Zwetschgen oder Pflaumen?

Bereits vor zirka 160 Jahren fanden die Brüder Jacob Grimm (*1785-/+1863) und Wilhelm Grimm (*1786-/+1859) alte, erprobte Rezepte für Zwetschgenkuchen damals schon in schwäbischen und *südmährischen Erzählungen…. so heißt es. Bekannt wurden die Grimm`s aber vor allem auch durch die Märchen von zum Beispiel Rotkäppchen, Schneewittchen, Aschenputtel, Frau Holle oder Hänsel und Gretel. Insgesamt haben damals die Brüder Grimm mehr als 200 Märchen gesammelt.
TIPP: Das „Gebrüder Grimm`s Märchen Kochbuch“ gibt es heute noch im Fachhandel mit toller RezepteSammlung für Gerichte ohne viel Schnickschnack, dafür mit jeder Menge Hintergrundinformationen über die Kulinarität in „Grimms Märchen“… heißt es dort. (Anm.: *Südmähren = heute Tschechien)


In der Text-Beschreibung von Zwetschgen, Pflaumen & Co. werden hier – im passenden Zusammenhang – auch recht interessante Begebenheiten, wie z.B. „Historisches“ weiter unten im Text mit erwähnt.
Beste Rezepte gibt es hier dazu zum Schluss.


________________________________________________________________________________________________

Zum Beispiel findet man hier Lieblings-Rezepte vom
„Zwetschgen-Datschi“ und „Pflaumen-Crumble“.

ZWETSCHGE ODER PFLAUME
Das ist hier die Frage?

Viele Menschen halten die Zwetschgen für Pflaumen. Dem ist aber nicht so, die Früchte sind nur miteinander verwandt. Während Pflaumen größer sind und eine gleichmäßig runde Form haben, sind Zwetschgen eher kleiner und an den Enden länglich-oval zulaufend. Die Zwetschge gilt als eine Unterart der Pflaume.


Pflaumen (Prunus domestica)


  • Das bunte Farbspektrum der Pflaumen breitet sich von gelb über rot bis hin zu violett und blau aus. Pflaumen haben normalerweise mittig eine deutlich ausgeprägtere Fruchtnaht als die Zwetschgen.
  • Pflaumen sind rundliche Früchte mit einem etwas größeren Kern, der fest am Fruchtfleisch haftet. Der Kern ist daher bei Pflaumen im Gegensatz zu Zwetschgen nur schwer vom Fruchtfleisch zu lösen.
  • TIPP:
  • 1. Man schneidet mit einem spitzen Messer quer zum Stein einmal mittig um die Pflaume herum ein und schneidet dann dabei bis hinunter zum Stein.
  • 2. Wenn man nun die Pflaumen-Hälften gegeneinander dreht, löst sich der Stein leichter und lässt sich besser entfernen.
  • 3. Genauso wie für Kirschen gibt es auch spezielle Entsteiner für Pflaumen im Handel. Diese sind recht hilfreich bei einer größeren Ernte…

Kirschpflaumen-Blüten

Wärmer wird’s mit jedem 
Pflaumenzweig der neu erblüht“.

Zitat: Hattori Ranetsu (*1654-/+1707)
war ein  japanischer Haiku-Poet der frühen Edo-Zeit (Edo: 1603-1868). In seinen späteren Jahren widmete er sich jedoch der Zen-Praxis. Die Edo-Zeit ist benannt nach dem damaligen Namen der Stadt Edo – heute die Stadt Tokyo die bereits schon seit Ende der Edo-Zeit im Jahre 1868 japanische Hauptstadt ist.


„Ohne Blumen keine Bienen. Ohne Bienen kein Leben“.

Zitat: Dr. Beat Jans (*1964)
Umweltwissenschaftler, Mitglied des Bundesrates der Schweiz.

Die weißen Blüten blühen im Spätwinter bis zum
frühen Frühling. Bienen und andere Insekten
werden von den Blüten dieses Baumes angezogen.


KIRSCH-PFLAUMEN

Die Kirsch-Pflaumen sind kirschgroße runde gelbe Früchte mit goldgelbem Fruchtfleisch. Das 2 bis 3 Zentimeter große Obst-Früchtchen ist schön saftig und hat eine weichere Konsistenz als die von Mirabellen. Die Kirschpflaume war bereits schon früh den damaligen Kelten bekannt. Sie ist sogar älter als die Pflaume (Prunus domestica), denn die Pflaume entstand erst später aus der Kreuzung von Kirschpflaume und Schlehe. Kirschpflaumen reifen in der Regel früher, also etwa ab Juni… Sichere Unterscheidungs-Merkmale gegenüber den Mirabellen sind bei der Kirschpflaume der – sich nicht von selbst vom Fruchtfleisch lösende – Kern, sowie der häufig etwas säuerliche Geschmack des Fruchtfleisches. Dazu später mehr…

Am noch so schön grünem Bäumchen
hängen noch ein paar Pfläumchen,
die nehm` ich jetzt mit in mein eigenes
Träumchen vom Pfläumchen…

DER PFLAUMEN-BAUM

„Es steht ein hoher Baum im Garten, von Pflaumen voll
und schwer. Die Kinder drunten warten und lauschen
ringsumher, ob nicht der Wind ihn rüttelt und all die
Pflaumen schüttelt, dass alle purzeln kreuz und quer“.
_______________________________________________________________________
„Auszug aus einem Gedicht“ von
Friedrich Wilhelm Güll (* 1812 -/ † 1879): Er war ein deutscher
Dichter, der vor allem durch seine Kinderlieder bekannt wurde.

„Erinnerungen verschönern das Leben,
aber das Vergessen allein macht es erträglich“.


Zitat: Honoré de Balzac (*1799 -/+1850),
französischer Philosoph und Romanautor.


Kindheits-Erinnerungen

  • Wenn ich heute an den Zwetschgendatschi denke, werden meine alten Kindheitserinnerungen wieder lebendig. Meine Geschwister und ich, waren oft bei unserer Oma in Aschaffenburg in ihrem Haus – direkt am Pompejanum – in der Ziegelbergstrasse gelegen.
  • Hinterm Haus lag ihr großer Garten, wir schüttelten dort im Spätsommer kräftig an ihrem hohen Zwetschgenbaum und herunter fielen große Mengen reifer Zwetschgen, die wir noch vor Ort genießen durften... unvergessen…
  • Die festen, tiefblau-violetten Früchte sammelten wir aber auch eifrig ein und brachten diese zu ihr. Später sahen wir ihr zu, wie sie daraus feines Kompott und Zwetschgenmus für uns kochte.


Der Zwetschgendatschi

Der Datschi leitet sich ab von „detschen“ oder „datschen“, was so viel bedeutet wie hineindrücken – und zwar die Zwetschgen in den Teig leicht eindrücken. So ist der – vor allem in Bayern wohl bekannte – Zwetschgendatschi eigentlich nur eine bayrische Bezeichnung für einen aus Hefeteig zubereiteten Zwetschgenkuchen, der auf einem Blech gebacken wurde.


Blootz heißt der „Zwetschgen-Kuchen“ vor allem in Franken, im restlichen Bayern sagt man dazu Datschi. Der Blootz ist eine fränkische Nationalspezialität und sowohl als herzhafte und auch als süße Variante dort weit verbreitet. Der Blootz ist also eine Art knuspriger, flach ausgerollter „Brotkuchen“, der herzhaft oder süß belegt werden kann. 


  • Anm.: Das Deutsche Provinzial-Wörterbuch – ein umfassendes Nachschlagewerk – von Anton Edeln von Klein (*1746-/+1810) Jesuit und späterer Professor für Dichtkunst und Philosophie in Mannheim – erschien schon bereits – im Jahre 1792.
  • Im späteren „Deutschen Provinzial-Wörterbuch“ der Gebrüdern Grimm ( = Rechtschreib-Wörterbuch im Jahr 1852 erschienen) wird der Zwetschgendatschi schon früh als Original „Augsburger  Kuchen“ beschrieben.
  • Das spätere Deutsche Wörterbuch (DWB) von Jacob Grimm (*1785-/+1863) und Wilhelm Grimm (*1786-/+1859) findet man heutzutage auf CD-ROM und im Internet. Das Wörterbuch enthält den Wortschatz der geschriebenen deutschen Sprache aus der Zeit vom 15. bis hin zum 20. Jahrhundert.


WOHER KOMMT EIGENTLICH DAS WORT
„DATSCHI“ ?


Das Wort „Datschi“ leitet sich aus dem ober- und mitteldeutschen Wort „detschen“ oder „datschen ab, das man als „hineindrücken“ („tatschen“) übersetzen kann (die Zwetschgen werden – wie erwähnt – also leicht in den Teig des Kuchens hineingedrückt).

  • Zwetschgendatschi: Der Unterschied zwischen Zwetschgendatschi und Zwetschgenkuchen, besteht darin, dass der Zwetschgenkuchen aus einem Hefeteig besteht und der Zwetschgendatschi meist aus einem Quark-/Öl-Teig gemacht wird.
  • Ein saftiger und leckerer Zwetschgendatschi wird – wie erwähnt – also einem Quark-/Öl-Teig hergestellt: Das Rezept des Zwetschgendatschi findet man hier am Blog-Ende.
  • Zwetschgendatschi, oft auch kurz nur Datschi genannt, gilt – wie oben erwähnt – als kulinarische Kuchen-Spezialität der Stadt Augsburg. Dort wurde er nämlich einst erfunden, weshalb die Stadt auch heute noch liebevoll „Datschiburg“ genannt wird. Dazu später mehr… In Hessen heißt der Datschi beispielsweise ganz einfach nur „Quetschekuche“...


Die reife Pflaume behagt nur dann, wenn man sie
auch frisch vom Baume pflücken kann.

Gelbe Kirschpflaumen


KIRSCH-PFLAUMEN

  • Kirsch-Pflaumen sind kirschgroße, runde, gelbe Früchte mit goldgelbem Fruchtfleisch. 
  • Die Kirschpflaume war bereits schon den*Kelten bekannt. Die Kirsch-Pflaume ist älter als die uns bekannte Haus-Pflaume (Prunus domestica), denn diese entstand später erst aus der Kreuzung von Kirschpflaume und Schlehe (Prunus spinosa).
  • Die Kirschpflaume kam schon früh um 200 v.Chr. nach Europa. Sie wurde damals auch „türkische Pflaume“ genannt. Sie stammt ursprünglich jedoch aus Südwestsibirien.
  • In der Pfalz hat sie den Namen „Därgelkersch“, in Sachsen „Serninkel“, in Hessen „Wasserlatsche“ und in Schleswig-Holstein nennt man die kugelige Frucht einfach nur „Krete.

