeit“….sagte der Münsteraner Kirchenrechtler und Univ.-Prof. Dr. Thomas Schüller (*1961). – Für Thomas Schüller stand damals fest: Ein Rücktritt von Woelki sei längst überfällig.
Im Fall des Kölner Kardinals Woelki war auch der „Münsteraner“ Bischof Felix Genn als dienstältester Bischof der Kölner Kirchenprovinz verpflichtet, mögliche Amtspflichtsverletzungen des Kölner Erzbischofs Woelki zu untersuchen. (Quelle: RP-Bericht vom 12.12.2020)
Missbrauchsstudie: Neue Erkenntnisse zu Münsters Bischof Genn
Stand: 15.02.2023
Die neue Studie zum sexuellen Missbrauch im Ruhrbistum Essen wirft einen Schatten auf den Münsteraner Bischof Felix Genn. Von 2003 bis 2009 war Genn Bischof in Essen. Ein Beispiel ist der mehrfach verurteilte pädophile Priester A., der zweimal wegen Kindesmissbrauch inhaftiert war. Im Bistum Essen war das bekannt, Genn hatte aber offenbar dafür gesorgt, dass A. in einer Gemeinde in Wattenscheid weiter tätig sein konnte, obwohl sich der Personalrat im Bistum strikt dagegen entschieden hatte. Desinteresse an der Schuld der Täter? Wenig Mitgefühl für die Opfer?
Gutachten zu Missbrauchsfällen
(zum Anklicken)
- „Bereits am 18. März 2021 habe es ein erneutes Missbrauchsgutachten (von Björn Gercke – Kölner Strafrechtler) gegeben, das auch veröffentlicht wurde“….sagte erklärend Ansgar Puff (66) – Domkapitular und Weihbischof in Köln.
- Der Vertuschungsverdacht gegen den Kölner Kardinal Woelki (64) habe sich dabei jedoch nicht bestätigt. Das neue Missbrauchsgutachten rückte jedoch hier auch noch einige andere Kirchenmänner in den Fokus.
Der Jurist und Strafrechts-Professor Gercke stellte – in seinem Gutachten – Hinweise auf über 200 Beschuldigte im Zusammenhang mit den Missbrauchsvorwürfen fest. Mindestens 80 Prozent aller Missbrauchs-Opfer waren bisher männlich, was ein erdrückendes Übergewicht homosexueller Tatmotive offenlegt. Die Opfer waren demnach mehrheitlich Jungen. Bei 63 Prozent der Beschuldigten handele es sich um junge Kleriker, also Priester... Einzelheiten sind der „Presse“ zu entnehmen, die das nun für ihre Zwecke „ausschlachtet“… Daher wird es hier nicht weiter erwähnt.
- Der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung Johannes-Wilhelm Rörig bezeichnete damals das Ausmaß der Vorwürfe als erschreckend. Er sei froh, dass die „Zeit des unerträglichen Wartens“ auf diese Untersuchung nun ein Ende habe, erklärte Johannes-Wilhelm Rörig.
- Das Gutachten sei ein wichtiger von vielen weiteren Mosaiksteinen der Aufarbeitung.
(Quelle: www.tagesschau.de › erzbistum-koeln-gutachten-101 ) - Der Unabhängige Beauftragte Rörig hatte später sein Amt zum 28.02.2022 niedergelegt, um im Familienministerium eine andere Funktion zu übernehmen.
- Anm.: Rörig (1959) ist ein deutscher Betriebswirt, Volljurist und Ministerialdirigent.
Anm.: Johannes-Wilhelm Rörig (*1960) war seit Ende 2011 der Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM): Erst im Sommer 2020 schloss Johannes-Wilhelm Rörig mit der Deutschen Bischofskonferenz – als erster Institution – eine Aufarbeitungsvereinbarung.
Trotzdem kündigte er – als Missbrauchsbeauftragter der Bundesregierung nun an, sein Amt früher abzugeben, als geplant. Der 62-jährige Johannes-Wilhelm Rörig, schied also im Jahre 2022 – wie erwähnt – vorzeitig aus dem Amt. Bis zur Berufung einer Nachfolge sollte die langjährige Ministerialrätin und Leiterin des UBSKM-Arbeitsstabes, Frau Dr. Manuela Stötzel, das UBSKM-Amt kommissarisch leiten… die auch heute noch (2024) immer noch im Amt ist. (UBSKM = Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs.)
KOSTENPUNKT: 2,8 Millionen Euro bisher…
Das Erzbistum Köln hatte auch das Gutachten von Prof. Dr. Gercke (Köln) zusätzlich einer ausführlichen Abschlussprüfung durch Prof. Dr. Matthias Jahn (*1968) Strafrechtler und Richter am Oberlandesgericht Ffm. sowie Prof. Dr. Dr. h.c. Franz Streng (*1947) Rechtswissenschaftler und Hochschullehrer mit dem Schwerpunkt Strafrecht an der Universität Erlangen-Nürnberg – unterziehen lassen.
ANM.: Das Erzbistum Köln veröffentlichte die exorbitanten Kosten der Unabhängigen Untersuchung: Die Höhe der Gesamtsumme belief sich bisher auf die unglaubliche Summe von über 2,8 Millionen Euro. (4.12.2021)
Neueres Gutachten: Kardinal Woelki entlastet,
der verstorbene Kardinal Meisner belastet…
Stand: 18.03.2021: Beim Umgang mit Missbrauchsvorwürfen im Erzbistum Köln sollen vor allem (der 2017 verstorbene) Kardinal Meisner und auch der derzeitige Erzbischof Heße ihre Pflichten erheblich verletzt haben. Zu diesem Ergebnis kam das neue Gutachten der Kanzlei. Kardinal Woelki wurde dagegen entlastet.
Eine vollständige Neufassung der Untersuchung hatte der Kölner Strafrechtsexperte Prof. Dr. Björn Gercke (1973) (Rechtsanwalt und Fachanwalt für Strafrecht) verantwortet. Die Zusammenarbeit mit der ursprünglich beauftragten früheren Kanzlei ( Sozietät: Westpfahl Spilker Wastl = WSW-München) wurde beendet. Prof. Gercke hatte den gleichen Auftrag wie die Münchner Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl erhalten.
Ziel der neuen Aufarbeitung ist es, umfassend das institutionelle Verhalten auf mögliche Versäumnisse oder Versagen in der Vergangenheit zu überprüfen. Dazu gehört auch die Klärung der Verantwortlichkeiten der damaligen und heutigen Verantwortlichen, z.B. Personalchefs, Generalvikare und sämtlicher Bischöfe.
- Während der Gutachten-Vorstellung beschrieb Jurist Gercke beispielhaft den Umgang Meisners mit unliebsamen Themen: „Jedenfalls führte damals Erzbischof Dr. Meisner – nach Angaben des Erzbistums – zusätzlich einen separaten, geheimen Aktenordner mit dem Titel ‚Brüder im Nebel‘, in dem er wichtige, „geheimhaltungsbedürftige“ Unterlagen selbst (unter Verschluss) aufbewahrte.“ (Zitat: Kölner-Stadt-Anzeiger)
- Nach monatelanger Debatte war nun endlich DAS komplette Gutachten über den Umgang mit Missbrauchsfällen im Erzbistum Köln vorgestellt worden. Es belastet unter anderem den heutigen Hamburger Erzbischof Stefan Heße (*1966), den Kölner Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp (*1967) und auch den früheren Kölner Generalvikar Norbert Feldhoff (*1939).
- Alle „Beteiligten“ sollen bereits bei der Aufarbeitung der Missbrauchsvorwürfe deutlich Pflichten verletzt haben. Zwei Mitarbeiter (Kölner Weih-Bischof Schwaderlapp (*1967) und *Offizial Günter Assenmacher (*1952) wurden sofort von all ihren Aufgaben entbunden.
- Über weitere Konsequenzen – „personell und organisatorisch“ – würden der Kölner Generalvikar Markus Hofmann später informieren“…so Kardinal Woelki noch im März 2021. …
- Als Konsequenz aus dem Gutachten zog nun Weihbischof Dominikus Schwaderlapp (*1967) unmittelbar selbst Konsequenzen und bot dem Papst im März 2021 seinen Amtsverzicht an. Papst Franziskus hattejedoch später dann im September 2021 ein Rücktrittsgesuch Schwaderlapps abgelehnt. (Quelle: RP-Online)
Anm.: *OFFIZIAL ist im katholischen Kirchenrecht die Bezeichnung für den Vorsteher eines Kirchengerichts (Offizialat)
März 2021: Das komplette Gutachten ist damals auch auf der Internetseite des Erzbistums Köln veröffentlicht worden.
Oder LINK – siehe hier: https://mam.erzbistum-koeln.de/m/2fce82a0f87ee070/original/Gutachten-Pflichtverletzungen-von-Diozesanverantwortlichen-im-Erzbistum-Koln-im-Umgang-mit-Fallen-sexuellen-Missbrauchs-zwischen-1975-und-2018.pdf
22.09.2021: Herbst-Vollversammlung der Bischöfe: Die deutschen Bischöfe hatten in Fulda unterdessen einen Generationenwechsel eingeleitet. Denn bei der anstehenden Wahl der neuen Kommissionsvorsitzenden kamen etliche jüngere Bischöfe zum Zuge, die sich zudem gegenüber Reformvorschlägen bislang offen zeigten. An der Spitze sogenannter Schlüsselressorts werden künftig Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck (*1964) (Glaubenskommission) und der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf (*1967) – Pastoralkommission – stehen, der Fuldaer Bischof Michael Gerber (*1970) – Kommission für Geistliche Berufe und Kirchliche Dienste sowie Heiner Wilmer (*1961) aus Hildesheim (Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen) stehen. Auch Kardinal Marx bleibt noch aktiv; er wird sich der Publizistischen Kommission verantwortlich annehmen.
Reinhard Kardinal Marx (* 21. September 1953 in Geseke, Westfalen) ist Kardinal der römisch-katholischen Kirche und seit Februar 2008 Erzbischof von München und Freising sowie Metropolit der zugehörigen Kirchenprovinz. Seit 2010 ist er auch Kardinalpriester von San Corbiniano (ROM).
Januar 2022: Nach der aktuellen Veröffentlichung des Münchner Missbrauchsgutachtens will Kardinal Reinhard Marx vorerst im Amt bleiben. Kardinal Marx räumte aber eine Mitverantwortung für Missbrauch bzw. Fehler im Umgang mit Missbrauch – ein. (Quelle: RP online)
BISTUM AACHEN ZAHLTE
MISSBRAUCHSOPFERN 2,4 MILLIONEN EURO…
– titelte die Rheinische Post kürzlich im August 2023
Das katholische Bistum Aachen hatte Missbrauchsopfern bis Ende Juni 2023 rund 2,4 Millionen Euro gezahlt. In drei Fällen seien sogar mehr als 100 Tsd. Euro Anerkennungsleistung geflossen sein…schreibt Generalvikar Andreas Flick (*1962) auf der website des Bistums Köln. Eine Wiedergutmachung für erlittenes Leid könne dies aber nicht sein… Jüngst wurde nun bekannt, dass ein Betroffener, der bisher schon 80 Tsd.€ erhalten hatte, nun zusätzlich noch 600 Tsd.€ vom Bistum verlangt. Dieser beruft sich auf ein neues Urteil, das einem Mann, der als Kind missbraucht wurde, 300 Tsd.€ Schmerzensgeld zugesprochen wurden. Insgesamt seien dem Bistum – nach Angaben des Generakvikars – 250 Betroffene bekannt...
Missbrauchsbeauftragter Rörig zieht positives Fazit
Der ehemalige Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig (*1959), hat sich hingegen beeindruckt von dem Schuldeingeständnis des Münchner Kardinals Reinhard Marx gezeigt.
„Eine solche persönliche Verantwortungsübernahme wünsche er sich auch von anderen Bischöfen“ , sagte Rörig der Katholischen Nachrichten-Agentur in Berlin. Für ihn sei es sehr positiv, dass Marx sich differenziert mit dem Thema umfassenden Versagens auseinandergesetzt und auch seinen persönlichen Wandel nachvollziehbar dargestellt habe, besonders, was seine Empathie gegenüber den Betroffenen angehe. Er begrüße es auch, dass Marx sich durchaus offen für Reformen bei den bislang gezahlten Anerkennungsleistungen zeige und dort aber auch noch deutlich „Entwicklungsbedarf“ sehe.
„Stark und authentisch“ hatte auch damals der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, die Stellungnahme von Kardinal Reinhard Marx zum Münchner Missbrauchsgutachten genannt.
Zugleich appellierte Bätzing 2022 aber auch noch eindringlich an den damaligen emeritierten Papst Benedikt XVI. (*1927-/+Januar 2023)., sich noch einmal zu seiner Stellungnahme im Missbrauchsgutachten zu äußern, Fehler einzugestehen und um Verzeihung zu bitten. Darüber ist jedoch bis heute nichts bekannt geworden.
ENTSCHEIDUNG VON PAPST FRANZISKUS:
Kardinal Woelki bleibt im Amt – aber mit mehrmonatiger Auszeit – die dann im März 2022 beendet wurde.
„Kardinal Woelki nehme auf eigenen Wunsch eine 5-monatige Auszeit (von Mitte Oktober 2021 bis zum Beginn der Fastenzeit im März 2022) in den Niederlanden. In seiner Abwesenheit werde ein Administrator für das Erzbistum eingesetzt. Kritiker Woelkis dürften allerdings doch sehr enttäuscht sein, dass der Papst ihn nicht abberufen hat. Allerdings können die Auszeit und der Administrator auch so gewertet werden, dass ihm eine vollständige Rehabilitierung von Rom aus – versagt worden ist“ . (Quelle: FAZ – 24.09.2021)
September 2021: ZDK-Präsident Sternberg: „Ich verstehe diese Entscheidung nicht“ … Mit der Entscheidung des Papstes, den Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki im Amt zu lassen, werde Verantwortungsübernahme verhindert, kritisierte der ZDK-Präsident Thomas Sternberg im Dlf.
Rückblick:
Im gerade begonnenen Jahr 2024 bietet sich manch zusätzliche Gelegenheit zur Rückschau, denn im September
wird es zehn Jahre her sein, seit Woelki im
Kölner Dom feierlich in sein Amt eingeführt wurde.
März 2022:
WOELKI… Er ist wieder da…noch ist alles offen…
Nach starken Protesten gegen seine Rückkehr als Erzbischof von Köln hat Kardinal Rainer Maria Woelki nun dem Papst nun selbst seinen Amtsverzicht angeboten. Das Rücktrittsangebot des Kölner Kardinals Rainer Maria Woelki ist von Papst Franziskus nicht angenommen worden. Dies erklärte der Kirchenrechtler Georg Bier. Die Entlassung des Erzbischofs sei jedoch nicht ganz vom Tisch. Mehrere deutsche Bischöfe drängten wiederholt auf eine Entscheidung von Papst Franziskus. (zuletzt Nov.2023)
02.03.2022 — Entgegen aller Spekulationen ist Kardinal Rainer Maria Woelki wieder im Amt. Mit offenen Armen wurde Kardinal Rainer Maria Woelki an Aschermittwoch im Erzbistum Köln aber nicht empfangen. Das wichtigste Beratungsgremium des Kölner Erzbischofs, der Diözesanpastoralrat, hatte darüber abgestimmt, ob Kardinal Woelki – wie angekündigt – wieder seine Amtsgeschäfte aufnehmen soll. Das Ergebnis wurde nach Rom weitergeleitet. Das kann also noch dauern… Eine Veröffentlichung der Sachlage sei aber nicht geplant…. so das Gremium.
