Es war einmal …

Inhaltsübersicht



GANZ PRIVAT….DER FAST VERGESSENE KENNENLERN-TAG:

Das war für mich mal wieder eine wirklich schöne Überraschung: Ein roter Ranunkel-Strauß – eine meiner Lieblingsblumen im Frühling – stand morgens früh auf dem Frühstückstisch: Ebenso ein lieber Gruß zum Kennenlern-Tag damals vor vielen, vielen Jahren… also noch „im vorigen Jahrhundert“! …Wie war das denn damals eigentlich noch? Beinahe alles schon vergessen?

Der schöne Monat Mai
Leichte Silberwolken schweben // Durch die erst erwärmten Lüfte // Mild, von Schimmer sanft umgeben // Blickt die Sonne durch die Düfte. // Leise wallt und drängt die Welle // Sich am reichen Ufer hin, // Und wie reingewaschen helle, // Schwankend hin und her und hin, // Spiegelt sich das junge Grün.
Gedichts-Auszug „MAI“ von Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)


DAMALS…
Es war einmal…in der späten Mitte des vorigen Jahrhunderts, also Ende der „60er Jahre“
Diesen ersten Kennenlern-Termin am 19. April 1967 hatte ich tatsächlich schon fast völlig vergessen…damals fing für mich als junge Medizin-Studentin an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken gerade mein erstes „Chemie-Praktikum für Mediziner“ im 2. Semester (der Pflichtkurs vor dem „Physikum“ im Chemischen Institut bei Professor Dr. Eistert) an. Es gab dort einen „Praktikum-Assistenten“ namens Gottschlich. Wie kam es eigentlich dazu, dass ich gerade bei „IHM“ einem mir ganz unbekannten Chemiker – einem „Herrn Gottschlich“ – einen Laborplatz bekam? Natürlich war ich recht aufgeregt…auch wegen meiner mangelnden Chemie-Kenntnisse…da auf unserem Gymnasium damals die Lehrerin für lange Zeit ausfiel und wir Schüler keinen Ersatz-Unterricht hier bekamen. Dazu berichte ich im Folgenden mehr…

An einem schönen, sonnigen Sonntag – am 28. April früh morgens – war diese Nachricht für mich – neben einem Ranunkel-Strauß (meinen Lieblings-Blumen im Frühling) – eine wirklich echte Überraschung.

Wie alles einst begann…

Dieser April-Tag verlief zunächst für mich auch ziemlich verflixt:
Als im zweiten Jahre meines Medizinstudiums nämlich 1967 im April mein Sommersemester – begann, standen mir „Sommer-Sonne-Schwimmbad“ verführerisch vor Augen und natürlich lange Partynächte mit Freunden…


Entsetzt war ich dann plötzlich, als ich auf dem Aushang im Institut meinen Namen und die Uhrzeit für diesen Chemie-Pflichtkurs auf der Semester-Tabelle las:


Es stand dort eingetragen: Chemie-Kursus Beginn um 14:00 Uhr!!
Ach, herrjeh…vorbei das süße Party-Leben und das im SOMMER!


Es hieß noch bei der Anmeldung: Keine Chance die vorgeschriebenen Zeiten zu ändern…alle Plätze sind bereits fest vergeben…
Dann habe ich kurz überlegt und dachte, ein Versuch ist es doch wert: Und so bin ich schnurstracks ins Chemie-Sekretariat marschiert. Dort hatte ich dann liebenswürdig nachgefragt, ob bei dem zeitlich früheren Kurs-Praktikum um 9:00 Uhr vielleicht doch noch evtl. für mich ein Tauschplatz möglich wäre.
Und hey – ich hatte Glück! Mein „Schwimmbad-Sonne-Samba-Party-Glück“ war gerettet.

Es gab damals für über 30 Medizinstudenten kleine Laborgruppen jeweils mit einer Leitung. Diese bestand aus Dipl. Chemikern, die meist gerade promovierten und sich so etwas Geld dazu verdienten.
Mein erster „Chemie-Labor-Tag“ begann in einer kleinen Gruppe von Medizinstudenten, alle mit frisch gestärkten weißen Kitteln, also morgens früh um 9:00 Uhr am 28.April 1967.

____________________________________________________________________________________
WENN ICH DIESEN TERMIN NICHT GETAUSCHT HÄTTE…..
HÄTTE ICH DIESEN HERRN GOTTSCHLICH „NIEMALS“ KENNENGELERNT…..
____________________________________________________________________________________
Mein Mentor und Gruppenleiter war dann also dieser unbekannte Herr Gottschlich. Er erschien mir zunächst ganz nett. Hoffentlich ist er nicht zu streng… dachte ich, meine Chemiekenntnisse waren ja gleich Null…(da wir auf dem Gymnasium damals in Folge Lehrermangels (lange Krankheit der Lehrerin) in diesem Fach kaum Unterricht hatten – es fehlten mir so ziemlich alle Grundkenntnisse…).

