Karneval…“Wat et nit all jöwt…“

1.) ES WAR EINMAL…UND ER KOMMT WIEDER…


Beginn der närrischen Faschingszeit ist, wenn am 11.11. um 11 Uhr 11 – die Faschingsklubs und Karnevalsvereine die Rathäuser der Städte stürmen.

  • Fasching, Fastnacht, Karneval – die fünfte Jahreszeit, die närrische Zeit, unsere tollen Tage… Karneval gilt ja eigentlich als katholisch: Vor der Fastenzeit nochmal feste feiern. Der Karneval findet also auch bis heute – vor allem in katholischen Regionen statt. 
  • Karneval ist ein zutiefst christliches Fest. Die Anfänge für das bunte Treiben liegen tatsächlich in den mittelalterlichen, christlichen Klöstern. Dort wurde in den Tagen vor der Fastenzeit noch einmal opulent gespeist. Fleisch und alles Verderbliche muss aufgebraucht werden. Am besten bei einem großen gemeinsamen Fest.

Trotzdem hatte die Kirche immer wieder Probleme mit dem bunten Treiben. Sie plante einst sogar, den Karneval zu unterbinden…Martin Luther (*1483-/+1546) bewirkte damals im Jahre 1539 sogar ein strenges Fastnachtsverbot. Der protestantischen Obrigkeit der lutherischen Reichsstadt (Regensburg) waren die „katholischen“ (nach seiner Sicht ausufernden) Fastnachtsbräuche ein Dorn im Auge.

Die „närrische“ Zeit feiert man nun schon lange bis heute in vielen Teilen unserer Welt... denkt man nur an den berühmten Karneval in Venedig... Vorläufer des Karnevals wurden bereits schon vor rund 5.000 Jahren in *Mesopotamien gefeiert. Schon damals gab es die Idee des Gleichheitsprinzips während der Feierlichkeiten. Arbeiter und Herrscher standen für kurze Zeit auf einer Stufe – dieses Prinzip ist bis heute Teil des Karnevals. Da kann man seinen Chef ruhig duzen und z.B. überall ungefragt „Bützchen“ verteilen…

Anm.: *Mesopotamien entspricht heute den Ländern Irak, Syrien, Kuwait und einem Teil der Türkei.

Karneval wird nicht nur in Deutschland, sondern – wie gesagt – auch in vielen anderen Ländern der Welt begeistert gefeiert. Wo ist der beste Karneval der Welt? Brasilien sei – heute noch – wohl das Juwel der besten Karnevalisten der Welt

Das Karnevals-Fest hatte seinen Ursprung schon bei den alten Griechen vor ca. 5.000 Jahren, später übernahmen es die Römer, dann die Franzosen… Diese nannten es „Boeuf Gras“, was übersetzt fettes Fleisch bedeutet. Daher wird z.B. der Faschingsdienstag heutzutage in den USA „Fat Tuesday“ genannt.

  • Der wahrscheinlich größte Karneval der Welt findet jedes Jahr aber im amerikanischen New Orleans statt. Von Anfang Januar bis zum Faschingsdienstag wird der berühmte, fulminante „Mardi Gras“ (fetter Dienstag) dort tagelang heftig gefeiert, der wohl historisch auf katholische Einwanderer aus Frankreich im 17. Jahrhundert n.Chr. zurückführt.
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  • Das Karnevalsfest hat nicht nur eine, sondern mehrere Wurzeln. Seine Ursprünge liegen bei uns im Frühlingsfest der alten Germanen, auf dem sich unsere Vorfahren bereits schon schön schaurig/gruselig verkleideten, um den Winter auszutreiben.
  • So machten die alten Germanen damals mit Schellen, Rasseln und Trommeln einen riesigen Höllenkrach, um die vermeintlichen Wintergeister in die Flucht zu schlagen.


2. Die alten Römer


Den Karneval haben wohl damals die alten Römer mit ins Rheinland gebracht: Karneval geht also zurück auf das frühe römische Saturnalienfest (= ein Festtag zu Ehren von Gott Saturn) bei dem die vornehmen Herren einen Tag lang ihre Sklaven bedienten. Beim Fest der „Saturnalien“, einem der bedeutendsten winterlichen Freudenfeste der antiken Welt, war es streng verboten, etwas Ernsthaftes oder Wichtiges zu tun. Herren und Sklaven tauschten beide üblicherweise ihre Rollen, allesamt waren gemeinsam fröhlich, lärmten, tranken, tanzten und scherzten. 

Auch gibt es hier für den Karneval noch den christlichen Ursprung: Im zwölften Jahrhundert hatte der damalige Papst eine jährliche Fastenzeit vor dem Osterfest ausgerufen. Zwischen Aschermittwoch und Karsamstag sollten die Christen weniger essen und dafür mehr beten. Fleisch zu verzehren war in diesen Wochen absolut verboten. Daher kommt auch die Bezeichnung Karneval. Man sagt dem Fleisch – lateinisch „carne“ – lebe wohl – lateinisch „vale“. Bevor nämlich am Aschermittwoch die lange, harte Fastenzeit beginnt, die erst am Ostersonntag endet, wollten die Christen damals noch einmal so richtig ausgelassen feiern…

  • Der Karneval hat viele Wurzeln: In vorchristlicher Zeit wurde das Wiedererwachen der Natur mit öffentlichen Gelagen, Maskenbällen und farbenprächtigen Umzügen begangen. Bereits die frühen *Kelten begrüßten schon den Frühling und verscheuchten die bösen Geister der dunklen Zeit mit wilden Feuertänzen.
  • In der Antike verehrte man die Götter mit Maskenspielen und der deutsche Karnevals-Brauch entstand später aus dem sog. „Narrenfest“. Der Begriff Karneval sei seit anno 1699 als Bezeichnung für die Fastnacht in Deutschland belegt.
  • In Köln wurde er erstmals 1779 urkundlich bezeugt. Die närrische Zeit feiert man nicht nur bei uns, sondern in vielen Teilen der Welt. Auch in Brasilien oder auf Kuba verkleiden sich dann die Menschen, tanzen ausgelassen auf den Straßen und veranstalten kilometerlange „närrische“ Umzüge. 

Anm.: Als *Kelten bezeichnet man nicht ein gemeinsames Volk, sondern viele kleinere Volksstämme. Sie waren in der Antike und der Eisenzeit etwa um 800 vor Christus in ganz Europa verteilt. All diese verschiedenen Stämme hatten eine ähnliche Sprache und Kultur.