Woelkis sichere Zukunft war weiterhin noch unklar…
Ob Kardinal Woelki trotz Ankündigung tatsächlich als Erzbischof bleibt, war nach einer aktuellen Abstimmung der Gemeinde wieder ein Stück weit offen, auch wenn das Ergebnis noch nicht bekannt gegeben wurde.
Öffentlich sichtbar sind allerdings eher seine Kritiker: Gemeindemitglieder, die Woelki die rote Karte zeigen, Messdiener, die ihm demonstrativ den Rücken zukehren, oder auch Papst Franziskus, der ihm 2021 „große Fehler“ bescheinigte und ihm eine mehrmonatige Auszeit verordnete. Außerdem musste Woelki seinen Amtsverzicht anbieten. Davon hat man seitdem allerdings nichts mehr gehört, so dass wohl davon auszugehen ist, dass der Papst ihn vorerst im Amt lassen will.
12.08.2022: Die Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Kerstin Claus, hat den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki damals schon früh wegen seines Umgangs mit Missbrauchsbetroffenen harsch kritisiert. Zwischen den Aussagen des Erzbistums und der Wahrnehmung der Betroffenen liege „offenkundig eine Kluft“, sagte Kerstin Claus dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Die jüngste Erklärung von Woelkis „Stellvertreter Guido Assmann“ reiche nicht aus, um die Vorwürfe auszuräumen. Der Solinger Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD), Vorsitzender des Diözesanrats – der Laienvertretung – im Erzbistum Köln, sagte am Freitag im Deutschlandfunk, er habe den Eindruck, „dass das System Woelki jetzt abschließend kollabiert“. Das alles schadet nicht nur dem Erzbistum Köln, das schadet mittlerweile der ganzen Kirche, und dramatisch schadet er dem Bischofsamt“, sagte Kurzbach. (Quelle: Aachener Zeitung)
2024 dürfte sich nun auf andere Weise entscheiden, wie es mit Woelki weitergeht: Sollten die Ermittlungen in eine Anklage münden, müsste er sich vor Gericht verantworten und sogar eine Haftstrafe befürchten. Wenn die Ermittlungen dagegen eingestellt werden, kann der heute 67 Jahre alte Erzbischof darauf hoffen, noch acht Jahre weiterzumachen. Erst mit 75 Jahren bittet ein katholischer Bischof für gewöhnlich den Papst um seine Entlassung in den Ruhestand. Bis es so weit ist, könnten im Erzbistum Köln noch viele reformorientierte Katholiken entnervt aus der Kirche austreten. dpa
Anm.: Seit März 2022 ist Kerstin Claus in Deutschland die unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs.
Weihbischof Rolf Steinhäuser übernahm damals noch 2021 vorübergehend – die Leitung der Kölner Erzdiözese…
Beginnend mit dem 12. Oktober 2021 bis zum Beginn der Österlichen Bußzeit im März 2022 – hatte Papst Franziskus den Weihbischof und Auxiliarbischof der Kölner Diözese Rolf Steinhäuser (*1952) in einem „DEKRET“ zum Apostolischen Administrator (plena sede = besetzter Bischof-Stuhl) benannt, der nun bereits – ab März 2021 – die Leitung des Erzbistums Köln für ein Jahr übernommen hatte.
In der Deutschen Bischofskonferenz gehört Rolf Steinhäuser auch der Pastoralkommission und der Unterkommission für Lateinamerika (insbes. ADVENIAT) der Kommission Weltkirche (X) an.
(Anm.: „Apostolischen Administrator“ ist der „Verwalter“ eines Bistums, dieser wird ausschließlich vom Papst ernannt und nicht vom Domkapitel gewählt. „PLENA SEDE“ heißt aber auch, dass eigentlich Kardinal Woelki weiterhin der Erzbischof von Köln ist, aber seine Amtszeit derzeit „ruht“… (Quelle: www. kirchenzeitung-koeln.de)
Abschied vom Weihbischof:
März 2022: Der Übergangsverwalter im Erzbistum Köln, Weihbischof Rolf Steinhäuser, verabschiedete sich nun zum Ende seiner Amtszeit mit einer Botschaft: „In den vergangenen knapp fünf Monaten seien die Probleme in Deutschlands mitgliederstärkster Diözese in Köln nicht gelöst worden…“ sagte der 69-Jährige in dem – auf dem kirchlichen Kölner Internetportal domradio.de – veröffentlichten Beitrag.
NEWS: Rom will, dass der „Synodale Weg“ sein Ende findet…
Januar 2023: Rom hat gesprochen, die Sache sei am Ende, diesen Spruch kennt jeder gelernte Katholik. Einen „Synodalen Rat“ für die katholische Kirche in Deutschland, also praktisch einen immerwährenden Synodalen Weg, soll es nicht mehr geben. Und der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki, der mit vier Amtsbrüdern das Mehrheitsvotum der deutschen Bischöfe ausgehebelt hat, darf sich durch diese Reaktion aus Rom auch noch gestärkt fühlen.
Nun setzte sich Rom also durch und behält das Sagen – über eine dramatisch schwindende Zahl von Gläubigen… Ob das so klug ist, gerade jene zu verprellen, denen noch so viel an der Kirche liegt, dass sie sich synodale Arbeit antun, das ist eine ganz andere Frage… (Presse-Bericht: Original-Content von: Kölnische Rundschau, übermittelt durch news aktuell.)
Die deutschen Bischöfe und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken haben die Kritik aus dem Vatikan zum Reformprojekt „Synodaler Weg“ in aller Deutlichkeit zurückgewiesen. Gleichzeitig zeigten sie sich verwundert über die Art und Weise dieser Kommunikation des Vatikans.
Fehlende Kommunikation in Rom?
„Wir werden nicht müde zu betonen, dass die Kirche in Deutschland keinen ‚deutschen Sonderweg‘ gehen wird“, heißt es in einem Statement der Deutschen Bischofkonferenz an den Vatikan… Das bringe auch die Satzung des Synodalen Weges zum Ausdruck. „Dennoch sehen wir es als unsere Pflicht an, klar zu benennen, wo aus unserer Sicht Änderungen notwendig sind. Dabei spüren wir bereits jetzt, dass die von uns benannten Probleme und Fragen weltweit ähnlich sind“, so der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, und ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp.
Bätzing und Stetter-Karp hoben hervor, man werde sich selbstverständlich „mit Erfahrungen und Ergebnissen des Synodalen Weges in den synodalen Prozess der Weltkirche einbringen“. Zugleich beklagten sie einen mangelnden Austausch mit den Verantwortlichen im Vatikan.
„Wir bemühen uns seit Beginn des Synodalen Weges von Seiten des Präsidiums um direkte Wege der Kommunikation mit den römischen Stellen.“ Dadurch ließen sich offene Fragen klären. „Leider ist das Synodalpräsidium bis heute nicht – von Rom aus – zu einem Gespräch eingeladen worden.“ (Zitiert aus: MK-Online)
Anm.: Mk-Online ist die multimediale Internetseite des katholischen Medienhauses Sankt Michaelsbund.
(Münchner Kirchenzeitung)
FRANKREICH
MISSBRAUCH in Frankreich – seit über 70 Jahren stillschweigend bekannt… nun offiziell „aufgedeckt“.
10.2021: Vor gut einem Jahr hatte eine Untersuchungskommission geschätzt, dass seit 1950 in Frankreich etwa mindestens 330.000 Minderjährige von Priestern, Ordensleuten oder Mitarbeitern katholischer Einrichtungen sexuell missbraucht worden waren. (aar/dpa/AFP)
Die Dunkelziffer von Priester-Tätern ist wohl weltweit recht groß…
„Wer Glauben verkünden will, muss glaubwürdig sein. Diese Glaubwürdigkeit hängt sehr stark daran, dass das, was man sagt oder ankündigt, mit dem übereinstimmt, was man dann tut.“ … sagte Peter Beer (*1966) Professor am päpstlichen Kinderschutzzentrum in Rom.
Der Münchner Generalvikar Peter Beer wurde 2019 Professor in Rom. Beer ist nach eigenen Worten Streitereien um eine Reform der katholischen Kirche leid. „Ich bin müde davon“, sagte der inzwischen als Professor an der Gregoriana in Rom lehrende Theologe und Pädagoge im Podcast „Himmelklar“. Der Professor plädierte zugleich für Toleranz und Fairness gegenüber Andersdenkenden. „Wenn Gruppierungen egal welcher Couleur immer meinen, nur ihr Weg ist der Richtige, dann sind die, glaube ich, nicht mehr katholisch. Dann exkommunizieren sie sich selbst aus einer Gemeinschaft, die von Anfang an plural ist.“
Synodalität gehört nach den Worten von Papst Franziskus zum Wesen der Kirche. Verwirklicht werde sie „in der Begegnung, im Einander-Zuhören und in der Unterscheidung“, schreibt das Kirchenoberhaupt in einem Geleitwort für die in Ostfildern erscheinende internationale katholische Zeitschrift „Communio“ (Juli/August 2022). Zitat: MK-ONLINE
Synode – von griechisch „synodos“ – heißt so viel wie Treffen, Zusammenkunft, aber auch Gemeinschaft. In Rom wurde 2023 mit dem „synodalen Prozess“ ein weltweites Projekt gestartet, das in den kommenden zwei Jahren Christen auf allen Kontinenten fragt, was sie sich von ihrer Kirche wünschen.
DER SYNODALE WEG? Am Anfang und schon am Ende?
Beim Synodalen Weg sollen Geistliche und Laien gemeinsam beraten, wie die Kirche aus der Vertrauenskrise nach mehreren Missbrauchsskandalen kommen kann – wie bereits oben erwähnt.
Februar 2021: Der Reformprozess des Synodalen Weges ging (Corona bedingt) nun erst einmal ausschließlich „DIGITAL“ in eine neue Runde. Der Prozess soll nun – wie oben erwähnt – bis ins Jahr 2022/23 gehen. Die nächste Synodalversammlung fand im Herbst 2021 statt:
22.09.2021: Bei der zweiten Synodalversammlung, die Ende September 2021 in Frankfurt begann, sollte – nach einer coronabedingten Verzögerung von eineinhalb Jahren – erstmals wieder an festen Beschlussvorlagen gearbeitet werden. Insgesamt lag eine gewisse Spannung in der Luft, wie Frankfurts katholischer Stadtdekan Johannes zu Eltz im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) andeutete. Zugleich plädierte er für Gelassenheit: „Es müssten sich alle noch einmal darauf verständigen, dass wir bei den vier Feldern des Synodalen Weges – Macht, Frauen, Zölibat und Sexualität – über Themen reden, bei denen es nicht gleich um letzte Wahrheiten geht.“ Das Tempo auf dem Synodalen Weg bleibt . trotz vermeintlicher oder tatsächlicher Stopp-Schilder aus dem Vatikan- doch recht hoch. Behält der Weg seine Spur?
NEWS FIRST:
Synodaler Weg:
Bischöfe lehnen Reform bei Abstimmung zur Sexual-Ethik ab…
…titelte noch am 09. September 2022 die Rheinische Post (RP).
Es gab einen heftigen Eklat bei der vierten Synodalversammlung der katholischen Kirche in Deutschland:
- Eine Minderheit der dort anwesenden Bischöfe hat das viel beachtete Dokument zur Sexualethik gekippt. So fand das vom Aachener Bischof Helmut Dieser vorgestellte und in der Debatte viel gelobte Papier: „Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft“ zwar die große Mehrheit der über 200 Synodalen, aber nicht die erforderliche Zweidrittel-Mehrheit... ein Eklat:
- So kam es nach der Abstimmung zu lautstarken Protesten. Es gab 82 % Ja-Stimmen der Delegierten. 61 % der Bischöfe hatten nicht zugestimmt. Danach kam es erneut zu lautstarken Protesten. Für den Kölner Weihbischof Dominikus Schwaderlapp und Bischof Stefan Oster sahen das jedoch in der Debatte völlig anders: Für sie spiegelt sich im Dokument ein völliger Bruch mit dem überlieferten Glaubensgut der kath. Kirche da.
Bischof Bätzing erklärte – als Präsident des Synodalen Weges – das Abstimmungsergebnis sei eine „riesige Enttäuschung“… Auch Irme Stetter-Karp – als Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken – warf den Bischöfen „Dialog-Verweigerung“ vor. Die Enttäuschung aller Synodalen war sehr groß.
Der Reformprozess jedoch geht weiter
Der Synodale Weg wurde nun zunächst bis Ende 2023 verlängert. Man plane jedoch weitere Versammlungen kündigten Bätzing und Sternberg an. Angesichts der Fülle der Reformvorschläge sei eine weitere Synodalversammlung dringend nötig. (Quelle: domradio.de /Joachim Heinz (KNA)
Neue Thesen an den Toren…titelte auch die Tageszeitung: Rheinische Post einen ausführlichen Artikel über diese bundesweite, engagierte Aktion von Katholik/innen.
Vor gut 500 Jahren – im Jahre 1517 nagelt der Augustinerpater Martin Luther „95 Thesen“ gegen den Ablasshandel an die Schlosskirche zu Wittenberg – wie oben erwähnt….
Nach traditioneller Lesart war dies damals der Auftakt der Reformation. So forderten heute einige Gruppen von Katholikinnen von Maria 2.0 dringende Reformen in der katholischen Kirche: Sie hefteten bereits im Februar 2021 – als Zeichen – „hunderte“ Plakate mit sieben Thesen als Pinnwand an Kirchentüren (z.B. den Kölner Dom) und richteten ihren dringenden Appell an alle Menschen – „die guten Willens sind“ – wie es hieß.
- SCHWERPUNKT-THEMA:
- Sexualmoral, die priesterliche Lebensform, Macht und Gewaltenteilung, die Rolle der Frau in der Kirche hierzulande…
- Der erste Sonntag im Februar 2021 (21.02.2021) sei bewusst von der Frauenbewegung für den bundesweiten Thesenanschlag gewählt worden, da ab 23. Februar 2021 die deutschen Bischöfe auf ihrer Frühjahrsvollversammlung sowohl über die rasant ansteigenden Zahlen der Kirchenaustritte diskutieren wollten, als auch über Aufklärung und Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs in der kath. Kirche.
Es geht beim Konzept der Synodalität also darum, ohne vorgefertigte Vorstellungen und Forderungen in einen Gesprächsprozess zu gehen, bei dem verschiedene Menschen unterschiedliche Meinungen einbringen. Die sollen dann einen gemeinsamen Weg finden. In einer Synode geht auch ums Zuhören, was die unterschiedlichen Parteien zu sagen haben und weniger ums selber Sprechen.
