Die 20 schönsten Advents- und Weihnachts-Gedichte

All about the „Nikolaus“ …
es geht nach den Gedichten hier weiter
mit adventlich – schönen, alten Traditionen.

Die Gedichte der Schriftsteller sind nummeriert und zum Anklicken – je nach Wunsch…

Matthias Claudius (1740 -1815): 01 – Im Advent
Rainer Maria Rilke (1875-1926): 02 – Im Winterwalde, 07 – Wunderweiße Nächte
13 – Die hohen Tannen atmen
Theodor Fontane
(1819-1898): 03 – Verse zum Advent, 16 – Alles still
Joseph von Eichendorff (1788-1857): 04 – Weihnachten
Joachim Ringelnatz (1883-1934): 05 – Vorfreude auf Weihnachten, 06 – Weihnachten
Karl van Gerok (1815-1890): 08 – Vor Weihnachten
Anna Ritter (1865-1921): 09 – Denkt Euch, ich habe das Christkind gesehen
Karl Stieler (1842-1885): 10 – Weihnachtsglocken
Heinrich Hoffmann v. Fallersleben (1798-1874): 11 – Morgen kommt der Weihnachtsmann,
15 – Weihnachten, 17 – Der Weihnachtsbaum
Adele Schopenhauer (1797-1849): 12 – Weihnachten für die Welt
Verfasser unbekannt: 14 – Lieber, guter Weihnachtsmann
Ernst Moritz Arndt (1769-1860): 18 – Goldener Baum
Gustav Falke (1853-1916): 19 – Weihnachtskerzen
Johann Wolfgang von Goethe
(1749-1832): 20 – Weihnachten

Anmerkung: Persönlichen Daten und Angaben zu den Autoren stammen von Wikipedia.


Schönes, altes Brauchtum…

  • Im Laufe der Jahrhunderte bildeten sich zahlreiche alte Bräuche heraus, zu denen z.B. in Deutschland unter anderem auch das Lesen und Vortragen von Weihnachtsgedichten gehören. Es sind Gedichte – die zu Herzen gehen – und auf diese schöne, besinnliche Zeit hinweisen.
  • Die Weihnachtsgeschichte ist die Erzählung aus dem Neuen Testament über die Geburt Jesu. Man findet diese in der Bibel (Lukas 1 und 2) – diese Version ist die bekannteste…
  • Von alters her hatten sich zahlreiche Bräuche – die rund um Weihnachten schon immer alte, schöne Traditionen waren – bis heute erhalten.
  • Dazu zählt im deutschsprachigen Raum unter anderem auch das Vortragen von Weihnachtsgedichten in der Familie. Gerade Weihnachten hat für die Christen neben dem Osterfest (welches das höchste Fest der Christen ist) eine große Bedeutung.
  • Es gibt völlig unterschiedliche Adventsgedichte, kurze und lange, lustige, nachdenkliche, traurige und tief religiöse Gedichte. Lassen Sie sich überraschen – hier bei einer kleinen Auswahl schönster Advents- und Weihnachtsgedichten…
  • So vielfältig die Weihnachtsbräuche auch in aller Welt sind, so verschieden sind übrigens auch die Termine: Die westliche Kirche feiert das Christfest am 25. Dezember, wobei „Heiligabend“ am 24. Dezember bei uns im Allgemeinen doch deutlich wichtiger ist, als etwa in England, Niederlande, Skandinavien und Amerika. Dazu folgt noch später Informativeres…



WENN MAN DIE GEDICHTE GELESEN HAT
ODER ÜBERSPRINGEN MÖCHTE
BITTE WEITER NACH UNTEN SCROLLEN

Nach den Gedichten folgt noch eine ausführliche,
auch historisch wichtige, überlieferte Geschichte

mit Sagen und Legenden:


All about the
„Nikolaus“


Alte Sitten & Gebräuche
im Anhang




Nun folgen die schönsten Advents- und Weihnachts-Gedichte

01.)

Im Advent

Immer ein Lichtlein mehr
im Kranz, den wir gewunden,
dass er leuchte uns sehr
durch die dunklen Stunden.