WENN ES KINDERN AN FASTNACHT SOOO LANGWEILIG WIRD:
Beispiele für Faschingsspiele für Kinder: In jeden Becher wird gleich viel Konfetti geschüttet. Die Kinder müssen nun ab der Startlinie das Becherchen auf ihrem Kopf bis über die Ziellinie – den Boden beispielsweise mit einer Luftschlange markieren – tragen. Oder Konfetti auffangen und in einem Becher sammeln, Luftschlangen werfen, oder Masken selbst zuhause gestalten, Schokokuss-Wettessen, Karaoke, Tausendfüßlerlauf. Spiel: Wer ist in den Brunnen gefallen? …Armer schwarzer Kater…Stille Post…Alles was Flügel hat fliegt!
Mein rechter/linker Platz ist frei, ich wünsche mir…


3. Die Saturnalien


  • „Saturnalien“: Die Saturnalien fanden nach 45 v. Chr. als mehrtägiges Fest statt: Narrenfest nannte man damals das Fest, welches später dann bei uns seit dem 5. Jahrh.n.Chr. in mehren christlichen Ländern Europas von Geistlichen und Laien regelmäßig mit den größten Narrheiten gefeiert wurde.
  • Der Hauptsitz dieser Feste war wohl zunächst Frankreich, wo die „Saturnalien“ auch früher entstanden sein sollen.
  • Von Deutschland wissen wir nur, daß dieses Fest damals ebenfalls in den Städten am Rhein gefeiert wurde. Übrigens wurden schon früh die ausufernden Narrenfeste von Päpsten, Bischöfen, französischen und spanischen Konsilien – wiederholt verdammt und verboten. 

Die „Saturnalien“ bleiben eine der merkwürdigsten Erscheinungen in der Geschichte. Zu den frühen Festen der sog „Heiden“, welche die christliche Religion später nicht so schnell verdrängen konnte, gehörten damals die alten, heidnischen Saturnalien (Calendae Januarii), die – in der Vermischung aller „Stände“ und der ausgelassensten Fröhlichkeit aller – im Winter selbst all unsere heutigen, freizügigsten Carnevals übertrafen


Anm.: DIE DREI STÄNDE = Ordnung der Gesellschaft aus dem Mittelalter: Den ersten Stand bildeten die Kleriker oder die Geistlichen, also Bischöfe, Äbte, Priester und Mönche. Der zweite Stand bestand aus Adligen, also beispielsweise Herzögen, Grafen, Baronen und Rittern. Zum dritten Stand gehörten in den Städten die wohlhabenden Bürger.

  • Traditionell beginnt – wie erwähnt – heute die Karnevalssaison schon immer jedes Jahr mit dem 11.11. (= Hoppeditz-Erwachen).
  • Die jecke Zeitgeht Anfang des neuen Jahres dann – bereits im Februar – über in die sog. Weiberfastnacht, Rosenmontag bis hin zum Aschermittwoch.
  • Altweiber“ ist dieses Jahr am Donnerstag, den 08.02.2024 und der eigentliche Karneval in Düsseldorf feiert seinen eigentlichen Höhepunkt am 12.02.2024 mit dem berühmten Rosenmontagsumzug. Während dieser Zeit gibt es `zig Karnevalssitzungen und Umzüge in vielen Städten und Orten. Letztes Jahr fanden die meisten Feiern und Umzüge in der Zeit zwischen dem 16. Februar und 21. Februar 2023 statt

Warum beginnt der Straßenkarneval in jedem Jahr an einem anderen Tag? Das liegt vor allem am Datum des Osterfestes, nach dem sich der Karneval richtet... sagt Wikipedia. Der Ostersonntag wird jeweils immer noch nach dem *Mondkalender berechnet und fällt immer auf den ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond nach Frühlingsbeginn (= 2024: Mittwoch, den 20. März).

Warum wird *Ostern gerade im Frühling gefeiert? Laut Bibel ereignete sich die Auferstehung Jesu um das jüdische *Pessachfest. Dieses Fest findet im Frühling statt. Im Jahre 325 n.Chr. legte das Konzil von Nicäa bereits das Oster-Datum deswegen auf den ersten Sonntag nach dem Frühlingsvollmond. Pessach beginnt also mit dem ersten Vollmond im Frühjahr und dauert acht Tage. Im Jahre 2024 beginnt Pessach am Abend des 22. April und endet am Abend des 30. April.

Anm.: *Pessach (hebräisch „Vorüberschreiten“) gehört zu den wichtigsten Festen des Judentums, denn mit dem Auszug aus Ägypten begann die Geschichte des Volkes Israel.

Der *Mondkalender findet in der heutigen Zeit vor allem in der Astrologie ihre Anwendung. Der Mondkalender (Lunarkalender) ist ein Kalender, der die Mondphasen genau analysiert. Er besteht aus verschiedenen Mondphasen. Insgesamt umfasst er 12 Monate und 354 Tage. Für den Kalender schaut man auf den Stand des Mondes: Die einzelnen Phasen des Mondkalenders bestehen aus zunehmendem Mond, Vollmond, abnehmendem Mond und Neumond. Bei jedem Neumond beginnt dann ein neuer Monat…. sagt Wikipedia.


4. Die „Saison“ beginnt


Der „Fahrplan“ ist in jedem Jahr gleich:
DIE KARNEVALSSAISON BEGINNT IMMER ALLJÄHRLICH AM 11.11. und endet am Aschermittwoch…

Do.: 08. Februar 2024 – Weiberfastnacht
Fr.: 09. Februar 2024 – Karnevalsfreitag
Sa.: 10. Februar 2024 – Karnevalssamstag (Nelkensamstag)
So.: 11. Februar 2024 – Karnevalssonntag (Tulpen-Sonntag)
Mo: 12. Februar 2024 – Rosenmontag (Umzug)
Di.: 13. Februar 2024 – Veilchendienstag – International bekannt auch als Mardi Gras („fetter Dienstag“) –
Mi.: 14. Februar 2024 – Aschermittwoch

Anm.: ROSEN-TULPEN-NELKEN…Dass der Tulpensonntag nach einer Blume benannt wurde, passt zur Tradition, in der auch der Nelkensamstag und Veilchendienstag stehen. Ihre Zugehörigkeit zum Rosenmontag – dem wichtigsten Tag der Fastnachtswoche – wird so bereits im Namen deutlich.


So möchte ich heute einmal eine Lanze für den Straßen-Karneval brechen: HELAU!
Mit dem Straßenkarneval (Altweiber) fängt so richtig am Donnerstag (8. Februar 2024) dieses Jahr alles an. Denn dieser Donnerstag ist die traditionelle Weiberfastnacht. Schon morgens sind die Düsseldorfer schon ganz aus dem Häuschen: Um 11 Uhr 11 übernehmen die Möhnen, die „alten“ Frauen, für einen Tag das Regiment.

