Linzertorte… die Beste…

GERICHTE MIT GESCHICHTE:

Es war einmal… in LINZ:
Mit der Hauptstadt Oberösterreichs ist die Linzer Torte namentlich fest verbunden. Ihr Rezept soll die älteste Tortenbackanleitung der Welt sein. The very best: Damit kann die süße Köstlichkeit mit dem Wahlspruch „in Linz beginnt’s“ kulinarisch auf jedem internationalen Parkett überall würdevoll vertreten sein. Mit einem schön goldgelben Gittermuster aus Mürbeteig, feinen Gewürzen und der roten Konfitüre ist die saftige Linzer Torte ein absoluter Klassiker der feinen Kuchenbäcker. In Österreich gilt der herrlich aromatische Kuchen als besondere Spezialität, allerdings gehört er auch in der badischen Region entlang des Schwarzwaldes zum gängigen Kuchen-Repertoire. Die Linzertorte ist unkompliziert, gelingt leicht und hält sich lange.


  • Die Linzer Torte ist ein Kuchen aus ursprünglich gerührtem Mürbeteig mit einem recht hohen Anteil an Nüssen. Früher verwendete man auch nur Mandeln. Heute knetet man den Teig mit der Hand (oder Rührmaschine) und nimmt auch oft noch eine Mischung aus gemahlenen Mandeln und gerösteten – ebenfalls gemahlenen – Haselnüssen mit hinzu.
  • Zu den weiteren Zutaten zählen ganz einfach nur Eier, Butter, Mehl, Zucker, Zitronenschale und natürlich Gewürze wie Zimt und Nelke.
  • Nach dem Ruhen sollte der Teig noch einmal gut durchgeknetet werden. Fühlt er sich noch feucht an, einfach etwas Mehl hinzufügen. Der Teig soll schön geschmeidig knetbar sein.
  • Auf den feinen Mürbeteigboden in der Kuchenform wird traditionell Johannisbeer-Marmelade (Ribisel) verteilt. Darauf dressierten die Konditoren früher dann – aus einem Teil der noch rohen Mürbeteigmasse – ein schönes Gitter samt hübsch geformtem gezackten Rand zur Verzierung.
  • Das braucht natürlich etwas Geduld und viel Fingerspitzengefühl. Das Ergebnis kann sich dann aber absolut sehen lassen…
  • Zur genauen, altehrwürdigen Historie der Linzer folgt im Anhang dann noch mehr Informatives.

Traditionell belegen die Österreicher den Kuchenboden der Linzer – wie oben erwähnt – mit Johannisbeer-Marmelade, während die badische Variante oft eher mit Himbeermarmelade gebacken wird. Danach werden die Teigstreifen als „Kuchengitter“ darüber gelegt und – vor dem Backen – mit Eigelb bestrichen.


Omas Linzer Torte“:
Rezept aus ihrem alten Original Bayrischen Kochbuch

Unser heimliches Lieblings-Rezept wurde überliefert von meiner Großmutter „Christina Röcking“ (1892 -1981) aus Aschaffenburg. Diese Linzertorte wurde auch von meiner Mutter regelmäßig zuhause für die Familie zubereitet. Das alte „Bayerische Kochbuch“ meiner Großmutter hatte schon damals die original österreichischen Zutaten etwas verändert, meine Oma dann diese – ebenfalls nach ihrem Geschmack. Daher ist IHRE Linzertorte keine Original-Linzer-Torte aus Österreich…sondern Omas „bayrische“ Linzertorte, die wir schon als Kinder liebten!

Hier ein „Konditoren-Stück“ Linzer… Nussig, mürbe und fruchtig-süß… 


TIPP: Man kann bereits am Vortag den Mürbeteig herstellen, den Mürbeteig in
Frischhaltefolie wickeln und über Nacht kalt stellen. Anderntags den Teig langsam auf
Zimmertemperatur erwärmen
, um ihn dann – schön geschmeidig – weiter zu verarbeiten.

LINZER TORTE

DAS REZEPT meiner Großmutter hatte meine Mutter damals schon etwas – mit einigen „modernen“ Zutaten – wie Rum-Aroma / Bio-Zitronen-Abrieb / Mandelblättchen abgeändert…


DIE MUTTER ALLER TORTEN – wird nun hier ausführlich beschrieben…

Backofen auf 180 Grad Ober-/ Unterhitze (Umluft: 160 Grad) vorheizen. Springformboden (Ø 26 cm) einfetten.