Anm.: Die *keltischen Kulturen bildeten sich im 7. und 6. Jahrhundert vor Christus im Raum zwischen Burgund und Württemberg heraus und verbreiteten sich von hier aus über nahezu ganz Europa. Germanen und Kelten waren ursprünglich recht nah verwandt; beide stammten von den Indo-Germanen ab und alle sprachen sie indogermanische Sprachen… Die große Verbreitung dieser unserer Sprachfamilie ist das Ergebnis von Völkerwanderungen (375–568 n. Chr.) – dazu mehr bei z.B. Wikipedia.

Unter der Bezeichnung „Pflaumen“ werden oft
ähnliche Arten wie Zwetschge, Mirabelle,
Reneklode und die eigentliche Pflaume zusammengefasst.


  • Die Mirabelle: Mirabellen sind eine Unterart der Pflaumen. Sie werden auch als Gelbe Zwetschgen bezeichnet und gelten als kleine Schwestern der Pflaumen. Ihr süßes Fruchtfleisch schmeckt – vor allem zu Marmelade eingekocht – sehr lecker. Mirabellen sind meistens gelb, teils mit roten Einfärbungen. Die Mirabelle wächst als Baum bis zu 5 m hoch.
  • Die Zwetschge: Sie ist deutlich kleiner und in der Form eher länglich bis oval. Farblich liegt sie zwischen dunkelblau bis violett. Das Fruchtfleisch ist eher gelb-grünlich. Zwetschgen sind in der Regel etwas dunkler als Pflaumen und an den Enden spitz zulaufend. Die Echte Zwetschge ist eine Unterart der Pflaume. Zwetschgenbäume erreichen eine Höhe von sechs bis zehn Metern
  • Die Pflaume: Farbenfroh leuchtet sie von blau oder rot und gelb bis lila, das Fruchtfleisch ist hellgelb. Pflaumenbäume werden zwischen 6 und 9 Meter hoch.

WILDE PFLAUMEN

Die Wildpflaume ist ein Strauch oder aber auch ein kleiner Baum, der im Frühsommer weiß blüht und im August mirabellenartige, essbare Früchte hervorbringt. Wild-Pflaumen sind 2-3 Zentimeter groß, kugelrund oder leicht abgeflacht, mit einer glänzenden Oberfläche. Das Fruchtfleisch ist gelb und saftig, aber eher säuerlich und weniger aromatisch als das der ‚echten‘ Pflaume. Sie werden kaum roh gegessen. Zur Herstellung von Saft, Gelee, Konfitüre oder Likör sind sie jedoch ideal geeignet.


Nun steht er da, braucht seinen Raum,
ein prall gefüllter Zwetschgenbaum.
Der Herbst ist da! Auch hier im Garten…
heißt es, nicht mehr länger drauf warten.

VOM BAUME FÄLLT DIE
PFLAUME MIR IM TRAUME


In verschiedenen Kulturen wurde
der Pflaumenbaum
mit Fruchtbarkeit, Wohlstand und Fülle in
Verbindung gebracht. Oft wurde er damals
vor allem als Zeichen des Glücks auch
in den eigenen Gärten angepflanzt.

ZWETSCHGENKUCHEN
mit Brombeer-Deko


DER DATSCHI:
UNSER LIEBLINGS-KUCHEN

Der Datschi ist ein herrlich saftiger Zwetschgendatschi aus dünn ausgewalztem Hefeteig!  Rezepte findet man in (fast) allen Koch- bzw. Backbüchern… Egal wie man ihn nennt, ob  Zwetschgendatschi oder Pflaumenkuchen – am besten schmeckt er uns jedenfalls mit einem dicken Klecks frischer Sahne. Dazu folgt später noch Ausführlicheres – auch mit Rezept…

DER QUETSCHE-KUCHE

  • In der Pfalz, Saarland, Rheinhessen und *Unterfranken isst man den QUETSCHE-KUCHE (Zwetschgenkuchen) auch gerne zusammen mit Kartoffelsuppe oder Gemüsesuppe als Hauptgericht zur Mittagszeit.
  • In *Unterfranken spricht man mit ostfränkischem Dialekt. Natürlich hat der fränkische Dialekt mit dem Bairischen mehr Gemeinsamkeiten, als mit dem Plattdeutschen im hohen Norden.
  • Kürzlich dort gehört: „Wuist mit Vöikerball spuin?“ – fragt der bayrische Basti den fränkischen Seppl. „Joh-freilich, do hob I Di ollweils schoo g`frogt…“

Anm.: *Unterfranken ist Bayerns deutsche Mitte und der geografische Mittelpunkt der EU. Es gibt die Landesteile des Freistaats Bayern wie: *Unterfranken (Hauptstadt Würzburg), Mittelfranken (Hauptstadt Ansbach) und Oberfranken (Hauptstadt Bayreuth) – sowie Oberbayern, Niederbayern und Schwaben…


Da die Zwetschge auch eine Pflaumenart ist,
wird hier überwiegend über die Pflaume berichtet.

Zwetschgenkuchen – welch ein Traum,
von unsrem eignen Zwetschgenbaum.


Saftige Pflaumen – ein Traum…

BLACK PLUM
„Schwarze Pflaume“


Anm.: Unter BLACK PLUM versteht man auch eine schwarzrotbraune, markhaltige, eiförmige Salat-Tomate mit leicht ovalen Früchten… Den Black Plum Bio-Tomatensamen gibt es in Samen-Läden (siehe Internet) zu kaufen.


Pflaumen und Zwetschgen


  • Das englische Wort „Plum“ stammt vom lateinischen Wort „prunum“ ab, welches Pflaumenbaum bedeutet. Früher wurden Rosinen und auch andere Trockenfrüchte als plum bezeichnet, daher der Name.
  • Einer der Unterschiede zwischen Zwetschgen und Pflaumen ist, dass Zwetschgen immer etwas mehr Säure enthalten.
  • Getrocknete Pflaumen oder Backpflaumen waren früher so beliebt, dass alle Produkte, die Trockenfrüchte enthielten, als „Pflaumenkuchen“ oder „Pflaumenpudding“ bezeichnet wurden.
  • Der Ursprung des Plumpuddings liegt im mittelalterlichen England. Auch der „Christmas Pudding“ wird in England heute noch Plumpudding genannt.
  • Als Pflaumen bezeichnet man heute allgemeinhin Zwetschgen, Mirabellen und auch Renekloden oder Reineclauden (= sehr saftige Edelpflaume, die etwas größer ist als die Mirabelle).
  • Bei den Pflaumen und Zwetschgen handelt es sich um eine *Pflanzenart – der 15 Arten und über 2.000 verschiedene *Sorten angehören. Beide Früchte sind zwar botanisch eng verwandt, doch Zwetschgen gelten als eine Unterart der Pflaumen… sagt Wikipedia.
  • Anm.: *Sorten sind Züchtungen einer *Pflanzenart.

„Gepflückt die Pflaum` nun geht’s ins Haus.
Für alle gibt`s nun einen Schmaus.
Zwetschgenkuchen – welch ein Traum,
von unserm eignen Zwetschgenbaum“.


HISTORISCHES

Pflaumen wurden schon vor gut 2500 Jahren in Syrien kultiviert, wo vermutlich Alexander der Große (*356- v. Chr. /+323 v.Chr. ) auf seinen Kriegszügen Geschmack an ihnen fand und sie mit heim nach Hellas (Griechenland) nahm. In der Schlacht bei Issos (333 v. Chr.) siegte der körperlich wohl nur 1,60 Meter große Alexander – trotz zahlenmäßiger Truppen-Unterlegenheit – und gewann damit den westlichen Teil des Perserreichs. Auf einem seiner nachfolgenden Kriegszüge erkrankte Alexander unter ungeklärten Umständen an einem hohem Fieber. Er starb mit nur 32 Jahren.


  • Der Pflaumenbaum wuchs ursprünglich wild – von Südeuropa bis hin zum östlich gelegenen kaspischen Meer (Ost-Europa/West-Asien). Die Pflaume stammt vermutlich ursprünglich aus dem nördlichen Kaukasus und dem Altai-Gebirge in Sibirien.
  • Man nimmt an, dass die Hauspflaume eine natürliche Kreuzung zwischen der Schlehe und der Kirschpflaume ist. Die Kirschpflaume ist eine sehr alte, spät reifende Zwetschgensorte. Die Erntezeit der süßen Früchtchen geht im Juli los und kann bis in den Oktober reichen. 
  • Reife Pflaumen erkennt man daran, dass sie bei Druck leicht nachgeben. Den Reifegrad bestimmt der Geschmack. Eine reife Pflaume ist sehr süß, aromatisch und saftig.
    • Die Pflaume war schon den Kelten bekannt – und soll bereits in Süddeutschland von den alten Römern eingeführt worden sein.
  • Schon etwa im 4. Jahrhundert v. Chr. fand dann die Kultur der Pflaume auch in Syrien Eingang. Dort wurde schon früh der Pflaumenbaum – besonders im Gebiet um Damaskus – angepflanzt. Diese Gegend gilt heute als eine der „Ursprungs-Kulturen“ von Pflaumen.

Anm.: Die alte, faszinierende Hauptstadt der Arabischen Republik Syrien „Damaskus“ liegt im östlichen Mittelmeer-Raum. Damaskus wurde bereits im 3. Jahrtausend v. Chr. gegründet. Sie gilt als eine der ältesten ununterbrochen bewohnten Städte der Welt – in der es heute immer noch chaotisch „drunter & drüber“ geht… Damaskus entstand vor mehr als 4000 Jahren zunächst als eine Oase. Damaskus liegt im Landes-Inneren – nur 15 Kilometer von der libanesischen Grenze sowie rund 100 Kilometer von der jordanischen Grenze im Norden und einer ca. 70 km langen Grenze zu Israel – im Süden – entfernt.

KIRSCH – PFLAUMEN:

Diese Früchte können genauso vom Baum genossen werden wie Mirabellen oder Pflaumen. Die kugelrunden Steinfrüchte weisen einen Durchmesser von etwa 2 bis 3 Zentimeter auf, sind etwa mit Mirabellen vergleichbar. Die prallen Früchte reifen bereits recht früh, teilweise schon im Juni und im Juli. Die essbaren Früchte können entweder gelb bis kirschrot oder aber auch blauviolett gefärbt sein. Diese werden häufig für die Herstellung von Marmeladen, Kompotten und Obstbränden verwendet.

Hmmm… zum Reinbeißen lecker…


Kirschpflaumen werden fälschlicherweise oft für Mirabellen gehalten.
Sichere Unterscheidungsmerkmale sind bei der Kirschpflaume – der sich
nicht von selbst vom Fruchtfleisch lösende Kern sowie häufig ein
etwas „säuerlicher“ Geschmack des Fruchtfleischs.