2024 beginnt in Düsseldorf das bunte Kö-Treiben, wie gewohnt, dann erst am Tulpensonntag (11. Februar) – auch Karnevalssonntag genannt – zwischen 11 und 18 Uhr auf der Kö (Königsallee). Und am 12. Februar 2024 findet mit dem Rosenmontags-Umzug in Düsseldorf dann der glanzvolle Höhepunkt des Straßenkarnevals 2024 statt. Am 14. Februar (Aschermittwoch) ist dann alles vorbei…

Törööö… kommt alle…
Die ganze Familie ist unterwegs mit Kind und Kegel
und nicht zu vergessen… mit dem lecker gefüllten Bollerwagen…

Der berühmte Straßen-Karneval am Sonntag vor Rosenmontag, ist auch ein besonders wichtiger Teil der karnevalistischen Tradition.

Das Comitee Düsseldorfer Carneval e.V. hat letztes jahr – vier Wochen nach Rosenmontag – das neue Motto für die Karnevalssession 2024 aus fast 400 neuen Vorschlägen einstimmig entschieden. Der Vorstand wählte dabei den Vorschlag: „Wat et nit all jöwt…aus.

5. Karnevals-Beginn


Der Düsseldorfer Karneval beginnt immer am 11. November eines jeden Jahres mit dem symbolischen Erwachen des Hoppeditz und endet am Aschermittwoch des Folgejahres mit dessen Beerdigung.

Die Zahl Elf ist eine symbolische Zahl der Narrenzeit und taucht im Laufe des Karnevals immer wieder auf. So wurde die Elf als Zahl interpretiert, welche die Gleichheit aller Menschen unter der Narrenkappe symbolisiert. Die Eins steht also neben der Eins und zeigt somit die Gleichheit und Einheit aller Narren.

Der Hoppeditz, mit dessen Erwachen am 11.11. auf dem immer überfüllten Marktplatz vor dem Düsseldorfer Rathaus die offizielle Karnevalssession beginnt, ist eine typisch Düsseldorfer Schelmen-/Narrenfigur. Diese wurde später auch von anderen Karnevalsstädten in Deutschland übernommen. Dieser Schelm war wohl verwandt mit Till Eulenspiegel und somit vielleicht sogar ein Nachfahre des berühmten Hofnarren?

Da geht nun der Hoppeditz mit der Narrenkappe dahin – die Schelmen-Figur des Düsseldorfer Karnevals.


6. Wer ist eigentlich dieser Hoppeditz in Düsseldorf?


Der Hoppeditz ist DIE Symbolfigur des Düsseldorfer Karneval. Jedes Jahr zur gleichen Zeit wird der Erz-Schelm von den Toten auferweckt und zieht Politiker und Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen, durch den Kakao. Am Aschermittwoch ist dann alles wieder vorbei... und so ist auch das Leben des Schelms dann wieder vorbei: Die Düsseldorfer verabschieden sich an diesem Tag – unter lautem Wehklagen – tränenreich vom Hoppeditz...

  • Woher kommt eigentlich der Name? Hoppe bedeutet im Rheinischen „hüpfen“ und als „Ditz“ wird ein kleines Kind bezeichnet. Ein Hoppeditz ist damit ein kleines, hüpfendes Kind. Und wie ein Kind treibt der Hoppeditz allerlei Unsinn und sagt Erwachsenen auch die Wahrheit ins Gesicht. 
  • Der Hoppeditz ist möglicherweise ein direkter Nachfahre von Till Eulenspiegel und den mittelalterlichen Hofnarren…so sagt man. Vor seiner Zeit als Hoppeditz war der Schelm bekannt auch unter dem Namen „Hanswurst“. Seine Popularität brachte ihm (anno 1841) sogar ein Denkmal auf dem Carlsplatz in der Düsseldorfer Altstadt ein.

Hoppeditz ist eine fiktive Schelmen-Kult-Figur, die für den Düsseldorfer Karneval steht. Jedes Jahr zum Beginn der Session am 11. November erweckt – um 11 Uhr 11 irgendein Düsseldorfer, der gerade im Karneval aktiv ist, den Hoppeditz.

Anm.: Im Rheinland steht das Wort „Hoppe“ für „hüpfen“ und das Wort „Ditz“ für Knirps. So könnte man den Namen Hoppeditz auch frei als „fröhlich hüpfendes lustiges Kerlchen“ übersetzen.

DER HOPPEDITZ
mit der „Narrenkappe“ ist eine typisch niederrheinische, legendäre
Schelm-und Narrenfigur im rheinischen Karneval.


Am Elften im Elften wird bei uns im Lande um 11.11 Uhr
die Karnevals-Session eröffnet.

  • Die Vorliebe der Narren für die Zahl Elf ist noch nicht eindeutig geklärt, lässt sich jedoch schon im 14. Jahrhundert (Spät-Mittelalter) belegen: Am 11. November des jahres 1391 gründete nämlich kein Geringerer als Graf Adolf I. von Kleve in der niederrheinischen Stadt den Narren-Orden von Kleve.
  • Dieser edle Stifter besiegelte die entsprechende Urkunde genau an elfter Stelle. In ihr steht festgeschrieben, dass sich die Mitglieder alljährlich zu einem elftägigen feuchtfröhlichen Beisammensein versammeln sollen.
  • Der rheinsche Karneval wurde wohl hier vor über 600 Jahren geboren…

Die – als Karneval, Fasching oder Fastnacht bezeichnete – „fünften Jahreszeit“ beginnt – wie man weiß – jährlich also immer schon am 11. November eines jeden Jahres mit dem symbolischen Erwachen des *Hoppeditz und endet am Aschermittwoch mit dessen „Beerdigung“. Die Zeit des Karnevals wird als SESSION (dt. Aussprache) bezeichnet und markiert in vielen Stadtteilen mit zahlreichen Sitzungen und Bällen einen fröhlich-lustigen Höhepunkt des gesellschaftlichen Lebens der Landeshauptstadt. Der beeindruckende, große Rosenmontagszug in Düsseldorf zählt übrigens zusammen mit den anderen ähnlichen Veranstaltungen in Köln und Mainz zu den größten in Deutschland. Seine alljährliche Fernseh-Übertragung machte ihn schon früh bundesweit bekannt…bis Corona kam und ihn damals kurz ausbremste…

Fasnacht-Fasenacht-Fastnacht: Je nachdem, wo man wohnt, spricht man von Karneval, Fasching oder Fastnacht. Während im Rheinland und weiten Teilen Norddeutschlands vor allem Karneval gefeiert wird, ist in Teilen Bayerns, Sachsens, Schleswig-Holsteins, Mecklenburg-Vorpommerns und Österreichs überwiegend von Fasching die Rede.