SYNODALER WEG:
So wollten damals die deutschen Bischöfe und ihr Vorsitzender Georg Bätzing (*1961), sowie das Zentral-Komitee der deutschen Katholiken unter Thomas Sternberg (*1952) über die Zukunft kirchlichen Lebens beraten. Oberstes Organ ist die Synodalversammlung mit 230 Mitgliedern. Der Synodale Weg hat nur beratenden Charakter; das letzte Wort haben immer noch die Ortsbischöfe. Dies sollte einen nationalen „Sonderweg“ verhindern und die Einheit mit der kath. Weltkirche gewährleisten.
- Der „Synodale Weg“ (Beginn: Februar 2020) als „Reform-Dialog“ zwischen dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) und den Bischöfen wird sich viele Fragen stellen müssen. Die Regeln haben die Deutsche Bischofskonferenz und das ZdK bereits in einem Statut festgelegt. Hierzu folgt weiter unten ein ausführlicher Bericht.
- „Dieser Dialog sei zunächst auf zwei Jahre angelegt„... sagte der charismatische „Reinhard Marx“ (* Sept.1953) Kardinal der römisch-katholischen Kirche. Er ist seit 2007 Erzbischof von München und hatte im Februar 2020 leider angekündigt, aus „Altersgründen“ zurückzutreten.
Kirchenrechtler Anuth übte 2020 damals noch herbe Kritik – Sternberg aber verteidigte noch das Reformprojekt: Bisheriger Verlauf des Synodalen Wegs stieß auf geteiltes Echo… (Katholisch.de)
- „Am Ende gebe es gar keine wirkliche Kirchenreform und die Kirche in Deutschland könne von Papst Franziskus auch keine Hilfe erwarten“ … kritisierte der Tübinger „Kirchenrechtler“ Bernhard Sven Anuth den bisherigen Verlauf des Synodalen Wegs.
- Bei einer online „Zwischenbilanz“ in Freiburg sagte Kirchenrechtler Anuth noch im Dezember 2020, dass das katholische Reformprojekt überhaupt keinerlei konkreten Konsequenzen habe.
- Auch der Wissenschaftler ANUTH stellte fest, die Kirche in Deutschland könne von Papst Franziskus gar keine Hilfe erwarten, nachdem dieser zwei Wochen zuvor nochmals seine deutliche Kritik an dem Projekt „Synodaler Weg“ wiederholt habe. =„[sic]“
Anm.: Prof. Dr. theol. habil. Lic. iur. can. Bernhard Sven Anuth (*1973) ist ein deutscher römisch-katholischer Theologe und Lehrstuhlinhaber in Tübingen.
Dagegen verteidigte der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) Thomas Sternberg, das Vorhaben: Es sei absolut nicht überflüssig, nicht erfolglos und auch nicht „bereits jetzt im Sande verlaufen“.
Anm.: Prof. Dr. Dr. Thomas Sternberg (*1952) ist ein deutscher Politiker (CDU) und ehemaliger Landtagsabgeordneter in Nordrhein-Westfalen. Er war von 1988 bis 2016 Direktor der Katholischen Akademie Franz-Hitze-Haus in Münster/Westf.
Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken wählte das Präsidium im Nov. 2021 neu: Thomas Sternberg steht nicht mehr erneut als Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken zur Wahl.
Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken hat nun eine neue Vorsitzende: Irme Stetter-Karp. Die 66-Jährige ist die zweite Frau an der Spitze der Organisation. In der katholischen Kirche sieht Stetter-Karp einen „immensen Reformstau“. Anm.: Irme Stetter-Karp (*1956) ist eine deutsche Sozialwissenschaftlerin. Sie ist seit November 2020 Präsidentin des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge und seit 2010 noch bis 2022 Vizepräsidentin des Deutschen Caritasverbandes.
Reformieren ohne Ende?
- Die katholische Kirche in Deutschland kämpft aktuell mit der Gegenwart: Brennende Fragen – wie etwa zur Sexualmoral bleiben auch nach der bereits stattgefundenen 3-tägigen „Synodalversammlung“ strittig. All dies machen aktuell neue, tiefe Gräben unter den Bischöfen in Deutschland offenkundig.
- Es gibt tiefe Meinungsverschiedenheiten zwischen den über 200 „Synodalen“ (Laien) und den Amtsträgern, d.h. manchen Bischöfen. Diese sind bereits seit 2 Jahren „Synodaler Weg“ unvermindert tief.
- Der Limburger Bischof Georg Bätzing – als Präsident des „Synodalen Wegs“ betonte zunächst, dass die Mehrheit der Bischöfe bei der Abstimmung (der kürzlich stattgefundenen „Synodalversammlung“) ihre Stimme abgab, lediglich ein kleiner Teil der Bischöfe verhinderte die Zustimmung.
- Ruhrbischof Franz Josef Overbeck machte hierüber seinen Ärger deutlich. Für die nächste Synodalversammlung – wird dann die katholische Kirche endlich am Ziel angekommen sein?
Nach dem Abschluss der vierten Synodalversammlung des Synodalen Wegs sind die ersten Reaktionen gemischt ausgefallen. Die Initiative „Wir sind Kirche“ bewertete die Versammlung als „Abbild der dramatischen innerkirchlichen Situation“.
Scheitert die Reformsynode? Am Synodalen Weg kommt die kath. Kirche nun nicht mehr vorbei…aber er ist doch sehr viel schwerer als gedacht.
- Die Aufarbeitung der Missbrauchsfälle gelingt oft nicht wirklich – die meisten „Erzbistümer“ blockten bereits alles ab. Pflichtwidriges Verhalten einiger Bischöfe werde „von oben“ gedeckt.
- Das Erzbistum Berlin z.B. gab eine Studie in Auftrag (ohne Verantwortliche zu nennen), im Erzbistum Köln wurde das Missbrauchsgutachte vorher lange (1 Jahr) unter Verschluss (Woelki) gehalten etc. Derzeit laufen der Kirche die Menschen davon, die Kirchenaustritte sind auf Höchstniveau. –
- Termine hierzu in den „Amtsgerichten“ seien auf Wochen ausgebucht… (04.02.2021: Bericht Rheinische Post von Lothar Schröder)
„Ich träume von einer Kirche, für die ich mich nicht mehr schämen muss“, schrieb kürzlich eine 17 jährige Schülerin. Sie ist jüngstes Mitglied der Synodalversammlung.
Der Weg ist wichtiger…
Der französische Bischof Didier Berthet (*1962-/+2023) wünschte damals noch dem „Synodalen Weg“ für die weitere Arbeit: „Treue zum Evangelium, Kreativität und Barmherzigkeit“.
- Der Weg sei wichtiger als dessen Ergebnisse. Berthet, der zu den Beobachtern des Synodalen Weges gehörte, bezeichnete damals noch die erste Vollversammlung in Frankfurt als „gute Erfahrung“.
- Beeindruckt haben ihn demnach die Fähigkeit zum ernsthaften Dialog und die bunt gemischte Zusammensetzung der Versammlung.
- Die Kirche sei vor allem das Volk Gottes, was eben auch vor allem Gleichberechtigung der Christen und gelebte Synodalität bedeute.
- Beim Synodalen Weg beraten Bischöfe und Laien auch über die Zukunft kirchlichen Lebens und wollen nach dem Missbrauchsskandal verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen. Quelle: (KNA) = Katholische Nachrichten-Agentur, Bonn.
DER SYNODALE WEG geht weiter…
Dazu folgt später noch ausführlicheres…
Die „Institution Kirche“
- Die Kirche hat – wie bereits gesagt – seit einiger Zeit ein zunehmendes Glaubwürdigkeits-Problem:
Aktuelle Quelle „MHG-Studie“ (Thieme Verlagsgruppe): Missbrauchs-Vorwürfe gegen Priester sind derzeit nicht rückläufig, sondern „eher ansteigend“. - Laut „MHG-Studie“ gibt es ein interdisziplinäres Forschungsverbundprojekt zur Thematik: „Sexueller Missbrauch an Minderjährigen durch katholische Priester, Diakone und männliche Ordensangehörige“ im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz.
- Quelle: „MHG“-Gruppe = Kürzel der Institutsstandorte der Konsortiums-Mitglieder (Mannheim, Heidelberg, Gießen).
Man weiß und erfährt eben viel zu wenig hierüber. Die „Institution Kirche“ gilt im Allgemeinen als völlig abgeschottet, sie erscheint unnahbar, liegt in Händen der „Klerikalen“ und sie schweigt weitgehend. Doch mancher „Eklat“ kommt durch die Presse gelegentlich doch ans Tageslicht.
„Gefragt sind die »Macher«. Wer sich einmal den Ruf eines solchen erwerben konnte, hat alle Chancen, aufzusteigen in den Kreis jener obersten Macher, die gar nichts machen“. Zitat: © Kurt Marti (1921 – 2017), Schweizer Pfarrer, Schriftsteller und Lyriker.
SIND *SYNODAL ALLE CHANCEN VERSPIELT?
- Für bestvernetzte „erzkonservativ-traditionalistische“ katholische Gruppierungen ist der „synodale Weg“ in Deutschland ein gefährlicher, drohender Versuch, die Kirche zu spalten – so sehen dies nicht wenige – der „Klerikalen“.
- Für die große Mehrheit der Hoffenden aber…ist er ein – vielleicht wirklich letzter – Versuch, die katholische Kirche zu retten, damit sie wieder glaubwürdig und sprachfähig wird, um den christlichen Glauben bei allen Menschen inspirierend zu festigen.
Wie später erläuternd noch erwähnt, ist die kleine Hoffnung durch den „Synodalen Weg“, dass vielleicht bald doch wohl „verheiratete Priester“ wieder eine Chance bekämen, nun endgültig (durch die erneute klare Ablehnung von Papst Franziskus) wohl in sehr weite Ferne gerückt… (Quelle: Herder.de /CIG online)
Anm.: Der *Synodale Weg ist ein Gesprächsformat für eine strukturierte Debatte innerhalb der römisch-katholischen Kirche in Deutschland. Er soll der Aufarbeitung von Fragen dienen, die sich im Herbst 2018 nach der Veröffentlichung der MHG-Studie über sexuellen Missbrauch in der Kirche ergeben haben. (Wikipedia)
DIE ROLLE DES EMERITIERTEN PAPSTES BENEDIKT:
- Wenn da nicht in Rom auch noch damals der über 95-jährige, emeritierte „Papst Benedikt XVI“ (*1927-/+2022) gewesen wäre. Es gab aus Benedikts Umfeld sog. „Hardliner“ aus dem erzkonservativen Flügel wie z.B. den Kurien-Kardinal Robert Sarah (*1945) aus Guinea.
- Kurien-Kardinal Robert Sarah soll damals schon öfters von Papst „Franziskus“ gerügt worden sein, was Sarah aber nicht störte bzw. er dies auch offen ignoriert haben soll…
- Kardinal Sarah hatte bereits im Herbst 2020 ein Buch über die „Befürwortung“ des Zölibats geschrieben, an dem Benedikt angeblich sogar mitgewirkt haben soll. Dieses wurde aber damals von „Papst Benedikt Emeritus“ noch energisch bestritten, wie sein „Privatsekretär“ Georg Gänswein (*1956) der Presse auch damals mitgeteilt hatte…Was stimmt hier eigentlich?
- Ein „himmlischer Streit“ und christlicher Zankapfel? Gewitterwolken im heiligen Paradies?…so lautete damals noch ein Titel der Boulevard-Presse … 🙂 Man kann hier nur den Kopf schütteln.
Kurien-Erzbischof
Im Jahre 2012 „kurz vor“ Papst Benedikts Rücktritt als Papst wurde sein „Zögling“ Georg Gänswein (*1956) damals von Papst Benedikt noch schnell zum „Kurien-Erzbischof“ ernannt. „Gänswein“ wurde zudem vom „Noch“-Papst Benedikt zugleich noch schnell auch als „Präfekt“ des päpstlichen Hauses unseres heutigen Papstes „Franziskus“ in diese hohe Position befördert. Gänsweins Werdegang war also weiter untrennbar schon damals mit Benedikt XVI. verbunden.
Ist GÄNSWEIN nun ein sehr mächtiger Mann hinter den Kulissen? Dies habe sich nun wohl deutlich geändert... Seit Papst Franziskus Gänswein aus der Präfektur des Päpstlichen Hauses verbannte, ist es ruhiger um Georg Gänswein (66) geworden. Er blieb nun weiterhin der Privatsekretär Benedikts XVI., der – wie er – im Kloster Mater Ecclesiae in den Vatikanischen Gärten lebte, bis Papst Benedikts XVI. Ende Dezember 2022 starb.
EIN KIRCHLICHER EKLAT?
Im Februar 2020 hatte jedoch „Papst Franziskus“ nun den Deutschen „Georg Gänswein“ als „Präfekt“ auf unbestimmte Zeit „beurlaubt“. weil dieser im Vatikan tief in die Machtspiele der Kurie „verstrickt“ gewesen sei. Die „Gerüchteküche“ brodelt...
Nach Papst Benedikts Tod im Dezember 2022 wurde Georg Gänswein nun von Papst Benedikt im Sommer 2023 wieder in seine alte Heimat Deutschland (nach Freiburg) zurück geordert.
Papst Franziskus hat nun einen neuen Privatsekretär (Gonzalo Aemilius *1980), einen Priester aus Uruguay, 40 Jahre jung, der nicht in piekfeiner Robe, sondern „sympathisch-hemdsärmelig“ mit grobgestricktem Pullover über dem Collarhemd (Priesterhemd) auch öffentlich auftritt… Ganz im Sinne von Papst Franziskus…. (Quelle: Rheinische Post 6.2.2020)
RÜCKBLICK:
Papst Benedikt – Papa emeritus –
- Als im Jahre 2013 die völlig überraschende Nachricht vom Rücktritt des Papstes Benedikt kam, waren viele Gläubige geschockt…Sie setzte eine Zäsur in der Kirchengeschichte, die zuletzt im Jahre 1294 – vor fast 1000 Jahren – den Rücktritt eines Papstes bezeichnet hatte.
- Es geschah damals nicht ganz freiwillig. Ähnliches vermutete man auch vom plötzlichen Amtsverzicht Benedikts XVI. Vatikan-Insider munkeln, ein ganzes Intrigenbündel habe dem Papst so enorm zugesetzt und ihn zur Aufgabe gezwungen… (Quelle: EWTN -Kirchenzeitung Bistum Köln Nr. 15) 12/02/21
„Benedikt“ – alias Ratzinger – war knapp 10 Jahre älter als der jetzige Papst Franziskus. Am 16.4.2022 wurde Benedikt 95 Jahre alt und konnte auf 10 Jahre als „Papa emeritus“ zurückblicken…so lange, wie er davor schon „Papst“ war. Das hat es wohl niemals vorher in der jüngeren Vatikan-Geschichte gegeben!