Zwei und drei und dann vier!
Rund um den Kranz welch ein Schimmer,
und so leuchten auch wir,
und so leuchtet das Zimmer.

Und so leuchtet die Welt
langsam der Weihnacht entgegen.
Und der in Händen sie hält,
weiß um den Segen!
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Autor: Matthias Claudius (1740 -1815)
Er war ein deutscher Dichter und Journalist, bekannt als Lyriker mit intensiv empfundener Verskunst
auch sein schönes Abendlied: „Der Mond ist aufgegangen“… zählt zu seinen bekanntesten Gedichten.
Die Melodie stammt vom Kapellmeister Johann Abraham Peter Schulz (1747-1800). Dieser war auch der Komponist des Weihnachtsliedes „Ihr Kinderlein, kommet“. (Text von Christoph von Schmid – wohl um 1808 verfasst.)

02.)

Im Winterwalde

Es treibt der Wind im Winterwalde
die Flockenherde wie ein Hirt,
und manche Tanne ahnt wie balde
sie fromm und lichterheilig wird,
und lauscht hinaus. Den weißen Wegen
streckt sie die Zweige hin – bereit,
und wehrt dem Wind und wächst entgegen
der einen Nacht der Herrlichkeit!
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Autor: Rainer Maria Rilke (1875-1926)
Er ist einer der größten deutschsprachigen Dichterpersönlichkeiten zur Zeit der Jahrhundertwende.
Er ist weithin anerkannt als einer der lyrisch intensivsten deutschsprachigen Dichter. 

03)

Verse zum Advent

Noch ist Herbst nicht ganz entfloh`n,
Aber als Knecht Ruprecht schon
Kommt der Winter hergeschritten,
Und alsbald aus Schnees Mitten
Klingt des Schlittenglöckleins Ton.

Und was jüngst noch, fern und nah,
Bunt auf uns herniedersah,
Weiß sind Türme, Dächer, Zweige,
Und das Jahr geht auf die Neige,
Und das schönste Fest ist da.

Tag du der Geburt des Herrn,
Heute bist du uns noch fern,
Aber Tannen, Engel, Fahnen
Lassen uns den Tag schon ahnen,
Und wir sehen schon den Stern.
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Autor: Heinrich Theodor Fontane (1819-1898)
Er war ein deutscher Schriftsteller, Journalist,Theater-Kritiker und Apotheker.
Er gilt als bedeutender Vertreter des Realismus. Fontane war vor allem in der Lyrik und Epik vertreten. 

04.)

Weihnachten

Markt und Straßen steh`n verlassen,
Still erleuchtet jedes Haus,
Sinnend geh’ ich durch die Gassen,
Alles sieht so festlich aus.

An den Fenstern haben Frauen
Buntes Spielzeug fromm geschmückt,
Tausend Kindlein steh`n und schauen,
Sind so wunderstill beglückt.

Und ich wandre aus den Mauern
Bis hinaus in’s freie Feld,
Hehres Glänzen, heil’ges Schauern!
Wie so weit und still die Welt!

Sterne hoch die Kreise schlingen,
Aus des Schneees Einsamkeit
Steigt’s wie wunderbares Singen –
O du gnadenreiche Zeit!
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Autor: Joseph von Eichendorff (1788-1857)
Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff wurde in Oberschlesien geboren. Er war ein bedeutender Lyriker, Dramatiker und Schriftsteller der deutschen Romantik. Seine Novelle „Aus dem Leben eines Taugenichts“ gilt als Höhepunkt und zugleich Ausklang der Romantik.


»Ich schlaf am liebsten unterm Himmelsbette, leicht mit dem Sternenmantel zugedeckt.“
(Joseph von Eichendorff)

05)

Vorfreude auf Weihnachten

Ein Kind – von einem Schiefertafel-Schwämmchen
Umhüpft – rennt froh durch mein Gemüt.

Bald ist es Weihnacht! – Wenn der Christbaum blüht,
Dann blüht er Flämmchen.
Und Flämmchen heizen. Und die Wärme stimmt
Uns mild. – Es werden Lieder, Düfte fächeln. –

Wer nicht mehr Flämmchen hat, wem nur noch Fünkchen glimmt,
Wird dann doch gütig lächeln.