7. ANDERE LÄNDER – ANDERE SITTEN


Beispiele

KARNEVAL IN VENEDIG

Der Karneval in Venedig beginnt eine Woche vor der eigentlichen Karnevalswoche. Die offizielle Eröffnung ist für das Jahr 2024 am Samstag, dem 3. Februar 2024. Der offizielle Karneval dauert 10 Tage.  So beginnt Karneval mit dem „Engelsflug“ über dem Markusplatz. Es gibt auch die Tageswahl der schönsten Maske am Piazza San Marco… Alte Traditionen: Beim Festa delle Marie treten immer 12 Mädchen in den schönsten Kostümen der Renaissance im „Gran Teatro“ am Piazza San Marco auf. Ein farbenprächtiges Schauspiel. Am Sonntag findet dann die offizielle Eröffnung mit dem Angelo-Engelsflug vom berühmten Glockenturm Campanile di San Marco statt. Es steigen bunte Luftballons in den Himmel. Ein sehenswertes, unvergessliches Spektakel…

Hinter einer Maske kann man bestens
seine eigene Identität verbergen.

Schon Casanova wusste es zu schätzen, mit seinem veränderten Aussehen die feinen Damen zu verführen und erotische Spiele zu erleben

  • Bekannt ist der venezianische Karneval vor allem für seine kunstvollen MaskenKarneval in Venedig ist ein farbenfrohes Spektakel, das die Altstadt in eine lebendige Bühne verwandelt.
  • Vom 3. bis 13. Februar 2024 ist es dann endlich wieder soweit und die schönsten Karnevalskostüme schmücken Venedigs Plätze und Gassen.
  • Bereits eine Woche zuvor ist Venedig bereits in fröhlicher Karnevalsstimmung auf diversen Partys und Festen.
  • Am Wochenende findet der farbenprächige, historische Umzug mit geschmückten Booten in den Kanälen statt. Die Tradition der dann festlich geschmückten venezianischen Ruderboote steht in enger Verbindung mit dem Karneval. Man kann zu dieser Zeit auch einen exklusiven Kostümball in einem der glänzenden venezianischen Paläste erleben.

Der historische Karneval in VENEDIG ist mit seinen wunderbaren Masken
und ausgefallenen Verkleidungen der bekannteste neben denen von FLORENZ unf ROM. 


8. AUCH DIE SCHWEIZ FEIERT


Die berühmte Basler Fasnacht beginnt erst am Montag
nach Aschermittwoch und bedeutet dort
drei Tage Ausnahmezustand. Hier Beispiele:


 Alemannisch: De Morgestraich isch de offizielli Aafang vo de Basler Fasnacht…


  • Die berühmte Basler Fasnacht in der Schweiz dauert genau drei Tage (19.-21.Februar 2024). Die Basler Fasnacht, lokal auch die drei scheenschte Dääg (die «drei schönsten Tage») genannt, ist die grösste Fasnacht der Schweiz. Der traditionelle Morgenstreich eröffnet dort bereits um 4.00 Uhr früh die Basler Fasnacht. Der „Morgenstraicham Montag Morgen nach Aschermittwoch ist der Auftakt der Basler Fasnacht.
  • So gehört Basel – nebst Winterthur – zu den wenigen protestantischen Städten in der Schweiz, in denen heute noch eine traditionelle Fasnacht gefeiert wird. 
  • Von großer Bedeutung ist die Schweizer Fasnacht vor allem in katholischen Städten wie Basel, Luzern, Zug, Bellinzona und Chur.

LUZERN/SCHWEIZ

Tief verwurzelt in der Bevölkerung, ist z.B. auch die Schweizer Fastnacht im malerischen, mittelalterlichen MURTEN (West-Schweiz) zu einem wichtigen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Anlass der ganzen Region Murtensee geworden und wird in der ganzen Schweiz sehr geschätzt. Umzüge, Kostümbälle und der berühmte Gastroabend sind zu dieser Zeit in Murten ist sehr beliebt.

Die Fastnacht in Murten dauert drei Tage und Nächte, jeweils zwischen dem Samstagnachmittag und der Nacht von Montag auf Dienstag. Der Zeitpunkt der Fastnacht ist nicht an das Datum von Ostern gebunden, sondern ist auf eine Kalenderzeit, seit langem das erste Wochenende im März, festgelegt. Murten ist schwyzerdeutsch – und französischsprachig.

HELAU…


9. Warum ist die Zahl „Elf“ die magische Zahl des Karnevals?


Es gibt hier zahlreiche Vermutungen…zum Beispiel:

Die 11 ist eine närrische Zahl: Zur Karneval soll die alltägliche und strenge Ordnung der Welt aufgehoben werden. Die Zahl 11 unterstreicht die Besonderheit dieses Festes, denn schon im mathematischen Sinne ist sie eine Besonderheit. Sie ist nicht nur eine Schnapszahl, sondern zugleich auch eine Primzahl...“ sagt eine der Deutungen der Zahl. (Anm.: Primzahlen haben genau zwei Teiler: Sie sind nur durch sich selbst und durch 1 teilbar.)

  • Wenn ein Mitspieler mit seinem Punktestand eine Zahl mit zwei identischen Ziffern erreicht hat, nannte man diese eine Schnapszahl. So durfte derjenige eine Runde Schnaps ausgeben. Ist eine Schnapszahl eigentlich eine närrische Zahl? Einer mehr als die zehn Finger und einer weniger als die zwölf Apostel. Also: Nichts Halbes und nichts Ganzes…sagt man.
  • Auch begann früher am 11. November – dem St. Martins-Tag – immer schon die Fastenzeit… und da wollte man vorher nochmals so richtig reinhauen mit allem drum und dran…

Beginnt nicht vor allem in den Karnevals-Hochburgen auch alles mit der Zahl ELF? Es gibt den Elfer-Rat – der erst elf Minuten später seine Sitzung beginnt?


  • Und am Elften im Elften wird um 11.11 Uhr die Karnevals-Session eröffnet. Die Vorliebe der Narren für die Zahl Elf ist zwar nicht eindeutig geklärt, lässt sich jedoch schon – wie unten erwähnt – bereits im 14. Jahrhundert durch Graf Adolf I. von Kleve am 11.11. im Jahre 1391 in den Annalen belegen.

Straßenkarneval mit der Familie, mit Freunden… Helau!

Heute können wir alle wieder „LIVE“ beim Straßenkarn eval voll mit dabei sein… durch „Corona“ drei Jahre ausgebremst – dürfen wir ab 2023 nun endlich wieder… HELAU…


Straßenkarneval mit der ganzen Familie war am Karnevals-Sonntag also immer auch für unsere Familie eine alte wunderbare Tradition und ein Highlight für unsere ganze Familie auf der „KÖ“ in Düsseldorf. Wir kamen jahrelang für diese „närrischen Tage“ – sogar regelmäßig aus unserer ehemaligen Heimat im fernen Hessen – extra an diesen Tagen damals mit den Kindern übers verlängerte Wochenende – nach Düsseldorf zu den Schwiegereltern… heute wohnen wir in dieser schönen Stadt – mit der ganzen Familie vereint... und feiern ausgelassen den Düsseldorfer Karneval – wie man sagt – mit Kind & Kegel…

Das Wort „Karneval“ ist übrigens erst seit dem 17. Jahrhundert belegt. Es wird wohl von dem italienischen Wort „carnevale“ abstammen, was in etwa „Fleisch, lebe wohl“ heißt und an die bevorstehende Fastenzeit erinnert.