- Der berühmte „Saturno-Hut“ des Papstes ist rot und mit wertvollen goldenen Stickereien verziert. Je nach „Rangstufe“ von Priestern gibt es andere Hut-Farben bzw. goldene Hutschnüre, Stickereien und Quasten und und und…
- Als Saturno oder „Cappello romano“ (scherzhaft: Don-Camillo-Hut) bezeichnet man eine besonders in Italien übliche Kopfbedeckung katholischer Geistlicher.
- Benedikt trug auch gerne dazu passend die „päpstlichen roten Schuhe“. Seit dem 15. Jahrhundert trugen Päpste rötliche Schuhe. Die rote Farbe, heißt es, soll an die Kreuzigung und das Blut Christi erinnern.
„Papst Franziskus“ dagegen weigerte sich hier von Anfang an: Er trägt lieber schwarze, statt roter Schuhe, weil er sich nicht in den Mittelpunkt stellen möchte: „Christus ist das Zentrum der Kirche, nicht der Nachfolger Petri“, sagt er. Er weigerte sich auch, sein schlichtes Eisenkreuz gegen eines aus Gold zu tauschen.
Der Zölibat aber bleibt bestehen…
- Der damalige 85-jährige „Papst Franziskus“ (ehemaliger Erzbischof von Buenos Aires) hatte sich ja die vergangenen Jahre schon um einige wenige Reformen bemüht, aber doch nicht wirklich durchdringend.
- Zitat (12/19) zum Zölibat: „Papst Franziskus denkt über verheiratete Priester nach“ – (Welt.de). Alles Schall und Rauch…wie wir heute wissen. Alles bleibt wie es ist…
- Der bekannte „Vatikan-Experte Scaramuzzi“ sieht nun in der aktuellen Debatte um die damals – vorzeitig „ablehnenden“ – Äußerungen Benedikts XVI. zum Zölibat auch vor allem einen „Beleg“ für das problematische „Nebeneinander“ eines Papstes und seines älteren Vorgängers…
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Damals in der Rücktrittserklärung von „Benedikt“ (Februar 2013) gab es für ihn eine „Nicht-Einmischungs-Klausel“ : So habe „Benediktus“ seinem Nachfolger Papst Franziskus „bedingungslosen Gehorsam und Ehrerbietung“ versichert. (Quelle: Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln – Jan. 2020).
Sollte Benedikt doch das Vorwort oder einen Artikel (zu dem Buch von Kurien-Kardinal Robert Sara) tatsächlich verfasst haben, dann hat er wirklich eine „rote Linie“ überschritten. Ob sich das auch alles so in Rom so zugetragen hat – wie es die Presse berichtet?...Zweifel hieran – vor allem – wenn man der „Presse“ blind folgt – dürften durchaus angesagt sein.
- Dass Benedikt – bis noch vor wenigen Jahren – weiterhin auch unter seinem Papstnamen, immer noch im päpstlichen „Weiß“ gekleidet und mit dem Titel „Papa emeritus“ auftrat, führte damals weltweit doch zu erheblichen „Irritationen“:
- Setzt man die Bezeichnung aber „analog zur Emeritierung“ von Bischöfen, dann hieße es, dass er mit allen Rechten Papst geblieben ist, aber vor allem von den Leitungsaufgaben entbunden wurde…
DIE SCHWEIZER GARDE
- ALTE TRADITIONEN…NOCH ZEITGEMÄSS? DIE SCHWEIZER GARDE …PRUNK & GLORIA & HALLELUJA…
- Insgesamt 21 Schweizer Truppen „in vatikanischen Diensten“ unterstützten bereits seit dem jahre 1506 n.Chr. die weltliche Politik des Papstes und waren sogar am Ausbau des „Kirchenstaates“ direkt beteiligt.
- HISTORIE: Diese konnten jedoch im Jahre 1870 als Teil und zusammen mit der Kirchenstaat-Armee die Integration in den entstehenden „italienischen Nationalstaat“ jedoch leider nicht verhindern: Sie stellen heute noch auch die persönlichen „Leibgarden“ für das Kirchenoberhaupt – den Papst – und seine Legaten.
- Die spezielle Leibgarde des Papstes ist als „Päpstliche Schweizergarde“ mit einer Sonderbewilligung des schweizerischen Bundesrates noch heute immer im Einsatz. (Quelle: Wikipedia)
DER FILM: „Die zwei Päpste“: Ein sanft-ironischer Blick hinter die Kulissen…
Als der Argentinier Jorge Mario Bergoglio 2013 Papst wurde, bedeutete das eine Zeitenwende für die kath. Kirche. Der Film „Die zwei Päpste“ beleuchtet das Ringen um den Kurs der Kirche zwischen Franziskus und seinem Vorgänger Benedikt XVI. Dazu leisten beide im Film eine Art Beichte ab. Dichtung und Wahrheit im hochgelobten Kinofilm, der für gleich 3 Oscars nominiert wurde, aber leer ausging…
- Wer diesen Film nicht sehen kann und/oder gerne Bücher liest: Hier ist auch der aktuelle Buch-Titel-Tipp: „Die zwei Päpste“ (Autor: Anthony Mc Carten) Verlag Diogenes:
- Es ist eine Art Doppel-Biografie. Dieses spannende Buch bildet die Grundlage für die mit dem „Golden-Globe-Award“ preisgekrönte Netflix-Film-Produktion (mit Antony Hopkins und Jonathan Pryce), die ab 5. 12. 2019 in vielen Kinos oder der TV-Videothek (Mediathek) zu sehen war.
- FILM-THEMA: „Der argentinische Kardianal „Jorge Mario Bergoglio“ ist ziemlich frustriert über die Entwicklung in der katholischen Kirche und bittet daher um seinen Rücktritt. Aber anstatt ihm diesen zu gewähren, lädt Papst Benedikt XVI. seinen stärksten Kritiker nach Rom ein. Bei diesem Termin möchte Papst Benedikt XVI. seinem Nachfolger ein gut gehütetes Geheimnis anvertrauen“ … ein echt spannendes Thema, das sich lohnt anzuschauen…
Die Eucharistiefeier als Sakrament ist die Quelle und Zentrum des kirchlichen Lebens. Insbesondere aber der gesamten Christenheit und auch aller Priester und vor allen Dingen auch den Ordensgemeinschaften. (Quelle: © „KATHPEDIA“ – die freie katholische Enzyklopädie)
Bescheidenheit oder Prunk – das ist zur Zeit eine große Frage in der katholischen Kirche.
Die Tiara (altgriechisch: τιάρα tiára, auch triregnum), Papstkrone oder auch gelegentlich römische Krone genannt, ist die früher bei feierlichen Anlässen getragene Krone des Papstes. (Wikipedia)
Während Papst Franziskus Bescheidenheit predigt, musste sich – wie oben schon erwähnt – der deutsche Bischof „Terbatz van Elst“ (im Jahre 2013) für seinen extrem teuren Bischofs-Palais-Bau in Rom rechtfertigen.. Bischof Franz-Peter Tebartz–van Elst (*1959) liebt prunkvolle Inszenierungen.
- Im säkularen Deutschland ist das immer schwerer den Menschen zu vermitteln – zumal der Widerspruchsgeist gegen kirchliche Bevormundung hierzulande schon immer stärker ausgeprägt war als bei den Nachbarn, was auch mit der protestantischen Prägung des Landes zu tun hat.
- Franz-Peter Tebartz-van Elst musste – nach rund 6 Jahren – seinen Posten im März 2014 nach dem Skandal um seinen 31-Millionen-Euro-Bau in Mittelhessen räumen. Tebartz-Luxuswohnung ist heute ein Museum, genauer: Ein neuer Teil des Limburger Diözesanmuseums.
- Rom – Seit seinem unrühmlichen Abgang in Deutschland ist es still um ihn geworden. Seit März 2015 arbeitet Tebartz-van Elst nun im Vatikan eher „bescheiden“ – als sog. einfacher „Delegat“.
- Im Päpstlichen Rat für „Neuevangelisierung“ kümmert er sich um die Verkündung des Evangeliums in Ländern, in denen der Glaube zwar stark verwurzelt ist, aber die Unterstützung für die Kirche schwindet.
Wo bleibt die viel gepriesene Demut und Bescheidenheit?
„Wer der Erste sein will, soll der Letzte von allen und der Diener aller sein.“
So heißt ein „JESUS ZITAT“ aus der Bibel.
- Der damalige „mediale Tsunami“ gegen den emeritierten Papst Benedikt wird sich allerdings auch wohl bald wieder legen. In seinem fortgeschrittenen Alter mit 93 Jahren – war damals schon Papst Benedikt doch schon sehr gebrechlich. Ex-Papst Benedikt XVI. feierte noch im Juni 2021 sein 70-jähriges Priesterjubiläum. Benedikt starb nun mit 95 Jahren – wie oben berichtet – nun am 31. 12. 2022 in Rom.
- Der ältere Bruder (Georg Ratzinger war kath. Priester und Kirchenmusiker) des emeritierten Papstes Benedikt XVI. warvor ihm – am 1. Juli 2020 – im Alter von 96 Jahren in Regensburg gestorben.
- Der emeritierte Papst Benedikt hatte seinen Bruder noch kurz vor dessen Tod – Anfang Juni 2020 – in Regensburg besuchen können.
- Der emeritierte Papst wurde damals von einer kleinen Delegation begleitet: Erzbischof Georg Gänswein (Benedikts Privatsekretär), dazu ein Arzt, ein Krankenpfleger, eine Ordensschwester aus seinem Haushalt und drei Sicherheitskräfte des Vatikan. (domradio.de)
…I lift up my eyes to the hills – from where will my help come? (PSALM 121)
DER ZÖLIBAT der Priester
DUDEN: Der Begriff Zölibat, der einen religiös begründeten Verzicht auf die Ehe bezeichnet, entstammt dem lat. caelibatus = Ehelosigkeit. Während es in der Allgemeinsprache das Zölibat heißt, wird in der theologischen Wissenschaftssprache bevorzugt das Maskulinum „der Zölibat„ verwendet.
In der verkrustete Struktur unserer Kirche muss sich (also von Rom aus) schon seit langer Zeit dringend etwas ändern, auch eben im Hinblick auf den „Zölibat“. Der „konservativ-fundamentalistische Kurs“ des verstorbenen Johannes Paul II. wurde von seinen Nachfolgern bisher unverändert fortgesetzt (siehe weiter unten im Text Näheres hierzu).
Fakt ist nun einmal, dass die „katholische Kirche sowie vor allem auch der Islam“ beide streng patriarchalische Organisationen sind, die keinen Widerspruch oder irgendwelche Veränderungen in ihren Glaubensrichtlinien dulden.
Es heißt zwar ‚Mater Ecclesiae‘ (Mutter Kirche), aber mit Frauen hatten die „Klerikalen“ noch nie viel am Hut. Während von den Frauen von der Kirche aus – eher eine keusche und tugendhafte Lebensweise erwartet wurde, wurde der Ehebruch des Mannes bisher stillschweigend geduldet…
Schon Woelki wandte sich gegen jedwede liberale Reform, von der Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene über Segnungen homosexueller Paare bis zum Erneuerungsprozess Synodaler Weg. Kritik perlt an ihm ab. Im Jahre 2024 jährt sich nun die Ernennung von Rainer Maria Woelki zum Erzbischof von Köln zum zehnten Mal. Doch zu feiern gibt es hier wenig. „Es gibt Menschen, auf die man wie auf ein totes Pferd einreden kann“, seufzte vor einiger Zeit der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing. (dpa – 02.01.2024)
- Die zölibatäre, unnatürliche Einsamkeit, zu der ein Priester verdammt ist, steht doch im völligen Gegensatz dazu, dass jeder Mensch innige Zuwendung und Wärme sucht… manchmal läuft es eben in die falsche Richtung.
- „Das männliche Macht-Gefüge“ in der katholischen Kirche dominiert unverändert.
- Zehntausende Frauen engagieren sich in der katholischen Kirche. Die gleichen Rechte wie männliche Katholiken haben sie dennoch nicht, Priesterin dürfen sie nicht werden und auch nicht Diakonin.
- Von einer Änderung diesbezüglich bzw. einer „Öffnung“ der Kirche – ist daher auch die katholische Bischofskonferenz (als stellvertretende Spitzen des kirchlichen Establishments) noch meilenweit entfernt.
Das letzte Wort hat immer Rom.
Johannes der Täufer (* etwa 5 v. Chr.; † um 30 n.Chr.) Bußprediger: Die Anhängerschaft von Johannes war zahlreich, darunter auch Jesus von Nazareth, der sich durch ihn taufen ließ. Das Fest der Geburt des Täufers ist der 24. Juni, der Johannistag, der in fast allen Kirchen begangen wird.
„Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Gottes Kinder heißen sollen – und wir sind es auch! Darum erkennt uns die Welt nicht; denn sie hat ihn nicht erkannt“. (1 Johannes 3:1)
Eine Lockerung des Zölibats – wird nun
sehr wahrscheinlich wieder um Jahrzehnte verschoben…
- INTERESSANTE HISTORIE:
- Seit etwa 900 Jahren ist der Zölibat (abgeleitet vom lateinischen Wort „caelebs“ = „ehelos“) eigentlich für katholische Geistliche Gesetz.
- In den „darauf folgenden Jahrhunderten“ nach Christus aber konnte bei vielen Klerikern überhaupt „keine Rede mehr von bedingungsloser Keuschheit“ sein: Der Bischof von Basel soll damals 20 Kinder gezeugt haben, der Bischof Heinrich von Lüttich sogar mehr als 60.
- Selbst Päpste nahmen das Enthaltsamkeitsversprechen damals nicht immer ernst: So soll Papst Innozenz VIII. noch im 15. Jh. n.Chr. mindestens 16 Kinder gehabt haben, sein Nachfolger Papst Alexander VI. immerhin fünf...
- Die „spirituelle“ Begründung für die Ehelosigkeit und Enthaltsamkeit lautet – etwas antiquiert – „um des Himmelreiches willen“ und Jesus sei ja auch unverheiratet gewesen.
- Es gab aber dafür auch handfeste weltliche Gründe: Die Kirchengüter sollten bewahrt und vermehrt werden. Schließlich vererbten verheiratete Priester ihren Besitz ihren Kindern. Das Hab und Gut alleinstehender Kleriker fiel dagegen nach deren Tod der Kirche zu... SIC (!)
„Ein Zölibat für Priester ist weder historisch noch theologisch gerechtfertigt“, schrieb in seinem neuen Buch der bekannte Theologe „Hubert Wolf“ über Machtfragen in der katholischen Kirche und das eiserne Beharren auf absurden Zuständen.
Anm.: Hubert Wolf, geb. 1959, ist Professor für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte an der Universität Münster/Westf. 1985 wurde er zum Priester geweiht. Das aktuelle Buch von Hubert Wolf (Verlag C. H. Beck) trägt den Titel: „Zölibat. 16 Thesen“, München 2019.