  • Von August bis September sind bei der Kirschpflaume die runden Früchte mit ihrer gelben bis rötlichen Farbe noch an den Bäumen zu sehen. Die essbaren Früchte der Kirschpflaume sind jedoch eher Pflaume als Kirsche… sagt man. Ob der Geschmack ein Genuss wird, ist bei Kirschpflaumen allerdings immer von der Sorte abhängig.
  • Wilde Kirschpflaumen werden oft fälschlicherweise für Mirabellen gehalten. Sie sind 2-3 Zentimeter groß, kugelrund oder auch leicht abgeflacht. Diese Früchte können genauso vom Baum genossen werden, wie Mirabellen oder Pflaumen. Die essbaren Früchte sind entweder hellgelb bis kirschrot oder auch blauviolett.
  • Die Kirschpflaume wird gern für die Herstellung von Marmeladen, Saft, Kompott und Obstbränden verwendet. Kirschpflaumen sind Steinfrüchte mit einem herzhaften Geschmack und relativ hohem Zuckeranteil. 

Apfel und die Birne, aber auch die Hagebutte, Quitte und Mispel zählen mit zum Kernobst.
Unter Steinobst versteht man Früchte, die in sich einen einzigen, harten und relativ großen Kern beherbergen.


– Feiner Kirschlikör selbstgemacht –

Zutaten:
500 g entkernte Sauerkirschen (z. B. Schattenmorellen),
200 g feiner, weißer Kandiszucker, evtl. 4 Nelken,

1 Stange Zimt, 750 ml Korn oder Wodka (38 % vol.)


Darauf ein Likörchen gefällig?

  • REZEPT: Einfach Kirsch-Likör selbst zubereiten? Es lohnt sich! Entkernte Sauerkirschen und Kandiszucker in eine entsprechend große Flasche hineingeben. Mit Wodka auffüllen, sodass die Kirschen bedeckt sind. Diesen Ansatz mindestens 1 Monat an einem kühlen, dunklen Ort ziehen lassen.
  • Zwischendurch die Flasche mehrmals gut umschütteln. Kirschen nach etwa 4 Wochen entfernen, den feingesiebten Kirschlikör in eine saubere, heiß ausgespülte Flasche umfüllen und luftdicht verschließen…vorher noch einmal probieren 😉 Fertig.
  • Eine noch verschlossene Likör-Flasche mit einem Alkoholgehalt von über 30 Prozent hält mehrere Jahrzehnte lang. Eine bereits angebrochene Likörflasche mit meist hohem Zuckergehalt kann man ebenfalls mehrere Monate (gut verschlossen) aufbewahren.


FEINE PFLAUMEN-MARMELADE

Einfach köstlich schmeckt unsere – schnell
selbstgemachte Pflaumen-Marmelade

REZEPT: PFLAUMEN-MARMELADE – SCHNELL ZUBEREITET – 1 kg Pflaumen waschen, entsteinen – mit dem Pürierstab oder Mixer fein zerkleinern, 500 g Gelierzucker zugeben, 4- 5 Min. aufkochen, etwas Zimt nach Gusto zugeben. In vorbereitete Einmach-Gläser füllen, fest verschließen und etwa 5 Minuten lang – umgedreht auf den Deckel stellen. Danach wieder umdrehen und abkühlen lassen. Fertig…


Pflaumen:
Eine lila Pracht, ein Traum
in Violetttönen inmitten all des Grüns,
ein Gedicht von Farbzusammenstellung


BUNTE VIELFALT

Bereits im Mittelalter spielten schon Pflaumen eine Rolle…


Historisches


  • Die Zeit zwischen dem Jahr 500 n.Chr. und dem Jahr 1500 n.Chr. nennen wir heute Mittelalter… Es sei historisch belegt, dass Kaiser Karl der Große, geb. in Aachen (*747/+814 n.Chr.) fränkischer König und römischer Kaiser – Pflaumen sehr mochte und aus diesem Grunde diese Früchte in seinem ganzen Reich bevorzugt anpflanzen lies. So wurden also auch an den Königshöfen und Klöstern damals schon zahlreich Obstbäume kultiviert – darunter auch die Pflaumen.
  • Historisches: Schon zu Lebzeiten führte Karl den Titel „der Große“. Im Herzen Europas hatte er das größte Reich nach dem Untergang des Römischen Imperiums unter sich vereinigt. Er war von anno 768 bis 814 n.Chr. König des Fränkischen Reiches.
  • Karl der Große war damals schon tatsächlich recht groß, 184 cm und das vor 1200 Jahren... „Das entspreche nach den heutigen Maß-Stäben einer Größe von 1,95 Meter“..., so berichtet der Forscher Frank Rühli vom Zentrum für Evolutionäre Medizin der Universität Zürich.
  • Da Karl der Große aus Aachen stammte, gilt denn auch bis heute Aachen noch als jene Stadt, wo Produkte aus der Pflaume schon früh – wie oben erwähnt – besonders gepflegt wurden.
  • Dem Kaiser zu Ehren gibt es in der Stadt heute noch eine kulinarische Spezialität, welche Aachener Pflümli oder auch Kaiser-Pflaume genannt wird. Dabei handelt es sich um ein fein gewürztes, köstliches Pflaumenmus.

VERSUNKENER ZWETSCHEN-KUCHEN

„Damaszener-Pflaumen“


HERKUNFT

Wie oben schon erwähnt – wurde zu Beginn des dritten Jahrhunderts v. Chr. – nach der Öffnung des Orients durch den damaligen König von Mazedonien „Alexander der Große(*356 v.Chr./+323 v.Chr. in Babylon) – kamen erstmals die edlen, gezüchteten, sog. „Damaszener-Pflaumen“ auch nach Griechenland. Über die süditalienischen und griechischen Gebiete gelangten sie dann auch bereits – zu Beginn des zweiten Jahrhunderts v. Chr. – unter dem griechischen Namen „prúmnon“ zu den Römern. Kreuzfahrer bzw. auch die alten Römer brachten die begehrte Pflaumen-Kulturpflanze (lateinisch „prunus“) dann später auch nach Germanien und den übrigen „Nord-Ländern“.

  • Etwa im 4. Jahrhundert v. Chr. fand die Kultur der Pflaume auch in Syrien Eingang. „Damaszener-Pflaumen“ sind historisch gesehen – wie oben erwähnt – auf die Gegenden im Libanon und Syrien – zurückzuführen.  Die Damaszener Pflaumen wurden weithin – ihres besonderen Wohlgeschmacks wegen – berühmt.
  • Damaskus (nördlich von Israel gelegen) ist eine der ältesten kontinuierlich bewohnten Städte der Welt: Die Stadt Damaskus ist ungefähr 5.000 Jahre alt – heißt es in den Annalen (Jahrbücher).

Bereits zu Zeiten Karls des Großen (*748-/+814) also im 8.Jh. n.Chr. -wurden – wie oben erwähnt – an den Königshöfen und Klöstern schon zahlreich Obstbäume kultiviert – darunter auch die Zwetschgen.


Zusammenfassend lässt sich sagen, dass, laut Experten, die Pflaumen – wie oben erwähnt – ursprünglich wohl aus dem östlichen Kaukasus und Persien (Iran) stammen, von wo aus sich diese später dann – weiter östlich nach Asien und weiter westlich auch nach Europa verbreitet haben. In den Wintermonaten kommen Zwetschgen und Pflaumen jedoch heutzutage auch eher – über die Luftbrücke – aus den südamerikanischen oder südafrikanischen Anbaugebieten auf unseren Markt.

BLÜHENDE OBSTBÄUME:

Die bildschönen Blüten der Pflaume erscheinen oft schon früh im März kurz bevor die Blätter zum Vorschein kommen. Dadurch ist die Pflaume eine der ersten Bäume, die den Frühling ankündigt. Im April beginnt dann generell die Zeit der Obstbaumblüte und Befruchtung. Als erstes fangen die Pflaumen, Kirschen und Zwetschgen an zu blühen. Etwas später beginnt dann auch die prachtvolle Blüte der anderen Obstbäume.


Aus den bildschönen, weißen oder roséfarbenen Blüten
entwickeln sich dann die gelben, roten oder blau-violetten 
rundlichen Früchte mit charakteristischer Bauchnaht. 

DIE PFLAUMEN-BLÜTE


Die Blütezeit reicht von April bis Mai.

東風吹かば にほひおこせよ 梅の花 主なしとて 春を忘るな

Kochi Fuka ba / Nioi koyoseyo / Ume no Hana / Hariji nashi tote / Haruna Warure so.

Wenn der Wind aus dem Osten weht, dann schicke bitte Deinen Duft, meine liebe Pflaumenblüte, an Deinen Herrn (auch wenn Dein Herr nicht mehr bei Dir ist), vergesse nicht, dass es bereits Frühling ist ist„.



Autor: 菅原道真 Sugawara no Michizane (*862-/+993 n.Chr.) war japanischer Gelehrter, Dichter und Politiker der *Heian-Zeit – einer Epoche (anno 794–1192) der japanischen Geschichte. Er wird heute noch als exzellenter Dichter angesehen. Er erreichte in der japanischen Regierung im späten 9. Jahrhundert große Bedeutung. Die *Heian-Zeit in Japan gilt als das Goldene Zeitalter der japanischen Geschichte.


Anm.: Der Shintoismus ist neben dem Buddhismus die wichtigste Religion in Japan. Im Shintoismus ist Tenjin – der Kami (Schutzgott) der Gelehrsamkeit. So ist Tenjin (jap.天神) nicht nur der Gott gewordene Gelehrte, sondern auch der oben angegebene Poet namens Sugawara no Michizane. Im Shintō (神道, „der Weg der Götter“) ist dieser also nicht nur der Kami der Gelehrsamkeit, sondern auch der Kalligraphie und der Schreibkunst. 

DOCH NUN ZURÜCK ZU DEN FRISCHEN FRÜCHTCHEN


Die Blütezeit der Pflaumen reicht von April bis Mai

Die Pflaume wird weltweit als Obstbaum kultiviert.


Zarte, bildschöne Pflaumen-Blüten

Bienchen und Hummeln naschen
gerne an feinem Blüten-Nektar

Der Duft von Pflaumenblüten ist zart und betörend…
Trotz seiner Flüchtigkeit kann der Duft
in voller Blüte verblüffend intensiv sein. Er überrascht uns
mit dezenter Süße und einem Hauch von Frische…


Eine olfaktorische Poesie

Wenn die frischen weißen Blumen alle in voller Blüte stehen, erfüllt ihr wunderbarer Duft die Luft.
Der Duft von Pflaumenblüten ist ein zartes Bukett des frischen Frühlings – eine sanfte, dezente Süße mit einem Hauch von Frische, der an den Tau des frühen Morgen erinnert. Der Duft ist blumig, aber feiner und zarter als bei vielen anderen Blüten… Parfüms? Den faszinierenden Duft gibt es auch im Handel – wie z.B.: „Eau de Fleur de Prunier“ (Kenzo) – oder „Plum Blossom Fragrance (Demeter).
Anm.: Olfaktorisch= Geruchssinn


DIE SCHÖNE PFLAUMENBLÜTE

Die Blühdauer der Pflaumenblüte dauert 4 bis 15 Tagen, abhängig vom Wetter und der Sorte. Aus den hellen Blüten entwickeln sich dann die gelben, roten oder blau-violetten rundlichen Früchte mit charakteristischer Bauchnaht. Ein Pflaumen-Baum kann bis zu 120 Jahre alt werden und eine Höhe von stolzen 9-10 Metern erreichen. 