Wann gab es den ersten Karneval eigentlich in Deutschland? In Deutschland ist „der Begriff Karneval“ erstmals Ende des 17. Jahrhunderts, im Rheinland zuerst schon im Jahr 1728 nachweisbar. In den Kölner Stadtakten taucht der Begriff „Carneval“ erstmals 50 Jahre später – offiziell (um 1780) in den Büchern der Stadt auf.

In der „Fastnacht“ wird nochmals so richtig kräftig gefeiert… lecker gegessen, gelacht, gebützt und getanzt…
Der Begriff „Fas(t)nacht
“ entstand aus dem mittelhochdeutschen Begriff „vas(t)(en)nacht“, was die „Nacht vor dem Fasten“ bedeutete. Im christlichen Kontext ist die „Fasenacht“ oder „Fastnacht“ die Zeit vor dem österlichen Fasten, in der noch mal so richtig zugelangt wurde, bevor dann an Aschermittwoch das große Fasten (Hungern) und die Fastenzeit begann. 😉

10. Karnevals – Hochburgen

Die anderen Karnevals – Hochburgen – wie z.B. Köln, Mainz etc. – sind aber nicht minder großartig!!!
Welche Karnevals-Hochburgen gibt es denn in Deutschland für große und kleine Narren?

  • Aachen
  • Berlin
  • Bremen
  • Düsseldorf
  • Köln
  • Mainz
  • München
  • Nürnberg
  • Rottweil und wohl noch einige andere mehr…

Als Karnevalshochburg bzw. Fastnachts- oder Faschingshochburg bezeichnet man in Deutschland Gegenden, in denen traditionell Karneval, Fastnacht oder Fasching – in besonderem Maße – schon seit Urzeiten – gefeiert wird. In der närrischen Zeit gelten ganz besondere Regeln. Im Karneval, besonders in den rheinischen Gebieten, ist die Übernahme der Macht durch den Prinzen – verbunden mit der Ausrufung der Kussfreiheit, dem *BÜTZJE – die symbolisch steht für den Beginn des früher noch bezeichneten sog.“ausschweifenden, sitten- und tugendlosen“ Lebens während der „5. Jahreszeit“, die am 11. November beginnt und mit dem Aschermittwoch dann endet. 😉

Anm.: *BÜTZJE: man drückt jemand mit gespitzten Lippen einen kleinen Kuss auf die Wange. Das nennt man dann “bützen” oder “gebützt werden”.

DAS GIBTS NUR EINMAL…DAS KOMMT NIE WIEDER…DAS IST ZU SCHÖN UM WAHR ZU SEIN...
DER DÜSSELDORFER „KINDERKARNEVAL“ auf der KÖNIGSALLEE ist jedes Jahr immer etwas ganz Besonderes


  • Für Familien gibt es am Karnevals-Wochenende einen karnevalistischen Höhepunkt: Nämlich der sonntägliche Straßen-Karneval: Dabei sind originelle Kostüme besonders gefragt. 
  • Buntes Kö-Treiben in der Familie mit Kind und Kegel… Bei kaum einer anderen Karnevals-Großveranstaltung geht es so gelassen, friedlich, locker und fröhlich zu wie beim Kö-Treffen mit Familien. 
  • Traditionell am Sonntag vor Rosenmontag treffen sich also – ab Mittag – kunterbunte Jecken aller Generationen, Familien mit Kindern und Gruppen, um über die Königsallee zu flanieren und gemeinsam zu feiern.
  • Viele Gruppen verkleiden sich deshalb gemeinsam besonders originell, genießen es dann, als beliebtes Fotomotiv zu dienen. Das wichtigste Utensil ist beim Kö-Treiben der eigene Bollerwagen, mit dessen Hilfe Bierfässer, lecker Essen, Musikanlagen und erschöpfte Kinder transportiert werden können.
  • Dat is schon bei ons… seit „üwer 40 Johr`n“ soo…

Kinder schlüpfen gerne in fremde Rollen und genießen das bunte Treiben mit
ihren Eltern in vollen Zügen. Wann sonst darf man schon kräftig mit Konfetti
um sich schmeißen und so tolle Kostüme tragen?


Während „Helau“ fast in ganz Deutschland bekannt ist, wird „Alaaf“ vor allem in der Region um Köln, Bonn und Aachen und in Teilen von Rheinland-Pfalz gerufen. Niemand sollte zum Beispiel in Düsseldorf „Alaaf“ rufen – ein „No-Go“- böse Blicke wären ihm oder ihr sicher. Dort lautet der Karnevalsruf nämlich „Helau“ – wie auch in Mainz.


STIMMUNG…. STIMMUNG….
Es war einmal vor 2019 – als Corona noch kein Thema war…

Unsere großen „Kinder“ & Co. sind damals (als Twens) schon in den achtziger/neunziger Jahren morgens in Düsseldorf (beim Besuch der Großeltern – wo sie übernachten konnten) am Karnevals-Samstag auf dem Weg zu ihrer Kunst-und Kultmeile in der Düsseldorfer Altstadt der „Uel“-Kneipe in der „Ratinger“ aufgekreuzt, wo sie sich mit Freunden trafen. Sie hatten uns aus dieser „location“ immer eine „WhatsApp“ nach Hause geschickt mit Filmchen und Musik, man konnte dort wohl sein eigenes Wort nicht verstehen, aber das gehört ja unbedingt dazu…d.h. „it seems to be there very crowded and extremely noisy“… die „location“ ist heute nicht mehr so unser Fall, aber wir waren ja auch einmal jung… 😉 Die Kids von einst – sind längst erwachsen und heute aber immer noch dabei….

11. Karneval – Februar 2023

2024 war der Karneval weitgehend „regenfrei“ …. HELAU… Letztes Jahr 2023 und auch schon an Karneval (2020) vor Corona – gab es auf der KÖ immer etwas Nieselregen (siehe Foto mit rotem Schirm – oben) … aber uns gegenüber heizte damals auf der „KÖ“ ein Disc-Jockey mit fetziger Musik ordentlich ein. Die Stimmung war daher trotzdem bestens. HELAU! Das Fässchen Alt-Bier – platziert auf dem schön geschmückten „Bollerwagen“ (oben auf dem Bild links ganz vorn) – wurde schnell geleert 😉

„Dat is schon soo seit üwer 40 Jahrn so…daför sinn mir sojar aus Hessen mit de Kinner immer jeded Johr hierher anjereist…“ von klein auf waren also unsere Kids immer mit dabei! Ei sischer dat..