Das Fronleichnamsfest (Mitte Juni): Der Mittelpunkt – des aus dem 13. Jahrhundert vom Papst Urban IV. (anno 1261-1264) eingeführten Feiertages – ist die Monstranz (lat. monstrare – zeigen). Es ist ein sehr prunkvolles, kostbares Gefäß aus Gold und Edelsteinen mit einem Fenster, in dem eine geweihte, besonders große Hostie zur Verehrung und Anbetung der Eucharistie (symbolhaft für den Leib des Herrn) für jeden sichtbar gezeigt wird.
Erst im 12. Jahrhundert n. Chr. wurde der Zölibat Pflicht…
TIPP = link (!) anklicken
Unter Papst Innozenz II. beschloss man im Jahre 1139 – wie oben erwähnt – auf dem zweiten Lateran-Konzil, den Zölibat für christliche Priester auf der ganzen Welt zur Pflicht zu machen. Wenn alle Katholiken wüssten, dass es den Zölibat erst seit rund 900 Jahren gibt, würde es eine heftige Diskussion geben, warum er in den ersten tausend Jahren unserer Kirchengeschichte für Priester überhaupt nicht existierte und bis heute u.a. nicht einmal in den anderen z.B. christlich-orthodoxen Kirchen existiert.
- Absurd seien zudem die „Ausnahme-Regelungen“, die es in der katholischen Kirche für den Zölibat gebe: „Priester“ der mit Rom vereinigten „Ostkirchen“ dürften zum Beispiel heiraten – dort gelte die Ehelosigkeit nur noch für Bischöfe.
- Auch Männer, die „konvertiert“ sind und zu katholischen Priestern geweiht werden, könnten weiter mit ihren Familien zusammenleben und vieles andere mehr…
- Das sind wichtige Punkte, um den generellen Zölibat „zu Recht in Zweifel zu ziehen“. Nicht zuletzt sei mit dem Zölibat viel Leid und Heuchelei verbunden, denn viele Priester hätten heimliche Beziehungen und „Nachwuchs“ , verbunden mit enorm viel seelischem Schmerz für alle Beteiligten…so die Kritiker. (Quelle: www. planet-wissen.de)
VERBOTENE LIEBE – Es ist ganz einfach eine Tatsache: Viele Priester leben heute heimlich in einer Beziehung und alle Beteiligten (vor allem deren Kinder) leiden sehr darunter.
Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.
(1 Korinther 13:13)
DER GRUND:
Man habe folgenden „Grund für den Zölibat“ genannt: „Der katholische Priester darf „keine andere Braut“ haben als die Kirche, „keine anderen Kinder“ als die Kirchenkinder, dieser „seiner“ Familie muss sein ganzes Herz gehören …
- „…Demgegenüber aber lässt sich u. A. geltend machen, dass wohl noch nie ein Volk auf die Idee gekommen ist, sein König oder Fürst würde deshalb weniger ein milder, gütiger Landesvater sein, weil er im Begriffe steht, ein glücklicher Hausvater zu werden“. „Zitat“: Karl von Hase (1800 – 1890) war deutscher evangelischer Theologe, Professor der Theologie an der Universität Jena und großherzoglich sächsischer Geheimrat.
- EIN SEHR WEISES ZITAT VON KARL VON HASE, DASS BEREITS VOR ÜBER HUNDERT JAHREN GESCHRIEBEN WURDE ... und nicht bis heute „erkannt“ wurde…wie wahr dies schon damals war.
„Die Frankfurter Paulskirche ist ein Ort mutiger Träume. Hier wurden neue Zeiten ausgerufen. Hier haben Menschen die Freiheit beschworen. Und vor allem haben sie daran geglaubt, dass eine Gesellschaft die Fehler der Vergangenheit hinter sich lassen kann und die Kraft zur Erneuerung aufzubringen vermag“. „Zitat“: © Joachim Gauck (*1940) ist ein deutscher parteiloser Politiker und evangelischer Theologe. Er war vom 18. März 2012 bis zum 18. März 2017 der elfte Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland.
Historikerin:
„Äbtissinnen“ hatten im Mittelalter sogar Priester ernannt!
- HISTORIE: Bis zu den Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962 – 1965) hatten – laut Historikerin Annalena Müller – die Frauen mehr zu sagen in der Kirche.
- Vor allem „Geistliche Frauen“ hatten bereits schon im Mittelalter wesentlich mehr Macht als heute.
- „Äbtissinnen“ hatten sogar Priester ernannt – z.B. für „die Pfarreien, die ihrem Kloster unterstanden“ erklärte die Historikerin in einem Interview dem schweizerischen „Online-Portal: kath.ch“ .
- „Wenn man mit Macht, Einfluss, vor allem Gestaltungs- und Entscheidungs-Vollmachten meint, dann gab es hier sehr viele mächtige Klosterfrauen im Mittelalter, vor allem eben die genannten Äbtissinnen.“
- Diese seien auch als Politikerinnen aufgetreten, hätten die Klöster nach innen und außen geleitet und hätten teilweise sogar ein Stimmrecht im „REICHSTAG“ gehabt.
INFO: Der „Reichstag“ des Heiligen Römischen Reichs wurde zirka 1000 Jahre lang (von anno 754 bis 1806) in teils lockerer Folge an wechselnden Tagungsorten abgehalten.
- Allerdings war das Mittelalter eine strenge „Ständegesellschaft“. So galt für Frauen wie für Männer: Echte Chancen hatte nur, wer von Geburt an privilegiert war.
- Wer von niederem Stand war, arm und ohne mächtige Verwandte, dem blieben Aufstiegsmöglichkeiten meist versagt.
- Die Äbtissinnen herrschten über die dort lebenden abhängigen Bauern und sprachen auch „Recht“. Das Stift Essen zum Beispiel besaß im heutigen Ruhrgebiet Ländereien zwischen Emscher und Ruhr mit rund 3000 Bauernhöfen. Die Siedlung rund um das Stift erhielt im 13. Jahrhundert sogar „Stadtrechte“ und die Äbtissinnen stiegen vor allem zu „Reichsfürstinnen“ auf.
Die „Ständegesellschaft“ betonte damals weiter, dass nur ausschließlich adlige Frauen solche hohen Positionen erreichen konnten. „Eine Bauerntochter hingegen wurde damals weder Nonne noch Äbtissin eines mächtigen Klosters.“ ABER selbst die Messe feiern oder Priester weihen, dies hätten die Frauen natürlich nicht gedurft, „denn die Weihevollmacht war immer schon nur Männern vorbehalten“, sagte die Historikerin. „Das Zweite Vatikanische Konzil“ hat die << juristische Leitungsvollmacht >> an die Weihevollmacht gebunden. Seit den 1960er-Jahren kann also auch nur noch ein „Bischof“ einen Priester ernennen“ so die Historikerin.
ORDENSSCHWESTER IM GEBET
Bei den Frauenorden ist früher schon die Zahl der Gemeinschaften, Niederlassungen und Mitglieder in Deutschland (vor allem in Pflegeberufen, Erziehung und Sozialarbeit) erstaunlicherweise immer um ein Vielfaches größer als gewesen, als bei den Männerorden. Aber dies ist nun heutzutage auch vorbei. (Quelle: DOK -Deutsche Ordensobernkonferenz, Bonn)
ORDENSSCHWESTER IM GESPRÄCH MIT RATSUCHENDEN IM GLAUBEN
Knapp 20.000 Nonnen oder Ordensfrauen lebten noch im Jahre 2013 in Deutschland – die Gemeinschaften werden Jahr für Jahr kleiner… (www.spiegel.de – Panorama – Panorama 15.12.2013)
Zurück zum Thema – wie alles in dem vergangenem Jahr 2020 zunächst zögerlich begann:
Der Synodale Weg – wäre er ein Hoffnungsträger gewesen?
- Er war ursprünglich gedacht, als ein Gesprächsformat für eine strukturierte Debatte innerhalb der römisch-katholischen Kirche in Deutschland. Er sollte der Aufarbeitung von Fragen dienen, die sich im Herbst 2018 nach der Veröffentlichung der MHG-Studie über sexuellen Missbrauch in der Kirche ergeben haben.
MHG = wie schon oben erwähnt: Ein Kürzel der Institutsstandorte der Konsortiumsmitglieder (Mannheim, Heidelberg, Gießen)
Waren diese einst so mächtigen Äbtissinnen in der Kirche heute Vorbilder für „Maria 2.0“?
Die Gruppe: Maria 2.0.
- Ein Lichtblick? In dieser Hinsicht sind seit Anfang 2019 sehr „aktive Gruppierungen“ am Werk, wie z.B. die tatkräftig wirkende Gruppe: Maria 2.0. Diese Initiative begann im Bistum Münster/Westfalen.
- Maria 2.0 ist keine Gruppe einer bestimmten Gemeinde, sondern eine freie Initiative von ausschließlich christlichen Frauen in Deutschland.
- Die Forderungen der Initiative richten sich gegen althergebrachte, überholte Machtstrukturen in der kath. Kirche. Die Initiative fordert Zugang von Frauen zu allen kirchlichen Ämtern, die Aufhebung des Pflichtzölibats und eine umfassende Aufklärung von Missbrauchsfällen in der Kirche.
- Die zunächst kleine Gruppe hat mit klar formulierten Forderungen und einer klugen Aktion eines Kirchenstreiks eine europaweite Welle ausgelöst und deutlich folgendes ausgesprochen:
Der Synodale Weg ist ein Gesprächsformat für eine strukturierte Debatte innerhalb der römisch-katholischen Kirche in Deutschland. Er soll der Aufarbeitung von Fragen dienen, die sich im Herbst 2018 nach der Veröffentlichung der MHG-Studie über sexuellen Missbrauch in der Kirche ergeben haben.
Der synodale Weg sei vielleicht eine Chance für Deutschland, über die Stärkung der Rechte der Frau in der Kirche nachzudenken und dazu gehörte auch die Weihefrage, die jetzt leider kürzlich wiederholt (aktuell: Februar 2020) von Papst Franziskus – wohl endgültig – ausgeschlossen wurde. Die Hoffnung stirbt zuletzt.??… Es ist wohl schon so…
Trotzdem ist die Rolle von Frauen in der Kirche in der jüngeren Vergangenheit nun wieder verstärkt Gegenstand der aktuellen Diskussion geworden. Unter anderem wollte sich auch der jetzt 2019 von den „deutschen Bischöfen“ beschlossene „synodale Weg“ mit dem Thema beschäftigen.
Die Reformbewegung „Maria 2.0“ und der synodale Weg
- Die Forderungen der Initiative richten sich (seit 2 Jahren) gegen Machtstrukturen in der Kirche.
- Sie fordert Zugang für Frauen zu allen kirchlichen Ämtern, die Aufhebung des Pflichtzölibats und eine umfassende Aufklärung von Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche.
- Diese neue Reformbewegung Maria 2.0 (auch Kirchenstreik genannt) fordert schon lange solidarisch auch mehr Beteiligung an ihrer Gruppe, vor allem auch von allen Christinnen.
Die Äbtissinnen, Nonnen und Beginen im Mittelalter könnten doch Vorbilder für die Initiative sein, da sie ganz „selbstverständlich“ Rechte, Verantwortung und auch enormen Einfluss in der Kirche ausgeübt hätten, sagte die Historikerin Annalena Müller.
TABU-BRUCH: Der Mönch Martin-Luther heiratete eine Nonne…
Der 41-jährige Reformator Martin Luther heiratet nach langem Bedenken am 13. Juni 1525 in Wittenberg die 26-jährige sächsische Landadelige und Ordensschwester Katharina von Bora. Diese Hochzeit stellte gleich in zweierlei Hinsicht einen Tabubruch dar. Zum einen ist Geistlichen eine Vermählung nach dem kirchlichen Zölibatsgebot untersagt, zum anderen ist die 26-jährige Katharina eine ehemalige Zisterzienserin, die zusammen mit acht Ordensschwestern aus dem Kloster Nimbschen bei Grimma geflohen ist. Die Ehe mit Martin Luther, aus der sechs Kinder hervorgingen, war sehr glücklich…so sagte man.
In einer bundesweiten Protestaktion schlug die Reforminitiative ‚Maria 2.0‚ nun bundesweit am 21. Februar 2021 sieben Thesen an die Türen katholischer Kirchen an. Dies geschah in Anlehnung an Martin Luther, der laut Legende im Jahr 1517 seine 95 Thesen zur Reformierung der Kirche an die Schlosskirche in Wittenberg angeschlagen haben soll.
Maria – die Mutter Gottes: Seit dem Konzil von Ephesus (anno 431 nach Christus) hat Maria eine erhabene und besondere Stellung im Christentum. Seit diesem Konzil wird Maria als die Mutter Gottes verehrt.
- Darum geht es ja bei ‚Maria 2.0‘: Dass „weibliche“ Mitsprache, die letztendlich nun allgemein gültige Norm im Christentum wird und nicht nur als selten gestattete „Ausnahme“ angesehen wird.
- Die „Initiative Maria 2.0“ ist übrigens nicht die erste Initiative von Frauen, welche „die Kirche als Institution“ kritisch sehen und ständig Reformen anmahnen, aber überhaupt nicht gehört werden.
Initiativen wie „Maria 2.0“ zeigen uns, dass die Menschen, die den Kirchen nahe stehen, allgemein „deutliche“ Veränderungen in ihren Kirchen wollen.
- Wir alle – als Christen – hätten einen guten Grund die 2000 Jahre alte Botschaft überzeugend weiter zu verkünden.
- Viele dieser „hilflosen“ kirchlichen sog. „Reform-Debatten“ – mit vielen „Ausflüchten“ in der letzten Zeit – wirkten bisher nur wie eine unfähige Reaktion auf den Skandal des priesterlichen Missbrauchs, den Priestermangel und den drängenden Fragen nach der „Stellung“ der Frau in der Kirche:
- Gerade jetzt, wo die Kirchen immer leerer werden und die „Gläubigen“ immer weniger werden, ist diese päpstliche Ablehnung ein absolut katastrophales Signal für alle Christen in dieser Welt.
Alpha und Omega
Die Buchstaben Alpha und Omega sind ein Christussymbol. Das Alpha (A) ist der erste, das Omega (Ω) der letzte Buchstabe des griechischen Alphabets. So wie die beiden Buchstaben A und Ω das Alphabet einrahmen, so umfasst Jesus Christus das Leben der Welt. Mit seiner Liebe begleitet er das Leben jedes einzelnen Menschen vom Anfang bis zum Ende. Jesus sagt: „Ich bin das A und das Ω, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende“ (Offenbarung 22,13; vgl. auch Offenbarung 1,8).
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Es ist wie die Reaktion einer „sterbenden“ Kirche, die am Boden liegt. Nach außen hin, wirkt sie zwar immer noch als sehr „reich und mächtig“ (gerade wenn man sich in „ROM“ den Vatikan ansieht) mit all seiner Pracht und Herrlichkeit.
Faktisch aber merkt „DIE KIRCHE“ noch nicht einmal, dass sie schon weitgehend „das Vertrauen“ vieler Mitglieder und der Gesellschaft fast verloren hat: Und das ist doch ihr allerwichtigstes „Kapital“.