DIE RUNDLICHEN PFLAUMEN


Die eher rundlichen Pflaumen sind meist größer als die verwandten länglich-ovalen Zwetschgen. Pflaumen weisen mittig eine deutliche Furche (Naht) auf, sie haben ein weiches, süß-saftiges Fruchtfleisch, das sich in meist runder Form – um den oft schlecht lösbaren Stein bildet. 
Im Gegensatz zu Pflaumen löst sich bei reifen Zwetschgen der Stein viel leichter vom Fruchtfleisch, das gilt besonders, wenn man sie einzeln mit den Händen mit mittlerem Druck erst quer zum Stein rollt (TIPP!).

  • Die Pflaume ist ein Strauch oder auch Baum, der Wuchshöhen bis 6 (selten bis 10) Meter erreicht. Der Zwetschgenbaum (Prunus domestica) ist eine Unterart des Pflaumenbaums. Der Pflaumenbaum wird ebenfalls als Obstbaum angebaut. Im Durchschnitt werden beide Obstbäume etwa zwischen 6 und 9 Meter hoch.
  • Im Herbst dreht sich alles ringsherum um den hohen Pflaumen bzw. Zwetschgenbaum. Je nach Sorte erfolgt hier die Ernte zwischen Juli und späten Oktober.

Die Pflaume behagt nur dann, wenn man sie frisch vom Baume pflücken kann.

Du Traum von einer Pflaume!
Grad wollte ich Dich pflücken,
da fielst Du selbst vom Baume.
Ich musste mich nur bücken. 


Pflaumen:
eine lila Pracht, ein Traum in Violett-Tönen
inmitten all des frischen Grüns

Wer kennt ihn nicht – den alten Kinder-Reim?

„Das ist der Daumen, der schüttelt die Pflaumen, der hebt sie alle auf,
der bringt sie nach Haus, und der Klitzekleine isst sie alle, alle wieder auf.“ 


Echte Pflaumen sind rundlich und
haben mittig eine ausgeprägte „Naht“.

EIN PFLAUMENTRAUM AM PFLAUMENBAUM


 Die Pflaume schmeckt am besten frisch vom Baume… 
Das Fruchtfleisch schmeckt fein süß bis herb und ist recht saftig.


Schnelle
MIRABELLEN-MARMELADE:


1 kg Mirabellen (entsteint), Saft einer Zitrone, 500 g Gelierzucker 2:1:

Alles in einem Topf erhitzen. Unter Rühren ca. 5 Minuten sprudelnd kochen – erkaltet mit einem Pürierstab fein pürieren. Verfeinern mit Vanillemark, etwas Zimt oder auch einem Schuss Rum… in saubere, heiß ausgespülte Gläser füllen, verschließen und auskühlen lassen… fertig. Selbst gemachte Mirabellenmarmelade hält sich bei kühler und dunkler Lagerung bis zu einem Jahr. 

MIRABELLEN
sind überwiegend gelb.

MIRABELLEN
sind eine Unterart der Pflaumen.

Auch Mirabellen gehören zu den Pflaumen. Die Schale hat eine gelbe Farbe und ist meist sonnenseits leicht gerötet. Die Frucht hat ein sehr süßes Aroma. Die bekannteste Sorte ist wohl die Mirabelle von Nancy. Wahrscheinlich stammt die Sorte ursprünglich aus Asien und wurde im 15. Jahrhundert nach Frankreich unter König René von Anjou (*1409-/+1480) eingeführt. Ein Anbau (vor allem rund um Nancy) in Frankreich ist seit 1490 belegt. Erst im 18. Jahrhundert wurde die Mirabelle dann auch in Deutschland bekannt. 

  • Pflaumen (Prunus domestica) sind unglaublich facettenreich – denn botanisch gesehen zählen nicht nur Zwetschgen zu den Pflaumen, sondern ebenso Mirabellen und Renekloden! Renekloden sind auch als Reineclauden bekannt. Dieser Name leitet sich vom französischen „Reine-Claude“ ab, was „Königin Claudia“ bedeutet. Sie wurden nach Königin Claudia von Frankreich, der Frau von Franz I., benannt. Franz I. wurde am 25. Januar 1515 in der Kathedrale von Reims zum König von Frankreich gesalbt Dieser regierte das Land bis zu seinem Tod 1547… sagt Wikipedia.

Mirabellen haben viel Vitamin B und C sowie einen hohen Anteil an Kalium. Mirabellen sind kleine Pflaumen: Pflaume ist somit der Oberbegriff von Pflaume, Zwetschge, Mirabelle und Reneklode... Die Reneklode ist etwas größer als die Mirabelle und eher etwas grünlich gefärbt. Die Mirabelle wächst als Strauch und nicht als Baum. Der Strauch wird etwa zwischen drei und fünf Meter hoc

MIRABELLEN

auch „Gelbe Zwetschgen“ genannt


DIE ARTEN-VIELFALT

  • Als „Zwetschge“ wird in weiten Teilen des deutschen Sprachraums nur eine bestimmte Subspezies der Spezies Prunus domestica bezeichnet. Zu den Prunus-Arten zählen auch noch die Kirschen, Mirabellen und sogar die „Mandeln“. Die Mandel ist die Frucht des Mandelbaums. Dieser gehört ebenfalls zur Gattung Prunus.
  • Bei Pflaumen und Zwetschgen handelt es sich um Unterarten von Prunus domesticaDie Zwetschge (Prunus domestica) bildet purpurviolette Früchte.

Erst schütteln und rütteln… dann pflücken… mit vollem Entzücken das Körblein bestücken.

„Im elterlichen Garten da steht ein Pflaumenbaum, kanns Ernten kaum erwarten, trägt schwer, man glaubt es kaum. Werd` einen Korb mir suchen und füll`n mit Pflaumen voll. Die Mutter bäckt dann Kuchen, der schmeckt ganz wundervoll“. Autor: Unbekannt.


FRISCH GEBACKENER
PFLAUMEN-KUCHEN

HOME-MADE


Im Allgemeinen unterscheidet sich die Pflaume 
leicht durch ihre eher dickere, rundlichere
Form von der ovalen Zwetschge.

Einen weiteren Unterschied zwischen Pflaumen und Zwetschgen findet man oftmals auch rund um den Stein. Dieser löst sich bei Pflaumen eher schlecht, bei Zwetschgen hingegen meist mühelos vom Fruchtfleisch.


PFLAUME ODER ZWETSCHGE
Das ist hier die Frage?

Angeblich sollen die ersten Hauszwetschgen im 16. Jahrhundert nach Deutschland gebracht worden sein.

  • Die Pflaume ist ein wachsender Strauch oder Baum, der Wuchshöhen bis 6 (selten bis 10) Meter erreicht. Farbenfroh leuchten am Baume die Pflaumen – je nach Sorte – von blau über rot und gelb bis lila. Das Fruchtfleisch ist jedoch immer hellgelb.
  • Pflaumen sind etwa bis 8 Zentimeter lang, eher kugelig bis eiförmig und mittig gefurcht (Frucht-Naht). In der Mitte der Frucht steckt ein runder Kern.
  • Die Zwetschge hingegen ist deutlich kleiner und in der Form eher länglich bis oval. Die Steinfrucht ist bei Reife blau bis blauschwarz, etwa 4 bis 8 Zentimeter länglich-eiförmig und verjüngt sich zu den beiden Enden hin deutlich. Das gelb-grünliche Fruchtfleisch dieses Kernobstes ist fest und saftig.
  • Der Zwetschgen-Kern ist länglich-flach und spitz an den Enden. Farblich findet man die Zwetschge zwischen dunkelblau bis violettDie Zwetschgen haben – im Gegensatz zur Pflaume – wie erwähnt – eher eine längliche Form und keine ausgeprägte Furchung (Naht), sie sind auch etwas kleiner als Pflaumen.

DIE PFLAUMEN


DIE SCHLEHEN

Die Schlehe trägt ihr Hochzeitskleid aus weißen Blüten.
dicht an dicht sieht`s aus, als hätt`s geschneit… 

  • Als eine der ersten blühenden Pflanzen im Frühling kann man die wunderschön weißen Schlehen-Blüten bewundern.
  • Die Schlehen sind die Beeren des Schwarzdorns. Die recht dornigen Sträucher findet man zum Beispiel an Waldrändern, Wegen oder Hecken. Die Schlehen sind später bläulich-schwarze Steinfrüchte mit einer oft leicht wachsartigen Beschichtung auf den Blättern. Schlehen sind dann reif, wenn die Schale bis zum Stielansatz kräftig tiefblauschwarz ist.

Die Schlehe ist eine Pflanzenart aus der Gattung Prunus (Pflaume). Erst nach dem ersten Frost kann man die aromatischen Schlehen-Früchte ernten und zu verschiedenen Köstlichkeiten verarbeiten. Grundsätzlich ist es sinnvoll, Schlehen also erst nach den ersten Frost-Nächten – also Ende November bis Mitte Dezember – (mit dicken Handschuhen) zu sammeln, um sie dann zu verarbeiten. Wie der Weißdorn hat auch die Schlehe zum Schutz echte Dornen an den Trieben. Die spitzen Dornen der Schlehen-Zweige machen das Pflücken oft zu einem gefährlichen, manchmal recht blutigen Pflück-Einsatz.

Schlehen-Früchte
sind roh genossen giftig

Wir nehmen freudig die Gaben des frühen Herbsts in uns auf, wissend so geht des Jahres Lauf.


  • Die Frucht ist rundlich, zwischen 1 und 1,5 cm lang und enthält einen recht großen Stein mit normalerweise nicht sehr viel Fruchtfleisch drumherum. Schlehen sind roh genossen sehr giftig für Menschen. Sie enthalten Spuren eines BlausäureGlycoids. Allerdings ist der Gehalt in den kleinen Kernen der Schlehenbeeren nur gering, sodass man riesige Mengen an Schlehen essen müsste, um sich zu tödlich zu vergiften. Achtung: Für Kinder ist jedoch der rohe Verzehr von Schlehen verboten – der ist wirklich gefährlich.
  • Der beste Zeitpunkt, um Schlehen zu ernten, ist zwischen Ende November und Mitte Dezember…. sagt Wikipedia.

Ein Schnäpschen in Ehren, kann keiner verwehren!

Anm.: Frisch gepflückte Schlehen kann man am besten zu feiner Marmelade verarbeiten oder die Früchte zu Saft einkochen. So werden Schlehen auch oft mit Alkohol angesetzt, etwa als roten Schlehenlikör oder Schlehengeist. Am besten schmecke der feine Schlehengeist ausgewiesenen Kennern als Aperitif oder Digestif bei einer Trinktemperatur zwischen 16 und 20 °C. (Alkoholgehalt: 40 % Vol.)