Karnevals-Lieder… es war einmal…

Bereits im Jahre 1983 machten „Die Toten Hosen“ zunächst mit ihrer ersten Single „Eisgekühlter Bommerlunder“, dann mit ihrem Debütalbum „Opelgang“ auf sich aufmerksam. So freut sich der echte Düsseldorfer, wenn er zu Karneval in der Altstadt ab und zu mal ein echtes Düsseldorfer Lied aus den Lautsprechern in den Gassen und Kneipen hört.

ALTE TRADITION – Das Lied aus Düsseldorf: Der Refrain geht so: „Am alten Schloßturm zu Düsseldorf am Rhein, // Da wohnt ein kleines, blondes Mägdelein, // Ein stilles Weinhaus, gerade vis-à-vis, // Die schönen Stunden dort vergeß‘ ich nie… etc.“

Ebenso bekannt ist ein Lied, das inzwischen wieder oft und gerne (nicht nur von den Fans der Fortuna) gesungen wird: „Mir sin alles Düsseldorfer Jonges // Wer wat will, dä soll ens kumme // Knüppel in dä Täsch, Schabau in dä Fläsch // Und wenn mir kene Knüppel hant / Dann hau mir mit die Fläsch / Die Fläsch is jeplatz, jetzt sin mir all verratz // Mir lewe un sterbe für ene Droppe Schnaps // Mir lewe un sterbe für ene Droppe Schnaps“…HELAU…


UND AUCH DAS ALTBIER-LIED ist unvergessen:

Ja sind wir im Wald hier, wo bleibt unser Altbier
Wir haben in Düsseldorf die längste Theke der Welt
Ja sind wir im Wald hier, wo bleibt unser Altbier
Wo ist denn der Held, der mit seinem Geld die Runde bestellt?

So heißt es in einem Düsseldorfer Karnevalslied von den Toten Hosen…. Damit ist natürlich die berühmte Kneipenzeile in der schönen Altstadt der Rheinmetropole gemeint.


Anm.: Die Rockband: Die Toten Hosen: Gründungs-Jahr war 1982 
DER GRÜNDER UND BANDLEADER heißt Campino (*1962), eigentlich Andreas Frege. Er ist nicht nur der Sänger, sondern auch der Frontmann der Düsseldorfer Band: „Die Toten Hosen“Campino hatte sich auch außerhalb der Musik auch als Künstler bewiesen — seit den 1980er Jahren immer mal wieder als Schauspieler. Zum Beispiel spielte er mit – im Spielfilm „Palermo Shooting“ von Wim Wenders (*1945) dem gebürtigen Düsseldorfer – oder auch in der „Dreigroschenoper“ im Berliner Admiralspalast damals noch unter Klaus Maria Brandauer (*1943). Dieser heißt eigentlich gebürtig: Klaus Georg Steng. Brandauer ist ein bekannter österreichischer Schauspieler und Regisseur.

D’r Zoch kütt


12. Die toten Hosen – DIE DÜSSELDORFER BAND…

Düsseldorf, die schönste Stadt am Rhein, wird oft in vielen Liedern besungen: 308 Lieder über die Stadt Düsseldorf soll es geben. Das bekannteste: Das Altbier-Lied der Rockband: „Die toten Hosen“ und das ebenso bekannte Lied: „Wärst Du doch in Düsseldorf geblieben“... es klingt uns allen noch im Ohr… Bis zum Dezember 2021 hat die Band „Die Toten Hosen“, teilweise unter dem Pseudonym Die Roten Rosen, fast 200 Cover-Versionen und Bearbeitungen veröffentlicht, also alles bekannte Lieder von anderen Gruppen. Sieben Alben der Rock-Band enthalten fast ausschließlich solche Musikstücke…sagt Wikipedia.

De janze Familie auf Jück…

Oma/Opa waren damals dann in den achtziger/neunziger jahren auch (bis ins hohe Alter) mit uns auf der „KÖ“ und zum „ZOCH“ immer mit dabei… Schwager Manfred (er war Ingenieur) hatte damals noch einen alten Kinderwagen – aus den 60ern – (mit Regen-Dach!) so umgebaut, festlich mit Glitzer/Lametta & Co. geschmückt und so verbreitert, dass ein Fässchen Bier, jede Menge Alt-Bier-Gläser und ordentlich was Herzhaftes für jeden mit dabei war. Manfred starb vor über 10 Jahren, danach hatte unser Sohn Martin diese schöne alte Tradition wieder aufgegriffen: Er hatte den alten Kinderwagen, den meine Schwägerin im Keller aufbewahrt hatte, mit ihr aufgemöbelt und entsprechend lecker bestückt, mit Fässchen Alt-Bier, Schnäpschen, Würstchen, Mett-Brötchen, Gouda… etc. pp… Es lebe die gute, alte Tradition…HELAU!

Noch eine schöne Tradition zu Karneval:

Am 16. Februar 2023 war es mal wieder so weit: Die Weiberfastnacht war da. Am Donnerstag vor Aschermittwoch herrschte traditionell buntes Treiben auf rheinländischen Straßen nicht nur in den Metropolen…. Dabei wird immer jedes Jahr – wenn man Glück hat – als Karnevalsbrauchtum oft die eine oder andere Krawatte des männlichen Trägers zerschnitten.

  • An Weiberfastnacht haben also die Frauen das Sagen. Um das zu demonstrieren, geht es dem typischen Symbol für männliche Macht an den Kragen. Insbesondere bei Chefs und Kollegen schlagen die jecken Damen kräftig mit der Schere zu und zerschneiden deren Kawatten.
  • Als Entschädigung werden die Männer „gebützt“ d.h.: Sie bekommen mit gespitztem Lippenstift-Mündchen ein Küsschen auf die Wange.

So ist das halt mit den schönen, alten Traditionen… herrlich


Einfach herrlich fanden auch mein Mann und ich „DAMALS“ – so um diese Zeit – das legendäre „Colonia Duett“: Wir sahen uns die Fernseh-Sendung an Karneval damals – noch in Hessen wohnhaft – jedes Jahr immer wieder gerne an... Es ging dort vor allem um das zentrale liebevoll-spöttische Schimpfwort: „DU EI“ : Dies wurde mimik – und gestenreich von diesem wunderbaren, kölschen Karnevalsduett absolut köstlich präsentiert, das in dieser Besetzung leider nur von 1974 bis 1990 bestand.


13. MUSIK-GRUPPEN


Unvergessen ist die Musikgruppe:
Das Colonia-Duett

Die beiden witzigen Originale (beide namens Hans) waren damals DAS kölsche Karnevalsduo schlechthin…

Das Colonia-Duett bestand aus den beiden Personen Hans Süper (*3.1936 -/+12.2022) und Hans Zimmermann (*1920 –/+1994) – von Süper „Zimmer-Men“ genannt. Diese waren einst in den „Achzigern“ ein bekanntes echt kölsches Kult-Karnevalsduo, das in dieser Besetzung – wie gesagt – von 1974 bis 1990 alle „Jecken“ erfreute…. Wir liebten diese einmalig humorvolle Karnevalsendung damals sehr.