Und so kam es dann auch, dass dieser („mein Lehrer“) mir eines Tages „Chemie-Unterricht“ ganz privat geben durfte… Ihn direkt zu fragen, hätte ich mich damals nie getraut, das hatte dann meine „forsche“ Freundin Monika für mich ganz easy erledigt… Nachdem meine Eltern mir diesen „Privat-Unterricht“ dann auch noch erlaubten, gab der Chemiker Herr Gottschlich mir privaten „Unterricht in Chemie“ und meine Examens-Prüfung zum „Physikum“ war somit gerettet! Der berühmte sprühende Funken war dann in dieser Zeit auch plötzlich (nicht nur in der Chemie) übergesprungen…

Nennen wir es GLÜCK…nennen wir es „FÜGUNG“?
Schicksal ist, wenn sich zwei finden, die sich niemals gesucht haben.

Erinnerungen verschönen das Leben, nur das Vergessen allein macht es erträglich.“
(„Les souvenirs embellissent la vie, l’oubli seul la rend possible“
© Honoré de Balzac (1799-1850, französischer Romanschriftsteller)

„Liebe mag verbindende Erlebnisse, mag die Fürsorge, mag das Wohl des Anderen, ohne sich erst um das Ich und die Begierde zu kümmern“ – Zitat: Karl Talnop (geb. 18.06.1962) lebt in Thüringen.


ERST WAR ER IHR LEHRER UND SPRACH NUR VON CHEMIE:
dann wurd` er der Verehrer und sagt: „ICH LIEBE SIE“.

Nun sind sie Braut und Bräutigam im schönen Monat Mai,
wir fügen diesem Telegramm die besten Wünsche bei…
Dieser TEXT stammt aus einem Glückwunsch-Telegramm zu unserer Hochzeit am 9. Mai 1970
von meiner damaligen Freundin Angelika von Brochowski.

Frischer Maiglöckchen-Strauß am 09. Mai 2020 (zum 50. Hochzeitstag)


Jeder schöne Augenblick ist eine Perle, die wir auf eine Kette unseres Lebens fädeln. Und jeder glitzernde Glücksmoment, den wir genießen, macht unsere Kette ein kleines bisschen kostbarer.
Zitat: Jochen Mariss (*1955) Autor und Fotograf.


UNSERE HOCHZEIT
am 09. Mai 1970
wurde zunächst in meiner alten Heimat-Stadt St. Wendel im Saargebiet gefeiert.

Die Trauung fand statt in der schönen, imposanten alten Kirche: „Basilika St. Wendelin“ – Beginn um 11:30 Uhr. Die Zeremonie war sehr feierlich, sehr festlich! Mit dabei waren eine große Gästeschar und die „Maiglöckchen“ im Haar der Braut und dann auch als „Brautstrauß“.

Die Hochzeitsfeier war am 9. Mai 1970 anschließend im bezaubernden „Restaurant Rebenhof“ in Kleinblittersdorf an der französischen Grenze. (Hier auf dem Foto mit selbstgebackener Hochzeitstorte!)


Die lieblichen, süß duftenden Maiglöckchen, wachsen versteckt
in schattigen Tälern und blühen zu Beginn des Wonnemonats Mai.

Das Maiglöckchen ist ein Symbol für Glück und Liebe, Heil der Welt, Ende allen Kummers, Seelenreinheit, Sittsamkeit, die richtige Entscheidung zwischen polaren Wegen, glücklicher Neuanfang, Herzensstärke. In der Blumensprache bedeutet das Maiglöckchen „Das Glück bleibt dir hold“…

HEUTE:
Wenn er nicht schon mit mir verheiratet wäre, würde ich ihn glatt noch einmal ….
Wir sind wie zwei Puzzleteile: So völlig unterschiedlich und doch passen wir perfekt zusammen.

Das Foto entstand im Herbst 2020 in England in unserem „Lieblings-Pub“ in Folkestone.
„Alter schützt vor Liebe nicht, aber Liebe vor dem Altern“. Zitat: Coco Chanel –
_________________________________________________________________________________________________

„Für die Welt bist du nur irgendjemand, aber für irgendjemand bist Du die Welt!“
Wie wunderbar das doch ist. Du bist einer von rund 6 Milliarden Menschen auf diesem Planeten, der nur einer von vielen ist. Und trotzdem bist du für irgendjemand das Wichtigste überhaupt
!
Wenn ich einen Wunsch frei hätte,
würde ich mir manchmal wünschen,
dass jetzt die Zeit stehen bleibt.