Schlehen-Sträucher werden bis zu 3 m hoch. Die Pflanze kann sich auch als Kleinbaum entwickeln, besonders wenn man sie so aufzieht. Dann erreicht die Schlehe sogar eine Höhe von 3 bis 5 Metern, An einem warmen, halbschattigen Standort gedeihen sie am besten. Sie können im Alter erheblich in die Breite wachsen, da sie viele lange Wurzelausläufer bilden. Am häufigsten findet man den Schlehdorn am Waldrand und auch an Feldwegen.

Eichhörnchen beim feinen Schlehen-Frühstück


Tatsächlich sind die kleinen blauen Schlehen auch sehr gesund. Sie enthalten Fruchtsäuren, Mineralien und Vitamin C. Auch Hildegard von Bingen, die als Expertin für Naturheilkunde gilt, empfahl in ihrer Medizin, Schlehen mit Honig gesüßt zu verzehren. Die Schlehe ist ein wärmeliebendes, anspruchsloses Gehölz, das bevorzugt sonnige Standorte besiedelt.

Wilde Schlehen-Vorkommen
erreichen eine Fruchtgröße von etwa einem Zentimeter,
Kultursorten werden teilweise bis zu zwei Zentimeter groß.

DIE SCHLEHEN

  • Schlehen- Früchte schmecken – wenn die Beeren reif sind – eher herb. Die Schlehe ist eine wilde Pflaume und daher für die meisten Menschen oft etwas zu sauer, um sie pur zu essen.
  • Aufgrund des hohen Gerbstoffgehaltes im Fruchtfleisch sind Schlehen erst nach Frosteinwirkung wirklich genießbar. Man sollte sie daher erst in dieser Zeit pflücken: Am besten nach dem ersten Frost, denn dann zerfallen die bitteren Gerbstoffe und sie schmecken um einiges milder.
  • Man kann sie zwar auch roh essen, jedoch kommt ihr Geschmack eher zur Geltung, wenn man sie frisch zu Saft, Marmelade oder Likör verarbeitet.
  • Gekocht werden die Früchte meist zur Herstellung von Schlehensaft, Marmelade, Gelees, Sirup, Ketchup und Chutneys verwendet. Schlehen sind sehr gesund. Sie enthalten viel Flavonide, Pektin, Vitamine A, B1 und B2.
  • Schlehen – wie auch die Zwetschgeneignen sich auch bestens zur Herstellung von Likören oder Schnaps… wie z.B. bei dem Zwetschgenbrand (Slibowitz),

Der Schlehenbrand wird aus den Früchten des Schlehdorns destilliert und ist eine besondere Edelbrand-Spezialität mit einem Fruchtaroma, das an Kirsche und Pflaume erinnert.
Fruchtiger Schlehen-Likör: Der Geschmack ist intensiv und vollmundig, eine Balance zwischen fruchtiger Süße und der herben Note der Schlehe. Einen ordentlichen Zwetschgenschnaps herzustellen ist nicht sonderlich schwierig. Für einen Liter Zwetschgenschnaps-Endprodukt benötigt man jedoch etwa zwischen acht und zehn (!) Kilogramm vollreife Zwetschgen.


Zwetschgenlikör
ZUTATEN – für einen Zwetschgenlikör mit Zimt-Vanille-Note: Für eine kleine Portion: 500 g Zwetschgen, 250g Zucker, 1 Zimtstange, 1 P. Vanillezucker, 5 Nelken und etwa 750 ml Alkohol (weißen Rum, Wodka oder Korn). Zwetschgen, halbieren – Steine entfernen – die Zwetschgen zusammen mit Zucker, Zimt, Vanillezucker und Nelken in einem großes Gefäß mischen. Den Alkohol zu den restlichen Zutaten zufügen und alles miteinander vermischen. Das Gefäß luftdicht verschließen und für vier bis fünf Wochen an einen dunklen Ort stellen. Den Likör in regelmäßigen Abständen gut umrühren. Das Obst zum Schluss absieben, sobald der Likör durchgezogen ist. Den fertigen Likör in saubere Glasflaschen umfüllen.


PFLAUMEN-SORTEN


  • DIE PFLAUMEN-SORTE: ‚Ontario‘ (Prunus domestica) bildet z.B. feste Früchte. Diese sind rundlich-leicht oval und haben einen süßlichen Geschmack. Diese Frucht steht fürs „Einmachen“ – auch heute noch – hoch im Kurs. 
  • Die Pflaumensorte ‚Ontario‘ ist eine recht alte, aus den USA stammende Sorte, die dort bereits schon um 1870 im Handel vertreten war.
  • DER PFLAUMEN-BAUM: Der Prunus domestica ‚Ontario‘ ist ein aufrecht wachsender Baum. Der Zwetschgenbaum (Prunus domestica) ist eine Unterart des Pflaumenbaums. Beide Bäume werden ca. 6 Meter hoch. Beide Bäume lieben sonnige, windgeschützte Standorte.


Die Erntezeit der süßen Freuden geht im Juli
los und kann bis in den Oktober reichen.

„Werd` einen Korb mir suchen
und füll` n mit Pflaumen voll.
Die Mutter bäckt uns Kuchen,
der schmeckt gar wundervoll“.
 


Im Gegensatz zu den eher rundlichen, mittig
gefurchten Pflaumen sind die Zwetschgen deutlich
kleiner, etwa 2-3 Zentimeter lang
und länglich-eiförmig.

Feine Zwetschgen-Leckerli


Ab Juli beginnt die Ernte-Zeit

Die Erntezeit der süßen Früchtchen geht bereits Ende Juli los… Damit beginnt die etwa 15 Wochen dauernde Zwetschgen- und Pflaumenzeit.  Die Pflaumen schmecken etwa zwei Wochen nach der Blaufärbung am besten. Zwetschgen reifen frühestens gegen Ende August. Während die Pflaumenzeit bis in den September hinein anhält – bekommt man jedoch meist noch im Oktober erntefrische Zwetschgen – aus der Region. Gezüchtet wachsen sie bei uns vor allem im Süden – z.B. in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Bayern.

Hach… Da läuft einem doch glatt das Wasser im Munde zusammen…

  • Dies kann schon allein durch einen Gedanken oder auch nur ein assoziiertes Bild oder Geräusch ausgelöst werden.
  • Kleiner Ausflug in die Historie: Ein Fakt, den der berühmte russische Nobelpreisträger und Physiologe Iwan Pawlow (*1849-/+1936) in Versuchen mit seinen Hunden schon früh damals entdeckte – ist der Folgende:
    • Iwan Pawlow erforschte die klassische Konditionierung. Ein bekanntes Beispiel ist der Pawlowsche Hund: Wenn einem Hund Futter gereicht wurde, erklang zugleich stets ein Glockenton. Nach einigen dieser Futtergaben begann schon – allein nur nach dem bekannten Glockenton – der Speichel des Hundes zu fließen.
  • Iwan Pawlow war damals ein bekannter russischer Mediziner und Physiologe: Er erhielt anno 1904 den Nobelpreis für Medizin für seine erfolgreichen Forschungs-Arbeiten.

KÖSTLICHER STREUSEL-KUCHEN


mmh (lecker) 😉

Die klassische Konditionierung

Pflaumenkuchen mit feinen Butterstreuseln…


ZWETSCHGE oder ZWESCHKE?

  • Laut Wörterbuch sind beide Schreibweisen, mit G und K, richtig!
  • In Österreich nennt man die Früchte offiziell Zwetschken, auch wenn man eigentlich damit die Pflaumen meint… .
  • Zwetschgen – wie sie bei uns meist genannt werden – sind eine Unterart der Pflaumen, sie sind auch kleiner als Pflaumen.
  • Pflaumen und Zwetschgen unterscheiden sich sowohl äußerlich als auch geschmacklich deutlich voneinander. Bei Pflaumen ist – im Gegensatz zu den Zwetschgen – der Kern nur recht schwer vom Fruchtfleisch zu lösen.
  • Das Fruchtfleisch der Zwetschgen schmeckt säuerlich-süß und ist deutlich fester als das der Pflaumen.
  • Zwetschgen hingegen sind die beste Backzutat schlechthin, da sie auch nach dem Backen/Kochen ihre Form behalten.
  • Pflaumen und Zwetschgen fördern die Verdauung, wirken entzündungshemmend bei Rheuma und haben einen positiven Effekt bei Osteoporose

Pflaumen
haben eine ausgeprägte
Furchungs-Linie in ihrer Mitte.


Zwetschgen
haben keine Furchung-Linie
in der Mitte der Frucht.

Zwetschgen: Die Früchte haben eher eine leicht längliche Form mit bläulich-lila gefärbten Haut. Das gelbe Fruchtfleisch der Zwetschgen ist säuerlicher und weniger wasserhaltig als bei den rundlichen Pflaumen, es löst sich aber – im Gegensatz zu den Pflaumen – recht leicht vom Kern. Zwetschgen werden gerne für den Kuchenbelag, für Marmelade, Konfitüre oder Kompott verwendet. PflaumenFrüchte sind meist größer als die der verwandten Zwetschge.

Die rundliche Pflaume schmeckt am besten frisch vom Baume.

Pflaumen (Prunus domestica)
sind Früchte, deren Farbspektrum von gelb über rot bis hin zu violett und blau erscheinen kann.


  • So sind Pflaumen meist etwas größer als bei der artverwandten Zwetschge. Es sind purpurviolette Früchte.
  • Pflaumen haben einen kleineren Kern, der fest am Fruchtfleisch sitzt – daher ist er schwieriger dort zu entfernen.… einfach den handelsüblichen „Pflaumen-Entsteiner“ nehmen.
  • Reife Pflaumen sind recht weich und saftig. Man erkennt sie daran, dass sie bei Druck außen leicht nachgeben.

Zwetschgen dagegen sind ovaler, kleiner, so lässt sich hier der Kern – nach dem Halbieren der Frucht – auch leicht herausnehmen. Zwetschgen sind insgesamt von der Konsistenz her doch auch etwas fester.


„Pflaumen und Zwetschgen sind grundsätzlich nicht besonders kälteempfindlich“.

Ein Zwetschgenbaum erreicht oft enorme Wuchshöhen von 3 bis zu 6 Metern, selten sogar bis zu 10 Metern. Der Obstbaum, der mit Abstand am schnellsten wächst, ist jedoch die Süßkirsche. Sie erreicht je nach Veredelungsunterlage Höhen zwischen vier und 15 Metern. Ab dem vierten Wuchs-Jahr beginnt jedoch „das Holz zu vergreisen“ und bildet, wenn überhaupt, nur noch sehr wenige Früchte aus…. sagt der Obst-Bauer.