Auch die „Höhner“ d.h. auf Kölsch „Hühner
sind heute noch unverändert
eine bekannte und beliebte Kölner Musikgruppe. 

  • Die Band „De Höhner“ hieß damals noch 1971 „Ne Höhnerhoff“ und benannte sich dann erst 1975 in „De Höhner“ umZu ihren bekanntesten Liedern der Kult-Band gehören „Schenk mir dein Herz“... und
  • „Ich bin ene Räuber“ und das auch überregional bekannte “ Viva Colonia“ Nachdem schnell der Durchbruch geschafft war, erhielt die gefeierte Band in den 1980er Jahren diverse Ehrungen und Preise.
  • Noch Anfang August 2022 traten die Höhner beim Heavy-Metal-Festival in Wacken Open Air auf, bei dem sie unter anderem den *Metallica-Song „Nothing else matters“ mit eigenem Text im Programm hatten. – 2019 hatte die amerikanische Band Metallica bei ihrem Auftritt Viva Colonia gecovert…
  • Was bedeutet das Wort gecovert? Eine Coverversion ist in der Musik die Interpretation eines Musikstücks durch einen anderen als den erstaufführenden Musiker.

Anm.: *Metallica ist eine US-amerikanische Metal-Band. Sie wurde 1981 in Los Angeles gegründet und ist seit 1982 in San Francisco ansässig. Das „Wacken Open Air“ ist ein erstmals 1990 abgehaltenes Metal-Festival.  Im Kreis Steinburg (Schleswig-Holstein) hat das immer  gut besuchte „Wacken Open Air“ nun seinen festen Platz. Es gilt als das größte Heavy-Metal-Festival der Welt – und ist im Kreis Steinburg (Schleswig-Holstein) gelegen.


Die Höhner, die im jahr 2022 ihr 50-jähriges Bandjubiläum begingen, sind
überregional vor allem durch ihre Karnevalslieder in ganz Deutschland bekannt.

2022DIE HÖHNER50 Jahre – 50 Hits

Die „Bläck Fööss“… sind immer noch eine beliebte Kölner Mundartband.
Sie gehören zu den langlebigsten und erfolgreichsten Kölner Gruppen.


  • Absolut klasse waren also damals schon für uns die Karnevalsband die „Bläck Fööss“… sie waren lange eine der erfolgreichsten Kölner Mundart-Musikgruppen… Einige Songs sind wirklich immer noch herrlich und erfreuten schon damals unser Herz.
  • Die Mitglieder der Band haben heutzutage teilweise gewechselt. Die letzten beiden Gründungsmitglieder gingen von Bord: Erry Stoklosa und Bömmel Lückerath hatten im Oktober 2022 ihren Ausstieg bei den Bläck Fööss verkündet.
  • Vor 1970 spielten die Gründungs-Mitglieder der Bläck Fööss noch in diversen Kölner Beat-Gruppen. Sie waren damals schon eine echt „kölsche“ Band, die sich nicht stur in die “ Ecke“ der Karnevalband drängen lässt. Ihre Stilrichtung geht von dem Schlager über Folksongs, Gospel oder Jazz.
  • Einige Songs der Bläck Fööss sind Coverversionen, deren Originale z.B. von den Beatles, den Hollies, Neil Young oder Herbert Grönemeyer stammen…

So hatten die Bläck Fööss gerade erst ihr 50-jähriges Bühnenjubiläum: Mit zwei Jahren Verspätung feierte – im August 2022 – also die „Urmutter der Kölner Bands“ ihr Band-Jubiläum – mit großem Publikum – direkt vor dem Kölner Dom. Die Bläck Föös sind eine echt Kölsche Institution – und das schon seit einer kleinen Ewigkeit.

Die Bläck Fööss (Kölsch für nackte Füße) sind also eine bekannte Original Kölner Mundartband. Sie gehören zu den langlebigsten und bisher erfolgreichsten Kölner Gruppen und haben ein weit über Karnevalslieder hinausgehendes, stilistisch vielseitiges Repertoire. Zu ihren bekanntesten Karneval-Titeln zählen  „...Drink doch eene met (1972) En unserem Veedel und Mer losse d`r Dom in Kölle (beide 1973)… sagt Wikipedia.

EIN STILLER GENIESSER…beim Karnevals-Umzugs-Treiben.


Die Bläck Fööss haben seit 1970 kölsche Musikgeschichte geschrieben, wie sonst kaum eine andere Band...

Das gibt’s nur einmal // Das kommt nie wieder // das ist zu schön, um wahr zu sein… Deutscher Schellackschlager (1931)

Man muss ja nicht immer alles mitmachen und hat bei allem auch die Wahl: „Karnevals-Sitzungen“ – als uralte Tradition – dagegen – waren daher dabei nicht so unser „Ding“… tata…tata…tataaa…


14. Bekannte herrliche Kölner Karnevalshits:

Lieder von de Bläck Fööss – Beispiele:

-Drink doch eine met…
-Niemals geht man so ganz…
-Schötzefess…

-Claudette, Cigarette, Antoinette, Baguette…
-Mer losse de Dom in Kölle…
Dat Wasser vun Kölle

Wenn diese Lieder im Konzert erklingen, kommen Wunderkerzen, Feuerzeuge und Taschentücher zum Einsatz

Die Bläck Fööss haben seit 1970 Kölsche Musikgeschichte geschrieben, wie kaum eine andere Band. 2020 feierten – wie gesagt -die Bläck Fööss ihr 50-jähriges Jubiläum und erreichten mit dem dazugehörigen Album:
„5Ö“ – Das Jubiläumsalbum“ erstmals seit über 30 Jahren wieder die deutschen Top Ten
 
QUELLE: https://www.ksta.de/kultur-medien/die-11-besten-songs-der-blaeck-foeoess-02-353487.

Lieder von „de Höhner“- Beispiele:

Bloodworsch-Kölsch un e lecker Mädche…
-Die Karawane zieht weiter… dä Sultan hät Doosch!
-Echte Fründe…
-Ich ben ne Räuber…
-Viva Colonia…
-Pizza wundaba
-Schenk mir dein Herz und sei lieb zu mir…

QUELLE:
http://www.karnevalslieder.koeln/titel/h/hoehner-der-liebe-gott-weiss-dass-ich-kein-engel-bin.html


DIE STIMMUNG STEIGT… HELAU!


Wir ziehen los mit ganz großen Schritten…
und Erwin faßt der Heidi von hinten an die… Schulter,
das hebt die Stimmung, ja, da kommt Freude auf…
Los… Oma hark‘ ein… usw.

Lied-Text von Gottlieb Wendehals Polonäse Blankenese (Im Jahre 1981: Nummer-eins-Hit)
Polonäse Blankenese ist das bekannteste und erfolgreichste Lied von Werner Böhm (1941-2020). Er war ein bekannter deutscher Sänger und Musiker.