Zutaten:

  • 200 g Mehl, ½ Tl. Backpulver,
  • 200 g feingemahlene, ungeschälte Mandeln
  • 2 Eier (1-1),
  • 200 g Butter (kalt),
  • 150 g (evtl. brauner) Zucker,
  • etwa 1 Tl. Sahne (beim Verquirlen des einen Eigelbs dazugeben)
  • Himbeer- oder Johannis-Konfitüre
  • ein paar blättrige Mandeln für die Randverzierung
  • 1-2 El Puderzucker

WICHTIG: Die Gewürzmischung: 1 Prise Salz, 1/2 TL gemahlener Zimt, 1 Bio-Zitronenschalenabrieb, je 1-2 Prisen Kardamon, je 1 Msp. Nelkenpulver, Muskatnuss, evtl. 3-4 Tropfen Rum-Aroma: Alles gut miteinander vermischen.

  • Zubehör: TEIGRAD mit gewellter Klinge. Kuchenform: Springformboden (Ø 26 cm)
  • Puderzucker – Sieb

Für den Belag: 350 g (1 Glas) Himbeer- oder Johannisbeer-Konfitüre (evtl. durch ein Sieb passieren) oder Himbeer-Gelee, falls man die „Kerne“ nicht mag). Manch einer mischt noch etwas Himbeergeist oder Kirschwasser unter die Konfitüre.. der Alkohol verdunstet beim Backen komplett… evtl. 1-2 El Puderzucker (fürs Sieb) zum Bestreuen der Oberfläche nach dem Backen.
Zubehör: Springform – 26er Form – sowie ein „Teig-Rädchen“ zum sauberen Schneiden von ausgerolltem Teig (für die Teig-Streifen), Teigroller (Nudelholz), Backpinsel, Puderzuckersieb.

Vorbereitung

GEWÜRZ-MISCHUNG: 1 Prise Salz, 1/2 TL gemahlener Zimt, 1 Bio-Zitronenschalenabrieb, je 1-2 Prisen Kardamon, Nelkenpulver, Muskatnuss, evtl. 3-4 Tropfen Rum-Aroma (oder Kirschwasser)

Gewürzmischung: Alle Gewürze schon einmal zusammenstellen bzw. fertig mischen. Nur mit all diesen Gewürzen schmeckt sie für uns auch authentisch (!!)

To-do-List first: Ich habe mir angewöhnt, alle Zutaten schon zeitig vorzubereiten…
Die Bio-Zitronenschale (zirka 1 Tl) abreiben, abgedeckt aufheben. Kalte Butter schon einmal klein würfeln – bei Zimmertemperatur aufbewahren. Mandeln fein mahlen oder fertig gemahlen kaufen…. beiseite stellen. Ein komplettes Ei und zusätzlich ein Eiweiß beiseite kühlstellen, sie kommen später in den Teig dazu.
TIPP: Das *Eigelb (vom zweiten Ei) mit etwas Rahm verrühren und für ein „späteres“ Bestreichen der Linzerstreifen auf der Kuchen-Oberfläche (in einem Glas) abgedeckt noch kühl aufbewahren.

Zubereitung für den Mürbeteig

  • Das fein gesiebte Mehl mit den gemahlenen Mandeln, Zitronenschale, Zucker, Salz und den o.a. Gewürzen in einer Rühr-Schüssel gut vermischen.
  • Die nicht zu kalte Butter in kleinen Stücken zusammen mit einem ganzen Ei und und dem Eiweiß (des 2. Eies) locker zur Teig-Mischung geben.
  • Sofort alles mit den Händen (oder der Küchenmaschine) fein zerbröseln.
  • Die Teigmischung mit dem Knethaken der Küchenmaschine oder des Handrührgerätes (oder mit den Händen – wie meine Oma) gut aber nur ganz kurz (!) – verkneten.

Achtung: Je länger geknetet wird, desto mehr Gluten entsteht. Gluten gibt dem Teig Stabilität, Zu­sammen­halt und Elastizität, das ist z.B. beim Brotteig sogar erwünscht, aber nicht beim zarten Mürbeteig…wie der Name schön sagt: Mürbe­teig­-Backwaren sollen ja schließlich zart „mürbe“ im Mund zer­gehen… 😉

Die Zutaten des Mürbeteigs nur so lange z.B. mit den Knethaken der Küchenmaschine kneten, bis sie sich gerade gut miteinander verbunden haben. Andernfalls wird die Butter zu schnell weich und der Teig wird vor allem klebrig.