Wenn wir im Traume eines ewigen Traumes
Alle unfeindlich sind – einmal im Jahr! –
Uns alle Kinder fühlen eines Baumes.
Wie es sein soll, wie’s allen einmal war.
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Autor: Joachim Ringelnatz (1883-1934)
Er hieß eigentlich mit „bürgerlichem“ Namen Hans Gustav Bötticher und war ein deutscher Schriftsteller, Kabarettist und Maler, der vor allem für seine humoristischen Gedichte um die Kunstfigur – den Seemann Kuttel Daddeldu – bekannt ist. Anno 1909 wurde er „Hausdichter“ in der Münchner Künstlerkneipe „Simplicissimus“, wo er im „Moritaten- und Bänkel-Sang-Ton“ rezitierte. (Quelle: Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde)

06.)

Weihnachten

Liebeläutend zieht durch Kerzenhelle,
mild, wie Wälderduft, die Weihnachtszeit,
und ein schlichtes Glück streut auf die Schwelle
schöne Blumen der Vergangenheit.

Hand schmiegt sich an Hand im engen Kreise,
und das alte Lied von Gott und Christ
bebt durch Seelen und verkündet leise,
dass die kleinste Welt die größte ist
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Autor: Joachim Ringelnatz (1883-1934)
Er war ein deutscher Schriftsteller, Kabarettist und Maler, der vor allem für seine humoristischen Gedichte – zunächst in der Jahrhundertwende und darüber hinaus – sehr bekannt war. Die Karriere von Ringelnatz als Vortragskünstler begann in der Berliner Kleinkunstbühne „Schall und Rauch“: Es waren berühmte, literarische Kabaretts in Berlin von 1901 bis 1903 unter der Leitung von Max Reinhardt und später von 1919 bis 1921 auch mit Kurt Tucholsky. 

07.)

Wunderweiße Nächte

Es gibt so wunderweiße Nächte,
drin alle Dinge Silber sind.
Da schimmert mancher Stern so lind,
als ob er fromme Hirten brächte
zu einem neuen Jesuskind.
Weit wie mit dichtem Diamantenstaube bestreut,
erscheinen Flur und Flut,
und in die Herzen, traumgemut,
steigt ein kapellenloser Glaube,
der leise seine Wunder tut. 
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Autor: Rainer Maria Rilke (1875-1926)
Rainer Maria Rilke ist eine der größten deutschsprachigen Dichterpersönlichkeiten zur Zeit der Jahrhundertwende. Zu seinen bekanntesten Werken gehören das Gedicht „Der Panther“ sowie der Roman in Tagebuchform: „Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge“, der unter anderem die ersten Eindrücke eines Paris-Aufenthaltes des Autors von 1902/03 reflektiert. 

08.)

Vor Weihnachten

Die Kindlein sitzen im Zimmer
Weihnachten ist nicht mehr weit,
 bei traulichem Lampenschimmer,
Und jubeln es schneit, es schneit.

Das leichte Flocken Gewimmel
es schwebt durch die dämmerte Nacht,
herunter vom hohen Himmel,
am Fenster vorüber so sacht.

Und wo ein Flöckchen im Tanze den Scheiben vorüberschweift
da schimmerts im silbernen Ganzen von Lichtern der Lampe gestreift.

Die Kindlein sehn’s mit Frohlocken
Sie drängen ans Fenster sich dicht,
sie verfolgen die silbernen Flocken,
Die Mutter lächelt und spricht:

Wisst, Kinder, die Englein schneidern im Himmel jetzt früh und spät,
An Puppendecken und Kleidern, wird auf Weihnachten genäht.

Da fällt von Säckchen und Röckchen
manch silberner Flitter beiseit,
Von Bettchen manch Federflöckchen
auf Erden sagt man – es schneit.

Und seid ihr recht lieb und vernünftig,
Wird Schönes für euch auch bestellt,
Wer weiß was Schönes euch künftig,
vom Tische der Engelein fällt.