Letzte Hoffnung… der Synodale Weg? …“Und so klein die „Katholische Kirche“ hier in Deutschland auch sein mag: Die ganze Welt schaut schon nach Deutschland!“ (Zitat: Münsteraner Kirchenrechtler „Thomas Schüller“).
WELTKIRCHE – Vatikan
OKTOBER 2019 – Es war einmal… DIE „AMAZONAS-SYNODE“…
Diese war einst ein Hoffnungsschimmer auf dem Synodalen Weg…
- Es ging mittlerweile nicht mehr nur um den „Priestermangel“ im gesamten „Amazonas-Gebiet“. Diese Synode – mit 200 Bischöfen – wurde bereits im Oktober 2019 in Rom (Vatikan) abgehalten.
- Das Thema lautete: „Amazonas: Neue Wege für die Kirche und eine ganzheitliche Ökologie“.
- Ein „weiteres Thema“ war auch die Rolle der Frau in der Kirche – und insbesondere die Frage, wie neue weibliche „Dienstämter“ aussehen könnten.
Diskussion in Deutschland:
- Von einem stärkeren Mitspracherecht in der Gemeindeleitung über ein „Diakoninnen-Amt“ bis hin zu ordinierten weiblichen „Gemeinde-Leiterinnen“ reichte der Bogen dessen, was vor allem in der „deutschen“ Kirche diskutiert wurde…. (SIC)
- Weniger spektakulär und fast schon konsensfähig war der Vorschlag, die Möglichkeit der Priesterweihe verheirateter Männer („viri probati“) zur Abstimmung zu stellen.
- Dem Vernehmen nach sprach sich im Oktober 2019 eine „deutliche“ Mehrheit von „Rednern“ unter den deutschen Bischöfen für dieses Modell der Priesterweihe von verheirateten Männern aus. (Quelle: mk-online, Sankt Michaelsbund).
Doch erst 5 Monate später (2.2020) kam von unserem Papst die „negative“ Antwort aus ROM: Reformhoffnung… Ade... (ADE: Dieser kurze, aber wichtige Gruß leitet sich übrigens ab vom lateinischen „ad deum“ = zu Gott) .
Letztendlich wurde ein „Diakoninnen-Amt“ natürlich von Rom strikt abgelehnt… d.h. wieder hat hier nur in Rom als letzte Instanz entschieden…Punkt.
Papst Franziskus:
„In Deutschland gibt es bereits eine sehr gute evangelische Kirche.
Wir brauchen nicht zwei davon…“ (Zitat – Spiegel: 14.06.2022)
DIE ROLLE DER FRAU SPIELT NUN KEINE ROLLE MEHR…
Papst Franziskus lehnte „Weiheämter“ für Frauen – etwa als „Diakoninnen“ – ab:
Gerade erst (Februar 2020) hat Papst Franziskus in seinem jüngsten „Apostolischen Schreiben“ (Querida Amazonia) sämtliche „Reform-Hoffnungen“ gedämpft und in seinem „nachsynodalen Schreiben“ das Weiheamt für Frauen „grundsätzlich“ ausgeschlossen. Im Abschlussdokument der sog. Amazonas-Synode „vermeidet“ er zudem auch jegliche Zusage – in Ausnahmefällen – z.B. verheiratete Männer als Priester zuzulassen.
Der Papst habe „entschieden, nicht zu entscheiden“.
- Der Wiener Theologe Jan-Heiner „Tück“ wörtlich: „Keine Lockerung des Pflichtzölibats, keine „viri probati“…einfach NICHTS… REIN GAR NICHTS:
- Papst Franziskus lehne den Abschlussbericht der Synode in diesem Punkt zwar direkt nicht ab, er befürworte ihn aber auch nicht…
- Tiefe Enttäuschungen auf der ganzen Linie bei allen Beteiligten. Das Thema wird mal wieder totgeschwiegen.
- Die ewig gestrigen und überalteten „Reform-Skeptiker“ haben nun wieder „Oberwasser“ bekommen und sind vom Vatikan erneut bestätigt worden, sie haben das WORT des Papstes nun auf ihrer Seite… die deutschen Katholiken – mit ihren Anliegen – allem Augenschein aber nicht….
Anm.: Viri probati sind verheiratete Männer, die sich aufgrund ihrer nach der Lehre der römisch-katholischen Kirche vorbildlichen Lebensweise für den Dienst des Diakons empfehlen und daher als verheiratete Männer zum Diakon geweiht werden. Ihren Dienst in der Kirche üben sie als ständige Diakone aus. Wikipedia
- Es war einmal ANNO 1994 … Gut 26 Jahre danach ist die katholische Kirche genau an diesem Punkt wieder angekommen…
- DAMALS IM JAHRE 1994: Ein Schritt vor und zwei zurück. Papst Johannes XXIII:
- Das päpstliche Schreiben – auch zur Ehelosigkeit von Priestern – wurde auch damals schon im „Codex Iuris Canonici“ (1917) kirchenrechtlich und erstmals mit universaler Gültigkeit unabänderlich „festgeschrieben“.
- Gezielte päpstliche, strenge „Diskussionsverbote“ – etwa beim Zweiten Vatikanischen Konzil (im Jahre 1962 durch Papst Johannes XXIII) – erhalten diese Verbote dauerhaft bis zum heutigen Tag weiter – wie „in Stein gemeiselt“ – aufrecht. (Quelle: Analysen-Bericht: „Auszug“ : Rheinische Post vom 13.2.2020)
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Der nun gerade erst begonnene synodale Weg wird nun deutlich kürzer sein, ob er überhaupt noch Sinn hat, ist aktuell die drängende Frage… da die wichtigsten Fragen, welche die Synodalversammlung offen stellte, nun abrupt vom Vatikan frühzeitig abgeräumt wurden…? Man wird sehen…die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt…
Der aktuelle Synodale Weg war gedacht, als ein hoffnungsvolles Gesprächsformat für eine strukturierte Debatte innerhalb der römisch-katholischen Kirche in Deutschland. Er sollte eigentlich der Aufarbeitung von Fragen dienen, die sich im Herbst 2018 nach der Veröffentlichung der MHG-Studie über sexuellen Missbrauch in der kath. Kirche ergeben haben.
21.05.2021: Kurz vor Pfingsten kam aus Rom nun doch die gute Nachricht: Ein neuer synodaler Prozess ist von ROM nun bis Ende 2024 geplant. Und zwar ein weltweiter synodaler Weg… wie oben anfangs schon erwähnt…
„Heillos gesund – überlebt der kirchliche Apparat das Verschwinden Gottes aus ihm. Er hat es noch nicht einmal bemerkt“. Zitat: © Kurt Marti (1921 – 2017), Schweizer Pfarrer, Schriftsteller und Lyriker
REFORM-KURS: SYNODIALER WEG?
Trotz aller Schwierigkeiten ist ein erneuter Versuch trotzdem sehr, sehr wichtig,
diesen fortzusetzen. Man muss eben immer miteinander „im Gespräch bleiben“
„DIESER WEG WIRD KEIN LEICHTER SEIN“
sang schon Xavier Naidoo 2005…
Was Maria 2.0 bewegt und fordert, ist nicht nur allein eine Sache der Frauen...
- „Es ist ein heftiges Anliegen aller, die ihre katholische Kirche lieben und als einen Ort ihrer Beheimatung empfinden“, schrieb etwa Ex-Bundestagspräsident Wolfgang Thierse in der „Zeit“-Beilage: „Christ & Welt“ (Juli 2019).
Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zeigte „große Sympathie“ für Maria 2.0 : „Jesus hat seine Botschaft allen Menschen gleichermaßen verkündet, unabhängig vom Geschlecht und unabhängig davon, wer wen liebt.“
Ohne das „besondere Engagement von Frauen“ würde das konkrete Gemeinde-Leben vor Ort in vielen Fällen völlig zum Erliegen kommen – kirchliche Krankenhäuser und Pflegedienste übrigens auch. Spahn betonte: „Das Bestehende zu hinterfragen, sich klug zu erneuern, tut oft gut.“
- Anfang Februar 2020 wurde die erste „deutsche“ Versammlung des „synodialen Weges“ in Frankfurt abgehalten und über diverse Reformen (zwei Jahre lang) beraten: Wie z.B. über die Änderung des Pflicht-Zölibats, die Sexualmoral und das „Weiheamt“ für Frauen: Dieses Thema ist nun endgültig 2022 „vom Tisch“.
Maria 2.0 Aktion:
„Lasst neue Funken sprühen“
auf dem Domplatz Maria 2.0 in Mainz
Die erste Aktion in neuen Jahr 2023: „Lasst neue Funken sprühen“ am Samstag, 7. Januar 2023 um 16.30 Uhr auf dem Mainzer Domplatz, war eine gelungene Aktion. Die Samstagsaktionen finden dort einmal im Monat statt.
Wie es jetzt wohl weitergeht?
Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) ist das höchste repräsentative Gremium des deutschen Laien-Katholizismus. Es vertritt die katholischen Laien bei der gesellschaftlichen Meinungsbildung und ist das von der Bischofskonferenz anerkannte Organ zur Koordinierung des Laienengagements in der Kirche.
- Für das Zentralkomitee der deutschen Katholiken geht es um einen sehr hohen Einsatz.
- Aber den höchsten Einsatz hat die Kirche selber eingezahlt: Ohne ein Überwinden des strengen Klerikalismus, eines total überkommenen Verständnisses von Zugängen zum Weiheamt, des Ausschlusses von Frauen, ohne deren – oftmals ehrenamtlichen – Engagement würde kirchliches Leben in Deutschland gar nicht funktionieren.
- Und eine Synchronisierung mit dem heutigen Verständnis von Liebe, Beziehung und Sexualität zwischen Menschen, wird es die Kirche als Institution sehr schwer haben.
- Die Kirche würde sich selbst abschaffen. (Zitat: Marc Frings (*1981) ist seit Januar 2020 (Geschäftsführung) Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) mit Sitz in Bonn. Vorsitz: Irme Stetter-Karp)
Mindestens drei Jahre soll dieser „Synodiale Weg“ eigentlich dauern. Aber damit er kein weiterer Meilenstein in der Geschichte gescheiterter Erneuerungsprozesse in der katholischen Kirche in Deutschland bleibt, muss er eine echte Perspektive haben. Es geht um einen allgemeinen Wandel, der Glaubwürdigkeit und Vertrauen wieder in der Kirche und ihren Vertretern herstellen soll.
Die deutschen Bischöfe hatten diesen Reformprozess bereits – wie erwähnt – im Frühjahr 2019 alle mit großer Mehrheit beschlossen. Er soll nun vor allem auch – nach dem Missbrauchsskandal – verloren gegangenes Vertrauen zurückgewinnen und zugleich nach neuen Wegen für die Zukunft des kirchlichen Lebens insgesamt suchen.
Das Hauptproblem ist aber, dass viele Menschen einfach nicht mehr „glauben“ und daher eine verstärkte „Evangelisierung“ (Missionierung) notwendig sein wird. Der Synodale Weg ist ein Gesprächsformat für eine „strukturierte Debatte“ innerhalb der Katholischen Kirche in Deutschland. Er soll eben auch der Aufarbeitung von vielen anderen drängenden Fragen dienen.
- Der Mainzer Bischof „Peter Kohlgraf“ hat den Aktivistinnen von „Maria 2.0“ versprochen, ihre Anliegen nun erneut im Vatikan vorzubringen.
- Auch eine Gruppe von Pfarrern und Diakonen aus dem Erzbistum Freiburg hat sich den Forderungen der Initiative „Maria 2.0“ für grundlegende Veränderungen in der katholischen Kirche angeschlossen.
- Ein entsprechender im Januar 2020 im Internet veröffentlichter Appell wurde inzwischen von knapp 100 Priestern und 40 Diakonen unterzeichnet.
- Darunter sind etwa der Jesuit „Klaus Mertes“, der Moraltheologe „Eberhard Schockenhoff“ und der Karlsruher Dekan „Hubert Streckert“. (QUELLE: katholisch.de)
- Das Diakonat der Frau sieht der Stuttgarter BISCHOF „Gebhard Fürst“ (*1948) nach eigenen Worten sogar weiter als „erstrebenswerte Möglichkeit“ an, für die er sich auch in Zukunft einsetzen werde…. Bereits 2002 wurde schon von ihm eine Kommission gegen sexuellen Missbrauch eingerichtet.
Auch der Ruhrbischof „Franz-Josef Overbeck“ bedauert das Festhalten der Papstes am Zölibat.
- Nach seinen Worten ist das Papst-Dokument „Ausdruck einer 2000 Jahre alten Kirche“… Ähnlich kritisch bewertete damals das Zentral-Komitée der deutschen Katholiken (ZdK) das Papier aus Rom. (Quelle: Analysen-Bericht: „Auszug“ Rheinische Post)
Immerhin soll Papst Franziskus eine weitere Kommission eingesetzt haben, die nun aktuell überprüfen soll, was es mit den „Diakoninnen“ in der frühen christlichen Kirche auf sich hatte…
Initiative Maria 2.0 aus Münster /Westf.
Gläubige wollen nicht warten, bis der Vatikan die maroden, überkommenen Strukturen erneuert. Sie fordern eine schonungslose Aufklärung der Missbrauchsfälle und echte Geschlechtergerechtigkeit bis hin zur Öffnung der Weiheämter für Frauen. Die #MeToo-Bewegung hat das Bewusstsein für Sexismus geschärft. Mit ihrem Kampf für eine geschwisterliche Kirche trifft die Initiative „Maria 2.0“ aus Münster einen Nerv der Zeit.
Protest der Frauen mit breiter Unterstützung
Weltweit wird gefordert, die Macht-Strukturen des exklusiven Männerzirkels im Vatikan aufzubrechen. Was treibt engagierte Katholikinnen um, die trotz der Skandale dieser Kirche treu bleiben? Die Frauen von „Maria 2.0“ sind keine Einzelkämpferinnen. Aus der Bevölkerung und von Katholikinnen-Verbänden erhalten sie bundesweit und auch international immer mehr Zuspruch. Mit ihrer Online-Petition haben sie im August 2020 rund 45.000 Unterschriften von Unterstützer*innen erhalten, die sie dem Papst übergeben wollten. (Quelle: www.br.de)
„In Anbetracht der Skandale, in welche die katholische Kirche verwoben sei und von denen der jahrzehntelange Missbrauch von Kindern und Jugendlichen nur der medienwirksamste, aber längst nicht der einzige sei, offenbare sich der „Niedergang der Kirche von damals“. Es sei gut, dass diese Zeiten vorbei seien, und sich zeige, wie sich „die Kirche und vor allem das Priesteramt verändern müssen“…
Dem stimmte auch der Pfarrer Bernd Mönkebüscher (*1969), Mit-Initiator von „#OutInChurch“ zu. „Es sind keine Privilegien oder besondere Ansprüche, für die wir kämpfen, sondern ganz grundlegende Dinge. Ohne Diskriminierung und mit Gleichberechtigung zu leben ist keine hochtrabende Forderung – sondern ganz einfach ein Menschenrecht.“
Anm.: #OutInChurch – Für eine Kirche ohne Angst ist der Name einer Initiative und eines Manifests von queeren Menschen, die beruflich oder ehrenamtlich in der katholischen Kirche in Deutschland tätig sind. Mit-Initiator: Bernd Mönkebüscher (Hamm – NRW) ist ein römisch-katholischer Theologe, Priester und Autor.