DAS TEIG-GITTER


  • Zubereitung – Grundprinzip für das spätere Teig-Gitter auf der Kuchen-Oberfläche: Die Hälfte des fertigen Mürbeteiges auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche nicht zu dünn ausrollen.
  • Einen Kreis Ø 26 cm ausstechen und diesen mit einem TEIG-RAD in etwa ca. 2 cm breite Streifen radeln (Teig-Rad) oder schneiden = dies ergibt die späteren Gitterstreifen.
  • Das Teig-Rädchen hilft mit der gewellten Klinge beim Zurechtschneiden der Teig-Streifen. Danach die ausgeradelten Teigstreifen auf einem Brett kühl stellen.
  • Den übrigen Teig gleichmäßig in die gut gefettete (oder mit Backpapier ausgelegte) 26er Springform legen. Einen ca. 2 cm hohen Rand rundum formen.
  • Den Boden mit Gabelzinken an verschiedenen Stellen in der Form etwas einstechen…und danach (etwa 1.5 cm hoch) schön gleichmäßig mit Marmelade bestreichen. Die Marmeladen-Oberfläche mit den bereits ausgeradelten Teigstreifen gitterartig – über Kreuz – belegen.
  • Den mit einem Teigstreifen (Rolle) belegten Kuchen-Rand ebenfalls mit einer Gabel etwas eindrücken, das ergibt einen schönen Zier-Rand. Den Rand – wie bei den Gitter-Streifen – ebenfalls mit verquirltem Eigelb bepinseln.

Mürbeteig sollte zunächst (kühl gestellt) zirka 30-60 Minuten ruhen (je länger, desto besser). Die Butter wird dadurch wieder hart und der Zucker hat später beim Backen eine Chance, sich sanft aufzulösen. Letzteres wiederum sorgt dafür, dass der Teig beim Backen nicht auseinanderläuft und gleichmäßiger bräunt. Daher stelle ich die Form mit dem bereits belegten Boden/Gitter gerne noch etwas länger kühl vor dem Backen.

DER KUCHEN-TEIG HAT ETWAS GERUHT UND IST NUN BEREIT… zum Ausrollen…


Dass sich der Teig besser verarbeiten lässt, wenn er gekühlt ist, überzeugt mich übrigens gar nicht – der wird doch, samt der Butter, steinhart. Ich kleide oft schon die Form damit aus und lasse ihn dann erst im Kühlschrank stehen.
Im Rezept heißt es: Den Teig zunächst zu einer Kugel formen und kalt stellen…: Da gibt es einen Trick:

Omas Trick

1.TIPP: Unsere Oma hatte eine ganz andere Art den bereits fertigen Teigboden (recht früh) zu kühlen:
Den rohen Kuchen-Teig also nicht als Kugel kühlen, da man diesen kalten „Klumpen“ später schlecht ausrollen kann. Also den „weichen“ (frisch zubereiteten) Teig vorher schon gleichmäßig mit hohem Rand in der Kuchen-Form (wie oben beschrieben) verteilen. Den Boden gleichmäßig mit Gabelzinken mehrmals „einstechen“, damit er sich später beim Backen nicht wölbt.
Dann die komplette Kuchen-Form – mit dem schon exakt in die Form gelegten Teigboden (der oben mit Klarsicht-Folie gut abgedeckt wurde) – dann während mindestens 30 min. – oder auch ruhig über Nacht – im *Kühlschrank ruhen lassen, falls man den Kuchen anderntags backen möchte. Er sollte nur unbedingt wieder Zimmertemperatur (vor dem späteren Back-Vorgang) haben.


Wissenswertes: Die ersten elektrischen *Kühlschränke gab es übrigens in Deutschland erst in den dreißiger Jahren – sie waren damals nicht für jedermann erschwinglich…Dank seines auffälligen Äußeren erreichte damals vor fast 100 Jahren als erster der Bosch-Kühlschrank von 1933 einen hohen Bekanntheitsgrad, der durch umfangreiche Werbemaßnahmen weiter verstärkt wurde… sagt Wikipedia.

Übung macht den Meister…unser Kinderkuchen…selbstgemacht… (!!)


2. TIPP: Fürs „Gittermuster“ kann man auch die Teigstreifen (wie oben erwähnt) zum Verzieren tags zuvor ebenfalls schon komplett mit einem Teigrädchen ausradeln. Dicht nebeneinander auf ein leicht bemehltes Brett legen (mit Folie gut abgedeckt) und zusammen mit dem ausgerollten Boden in der Form kühl stellen. Später diese dann erst etwa 30 min. (bei Zimmertemperatur) abgedeckt aufbewahren, damit die Gitter wieder biegsam werden. Danach den – schon mit Marmelade bestrichenen – Kuchen mit den dann weichen Gitterstreifen über Kreuz verzieren (siehe Fotos).