STEIN-OBST

Als Steinobst werden generell jene Früchte bezeichnet, die im Gegensatz zum Kernobst (Äpfel/Birnen) nur einen einzigen, harten und größeren Kern haben. Zum Steinobst gehören unter anderem vor allem auch unsere geliebten Süß- und Sauerkirschen sowie Zwetschgen (Pflaumen), Pfirsiche und Aprikosen. Die bekannte Marille ist jedoch – im süddeutschen Raum und in Österreich – lediglich nur eine andere Bezeichnung für die Aprikose.

„Du Pflaume“
ist übrigens eine Beleidigung, aber normalerweise
keine allzu schwere. Diese beinhaltet, dass man den anderen
eher missachtet oder ihm nichts zutraut.


Historische Analyse: Diese Rede-Wendung kommt wahrscheinlich von dem einstmaligen Brauch des frühen Theaterpublikums als Zeichen ihrer Missfallens-Bekundung, die Schauspieler bei schlechter Leistung mit faulem Obst zu bewerfen, in diesem Fall wohl mit Pflaumen. Eine andere Erklärung wäre aber auch, dass der Betreffende als „Pflaume“ bezeichnet wird, weil dies seit ungefähr anno 1890 soviel wie „Versager“ bedeutet. Der Vergleich mit Obst ist häufiger als man denkt –wie z.B. „Jemanden zu veräppeln“ bedeutet, jemandem – meist scherzhaft – eine Lüge plausibel zu erzählen, sodass er sie glaubt.


DIE PFLAUME
– PRUNUS DOMESTICA –


Die Früchte der Pflaumen sind meist größer als die bei der verwandten Zwetschge.

  • Prunus domestica ist – wie oben erwähnt – eine alte Traditions-Sorte, sie bildet purpur-violette Früchte. Die Farbe von Pflaumen variiert meist von Blau, Rot, über Lila bis fast Schwarz. Die rundlichen blau/violetten Pflaumen verfügen – im Gegensatz zu Zwetschgen – mittig über eine ausgeprägt tiefe Furche (Rinne).
  • Das Fruchtfleisch schmeckt recht süß und schön saftig und hat eine weiche Konsistenz. Allerdings lässt sich das Fruchtfleisch der Pflaumen – wie oben erwähnt – meist nur recht schwer vom *Stein lösen.
  • Pflaumen enthalten viel Vitamin C und B-Vitamine. Sie gelten außerdem als verdauungsfördernd. 
  • Die Größe der meisten Pflaumenarten beträgt etwa 2 bis etwa 8 Zentimeter. Das Fruchtfleisch ist überwiegend gelb gefärbt. 

TIPP: Genauso wie für Kirschen gibt es auch im Handel spezielle *Entsteiner für Pflaumen, die nach demselben Prinzip arbeiten.


Die rundliche Pflaume


KUNTERBUNT UND KUGELRUND
Pflaumen sind rundliche, mitunter auch leicht ovale Früchte,
deren Farbspektrum – wie oben erwähnt – von gelb über rot bis hin zu violett und tiefblau erscheinen kann. Die Form ist meist prall und das Fruchtfleisch süß und saftig.


GEDICHT
 An jenem Tag im blauen Mond September
Still unter einem jungen Pflaumenbaum
Da hielt ich sie, die stille bleiche Liebe
In meinem Arm wie einen holden Traum.
Und über uns im schönen Sommerhimmel
War eine Wolke, die ich lange sah
Sie war sehr weiß und ungeheuer oben
Und als ich aufsah, war sie nimmer da.


Autor: Berthold Brecht (*1898-/+1956)
war ein einflussreicher deutscher Dramatiker, Librettist und Lyriker des 20. Jahrhunderts.


Während Pflaumen am meisten für Kompott, Marmelade oder zur Herstellung von Schnaps verwendet werden, eignen sich Zwetschgen besonders gut zum Backen von Obstkuchen oder zum Beispiel für einen köstlichen Zwetschgen-Crumble. Dies ist ein einfaches Dessert, das ideal für den Herbst ist, wenn z.B. gerade die Zwetschgen Hoch-Saison haben. Das Pflaumen-Crumble-Rezept mit knusprigen Streuseln ist ein beliebter Dessert-Klassiker


Das folgende Kurz-Gedicht
Die Pflaume
stammt von Franz Graf von Pocci (1807-1876).
 Graf von Pocci hatte italienische Wurzeln. Den Sommer verbrachte
Graf von Pocci mehr als 30 Jahre lang auf Schloss Ammerland am Starnberger See.
Er war Dichter, Maler und Komponist, sowie Beamter am bayerischen Königshof.
Sein Vater war ein aus Italien stammender adeliger Offizier;


Die Pflaume


Dort oben auf dem Baume-
Gebt nur acht!
Da sitzt versteckt die Pflaume
Und lacht.
Nun stellt euch alle unter
Den Baum und rüttelt munter
Und schüttelt sie herunter,
Daß´s kracht!

Autor: Franz Graf von Pocci (1807-1876)


  • Graf von Pocci war – wie oben erwähnt – ein deutscher Zeichner, Radierer, Schriftsteller, Musiker und Komponist. Aufgrund seiner Werke für das Kasperl- und Marionettentheater wurde er auch als „Kasperlgraf“ bekannt. Er war der Schöpfer von über 40 Puppenkomödien – rund um das Kasperle „Larifari“…

MEIN TRÄUMCHEN – EIN PFLÄUMCHEN

Am noch schön grünblättrigen Bäumchen hängen noch Pfläumchen,
ich nehm` sie jetzt mit in mein nächtliches Träumchen…“ 

UND NOCH EIN GEDICHT…


BERTOLT BRECHT

(1898-1856)


Der Pflaumenbaum

Im Hofe steht ein Pflaumenbaum
Der ist klein, man glaubt es kaum.
Er hat ein Gitter drum.
So tritt ihn keiner um.

Der Kleine kann nicht größer wer’n.
Ja größer wer’n, das möcht` er gern.
’s ist keine Red` davon.
Er hat zu wenig Sonn`…

Den Pflaumenbaum glaubt man ihm kaum
Weil er nie eine Pflaume hat.
Doch er ist ein Pflaumenbaum
Man kennt es an dem Blatt.

1934


Gedicht aus:
Bertolt Brecht: Die Gedichte. 
Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2000


DAS WIRD EIN KÖSTLICHER PFLAUMEN-KUCHEN…


Farbenfroh leuchten die Pflaumen von blau über rot und gelb bis lila,
das Fruchtfleisch ist aber immer gelb. Es gibt blauschwarze, rote oder gelbe Pflaumen-Früchte in den Gärten… Alle haben – auch die Zwetschgenin etwa gleichermaßen positive Eigenschaften.
D.h.: Die Zwetschge ist hier – genau genommen – eine Unterart und ebenso gesund und köstlich wie die Pflaume. Die Zwetschgen haben eher eine längliche Form und keine ausgeprägte Furchung, sie sind auch deutlich kleiner als Pflaumen.


Pflaumen schmecken sehr aromatisch und süßer.
Außerdem sind sie deutlich saftiger als die Zwetschgen,
die eher von süß-säuerlichem Geschmack geprägt sind. 
So eignen Pflaumen sich auch ganz besonders gut zum Einkochen.
Auch beim Fruchtfleisch gibt es Unterschiede:
Die Pflaume hat eine weichere und lockere Frucht-Konsistenz.

„DAS ist der Daumen, DER schüttelt die Pflaumen, DER hebt sie auf,
DER trägt sie nach Haus, und DER kleinste Schelm isst sie alle, alle, alle auf.“
Dieses einfache Fingerspiel kennt fast jeder – und kleine Kids verfolgen
fasziniert die spielerische Berührung ihrer kleinen Fingerchen zu dem Spruch.

DIE ZWETSCHGEN

Zwetschgen haben – gegenüber den Pflaumen – ein festeres Fruchtfleisch, aus dem sich der Kern jedoch sehr einfach herauslösen lässt. Das Fruchtfleisch der Zwetschgen schmeckt säuerlich-süß und ist deutlich fester als das der Pflaumen. Für ein Gericht aber sind sie besonders bekannt, da Zwetschgen selbst im Ofen ihre Form bewahren: Ein köstlicher Zwetschgen-Blechkuchen

Das Pfläumchen am Bäumchen 
(Prolog aus „Gevatter Herbst“, S. Jachterdahl, 1975)

Du Pfläumchen am Bäumchen
was hängst du so rund
und frisch noch am Aste
komm` in meinen Mund

Ich möchte dich naschen
begehr’nswert bist du
eh‘ ich dich nicht habe
geb‘ ich keine Ruh‘

Mein Pfläumchen am Bäumchen
ohweh ich vergaß
dass schnell doch ein and’rer
im Vorbeigeh`n dich aß.


Zusammenfassend lässt sich sagen: Pflaumen sind rundlich, haben einen kleineren Kern, der meist fest am weichen Fruchtfleisch sitzt. Sie sind recht saftig und recht süß. Zwetschgen dagegen sind ovaler, auch kleiner, der Kern lässt sich nach dem Halbieren leichter herausnehmen. Sie sind insgesamt etwas fester im Fruchtfleisch. Zwetschgen haben ein eher säuerliches Fruchtfleisch.

 Pflaumen (Prunus domestica) sind etwas größer und haben eine gleichmäßig runde Form,
während Zwetschgen (Prunus domestica subsp. domestica) eher kleiner und länglich-oval sind.


PFLAUMEN


Hängen zwei Pflaumen auf einem Baum. Sagt die eine:
„Ach, herrjeh, mir ist heute mal wieder sooo langweilig!“
Darauf sagt die andere:
„Mir nicht, bei mir ist nämlich der Wurm drin!“ 


ZWETSCHGEN

Pflaumen sind meist etwas größer
als die artverwandten Zwetschgen.
Die größten Pflaumen-Früchte sind etwa
6-8 Zentimeter lang und eher kugelförmig.

Pflaumen haben eine ausgeprägte Mittel-Naht 
und der runde Stein lässt sich meist
etwas schwerer lösen.

Bei der Pflaume wie auch bei der Zwetschge handelt es sich um Steinfrüchte.
Was sich im Innern befindet, ist also kein Kern, sondern ein Stein.


FRISCHER SAFTIGER PFLAUMEN-KUCHEN,
IMMER WIEDER HEISS BEGEHRT…

Ein Stück Pflaumenkuchen, bitte.“ „Wos mächst?“
„Ein Stück vom Pflaumenkuchen.“ „Hob I net.“
„Aber das da!“ „Na, des is a Datschi!“

Leben in Bayern


Pflaumen werden auch gerne zur
Herstellung von Schnaps verwendet.