Die katholische Kirche befindet sich in einer der schwersten Krisen ihrer Geschichte.
Aus Sicht von Maria 2.0 ist es bereits „fünf nach zwölf“ für dringende Veränderungen in der Kirche…
Von den konservativen Bischöfen war die Gruppe „Maria 2.0“ natürlich scharf kritisiert worden.
MARIA 1.0 gegen MARIA 2.0:
Die bayrische „Gegenbewegung“ (Maria 1.0) verhält sich absolut ablehnend zur Protestbewegung Maria 2.0:
Die resolute Lehrerin „Johanna Stöhr“ aus dem „oberbayerischen“ Schongau rief die neueste „Gegen-Aktion“: „Maria 1.0“ im Mai 2020 als Reaktion auf die Bewegung „Maria 2.0“ ins Leben, die sich ja schon vor einiger Zeit von Münster/Westf. aus zu einer bundesweiten Protestwelle samt „Kirchenstreik“ gegen eine männerdominierte katholische Kirche und für den Zugang von Frauen zu Weiheämtern entwickelt hatte.
Stöhr ist der Ansicht, „Maria braucht kein Update“. Ihre Initiative wolle zeigen, „dass es auch Frauen gibt, die treu zur Lehre der Kirche halten“. Quelle: © Kirche-und-Leben.de
- Zu Wort kommen hier vor allem die „resolute“ Johanna Stöhr – Initiatorin der erbitterten Gegeninitiative „Maria 1.0“ – und der „Hardliner“ Weihbischof „Schwaderlapp“, beide ganz entschiedene „Gegner der Münsteraner Reformbewegung„.
- Die Kontroverse wurde (angesichts des schwindenden Gehorsams von Frauen) sehr emotional geführt.
Anm.: Weihbischof Dominikus Schwaderlapp (*1967) ist Domkapitular und Weihbischof im Erzbistum Köln. Wegen seiner Rolle beim Umgang mit sexualisierter Gewalt im Erzbistum Köln (siehe ausführlicher Bericht oben) wurde er am 18. März 2021 durch Kardinal Rainer Woelki vorläufig suspendiert und von seinen Aufgaben entbunden.
Ein Jahr später im August 2022: Der Weihbischof Schwaderlapp Comeback in Köln nach Pastoraleinsatz in Afrika (Mombasa/Kenia): Weihbischof Dominikus Schwaderlapp, der wegen Pflichtverletzungen im Umgang mit Missbrauchsfällen zeitweilig beurlaubt war, nimmt seinen Dienst im Erzbistum Köln nun 2022 wieder auf.
RÜCKBLICKE – RÜCKSCHRITTE
Neue „Vatikan-Instruktion“ zu Reformen
August 2020: Heftige Debatten über die neueste Vatikan-Instruktion – auch in Deutschland – ein Rückschritt?
- Die Neue „Vatikan-Instruktion“ zu Reformen in katholischen Gemeinden trägt den Titel: „Die pastorale Umkehr der Pfarrgemeinde im Dienst der missionarischen Sendung der Kirche“.
- Sie hebt unter Berufung auf das Kirchenrecht – die wichtige Rolle der „Pfarrers“ hervor. Das Schreiben „widerspricht direkt“ (!!) den aktuellen Bestrebungen: „Die Pfarrleitung“ in die Hände von „Teams“ aus Priestern, Diakonen und kirchlich Engagierten anzuvertrauen. (Quelle: Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln vom 7. 8. 2020)
Ein Schritt vor…zwei zurück…
Während Kardinal Rainer Maria Woelki – die von der vatikanischen „Klerus-Kongregation“ (in Rom) veröffentlichte „Instruktion“ sofort verteidigte, übten viele deutsche Bischöfe und Laienvertreter deutlich mehr mutige Kritik an dieser „Vatikan-Instruktion“.
Reinhard Kardinal Marx (*1953 in Geseke) ist Kardinal der römisch-katholischen Kirche und seit Februar 2008 Erzbischof von München und Freising sowie Metropolit der zugehörigen Kirchenprovinz. Von 2012 bis 2018 war Kardinal Marx Präsident der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (ComECE), von 2014 bis März 2020 war er Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz.
„Vatikan-Instruktion“ zu Reformen:
Die umgehende Reaktion
„einiger“ deutschen Bischöfe:
- Aus Sicht des Münchner Kardinals „Reinhard Marx“ habe diese „päpstliche Instruktion“ von Franziskus – nur generelles Misstrauen gesät und alle Gräben vertieft, was wiederum zu neuen Spannungen und Spaltungen führe…
- Auch der Trierer Bischof „Stephan Ackermann“ war irritiert darüber, dass vom Thema Missbrauch und Prävention keinerlei Problembewusstsein zum Ausdruck gekommen sei...
- Der Würzburger Bischof „Franz Jung“ vermisste innovative Ansätze, er hätte doch neuere Sichtweisen erwartet…
- Aus Sicht des Bamberger Erzbischofs „Ludwig Schick“ hätte das Papier besser gar erst nicht veröffentlicht werden sollen…
- Deutliche Kritik und Befremdung an der „Instruktion“ kam auch vom Essener Bischof „Franz-Josef Overbeck“ ebenso wie von dem Rottenburg-Stuttgarter Bischof „Gebhard Fürst“, dem Osnabrücker Bischof „Franz-Josef Bode“ und vielen anderen ranghohen kirchlichen Würdeträgern. (Quelle: Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln vom 7. 8. 2020)
Fenster in der Kathedrale von „St. John the Divine“, Amsterdam Avenue, New York, NY, USA.
22.09.2021: Über Reformen in der katholischen Kirche wurde schon damals unter den deutschen Bischöfen heftig gestritten. Die Initiative: „Wir sind Kirche“ rief die Bischöfe zu einem mutigen Reformkurs auf.
- „Weder die Corona-Krise noch das wiederholte Sperrfeuer aus Rom dürften den dringend notwendigen Reformprozess abbremsen“ , erklärte Bundessprecher Christian Weisner. Ansonsten drohe der Austritt vieler engagierter Katholikinnen und Katholiken aus der Kirche.
Aus Hamburg meinte damals (der inzwischen wegen *Verfehlungen kurz vom Papst beurlaubte) „Erzbischof Stefan Heße“: „Man sollte offen über die Frauenweihe (z.B. als Diakon) diskutieren…
Auch mit dem bereits schon im Jahre 1994 veröffentlichten Schreiben des damaligen Papst Johannes Paul II. zum „Ausschluss“ von Frauenpriestertum – sei die Angelegenheit für Heße noch lange nicht erledigt…“
- „Die Diskussion ist nach wie vor da, sie ist sehr lebendig, und sie ist nicht durch ein Papier zu ersticken!“ Laut Erzbischof Heße gibt es viele gute neue Argumente, die überdacht werden müssten.
- „Die historische Perspektive ist eine – aber diese sei eben nicht alles.“ Kardinal Heße ist Mitglied des Forums „Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche“ beim „Synodalen Weg“.
- Mit Blick auf diesen Reformprozess äußerte Heße die Hoffnung: „…dass strittige Fragen“ dort auf „Herz und Nieren“ geprüft werden würden und die Bischöfe das Resultat danach nach Rom brächten.
- Er sei da aber nicht sehr optimistisch, dass die Fragen dort auch beantwortet bzw. gelöst würden…(Quelle: Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln )
- Stefan Heße (*1966) ist ein römisch-katholischer Geistlicher und derzeit Erzbischof von Hamburg. Im Zuge des Kölner Missbrauchsgutachtens und der dargestellten Pflichtverletzungen des damaligen Generalvikars Heße bot dieser am 18. März 2021 dem Papst seinen Rücktritt an; der Papst nahm diesen Rücktritt jedoch nicht an.
- Erzbischof Dr. Stefan Heße, früher Personalchef und Generalvikar im Erzbistum Köln, wurden dort insgesamt elf Pflichtverletzungen vorgeworfen.
- Dabei handelte es sich nach Angaben der Gutachter unter anderem um harmlose Verstöße gegen die Melde- und Aufklärungspflichten...
Durch „Corona“ ausgebremst?
Die Vatikan-Instruktion sollte nun sowohl in Rom, als auch „Anfang“ September 2020 bei der nächsten Runde des „Synodalen Wegs“ und der Vollversammlung der deutschen Bischöfe „Ende“ September 2020 in Fulda weiter diskutiert werden… und dann wurde alles Weitere wohl durch „Corona“ ausgebremst? Doch 2021 ging es weiter… 30.09.2021: Die Mitglieder des katholischen Reformprojekts „Synodaler Weg“ berieten nun über mehr Mitspracherechte für Gläubige in der Kirche. Doch die Papstentscheidungen zu Kardinal Woelki und Erzbischof Heße überschatteten die Versammlung...
01.10.2021:
Der Synodale Weg plädierte für eine offene Reform der Sexualmoral – als grundlegendem „Paradigmenwechsel“:
- Die Vollversammlung des Reformprojekts Synodaler Weg hat sich auf Grundzüge für Veränderungen in der katholischen Sexuallehre verständigt. Die Grundtexvorlage sieht an mehreren Stellen eine Neuakzentuierung der katholischen Moraltheologie vor und geht dabei über die bestehenden Lehren der Kirche hinaus. Keine Mehrheit fand ein alternativ vorgelegter Text von einer konservativen Gruppe. (Quelle: DOMRADIO.DE)
„Die Kirche kann nicht sie selbst sein ohne Frauen und deren Rolle. Die Frau ist für die Kirche unabdingbar. Maria – eine Frau – ist wichtiger als die Bischöfe“. – Zitat: Papst „Franziskus“ (*1936) war früher gelernter argentinischer Chemietechniker, Philosoph und Theologe.
- Beim Synodalen Weg – dem Reform-Prozess der kath. Kirche – gibt es das Forum: „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“.
- Der Münsteraner Bischof Felix Genn (im Synodalforum: „Priesterliche Existenz heute“) wies darauf hin, dass „wir heutzutage eine andere neue Macht-Verteilung brauchen – und zwar ganz konkret: Ein neues Verhältnis von sog. Laien und Priestern von Haupt- und Ehrenamtlichen, von Männern UND Frauen in der katholischen Kirche.“
- Er betonte, dass er die Gruppe Maria 2.0 ernst nehme und mit ihnen im Kontakt und im Dialog sei. (Quelle: Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln)
Die evangelische Kirche hat übrigens viele „Hindernisse“ – wie z.B. den „Zölibat“ nicht, und dennoch verlassen auch sie immer mehr Gläubige. Auch dort werden die Kirchen immer leerer.
- Das Zentralproblem – nicht nur in Mitteleuropa – scheint zu sein, dass Gott einfach von vielen Menschen nicht mehr „gebraucht“ wird, dass er im Leben der Menschen nicht mehr vorkommt. Der katholische Glaube spielt vielerorts keine Rolle mehr… Es gibt keine Begeisterung mehr, man „brennt“ nicht mehr für den Glauben, so wie einst.
Es ist kein wirklich „gelebter“ Glaube mehr, wie zum Beispiel der tiefe Glaube der Muslime in den islamischen Ländern, der oft vom strengen Regime gelenkt und gefordert wird.
„Corona“ hat auch manche Frauen der Bewegung „Maria 2.0“ ausgebremst. Zum Erliegen gekommen ist ihr Protest gegen Strukturen der katholischen Kirche jedoch nicht…er geht weiter…
In dieser Zeit der Corona-Pandemie zeige sich die Gottesliebe in der Sorge und Verantwortung für den Nächsten. „Und im Moment heißt das für viele von uns, Verzicht zu üben“, heißt es weiter. Der gesamten Gesellschaft werde ein Kraftakt abverlangt, um vor allem Risikogruppen vor einer Ansteckung zu schützen. (www.katholisch.de)
22. Februar 2021 – EIN NOVUM:
Bischofskonferenz wählt erstmals „Generalsekretärin“:
Erstmals leitet eine Frau das Sekretariat der katholischen Deutschen Bischofskonferenz. Beate Gilles (50) ist nun zugleich auch Geschäftsführerin des Verbandes der Diözösen Deutschlands. Sie tritt die Nachfolge von Pater Hans Langendörfer an, der in den Ruhestand ging. Bischof Georg Bätzing – der Konferenzvorsitzende – bezeichnete die Wahl „als starkes Zeichen… und dass die Bischöfe ihrer Zusage nachkommen und Frauen in Führungspositionen fördern…“
Frau Gilles „sei stark vernetzt und mit besten organisatorischen Fähigkeiten ausgestattet“… so der Bischof. Sie war zuvor Dezernentin für Kinder, Jugend und Familie im Bistum Limburg und war bereits früher Geschäftsführerin des katholischen Bildungswerks in Stuttgart, (RP)
- Maria 2.0 hatte am Sonntag (21.02.2021) in mehreren Regionen Deutschlands – wie oben schon erwähnt – Reformforderungen an Kirchentüren (in Anlehnung an damalige Martins Luther Thesen) befestigt. Vieles davon… sagte Frau Gilles – sei auch ihr ein wichtiges Anliegen: „Maria 2.0, das ist in der Mitte der Kirche. Das sind auch die Frauen, die unsere Kirche tragen.“
Ein kleiner Funken Hoffnung?
Es ist aber übrigens doch nicht so ganz richtig, dass „alle Christen“ auf unserer gesamten Welt total auf dem Rückzug sind.
In wenigen Teilen von Zentral- und Süd-Afrika, Lateinamerika und manchen Ländern in Asien „blüht ein zartes Pflänzchen“: hier soll die Zahl der Christen sogar nachweislich wieder zunehmen. Doch dort droht derzeit jedoch eine andere große Gefahr:
Gefährlich sei vor allem das Erstarken radikaler Sekten weltweit:
- „So gibt es vor allem auf der Südhalbkugel unserer Erde hier auch das gefährliche „Erstarken radikaler protestantischer Sekten“, evangelikaler oder Pfingstkirchen oder strenge stark orthodoxe Formen des römischen Katholizismus“. (Quelle: „Philip Jenkins“, britische Historiker und Religionswissenschaftler).
- Sein Standardwerk: „The Next Christendom – The Coming of Global Christianity“: Hier prognostiziert Jenkins eine „neue christliche Revolution“ sowie Religionskriege wie im europäischen Mittelalter.)
Auch sog. Mitglieder von „Pfingstgemeinden“ vertrauen z.B. ausschließlich auf die Wirkung des Heiligen Geistes, auf kommende Wunderheilungen und sog. „Erweckungserlebnisse“ . - Die Hl. Bibel wird von ihnen ganz wörtlich ausgelegt. In Afrika kommt dann noch vor allem die Furcht vor Hexen und bösen Dämonen hinzu.