Der Teig (wie gesagt: Zimmertemperatur) sollte schön weich geschmeidig sein, sonst brechen die Linzer-Streifen beim Dekorieren leicht.

Aprikosenmarmelade auf dem Linzerteig schmeckt ebenfalls köstlich…ist aber nicht das Linzer-Original.


Traditionell bestreichen die Österreicher ihre Linzer Torte mit Johannisbeergelee bzw. -marmelade (sog. Ribiselgelee), während die badische Variante oft mit Himbeermarmelade  bevorzugt zubereitet wird.

Nun geht der „Zusammenbau der Linzer-Streifen“ als Gitter-Muster später am nächsten Tag tatsächlich ruckzuck. (Omas Trick!).

Omama sagte mir oft, wenn ich mal in den Ferien ein paar Tage bei ihr sein durfte: „Komm wir backen „Linzer“…ich hab` da schon mal etwas vorbereitet … und sie nahm die Kuchenform aus der Kühlung (damals gab es bei ihr noch eine kühle „Speisekammer“ neben dem verglasten Wintergarten, von dem aus man auf den großen Garten (mit Hühnerhaus, Gemüse-Beeten, Obstbäumen (und in der Mitte einem kl. Springbrunnen mit zwei Steinbänken unter Bäumen – hinunterschauen konnte)… Hach jaaah… Den schönen Ausblick werde ich nie vergessen

Der Kuchenboden ist nun bereit für den Belag...

Doch erst zum Wichtigsten:


DIE VORBEREITUNG:

Ich durfte damals dann als Kind – den schon bereits fertig in der Spring-Form gelegten Linzer-Mürbeteig-Boden mit Marmelade einstreichen und die ausgeradelten Linzer-Streifen oben schön gleichmäßig auf der Marmelade gitterförmig auslegen und diese (und den bereits mit Gabelzinken hübsch verzierten Rand) danach sofort mit verquirltem Eigelb (mit einem Pinsel) bestreichen…Wie alt war ich wohl damals? Schätze, wohl so zirka 9-10 Jahre? Sorry…ich schweife ab 🙂


KUCHENGLÜCK: „Das Glück ist süß wie Kuchen und schön wie ein Gedicht. Du musst es aber suchen. Sonst findet es Dich nicht“. ZITAT: © Frantz Wittkamp (*1943), deutscher freischaffender Graphiker, Maler und Autor.


Mit dem schönen Gittermuster aus Mürbeteig, feinen Gewürzen und der roten Konfitüre
ist die saftige Linzer Torte ein absoluter Klassiker.

Meine selbstgebackene Linzertorte aus Ullas Kitchen…frisch aus dem Ofen… Hier ist die Torte recht „kompakt“ geworden… Man kann das „Kuchengitter“ und den Kuchen-Teig-Rand auch deutlich filigraner zurecht „radeln“... 😉


TEIGSTREIFEN-FERTIGSTELLUNG:

  • Normalerweise radelt man den Rest-Teig gleich nach der Teigzubereitung aus:
  • Zuerst also den restlichen (zimmerwarmen) Teig erneut nur kurz (!) zusammenkneten und ca. 1 cm dick ausrollen und in etwa knapp 1 cm gleich dicke Streifen schneiden oder besser „radeln“ (Teig-Rad).
  • Diese Teig-Streifen werden dann vorsichtig gitterartig auf den schon bereits mit „Konfitüre“ bestrichenen Kuchenboden (siehe Fotos) schön „gleichmäßig“ über Kreuz ausgelegt.
  • Für den Außen-Rand danach den Rest der ausgeradelten Teigstreifen kurz erneut miteinander verkneten, eine Rolle formen und diese in der Kuchenform – fest oben an den Kuchenrand – drücken. Diese Rolle oben mit etwas verquirltem Eigelb bestreichen. Mit dem Gabelrücken (Zinken) ein gleichmäßiges Streifen-Muster (s.o) auf diesen leicht gewölbten Kuchen-Rand drücken.
  • Mit dem restlichen – mit etwas Rahm verquirlten – *Eigelb (des zweiten Eies) nun nur noch sorgsam alle Teig-Streifen (nicht zu üppig) – und den Teig-Rand – gut einpinseln.
  • ACHTUNG: Nicht die Marmelade (!) am Kuchenboden mit bestreichen – das sieht später unschön aus.
  • *TIPP: Man kann den „Kuchen-Rand“ auch (sofort nach dem Bestreichen mit Eigelb)- mit ein paar blättrigen Mandeln – verzieren…das sieht recht hübsch aus, die Mandeln werden nachher schön goldbraun beim Backen – das ist aber wohl nicht „original“! (Dies hatte meine Mutter früher häufig so hübsch verziert).