Anm.: Werner Böhm: Seine größten Erfolge verzeichnete er mit seiner Kunstfigur Gottlieb Wendehals in den 1980er Jahren, mit Polonäse Blankenese hatte er 1981 einen Nummer-eins-Hit. (Wikipedia)

DIE POLONAISE

Die Polonaise ist u.a. neben der Mazurka der älteste polnische Nationaltanz. Der Tanz hatte sich zuvor durch den Hof Heinrichs III. von Frankreich, des vormaligen Königs von Polen, zunächst in Frankreich verbreitet und wurde danach in den Ballsälen der europäischen Adelshöfen populär. Die polnische Bezeichnung Polonez leitet sich vom französischen Wort „Polonaise“ her… sagt Wikipedia.)


Düsseldorfer Jungs

Prösterchen…


Refrain: „Drink doch eine met, stell dich nit esu ahn. Du steihs he de janze Zick eröm. Häs de och kei Jeld, dat es janz ejal, drink doch met un kümmer dich nit dröm…“ (Bläck Fööös – die Kölner Mundart-Band)


Warum mögen sich eigentlich die Kölner und die Düsseldorfer nicht? Die sind sich nicht grün... sagt man.

Eine weitverbreitete Legende besagt, dass die „Schlacht von Worringen“ im Jahre 1288 den Grundstein für die erbitterte Rivalität am Rhein gelegt haben soll. Düsseldorfer Bauern sollen den Erzbischof von Köln einfach gestürzt und so die Streitigkeiten der beiden Städte verursacht haben. Dazu später mehr…

Anm.: Die sind sich nicht grün…? Die Farbe grün steht eigentlich für Wachstum und Gedeihen, ist also eigentlich etwas Positives, Bejahendes. Mit dem Ausspruch „jemandem nicht grün sein“, wird jedoch auch ausgedrückt, dass man jemanden nicht leiden kann. Mit der „Verneinung“ in dieser Redensart will man also genau das Gegenteil ausdrücken… sagt GEOlino-Redewendung: Jemandem nicht grün sein. Eine der vielen Theorien besagt, dass die Farbe Grün im Mittelalter auch oft mit dem Teufel und Hexen in Verbindung gebracht wurde. Daher könnte „sich nicht grün sein“ ursprünglich bedeutet haben, dass man dem anderen unterstellte, mit dem Teufel im Bunde zu sein oder böse Absichten zu haben.


Oder ist dies nicht doch nur die
erbitterte „Konkurrenz“ beim Karneval?


HISTORISCHES
Köln-Düsseldorf

Historisch belegt, dass die „Schlacht von Worringen“ (im Jahre 1288 – Sieg für Brabant) den Grundstein für die Rivalität am Rhein gelegt hat. Düsseldorfer Bauern sollen den unbeliebten Erzbischof von Köln gestürzt und so die Streitigkeiten der Städte verursacht haben

Das entspricht aber wohl nicht der ganzen Wahrheit...

  • In der „Schlacht von Worringen“ kämpften die Kölner Bürger nämlich selbst gegen ihren Erzbischof, der keine gute Beziehung zu seinem Volk pflegte.
  • Während dieser Schlacht stand es nicht gut um die Kölner Bürger-Truppen und es schien, als würde der Erzbischof bereits gewinnen.
  • Erst durch das schnelle Eingreifen von Düsseldorfer Bauern konnten die Kölner doch noch einen Sieg über ihren Erzbischof erlangen.
  • Kölner und Düsseldorfer kämpften in der Schlacht also miteinander und nicht gegeneinander.
  • Später jedoch gab es echt heftige Konkurrenzkämpfe: Im 19. Jahrhundert waren die Zeichen für eine Rivalität zwischen Düsseldorf und Köln dann eindeutig erbitterte „Handels-Kämpfe“... weiteres ist nachzulesen bei Wikipedia.

Heute spürt man diese oft noch bestehende Rivalität hauptsächlich an Karneval, wenn sich Düsseldorfer und Kölner mit Neckereien und lustigen Sprüchen gegenseitig durch den Kakao ziehen. 

Ach ja, diese angeblich uralte, in Wirklichkeit erst nach dem zweiten Weltkrieg entstandene Rivalität zwischen der wunderbaren Düsseldorfer Metropole von Kunst, Kultur, Musik und Mode und der schönen Domstadt Köln, die will doch vereint auch wohl besungen sein… HELAU...und Alaaf...

DAS BESTE ZUM SCHLUSS:

Die WDR-Hörfunk-Sitzung des „Comitée-Düsseldorfer-Carnevals“

  • TIPP: Die WDR-Hörfunk-Sitzung des „Comitée-Düsseldorfer-Carnevals“ wird bereits seit vielen Jahren von der GKG Rheinischen Garde Blau-Weiss gestaltet. Unter dem Motto „Prunk & Schunk mit Funk“ mit Lieselotte Lotterlappen feiern etwa 900 Karnevalisten im ausverkauften Radschlägersaal der Düsseldorfer Rheinterrassen ein fröhliches Fest.
  • Und es hieß mal wieder fleißig Fähnchen schwingen und das Prinzenpaar begrüßen, das in Begleitung der Prinzengarde der Stadt Düsseldorf hochherrschaftlich einzog. Was die Hörer bei der „live Übertragung“ im WDR leider nicht mitbekommen, sind die schön bunten Kostümierungen, welche die Gäste für den Abend sich herausgesucht hatten.
  • Sitzungspräsidentin Janine Kemmer ist sehr erfahren, wie sie die tolle Stimmung und das ganze Programm auch ins Radio übermittelt.
  • Die Rheinische Garde (Blau-Weiss) betreibt übrigens eine großartige Nachwuchsarbeit und die jungen Tänzer*innen präsentierten dort all ihr Können… Im Foyer der Rheinterrassen wurde dann noch – bei bester Stimmung – sicher noch bis in die frühen Morgenstunden getanzt und gefeiert.
  • (28. Januar 2024 – frei nach BERICHT- Auszug: VON UTE NEUBAUER – Quelle: D`dorf aktuell)

OH – WIE SCHÖN IST DÜSSELDORF!!


Nun wird es langsam Frühling am Rhein…die Schäfchen zur linken…wünschen uns Glück…auf dem Weg nach Hause…

UNSERE SCHÖNE AUSSICHT:
GENAU GEGENÜBER DIESER IDYLLE IST NUN UNSER SCHÖNES NEUES ZUHAUSE …
LINKSRHEINISCH – GANZ NAHE AM RHEINUFER GELEGEN… EINFACH HERRLICH!!


Blog-Artikel
„KARNEVAL…ES WAR EINMAL“…
Zuerst veröffentlicht am: 01. August 2019
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Blogartikel zuletzt aktualisiert im Januar 2024
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