Die Mutter spricht vor Entzücken
Den kleinen das Herze da lacht.
Sie schaun mit seligen Blicken,
Hinaus in die zaubrische Nacht.
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Autor: Karl Friedrich von Gerok (1815-1890)
war der Sohn einer Pfarrers, deutscher evangelischer Theologe mit dem Titel und Rang eines Prälaten und
zudem ein bekannter Lyriker in Schwaben. Im Jahre1866 wurde Gerok zum Ehrenbürger von Stuttgart ernannt und in den württembergischen Personal-Adel erhoben.

09.)

Eine Ode an Weihnachten

Vom Christkind

Denkt euch, ich habe das Christkind gesehen!
Es kam aus dem Walde,
das Mützchen voll Schnee,
mit rotgefrorenem Näschen.
Die kleinen Hände taten ihm weh,
denn es trug einen Sack, der war gar schwer,
schleppte und polterte hinter ihm her.

Was drin war, möchtet ihr wissen?
Ihre Naseweise,ihr Schelmenpack –
denkt ihr, er wäre offen der Sack?
Zugebunden bis oben hin!
Doch war gewiss etwas Schönes drin!
Es roch so nach Äpfeln und Nüssen!
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Autor: Anna Ritter (1865-1921) deutsche Schriftstellerin und Dichterin. 
Die Literatur-Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus, Avantgarde / Dadaismus und Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit fallen zeitlich betrachtet genau in die Lebenszeit von Anna Ritter.

10.)

Weihnachtsglocken

O Winterwaldnacht, stumm und her,
mit deinen eisumglänzten Zweigen,
lautlos und pfadlos, schneelastschwer,
wie ist das groß, dein stolzes Schweigen!

Es blinkt der Vollmond klar und kalt;
in tausend funkelharten Ketten
sind festgeschmiedet Berg und Wald,
nichts kann von diesem Baum erretten.

Der Vogel fällt, das Wild bricht ein,
der Quell erstarrt, die Fichten beben;
so ringt den großen Kampf ums Sein
ein tausendfaches banges Leben.

Doch in den Dörfern traut und sacht,
da läuten heut` zur Welt hinieden
die Weihnachtsglocken durch die Nacht
ihr Wunderlied – vom ew`gen Frieden
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Autor: Karl Stieler (1842-1885) lebte in München und war
ein deutscher Schriftsteller, Mundartdichter, Kunstarchivar und arbeitete auch als Jurist.

11.)

Der Weihnachtsmann

Morgen kommt der Weihnachtsmann,
Kommt mit seinen Gaben.
Trommel, Pfeife und Gewehr,
Fahn und Säbel und noch mehr,
Ja ein ganzes Kriegesheer,
Möcht‘ ich gerne haben.

Bring‘ uns, lieber Weihnachtsmann,
Bring‘ auch morgen, bringe,
Musketier und Grenadier,
Zottelbär und Panthertier,
Ross und Esel, Schaf und Stier,
Lauter schöne Dinge.

Doch du weißt ja unsern Wunsch,
Kennest unsere Herzen.
Kinder, Vater und Mama,
Auch sogar der Großpapa,
Alle, alle sind wir da,
Warten dein mit Schmerzen
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Autor: August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874).
Sein Nachnahme war eigentlich nur Hoffmann. Mit dem Namenszusatz wollte Hoffmann Verwechslungen vorbeugen. Er nannte sich zusätzlich „von Fallersleben“: In diesem Ort wurde er geboren. Er war ein deutscher Hochschullehrer für Germanistik und Autor des „Deutschland-Liedes“ (Nationalhymne).

12.)

Weihnachten für die Welt

Weihnachten wird es für die Welt!
Mir aber – ist mein Lenz bestellt,
Mir ging in solcher Jahresnacht
Einst leuchtend auf der Liebe Pracht!
Und an der Kindheit Weihnachtsbaum
Stand Englein gleich der erste Traum!
Und aus dem eiskrystall’nen Schoß
Rang sich die erste Blüte los –
Seitdem schau‘ ich nun jedes Jahr
Nicht was noch ist – nur was einst war!
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Autorin: Adele Schopenhauer (1797-1849)
war eine hochbegabte deutsche Schriftstellerin und die Schwester des Philosophen Arthur Schopenhauer.
Henriette Sommer und Adrian van der Venne waren von ihr weiter verwendete Pseudonyme.