Kinder helfen gerne in der Küche mit… vor allem beim Kuchenbacken – da darf auch geschleckert werden!


Die Linzer Torte in der heißen Ofenmitte bei 175 Grad C. (Ober-/Unterhitze) ca. 30-40 Minuten backen. 


TIPPS: Darauf achten, dass die Kuchen- Oberfläche nicht zu dunkel wird. Evtl. die Oberfläche mit Backpapier abdecken. Nach etwa 30-40 min. im Ofen die Bräunung beobachten und wenn leicht gebräunt – die Linzertorte (siehe Fotos) aus dem Ofen nehmen und komplett auskühlen lassen. Die Linzer Torte sollte unbedingt, damit sie noch besser schmeckt, mindestens einen Tag durchziehen! Nach der Backzeit kann man den Kuchen noch warm vorsichtig vom Rand lösen, aber noch in der Form erkalten lassen, damit er beim Herausnehmen nicht zerbricht.


Die erkaltete Linzer Torte (ohne Form) sehr gut mit Folie o.ä. abdecken bzw. gut einpacken, damit sie nicht austrocknet und an einem recht kühlen Ort vor dem Servieren – wenn möglich – 1 bis 2 Tage ruhen lassen, so ziehen die Gewürze gut durch und die „Linzer“ schmeckt…einfach himmlisch. Kurz vor dem Servieren die Linzertorte schön gleichmäßig dünn mit Puderzucker (im Sieb) bestäuben. Die Torte lässt sich auch ohne Kühlung gut eine Woche aufbewahren. Linzertorte lässt sich auch sehr gut einfrieren und ist bei Zimmertemperatur schnell essbereit, da sie schnell auftaut.


Linzer Torte schmeckt nach zwei bis drei Tagen immer am besten und hält sich (gut verpackt) lange frisch. Sie ist auch TK-geeignet…
Bon appétit!

Selbstgebackene GEBURTSTAGS-LINZER-TORTE
Der absolute Lieblingskuchen unserer Enkelin, die gerade neun Jahre alt geworden ist 😉

Aber bitte mit Sahne… wer mag…


ES LEBE DIE VIELFALT:


VARIATIONEN ALS „LINZER-TARTELETTES“ –
eine kl. Köstlichkeit…

REZEPT: Gleiche Teig-Zutaten wie oben für ca. 12 „Tarte-Förmchen“ (z.B.: Ø 10-12cm, evtl. mit Hebeboden):

Statt einer runden Linzer-Torte habe ich auch kleine runde Tarteletts mit diesem Rezept gebacken. Die Förmchen gut einfetten und evtl. etwas „bebröseln“ (mit ein paar Semmelbröseln oder fein gem. Nüssen bestreuen). Gut 2/3 des Teiges ausrollen und in die einzelnen gefetteten/bemehlten Förmchen „einbetten“. Den Teig etwas andrücken und jeweils einen ca. 1 cm hohen Rand formen. Teigboden/-rand mehrmals mit der Gabel einstechen.  Marmelade in einer Schüssel glattrühren und nicht zu dick auf die Böden verteilen. Rest-Teig im Gittermuster – wie oben beschrieben – dekorieren und gut abgedeckt anschließend in den Kühlschrank stellen.

Geflochtenes Gittermuster beim Mini-Linzer-Törtchen


TIPP-Abwandlung: Statt des Gittermusters kann man auch hübsche Ausstechförmchen (Sternchen-Herzchen etc.) verwenden und diese Teig-Verzierungen zum Schluss oben auf die Marmelade legen, vorsichtig mit etwas Eigelb bestreichen… das ist dann zwar nicht mehr das echte Linzer-Torten- Gitter-Dekor… Es leben die Vielfalt.


„Backofen auf 175°C. bei Ober-Unterhitze“ zirka 10 min. vorheizen.


Die kleine runde Tarteletts vor dem Backen mindestens eine halbe Stunde im Kühlschrank kühlen. Anschließend im vorgeheizten Backofen nur 20 – 25 Minuten goldbraun backen. TK-geeignet: Das Gebäck lässt sich – wie auch die „Linzer-Torte“ ebenfalls gut verpackt einfrieren!