  • Pflaumen werden gerne für Kompott und Marmelade „eingeweckt“ oder auch gerne zur Herstellung von Schnaps verwendet: Pflaumenschnaps stammt hauptsächlich aus Süddeutschland, wo er auch gelegentlich den Namen Zwetschgenwasser (auch Pflaumenbrand) trägt. Das Zwetschgenwasser (40%) wird aus Zwetschgen – meist von schwäbischen Streuobstwiesen – hergestellt. Es hat dabei einen recht aromatischen Zwetschgengeschmack.
  • Obst-Brenner verwenden für die Herstellung meist ausschließlich Pflaumen und erzeugen damit das für ihn typisch fruchtige Aroma. Im Ortenaukreis (Baden-Württemberg) ist man stolz auf die höchste Brennereidichte in ganz Deutschland.
  • Die meisten Brennereien, die Obst in edle Spirituosen verwandeln, sitzen in Franken oder der Rhön, aber auch in den süddeutschen Obstbauregionen vom Schwarzwald bis an den Bodensee…

  • So eignen sich Zwetschgen auch besonders gut zum Backen von Obstkuchen oder zum Beispiel auch für ein köstliches Zwetschgen-Crumble.
  • Es ist ideal für den Herbst, wenn Zwetschgen Hoch-Saison haben. Der köstliche „Crumble“ wird ganz einfach im Ofen gebacken, bis er goldbraun und recht knusprig ist.
  • Der frisch gebackene Zwetschgen-Crumble mit knusprigen Streuseln ist auch ein äußerst beliebter Dessert-Klassiker... dazu später mehr…

Aufgrund ihres hohen Ballaststoffgehalts helfen Pflaumen den Cholesterinspiegel zu senken. Es wird den Pflaumen aber auch nachgesagt, sich vor allem bei Gicht oder Leberleiden positiv auszuwirken. Kein Wunder, denn die frischen Früchtchen enthalten so gut wie keine Kalorien: In 100 Gramm sind gerade mal 50 cal. davon angesiedelt, 80 Prozent des Steinobstes bestehen aus Wasser. So steckt die Pflaume voller Ballaststoffe und Sorbit, das bringt die Verdauung auf Trab. Nur Menschen mit z.B. Fruktose-Intoleranz müssen aufgrund des hohen Zuckeranteils die Pflaumen leider meiden.


PFLAUMEN-MARMELADE

Pflaumen einkochen im Backofen
oder auf dem Herd geht ganz einfach.

  • Man braucht zum Einmachen einfache Schraubverschluss-Gläser oder sog. Einmach-Gläser (à 540 ml) mit Gummidichtung und ein Thermometer – man muss nur darauf achten, dass die Gläser durch „Auskochen“ wirklich steril sind und die Deckel noch richtig schließen.
  • Man stellt die – die mit Pflaumen befüllten Einmachgläser in eine tiefe Fettpfanne oder große Auflaufform und gießt so viel Wasser zu, dass die Gläser ca. 2 Zentimeter tief im Wasser stehen.
  • Die mit Pflaumen gefüllten Gläser nun in den vorgeheizten Backofen (175°C Ober- und Unterhitze) schieben. Beginnt das Wasser zu kochen, den Ofen auf 90°C herunterdrehen. Nun beginnt die Einkochzeit von etwa 30 Minuten.

OBSTBAUM-PLANTAGEN


Im Herbst dreht sich alles ringsherum um den
etwa 4 bis 5 Meter hohen Zwetschgenbaum.

Haupterntezeit für Pflaumen und Zwetschgen sind – je nach Sorte – Mitte Juli/August bis September/Oktober. Reife Früchte sollten möglichst sofort vom Baum geerntet werden.


Der „Goldene Oktober“ fasziniert durch seine magische Atmosphäre. 


„Bunt sind schon die Wälder,
gelb die Stoppel-Felder…
und der Herbst beginnt…“


Herbst-Lied: Der Text wurde anno 1782 vom Schweizer Dichter 
Johann Gaudenz von Salis-Seewis in sieben Strophen verfasst.


  • Wenn die Tage kürzer werden und man sich über die goldene Oktobersonne freut, ist endlich die Zeit gekommen – für den köstlichen, saftigen Zwetschgenkuchen oder einen süßen Pflaumen-Auflauf … auch Plum-Cobbler genannt – mit Schlagsahne, Pflaumenmus oder auch Zwetschgenlikör. Hmmm…
  • Mit etwas Zimt und Zucker, dazu noch lauwarm serviert, stimmt uns dieses leckere Gericht auf den nahenden Herbst ein. Im Oktober haben vor allem Pfifferlinge, Maronen, Steinpilze, natürlich auch Kohl in allen Variationen und leckerer Kürbis ihre Haupt-Saison.

Zwetschgen-Crumble

SAFTIGER PFLAUMEN-KUCHEN
MIT FEINEN STREUSELN


Reife Pflaumen erkennt man daran, dass sie bei Druck leicht nachgeben. Die Erntezeit der Pflaumen, in der man die meisten Sorten direkt vom Baum pflücken kann, ist der Monat September. Reife Pflaumen erkennt man daran, dass sich ihre Farbe von grün zu blau oder meist violett verändert hat.

Pflaumen sind rundlich und haben – anders als die Zwetschgen
wie erwähnt – mittig eine ausgeprägte Furchung.

Die blaue Zwetschge ist dagegen deutlich kleiner als die
rundliche Pflaume und hat keine ausgeprägte Furchung.
Sie ist in der Form eher etwas länglich bis oval,
das Fruchtfleisch ist gelb-grünlich.

Zwetschgen sind ovaler, kleiner, der Kern lässt sich
nach dem Halbieren gut rausnehmen und sie sind etwas fester in der Konsistenz.


Zwetschgen sind eine Unterart der Pflaumen und dagegen in der Regel deutlich dunkler und auch mehr bläulich-violett gefärbt. Sie enthalten weniger Wasser als die Pflaumen, auch löst sich ihr Kern leichter aus dem Fruchtfleisch. Die Zwetschgen-Form ist kleiner, eher länglich und an den Enden spitz zulaufend. Das leicht säuerliche Fruchtfleisch lässt sich leicht vom Kern lösen. Die Früchte sind meist größer als bei Zwetschgen. Die Größe der Zwetschgen liegt bei etwa 2 Zentimetern.


Vor dem Verzehr sollten alle Früchte unbedingt gründlich gewaschen werden. Wer das Obst nicht gleich verzehrt, der kann es gut und gerne einige Tage im Kühlschrank lagern.

Zum Kuchenbacken nimmt man besser Zwetschgen. Die Früchte haben weniger Wasser als Pflaumen. Sie behalten im Ofen dadurch besser ihre Form und weichen den Boden nicht auf. Beliebt ist beispielsweise ein Zwetschgenkuchen mit Zimtstreuseln.  Mit Zwetschgen lässt sich schnell ein köstliches Chutney, ein Mus oder ein Kompott zaubern. Rezepte gibt es zuhauf…


Anm.: Rezepte, wie z.B. Kochrezepte sind grundsätzlich nicht urheberrechtsschutzfähig, da sie vorwiegend Handlungsanweisungen tatsächlicher Art enthalten…. sagt Kramer von der Kanzlei Kramer und Partner in Hamburg.


REZEPTE… REZEPTE… REZEPTE…


KÖSTLICHER PFLAUMEN-KUCHEN



Mein saftiger Apfel-Pflaumen-Crumble

_____________________________________________________________

Bei einem „Crumble“ handelt es sich um – mit viel Streuseln – überbackene Früchte. „Crumble“ ist eine Nachspeise der englischen und US-amerikanischen Küche, die auch bei uns mittlerweile wohl bekannt ist.


Streusel sind recht schnell gemacht:
300 g Weizenmehl (Type 405), 150 g kalte Butter-Flöckchen, 150 g Zucker:

Einfach alle Zutaten schnell miteinander, nach Belieben mit den Knethaken des Handrührgeräts
oder mit den Händen, zu Streuseln kneten… Fertig. TIPP: Streusel haften oft nicht so gut am Kuchen, man kann vorher die Kuchen-Oberfläche mit flüssiger Butter oder auch dünn mit etwas Konfitüre bestreichen – dann klappt es besser.


1. REZEPT

Unser geliebter Apfel-Pflaumen-Crumble


Dass Äpfel, Pflaumen und Zwetschgen hervorragend zusammenpassen, beweist dieser köstliche Crumble nur zu gut! Crumble ist sozusagen eine Mischung aus Kuchen und Obst-Auflauf.

300 g Pflaumen,
250 g Äpfel,
2 EL Rohrzucker,
1 TL Zimt,
225 g Weizenmehl,
115 g weiche Butter,
100 g Rohrzucker,

Abrieb einer *Tonkabohne,
1 Prise Salz.

Anm.: Der süßlich-feinherbe Geschmack der *Tonkabohne erinnert an Vanille, Mandeln und Karamell. Einfach köstlich… Man findet diese in gut sortierten Supermärkten oder Bioläden

Zubereitung:

  1. Backofen auf 175 Grad Umluft vorheizen. 
  2. Die Pflaumen und Äpfel waschen. Pflaumen entsteinen und vierteln. Äpfel entkernen und in Spalten schneiden und beides in eine Auflaufform schichten.
  3. 2 EL Roh-Rohrzucker mit dem Zimt vermischen.
  4. Nun aus dem Mehl, dem Zucker-Zimt-Gemisch, der geriebenen Tonkabohne und der weichen Butter die feinen Streusel herstellen. 
  5. Die Streusel schön gleichmäßig über dem Obst verteilen und im heißen Backofen für ca. 30 Minuten backen.
  6. Der Crumble schmeckt am besten noch warm und kann mit Eis oder Schlag-Sahne serviert werden.

Tipp: Je nach Saison kann man die Früchte für den Crumble auch variieren. Im Sommer eignen sich dazu Rhabarber und alle Beerenfrüchte oder auch Aprikosen ganz wunderbar. Für einen Winter-Crumble kann man mit feinen Gewürzen variieren. Wer wenig Zeit hat: Im Handel gibt es spezielle Winter-Crumble-Gewürze (in kl. Tütchen), z.B. für Apfel-Crumble und Streuselkuchen.

Frühe Zwetschgen- und Pflaumensorten sind bereits ab Juli reif,1 späte Sorten bis in den Herbst im Handel erhältlich. Im Sommer sind also die Zwetschgen und Pflaumen reif und sie wandern direkt bei uns in einen Kuchen, der so perfekt zu einem gemütlichen Sonntagnachmittag mit der Familie passt. Zwetschgenkuchen ist ein ganz klassischer Kuchen. So ähnlich wie ihn unsere Großmütter schon immer gebacken haben. Es ist ein köstlicher Kuchen, der die ganze Familie um einen Tisch versammelt und eigentlich jedem wirklich gut schmeckt.


Saftiger Zwetschgendatschi – das Original ist aus Hefeteig:


Eigentlich ist der Zwetschgendatschi nur eine „bayrische Bezeichnung“ für einen Zwetschgenkuchen, der auf dem Blech gebacken wird und meist aus üblichem Hefeteig besteht. Zwetschgenkuchen gibt es auch öfters mit einem anderen Boden, wie zum Beispiel Mürbeteig. Der typische Zwetschgendatschi hat allerdings immer einen Boden aus Hefeteig.