- Im Kongo etwa wurden noch 2001 mehr als tausend angebliche Hexen getötet. Eine totale Rückkehr der Menschen dort ins tiefste Mittelalter.
Religiöser Fanatismus ist uns selbst fremd.
NULL-TOLERANZ IN VIELEN LÄNDERN GEGEN ANDERSGLÄUBIGE?
- Die Radikalisierung des Islam und das „Fanatische“ findet sich heute vor allem bei Terrorgruppen wie dem „Islamischen Staat“ (IS) und in Afrika/Asien bei oft grausam-radikalen Organisationen wie Boko Haram etc., die nach der alleinigen MACHT streben.
- Diese sind eine islamistisch-terroristische Gruppierung im Norden Nigerias, die auch in den Anrainerstaaten Tschad, Niger und Kamerun sehr aktiv sind.
- „Boko Haram“ setzt sich für die Einführung der „Scharia“ in ganz Nigeria und auch das komplette Verbot westlicher Bildung ein; auch die Beteiligung an Wahlen lehnt sie ab.
- Bekannt ist hier die – auch heute immer noch – erbarmungslose „Christenverfolgung“... (Hierzu mehr Informatives in meinem anderen Blog-Artikel: „DER ISLAM UND DAS CHRISTENTUM“)
Die ganze Bibel hindurch kündigen Propheten den einen Messias an, der für die Schuld der Welt sich selbst opfern wird und die Menschheit dadurch von dem Fluch befreit. In Jesus haben sich die alten Prophezeiungen erfüllt. Jesus war völlig ohne Schuld, aber er nahm die Dornenkrone auf sich. Er gab sein Leben für alle, die nicht mehr getrennt sein wollten von Gott. So ist die Dornenkrone damit auch ein Symbol für das Wunder von Ostern: Der Wiederauferstehung des Herrn, unseren Gott. (Quelle: livenet.de)
„Die Kirche hat sich weitgehend von der Lebensrealität junger Menschen völlig entfernt“… Zitat: Gregor Podschun (*1990)(Bundesvorsitzender BDKJ – Bund der Deutschen Katholischen Jugend).
- Es herrsche zunehmend Distanz zur Kirche bei vielen jungen Menschen. Viel Unverständnis über die Hierarchie und die verflochtenen, undurchsichtigen Machtsysteme, die in der kath. Kirche noch immer herrschen. (BDKJ = Bund der Deutschen Katholischen Jugend)
Podschun: „Ich kann schon mal sagen, dass ich nicht erwarte, dass jetzt natürlich von heute auf morgen innerhalb der Bischofskonferenz große Reformen beschlossen werden, ich glaube, das ist äußerst unrealistisch. Ich erwarte aber schon von den deutschen Bischöfen, dass sie die sogenannten Zeichen der Zeit erkennen und merken, dass die katholische Kirche vor großen Herausforderungen steht, und mutig Schritte vorangehen“…. so PODSCHUN.
OVER AND OUT?
UNSERE KINDER – UNSERE NACHKOMMEN – UNSERE NEUE JUNGE GENERATION:
- Es gibt in unserer jetzigen Jugend zwar auch einige Ausnahmen, aber nach der Generation Y (1980-2000 Geborene) ist nun für die meisten Kids der „Generation Z“ (ab 2000 Geborene) die christliche Botschaft weitgehend unbekannt und „OUT“...für sie sind aktuell die Video-Plattform „YouTube“ und ihre „Influencer“ das neue „Heilversprechen“, das eine immense Faszination auf sie ausübt. RTL war gestern, ARD vorgestern…
Mit Vertrauen vorwärts in unsere Zukunft?
2023 – Eine „Messe“ für die Jugend…Europas größtes Jugendevent
WOHIN IST JESUS VERSCHWUNDEN?
- Durch die Jugend -„Messen“ von YouTube in Berlin oder aber auch das „YOU-Summer“ Festival in Berlin (Europas größtes Jugendevent für Creator, Influencer & Brands mit über 200 Ausstellern) werden jährlich tausende Jugendliche angelockt.
- Es sind also gerade solche Dinge, die Experten von der „Generation YouTube“ sprechen lassen. Ihre Vorbilder sind Stars wie Gronkh, Fresh Torge oder LeFloid u.a…. Ach ja… die sind aktuell ja schon wieder „out“….
- Die neue „Generation Z“ ist komplett „digital mit dem Netz“ aufgewachsen.
- Im Netz gibt es keine Hierarchien. „YouTuber“ wie REZO & Co. waren einmal die Idole d.h. die neuen machtvollen, anbetungswürdigen neuen „Götter“ der heutigen Generation.
- Gleichzeitig hat, wie gewohnt der bekannte Esoterik-Quatsch weiter seinen immer noch ständigen, unverständlichen Zulauf. Wer oder wo sind denn dort eigentlich die neuen „Heilsbringer“?
Siehe hierzu Interessantes
in meinen anderen Blog-Artikel mit dem Titel:
„Die Zeiten ändern sich und wir uns mit ihnen…„
Artikel bei Interesse hier oben bitte Anklicken.
Und wer ist eigentlich überhaupt nochmal „GOTT“?
FORGOTTEN?
Besteht noch Hoffnung?
- Manchmal sehe ich jetzt öfters – wie oben schon erwähnt – in jungen Familien wieder, wie kleinere Kinder schon früh – von der Kirche vor Ort und vor allem vom Elternhaus gefördert – sehr gerne den Gottesdienst mit ihren Eltern besuchen.
- Auch an den meisten hohen Feiertagen besuchen hier aktuell doch wieder mehr Gläubige ihre Kirchen.
- Das lässt vorsichtig hoffen. Alles steht und fällt im Leben eben immer mit dem eigenen und dem kirchlichen Engagement vor Ort!
- Der Herr „Pfarrer oder Pastor“ ist ja doch immer noch seit jeher die treibende Kraft, ob es ein gut funktionierendes Christenleben in der Gemeinde gibt und der „Nachwuchs“ wieder – durch manch junge, gläubige Familien mit ihren Kindern – neu dazu kommen und sich ebenfalls engagieren für die kirchliche Gemeinde vor Ort.
- Das war schon immer so, auch damals bei unseren Kindern, die sich in der kath. Pfarrgemeinde bei gleichaltrigen Jugendlichen und einem charismatischen „Pfarrer“ sehr wohl fühlten und sich heute hier auch als Erwachsene in der katholischen Kirche ihrer Wahl engagieren.
„Viel wirst du geben, wenn du auch gar nichts gibst als nur das Beispiel „ . Zitat: Lucius Annaeus Seneca lebte ca. 4 v. Chr. – 65 n. Chr. – genannt Seneca der Jüngere, er war römischer Philosoph, Stoiker, Schriftsteller.
Kardinal Reinhard Marx (*1953) hat – Anfang 2020 – für seinen Amtsverzicht auf den Vorsitz der Deutschen Bischofskonferenz erneut persönliche Gründe genannt. Marx tritt nicht mehr als Vorsitzender der Bischofskonferenz an. Er wolle wieder stärker im Erzbistum München und Freising präsent sein. Rechts im Bild: Kardinal Reinhard Marx
ANHANG:
Die Kirche und ihre Titel – Katholische Amts- und Funktionsbezeichnungen:
Pastor oder Pfarrer? Monsignore oder Prälat? Die vielen Bezeichnungen für katholische Geistliche können verwirrend sein. Katholisch.de geht durch die Kirchenhierarchie und erklärt die wichtigsten Begriffe.
Hier die „INSIGNIEN“: Die Tiara, mit der – in der Regel – die PETRUS` Statue im VATIKAN gekrönt wird,
ist wohl die – damals bereits anno 1845 – für Papst Gregor XVI. gefertigte Papstkrone.
„WHO is WHO“ in der katholischen Kirche:
Verwirrend komplizierte, stark privilegisierte Hierarchien und Begrifflichkeiten: Die Kirche und ihre vielen „Titel“…
Katholische Amts- und Funktionsbezeichnungen
https://www.katholisch.de/artikel/14331-die-kirche-und-ihre-titel
- Der Papst, auch Pontifex Maximus – Oberster Brückenbauer – genannt. Seit 2013 hat dieses Amt Papst Franziskus inne.
- Der „Pontifex“ ist das Oberhaupt der katholischen Weltkirche, der Stellvertreter Jesu Christi auf Erden und Nachfolger des Apostels Petrus, der als erster Papst der Kirchengeschichte gilt.
- Weil der Papst auch Staatsoberhaupt ist – er ist Souverän des Staates Vatikanstadt –, entsendet er seine Botschafter in andere Länder. Der Stellvertreter des Papstes heißt Apostolischer Nuntius.
Das diözesane Gremium
Die ranghöchsten Stufen
- Für alle politischen und diplomatischen Aktivitäten des Heiligen Stuhls beauftragt der Papst (PONTIFEX) den sogenannten Staatssekretär „Seiner Heiligkeit“ oder „Kardinalstaatssekretär„.
- Dieser leitet die wichtigste Behörde des Papstes, das Staatssekretariat und gilt deshalb nach dem Pontifex als die „Nummer 2“ des Vatikan.
- Gewählt wird der Papst im sogenannten Konklave von den Kardinälen.
- Der Begriff Kardinal (von lateinisch „cardinalis“: wichtig, vorzüglich) ist keine Amtsbezeichnung, sondern steht für eine vom Papst verliehene Würde und zwar die (nach dem Pontifex) höchste Würde der Kirche.
- Für gewöhnlich sind „Kardinäle“ geweihte Bischöfe und werden mit „Eure Eminenz“ angesprochen.
- Das Kardinalskollegium, also die Gesamtheit aller Kardinäle, ist beauftragt, den Papst bei der Gesamtleitung der Kirche in besonderer Weise zu unterstützen; an der Spitze des Kollegiums steht der Kardinal-Dekan.
- Zu unterscheiden sind im Kardinalskollegium sogenannte Kurienkardinäle, die in den römischen Leitungs- und Verwaltungsorganen des Heiligen Stuhls mitarbeiten, und solche Kardinäle, die zugleich auch noch Diözesan(erz-)bischöfe sind.
- Der Begriff Diözesanbischof oder Ortsbischof meint einen Bischof, der ein katholisches Bistum – auch Diözese genannt – leitet.
Das Kardinalskollegium ist in einer Ehrenrang-Folge in drei Kardinalsklassen gegliedert, sein Vorsitzender ist der Kardinal-Dekan. Von den derzeit 223 Kardinälen wären aktuell 124 Kardinäle im „Konklave“ (= streng abgeschlossener Versammlungsraum [im Vatikan] mit Versammlung der Kardinäle zur Wahl des Papstes) – berechtigt. Die Papst-Wahl ist streng geheim. (Stand: 14. Januar 2023).
RÜCKBLICK: Wann war das letzte Konklave?
Im Konklave 2013, das am 12. März 2013 begann, wurde am 13. März 2013 im fünften Wahlgang der bisherige Erzbischof von Buenos Aires und Primas von Argentinien, Kardinal Jorge Mario Bergoglio (Papst Franziskus) zum Nachfolger des damals schon zurückgetretenen Papstes Benedikt XVI. gewählt.
- Der jeweilige „Erzbischof“ steht einer Kirchenprovinz als Metropolit vor – im Fall Köln ist das derzeit noch Kardinal Rainer Maria Woelki und in München war es Reinhard Kardinal Marx, der von 2014 bis März 2020 Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz war.
- Dem Metropoliten – beziehungsweise Erzbischof – kommen in seiner Kirchenprovinz verschiedene Sonderrechte zu.
- Er ist jedoch kein „Vorgesetzter“ der anderen Bischöfe: Diese sind allein nur dem Papst unterstellt und leiten ihre Diözesen eigenständig.
Russisch-orthodoxes Habit
- Vom Diözesan(erz-)bischof zu unterscheiden sind die Titular(erz-)bischöfe.
- Ein „Titularbischof“ steht keiner eigenen (Erz-)Diözese vor, sondern nimmt andere Aufgaben in der Kirche wahr – zum Beispiel an der Römischen Kurie.
- Als Römische Kurie wird seit etwa dem 11. Jahrhundert die Gesamtheit der Leitungs- und Verwaltungsorgane des Heiligen Stuhls bzw. der römisch-katholischen Kirche bezeichnet. Die Römische Kurie nimmt die ihr übertragenen Aufgaben im Namen des Papstes und in seiner Autorität wahr.
- Auch der „Weihbischof“ – eigentlich Auxiliarbischof (Hilfsbischof) – ist ein Titularbischof, denn er leitet kein eigenes Bistum.
- Ob Diözesan- oder Titularbischöfe:
- Die protokollarische Anrede für einen (Erz-)Bischof lautet immer „Eure Exzellenz“. Doch nicht nur der Weihbischof arbeitet im Bistum dem Diözesanbischof zu, sondern viele weitere Priester.
- Der Stellvertreter eines Ortbischofs wird „Generalvikar“ genannt (vicarius = Stellvertreter, Statthalter). In der Regel sind die Generalvikare in den Bistümern aber Teil des Domkapitels. Der Bischof selbst ist kein Teil des Domkapitels, die Weihbischöfe allerdings schon.
- Die administrative und liturgische Leitung der jeweiligen Bischofskirche einer Diözese obliegt dem Domkapitel oder Metropolitankapitel mit einem „Dompropst“ und Domdechanten an der Spitze.
- Das Domkapitel eines Bistums unterstützt den Bischof in Leitung und Verwaltung seiner Diözese. Der Begriff des Domkapitels leitet sich vom lateinischen Wort „capitulum“ – was „Köpfchen“ bedeutet – ab.
- Ist ein Bistum allerdings ein Metropolitan-Bistum, also ein Erzbistum, wird das Domkapitel als Metropolitan-Kapitel bezeichnet.
- Der Begriff „Domkapitulare und Domherren“ sind identisch: Die wichtigste Aufgabe des Domkapitels ist die Wahl eines neuen Bischofs. Sie unterbreiten dem Papst Vorschläge für einen neuen Bischofskandidaten.
- Weiterhin tragen die Domkapitulare Sorge für die Liturgie und das Chorgebet in der Kathedralkirche des Bistums. Ihre Kleidung, die Kapitels- oder Chorkleidung, kann sich je nach Bistum farblich unterscheiden. Während der Gottesdienste haben sie einen Sonder-Platz im Chorraum des Domes.
Die rangniedrigere Stufe:
- Es gibt hier noch zahlreiche Auszeichnungen mit „Sondertiteln“ durch den Papst. Die Ehrentitel spalten sich in Klassen auf.
- Die „unterste“ Stufe ist der Päpstliche Ehrenkaplan oder Kaplan Seiner Heiligkeit. Er wird als „Monsignore“ (Hochwürdigster Herr) angesprochen.
- Auf der „zweiten“ Stufe steht der Päpstliche Ehrenprälat oder Prälat Seiner Heiligkeit.
- Die gebräuchliche Anrede ist hier „(Hochwürdigster) Herr Prälat“.
„Beffchen“ heißt der zum Talar getragene
weiße, streifenförmige Schmuck am Hals.