Die kl. Törtchen sind im Sommer auch zum Mitnehmen fürs PICKNICK einfach perfekt…


VARIATIONEN ALS LINZER PLÄTZCHEN:

Meine Großmutter hatte „für Besuch“ immer eine Blechdose in der Küche parat (damals gabs noch „Speisekammern“ (!) – wo sie ihre Dose „Linzerkuchen-Schnitten“ kühl aufbewahrte) – diese hielten sich dort recht lange frisch… Übrigens lassen sich diese Schnittchen und auch der Linzer-Kuchen sehr gut tiefkühlen und bei Zimmertemperatur langsam auftauen. Vor dem Servieren frisch mit Puderzucker bestreut – schmecken sie wie frisch gebacken….


“Was sind aller Dichter Worte gegen eine Linzer Torte!”
(Zitat: © Ernst von Wildenbruch (*1845-/+1909) Schriftsteller)

WISSENSWERTES:
Als „süßer Gruß“ wird die „Linzer“ bereits seit der Biedermeierzeit (1814 -1884) vor allem aus der oberösterreichischen Donaustadt Linz in alle Herren Länder verschickt. 

Das Rezept der “Linzer Torte” gilt als das älteste bekannte Torten-Rezept der Welt. Torten mit ähnlichen Zutaten und Erscheinungsbild sind sogar nachweislich schon aus dem frühen römischen Reich bekannt.

Das Rezept für die Linzer Torte wurde erstmals von der italienischen Gräfin Anna Margarita Sagramosa in Verona im Jahre 1653 niedergeschrieben. Dieses vermutlich erste Rezept ist wohl nachweislich das älteste überlieferte Linzer-Kuchen-Rezept aus dem 17. Jahrhundert. Das charakteristische Rautenmuster der Linzer Torte ist aber wohl eher aus praktischen Gründen entstanden, denn waren die aufgestrichenen Marmeladen zu feucht, riss die geschlossene Teigdecke durch den Dampf beim Backen auf und der Boden wurde speckig. Die Teigstreifen jedoch verhindern dieses Malheur…


Es gibt sogar heute noch einen Tag der Linzer Torte im Jahr:
Passage Linz und Schlossmuseum Linz 


Linzer-Feste: Im November 2009 fand der erste „Tag der Linzer Torte statt. 
Am 27April 2019 fand dann in Linz sogar der „erste Linzer Tortenball“ statt.
Dabei präsentierte man auch ein feines „Patisserie“-Zimmer mit einer Linzer-Schaubackstube und einen Schokoladen-Brunnen

Die Torten-Ballkönigin des Abends erhielt als Preis eine Linzer Torte...Seither gibt es in ganz Linz diese interessante Veranstaltung mit Büdchen, Backwettbewerben, Schaubacken und mit dem Auftritt illustrer Gäste und Liebhaber der Torte. So ist dieses Fest nun in LINZ fixer Bestandteil jedes Jahr immer wieder im Spätherbst. (Wikipedia)

Köstlicher Kuchenklassiker aus Österreich – super saftig & sehr aromatisch!
Die kaiserlich u. königliche (k.u.k.) Hofbäckerei samt gemütlichem Café – verzaubert
seit 25 Jahren in Linz Besucher aus aller Welt mit ihren herrlichen Backwaren in Linz.


HISTORISCHES:

Die ersten bekannten Rezepte für Torten erschienen anno 1651 bei François-Pierre de La Varenne. Er war der bedeutendste französische Küchenchef des 17. Jahrhunderts, dessen berühmtes Kochbuch „Le Cuisinier François“ die europäische Kochkunst bis heute geprägt hat. Die meisten heute bekannten Sahne-, Schokoladen- und Cremetorten entstanden jedoch erst später im 19. und 20. Jahrhundert. (Wikipedia)


Die „Linzer Dortten“ der Jungfrau Josepha und des fürsterzbischöflichen Leibkochs…Rezept aus dem Jahre 1653.


Entdeckt wurde dieses sehr alte Rezept – erst kürzlich im Jahre 2004 von Waltraut Faissner, der Leiterin der Bibliotheken der oberösterreichischen Landesmuseen: Diese hatte viele der alten Rezepte im Jahr 2004 in ihrem Buch «Wie man die Linzer Dortten macht» wiedergegeben, das nun im Jahre 2010 unter dem Titel «Linzerische Torten auf andere Art» neu aufgelegt wurde.
(Reihe: Studien zur Kulturgeschichte von Oberösterreich, Folge 25)
Man befand damals, dass also das Linzer-Rezept aus dem Jahre 1653 das wohl Älteste sei (überliefert aus einem Kochbuch, das damals niedergeschrieben wurde von Anna Margarita Sagramosa, geborene Gräfin Paradeiser, einer in Verona ansässigen Adeligen. (Anm.: Die Gräfin Anna Margarita Sacramosa aus Krain – lebte verheiratet in Verona. Das Geschlecht der „Paradeiser“ gehörte früh zum innerösterreichischen Adel).