„…die Dankbarkeit verwandelt die Erinnerung in eine stille Freude. Man trägt das vergangene Schöne wie ein kostbares Geschenk in sich…“ – Zitat: Dietrich Bonhoeffer (1906-1945) Theologe und Schriftsteller.


Nun werde ich auch in Zukunft unseren „Kennenlern-Tag“ am 28. April 1967 nicht mehr so schnell vergessen…versprochen!

Foto von Carolin aufgenommen im Oktober 2019 auf Madeira

Die Kunst zu lieben besteht vor allem darin, sich nahe zu sein, ohne sich zu nahe zu treten, sich täglich zu sehen, ohne alltäglich zu werden, eins zu werden und doch zwei zu bleiben“. Zitat: Jochen Mariss (*1955) Autor und Fotograf.


Wie wichtig sind eigentlich Erinnerungen für uns und unser Leben?
Stimmt es eigentlich, dass Erinnerungen unsere Persönlichkeit bestimmen, insbesondere, wenn wir schon etwas älter geworden sind? An was erinnere ich mich eigentlich genau und wie? Habe ich denn überhaupt Einfluss auf meine Erinnerungen? Was also ist wirklich noch objektiv und was vielleicht ganz subjektiv? Können wir unseren Erinnerungen denn trauen? Wie sollte ich denn schon während meines Lebens dafür sorgen, dass ich später beste Erinnerungen an mein eigenes Leben habe? Und was machen denn Erinnerungen mit mir und meinen lieben Mitmenschen? So viele Fragen über Fragen…Ein interessantes Thema…vielleicht mal wieder ein Thema für einen neuen „Blog-Artikel“?


Für mich bleibt es dabei, was „Jean Paul“ einst schrieb:
„Unsere Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können.“

Anm.: Jean Paul (1763 -1825) eigentlich Johann Paul Friedrich Richter, war ein deutscher Schriftsteller. Sein Werk steht literaturgeschichtlich zwischen den Epochen der Klassik und Romantik. Die von ihm gewählte Namensänderung geht auf Jean Pauls große Bewunderung für Jean-Jacques Rousseau (1712 -1778) – einem Schweizer Naturforscher und Philosoph – zurück. (Wikipedia)

Symbolik der Maiglöckchen: Das Maiglöckchen steht für Reinheit, Jugend, Aufrichtigkeit und Verschwiegenheit. Doch am wichtigsten: Maiglöckchen sind ein Symbol der Freude. In England und in den Niederlanden trägt die Blume den poetischen Namen „Lily of the valley“. Den entzückenden Namen „Lily“ verdankt diese reizende Blume ihrer Familie der Liliengewächse.

Morgens und abends zu lesen:

Der, den ich liebe
hat mir gesagt
dass er mich braucht.
Darum
gebe ich auf mich acht,
sehe auf meinen Weg und
fürchte mich vor jedem Regentropfen
dass er mich erschlagen könnte
.

*********

ZITAT: Bertolt Brecht (1898-1956) war ein einflussreicher deutscher Dramatiker, Librettist
und Lyriker des 20. Jahrhunderts.

„Die Erinnerungen verschönern das Leben,
aber das Vergessen allein macht es erträglich.“…
Zitat: Honoré de Balzac, französischer Schriftsteller
(* 20.05.1799 /- † 18.08.1850)

„Es war einmal“

😉 IN DUBIO PROSECCO 🙂
>>> DIE GOLDENE HOCHZEIT <<<
– In den goldenen 20er Jahren
😉 glücklich und zufrieden 😉

In dem ersten Corona-Jahr 2020 feierten wir übrigens unseren 50. Hochzeits-Tag – diesen besonderen Tag – leider nur im Video-Zoom und online ohne family und unseren Freunden… ganz anders als eigentlich ursprünglich geplant…


ES WAR EINMAL VOR ÜBER FÜNFZIG JAHREN…

1970 -2020


„Es war einmal“
Blog-Artikel Veröffentlichung im Mai 2020
Blogartikel zuletzt aktualisiert im Januar 2024 
(Bilder/Fotos von Pixabay/Pexels/Unsplash et al.)
Alle Blog-Artikel sind zu finden unter: www.bienchenhamster.de


TIPP-HINWEIS…
auf meinen anderen Blog: „Alles nur Magie?“
Passend zum Thema „Magie“ gibt es hierzu Erstaunliches, Interessantes und Amüsantes zu lesen!


Share the Post:

Ähnliche Blogartikel:

Muttertag

Jedes Jahr im Mai, meist am zweiten Maisonntag, schenken wir einen ganz besonderen Tag unseren Mamas und Müttern, den Muttertag.

Read More