Der Unterschied zwischen Zwetschgendatschi und Zwetschgenkuchen, besteht also nur darin, dass der Zwetschgenkuchen einfach aus einem normalen Mürbeteig besteht und der Zwetschgendatschi mit Hefeteig hergestellt wird.

Das Wort „Datschi“ leitet sich – wie oben erwähnt – also aus dem mitteldeutschen Wort „detschen“ oder „datschen“ ab, welches man als „hineindrücken“ („tatschen“) übersetzen kann. Die Zwetschgen werden also in den Teig hineingedrückt. In seiner ursprünglicheren Variante wird der Augsburger Zwetschgendatschi mit Mürbeteig und ohne Streusel gebacken. Hier folgt unser Lieblings-Rezept mit feinem Hefeteig und Streuseln.


ZARTE PFLAUMEN-BLÜTEN

 Die japanische Pflaumenblüte symbolisiert Vitalität und Hoffnung. Die Pflaume ist einzigartig, da sie nicht im Frühjahr, sondern mitten im Winter blüht. Die Pflaumenblüten sind die ersten Vorboten des kommenden Frühlings.



Der Zwetschgendatschi


Historisches: Der Augsburger Zwetschgendatschi ist – wie oben erwähnt – heute eine typische Spezialität der bayerisch-schwäbischen Hauptstadt. Als Sophie Weiler (geb.1750) im Jahre 1787 – ihr „Augsburgisches Kochbuch“ veröffentlichte, verwies sie dort im Register – auf ihre berühmten Rezepte für Kuchen, Plätzle, Zwetschendatschi und dergleichen – hin…
Auch im „Deutschen Provinzialwörterbuch“ aus dem Jahr 1792 von *Anton Klein wurde bereits schon der Zwetschendatschi als „Augsburger Kuchen“ aufgelistet. Zwetschgendatschi, oft auch kurz nur Datschi genannt, gilt heute als bekannte kulinarische Spezialität der Stadt Augsburg.
*Autor: Anton Klein (*1746-/+1810) war Jesuit, ein deutscher Sprachwissenschaftler, Politiker und Dichter.


2. REZEPT

Zutaten:

Was kommt alles in den Hefeteig?


500 g Mehl,
1/2 Würfel frische Hefe
oder 1 Tütchen Trockenhefe,
60 g Zucker,
¼ l Milch,
1 gute Prise Salz,
175 g Butter,
1 Ei,
abgeriebene Schale von ½ Zitrone.


Alle Zutaten schon einmal bereit stellen.

Wieviel Zwetschgen braucht man für den Zwetschgendatschi?


BELAG:
1,25 kg Zwetschgen für ein Kuchenblech
4 EL gemahlene Mandeln
Zucker-Zimt-Mischung:
Zucker zum Drüberstreuen
¼ Tl. Zimt

Vier Esslöffel blättrige Mandel für die Kuchenoberfläche


Backanleitung

Wie wird der Zwetschgendatschi zubereitet?

Zubereitung des Blech-Kuchens

„Der Hefeteig

  • Das Mehl in eine Schüssel füllen. In die Mitte eine Vertiefung drücken und die Hefe hineinbröckeln.
  • 1 EL Zucker darüber streuen.
  • Die Milch lauwarm erhitzen.
  • Knapp die Hälfte der Milch über die Hefe gießen.
  • Mit einer Gabel von der Mitte her mit etwas Mehl zu einem Brei verrühren.
  • Diesen Vorteig zugedeckt an einem warmen Ort etwa 10-15 Minuten gehen lassen.
  • Dann Salz, 1 Ei, restlichen Zucker und Zitronenschale zum Vorteig geben. Mit den Knethaken so lange kneten, bis der Teig kompakt wird.
  • Dann 100 g weiche Butter- Flöckchen dazugeben.
  • Restliche Milch evtl. nach Bedarf zugeben.
  • Teig kneten, bis er schön glatt wirkt und sich vom Schüsselrand löst.
  • Zugedeckt sollte man den Hefeteig noch einmal eine Stunde gehen lassen.

Was hilft gegen das Durchfeuchten des Kuchenbodens?


TIPPS:
4-5 El feingemahlene Nüsse vor dem Backvorgang auf dem
Kuchenboden verteilen oder einfach vor dem Belegen etwas Sahnesteif oder Kokosflocken auf den Boden streuen, dies soll – ebenso wie etwas Marmelade – gegen das Durchfeuchten des Bodens helfen. Auch eine dünne Schokoladen- oder Kuvertüre-Schicht – die schnell trocknet – sollte hier Abhilfe schaffen.


REZEPT


PFLAUMEN-STREUSEL-KUCHEN
Einfach köstlich…

  • Für den Belag: Pflaumen oder Zwetschgen gründlich waschen. Diese vorsichtig halbieren, den Stein entfernen.
  • Backofen auf 200° vorheizen.
  • Den Hefe-Teig schön gleichmäßig ausrollen und auf das gefettete oder mit einem Backpapier ausgelegte Blech legen. Die Teig-Oberfläche mit einer Gabel überall fein einstechen, also mit einer Gabel „stippen“ d.h. im Abstand von ca. 3 – 5 cm in den Teig stechen.
  • Die 4-5 El feingemahlenen Mandeln dann gleichmäßig auf den Teigboden streuen – das verhindert das „Matschigwerden“ des Bodens!
  • Den Teigboden danach dicht an dicht mit den halbierten Zwetschgen belegen und mit Zucker bestreuen
  • Für den *Streusel-Belag – die *Streusel-Mischung auf der Zwetschgen-Kuchen-Oberfläche – gleichmäßig verteilen: KnusprigStreusel brauchen Zucker und Fett im gleichen Verhältnis… die übrige Butter (75 g) in kleinen Flöckchen auf der Kuchen-Oberfläche verteilen.
  • TIPP: Etwa vier El blättrige Mandeln zum Schluss auf der Kuchen-Oberfläche über den Streuseln schön gleichmäßig verteilen…. die Mandeln verleihen später den leichten „Crunch“.
  • Den Zwetschgen-Kuchen nun im heißen Ofen (180 Grad) etwa 40-45 Minuten goldbraun backen.
  • Damit der Boden beim Backen nicht durchweicht, kann man auf den Teigboden Semmelbrösel streuen. Stäbchenprobe nicht vergessen! Den Kuchen aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen.
  • Zucker mit Zimt vermischen und nach dem Backen über den noch heißen Zwetschgenkuchen streuen.
  • Später möglichst frisch – mit geschlagener Sahne oder glatt gerührter Crème fraîche zum Kaffee-Tisch servieren. Bon appétit!


Für die feinen Streusel:
300 g Mehl
150 g Zucker
1 EL Vanillezucker
1 TL Zimt
150 g kalte Butter in kl.
Flöckchen

  • Alle Zutaten miteinander zu Streuseln kneten. Dafür kann man z.B. die Knethaken des Handrührgeräts nutzen oder mit den Händen kneten. TIPP: Kalte Butter verwenden – diese erst in Flöckchen schneiden und nur kurz mit den Streuseln verkneten. Kalt stellen.
  • Wenn die Streusel vor dem Backen gut durchgekühlt sind, halten sie beim Backvorgang besser zusammen und bleiben schön in Form – d.h. sie zerlaufen im Ofen auf der Kuchenoberfläche nicht. Die Streusel schön gleichmäßig vor dem Backvorgang auf der Kuchenoberfläche des Blechkuchens verteilen.

PFLAUMEN-KUCHEN IN RUNDER FORM GEBACKEN
HIER MIT FEIN GERÖSTETEN MANDELSPLITTERN


HISTORISCHES

Ein altes Rezept des Zwetschgendatschi fand sich im
„Augsburgischen Kochbuch“ der Sophie Weiler.

  • Zwetschgendatschi anno 1830: – wird am 14. Januar 1750 in Obersontheim bei Schwäbisch Hall geboren. Sophie Weiler veröffentlicht im Jahre 1787 ihr „Augsburgisches Kochbuch“ mit über 1.000 Rezepten der Augsburger und süddeutschen Küche, das in rasch aufeinander folgenden Auflagen zu einem großen Erfolg wird.
  • So verweist sie dort – wie oben erwähnt – bereits auch auf den Zwetschgen-Datschi.
  • Im Jahr 1830 publiziert dann die Tochter Jacobine Weiler anstelle ihrer verstorbenen Mutter einen zweiten Band des Standardwerks der Augsburger Küche. In den hinterlassenen Papieren der Sophie Weiler befindet sich darin auch ein Rezept für Kuchen von frischen Zwetschken mit Hefeteig, dessen Beschreibung unseren heutigen Vorstellungen von einem Datschi aus lockerem Hefeteig und saftigen Zwetschgen entspricht.

Auszug aus dem
Original – Weilerschen
Augsburgischen Kochbuch
Der Zwetschgendatschi

„Hierzu ist gleichfalls der bereits wiederholt beschriebene Hefenteig* erforderlich. Ist dieser zweimal gegangen und gut Daumen dick ausgewargelt, wird er – nachdem ein Blech mit oder ohne Rand, welches mit Schmalz oder Butter dick geschmiert und mit Semmelbröseln ausgestreut ist, drauf gelegt; der Teig muß dann wieder ein wenig aufgehen, worauf die Zwetschken in Viertel oder Hälfte geschnitten, ausgesteint, recht dicht aneinander gelegt, aber ja nicht in den Teig eingedrückt werden. Die Zwetschken werden mit gewiegten Citronenschalen, gewaschenen, geklaubten Weinbeeren, nebst Zucker und Zimmet bestreut, der Kuchen schön rösch gebacken und sogleich, wenn er vom Bleche ist, wieder reich mit Zucker und Zimmet bestreut. Wer es liebt, kann vor dem Backen gewiegete Mandeln darauf streuen„…
_______________________________________________________________

Quelle: Stadtarchiv-Augsburg.
Das „Augsburgische Kochbuch“ von Sophie Juliane Weiler war ein Bestseller im 18. Jahrhundert.


KÖSTLICHER PFLAUMENKUCHEN MIT STREUSELN

Es gibt heut`
Pflaumen-Kuchen
mit Streuseln, den musst
Du unbedingt versuchen…

BUNTE VIELFALT

SPECK-PFLAUMEN ZUM APERITIV GEFÄLLIG?

TIPP:
Etwas Frischkäse mit kl. Spritztüte
in entkernte Pflaumen spritzen, je
eine geschälte, halbierte Mandel
hineinstecken, die Pflaumen mit 
einer schmalen Speck-Scheibe

außen fest umwickeln und mit
dem Zahn-Stocher befestigen.
Ohne Fett in der Bratpfanne
von allen Seiten her schön
kross braun anrösten.
Fertig.


BON APPÉTIT

wünscht das Pflaumen-Männchen!



  1. ↩︎