Damals wurde sie auch noch oft ohne „GITTER“ gebacken…unsere Linzer…


In der Wiener Stadt- und Landes-Bibliothek findet sich heute dort wohl das derzeit Älteste aufgezeichnete Buch: Das „Neue Saltz-burgische Koch-Buch“.
Das damals erste „gedruckte“ Kochbuch, welches 4 Rezepte (mit dem Wort Linz) und einer „Lintzer Dorte“ bot, war danach dann das „Neue Saltz-burgische Koch-Buch“ aus dem Jahr 1718 des „Hoch-Fürstlich-Salzburgischen Stadt- und Landschaft-Kochs“ namens Conrad Hagger (*1666-/+1747). Dieser war der hochfürstliche Verfasser des o.a. berühmten Kochbuches… so heißt es in Salzburg.

Das Werk mit dem Titel «Buech von allerley Eingemachten Sachen, also Zuggerwerckh, Gewürtz, Khütten und sonsten allerhandt Obst wie auch andere guett und nützlich Ding etc.» enthält ganze vier Rezepte mit der Präzisierung «Linz» (das Buch wird heute im Stiftsarchiv Admont (Obersteiermark) als Codex 35/31 aufbewahrt). (Quelle: Wikipedia)

Anm.: Das berühmte Stiftsarchiv Admont = Größter klösterlicher Bibliotheks-Saal der Welt.


  • Um 1800 erfuhr die Linzer Torte dann eine rasche Verbreitung – was man heute unter anderem auf die Erfindung des Rübenzuckers zurückführt, der Speisen mit viel Zucker auch für weitere Bevölkerungsschichten damals schon erschwinglicher machte.

TIPP: Kleine Linzer-Törtchen sind schnell gemacht
und können gut tiefgefroren werden. Sie sind für
den Überraschungsbesuch perfekt geeignet, da
schnell aufgetaut…


Vor über 200 Jahren…


Oft wird jedoch auch der Name „Johann Konrad Vogel“ (1796–1883) in den *Annalen genannt. Johann Konrad Vogel wanderte nach LINZ aus, stammte aber ursprünglich aus Mittelfranken: der Heimat meiner Großmutter!

  • Johann Konrad Vogel heiratete anno 1823 in Linz eine „Zuckerbäckerin“: So erhielt er ihren Betrieb und das Bürgerrecht der Stadt Linz. Er war wohl nicht der „Erfinder“ der Linzer Torte, aber er machte sie durch Linzer-Massenproduktion und Versand damals schon weltweit populär.
  • Als „süßer Gruß“ wurde „die Linzer“ also bereits seit der Biedermeierzeit (1815-1848) – vor allem aus der oberoesterreichischen Donaustadt Linz – in alle Herren Länder vermarktet, damals zuerst noch mit „Postkutschen“ bzw. per „Schiff“ verschickt – dann kam bald danach die erste deutsche Eisenbahn.
  • So wurde auch bereits damals im Jahr 1856 das Rezept der „Linzer Torte“ – der Überlieferung nach – von einem Linzer „Auswanderer“, dem Maler, Dichter, Sänger, Komponisten und Dirigenten „Franz Hölzlhuber“ (*1826 -/+ 1898) sogar schon nach Amerika (Milwaukee, Wisconsin) per Schiff gebracht.
  • Die Torte war ja lange haltbar. Später wurde sie dann – gut verpackt – auch mit der *Eisenbahn als Postpaket in alle Welt verschickt…

Wann gab es eigentlich die erste *Eisenbahn in Deutschland? Bereits am 7. Dezember 1835 wurde zunächst mit der sechs Kilometer langen Strecke von Nürnberg nach Fürth die erste deutsche Eisenbahnverbindung durch die „Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft“ eröffnet. Seit den Anfängen des Eisenbahnbaus 1835 in Deutschland hat sich viel getan…

(*Annalen = chronologisch geordnete Aufzeichnungen von geschichtlichen Ereignissen)

LINZER PLÄTZCHEN – auch Linzer-Augen genannt – Hhmmm…!!! Frisch gebacken – Weich und zart wie ein Federflaum… einfach ein himmlischer Genuss…


Omas Linzer-Teig wird in „Oesterreich“ auch „Brauner Linzer-Teig“ genannt: Dieser Teig ist dem Mürbeteig ähnlich – mit ungeschälten Mandeln und „dunklen“ Gewürzen.

KLASSISCHE LINZER PLÄTZCHEN: EINFACH UNSAGBAR KÖSTLICH...1-2-3 REZEPT:

200gStaubzucker (Puderzucker)
400gButter
600gMehl
2PkVanillezucker
2StkEidotter
1PriseSchale einer Zitrone
ZUTATEN-LISTE

 Zubereitung

  1. Das Mehl auf die Arbeitsfläche geben und die in kl. Stücke geschnittene Butter einarbeiten.
  2. Dann Eidotter, Staubzucker, Vanillezucker und Zitronenschale zufügen und rasch zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten. Den Teig in Frischhaltefolie wickeln und für 1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.
  3. In der Zwischenzeit den Backofen auf 180° C Ober-/Unterhitze vorheizen.
  4. Jetzt den wieder zimmerwarmen Teig ca. 3 mm dick ausrollen und die Oberteile mit Löchern – und die Böden ohne Löcher – für die Linzer Augen-Plätzchen – ausstechen (siehe Foto oben).
  5. Zum Schluss die Kekse mit Marmelade bestreichen und jeweils ein Teil ohne Loch und ein Teil mit Loch zusammensetzen und die Kekse im Backofen (180 Grad Ober-/Unterhitze (Umluft: 160 Grad) ca. 10 min backen. <Fertig…einfach köstlich

Daneben wird aber heutzutage auch – in manchen Gegenden und Konditoreien – noch eine dressierfähige „Linzer Masse“ verwendet (d.h. eine Marzipan- bzw. weißen Mandel-Nussmasse, die mit Zimt und Zitrone abgeschmeckt wird).

Es gibt aber hier auch traditionell einen sog. weißen Linzer-Teig (ohne Nüsse). Die Varianten sind also zahlreich!


ES LEBE DIE VIELFALT…Heutzutage gehört die LINZER TORTE in Deutschland z.B. auch zur regionalen, landestypischen Küche in Südbaden, denn große Teile des Landes gehörten bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts zu Vorderösterreich. Hier wird „DIE LINZER“ traditionell mit Himbeermarmelade (wie bei Oma) gefüllt: Im Gegensatz zu Oesterreich, wo man traditionell – wie oben erwähnt – nur die „Ribiselmarmelade“ (Konfitüre aus Roten Johannisbeeren) benutzt. (Quelle: Wikipedia)

LINZERPLÄTZCHEN:
Variation…mit „Ausstecherle“ als köstliches Kleingebäck, nicht nur zur Weihnachtszeit…

LINZER-TORTE?


Ein Leben ohne Linzer-Torte ist möglich, aber sinnlos!


Das ist wahr, wie wahr… Hier sprach ein echter “Torten-holic”.Alle Torten machen glücklich… so sagt man.


Die Torte
Ein Mensch kriegt eine schöne Torte,
drauf steh’n in Zuckerguss die Worte:
»Zum heutgen Geburtstag Glück!«
Der Mensch isst selber nicht ein Stück,
doch muss er in gewalt’gen Keilen,
das Wunderwerk ringsum verteilen.
Nicht nur das »Glück«, das »heu«,
der »Tag« verschwindet,
und als er nachts die Torte findet,
da ist der Text nur mehr ganz kurz.
Er lautet nämlich nur noch: … »burts« …
Der Mensch, zur Freude jäh entschlossen,
hat diesen Rest vergnügt genossen.

GEDICHT: © Eugen Roth (1895-1976) war ein deutscher Lyriker und populärer Dichter meist humoristischer Verse.


Kaffeepause… Kommt alle…

Eine “nette” Aufforderung für die nächste Kaffeepause.
Mal gucken, wer das tatsächlich wörtlich nimmt…

FEINE LINZER „HERZERL“
(eine köstliche Spezialität aus Linz)
Linz ist eine schöne Stadt in Oberösterreich, die an der Donau liegt

und sich etwa auf halbem Weg zwischen Salzburg und Wien befindet.

VARIATIONENREICHE LINZER
– ob TORTE oder TÖRTCHEN –
Auf den feinen Geschmack kommt es an.

Alle Blog-Artikel sind zu finden unter: www.bienchenhamster.de


BLOG-Artikel: „Linzer Torte“ veröffentlicht am 18. September 2019 – zuletzt überarbeitet im November 2023.

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