13.)

Die hohen Tannen atmen

Die hohen Tannen atmen heiser
im Winterschnee, und bauschiger
schmiegt sich sein Glanz um alle Reiser.
Die weißen Wege werden leiser,
die trauten Stuben lauschiger.

Da singt die Uhr, die Kinder zittern:
Im grünen Ofen kracht ein Scheit
und stürzt in lichten Lohgewittern, –
und draußen wächst im Flockenflittern
der weiße Tag zur Ewigkeit.

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Autor: Rainer Maria Rilke (1875-1926)
Er war ein deutsch-österr. Dichter und eine der größten deutschsprachigen
Dichterpersönlichkeiten zur Zeit der Jahrhundertwende.
Er war ein wunderbarer Lyriker, voll tiefer Innerlichkeit, Schwermut und Mystik.

14.)

Lieber Weihnachtsmann!

Lieber, guter Weihnachtsmann,
zieh die langen Stiefel an,
kämme deinen weißen Bart,
mach‘ dich auf die Weihnachtsfahrt.

Komm‘ doch auch in unser Haus,
packe die Geschenke aus.
Ach, erst das Sprüchlein wolltest du?
Ja, ich kann es, hör mal zu:

Lieber, guter Weihnachtsmann,
guck mich nicht so böse an.
Stecke deine Rute ein,
will auch immer artig sein!
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(Verfasser unbekannt)

15.)

Weihnachten

Zwar ist das Jahr an Festen reich,
Doch ist kein Fest dem Feste gleich,
Worauf wir Kinder Jahr aus Jahr ein
Stets harren in süßer Lust und Pein.

O schöne, herrliche Weihnachtszeit,
Was bringst du Lust und Fröhlichkeit!
Wenn der heilige Christ in jedem Haus
Teilt seine lieben Gaben aus.

Und ist das Häuschen noch so klein,
So kommt der heilige Christ hinein,
Und Alle sind ihm lieb wie die Seinen,
Die Armen und Reichen, die Großen und Kleinen.

Der heilige Christ an Alle denkt,
Ein Jedes wird von ihm beschenkt.
Drum lasst uns freu’n und dankbar sein!
Er denkt auch unser, mein und dein.
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Autor: August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874)
war ein deutscher Schriftsteller und Wissenschaftler. Er war ein Liberaler und wollte, dass Deutschland ein freieres Land wird. Bekannt ist er heute vor allem auch, weil er das „Lied der Deutschen“ d.h. die Nationalhymne von Deutschland geschrieben hat – sowie zahlreiche populäre Kinderlieder. 

16.)

Alles still!

Alles still! Es tanzt den Reigen
Mondenstrahl in Wald und Flur,
Und darüber thront das Schweigen
Und der Winterhimmel nur.

Alles still! Vergeblich lauschet
Man der Krähe heisrem Schrei.
Keiner Fichte Wipfel rauschet,
Und kein Bächlein summt vorbei.

Alles still! Die Dorfeshütten
Sind wie Gräber anzusehn,
Die, von Schnee bedeckt, inmitten
Eines weiten Friedhofs stehn.

Alles still! Nichts hör ich klopfen
Als mein Herze durch die Nacht –
Heiße Tränen niedertropfen
Auf die kalte Winterpracht.
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Autor: Theodor Fontane (1819-1898)
Er war ein deutscher Schriftsteller und schrieb (neben literarischen Werken)
auch als Journalist und übersetzte Shakespeares „Hamlet“. Die Ballade: Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland (1889) und Effi Briest (1895) waren unter anderem mit seine bekanntesten Werke.

17.)

Der Weihnachtsbaum

Von allen den Bäumen jung und alt,
Von allen den Bäumen gross und klein,
Von allen in unserm ganzen Wald,
Was mag doch der Allerschönste sein?
Der Schönste von allen weit und breit
Das ist doch allein, wer zweifelt dran?
Der Baum, der da grünet allezeit,
Den heute mir bringt der Weihnachtsmann. –

Wenn Alles schon schläft in stiller Nacht,
Dann holet er ihn bei Sternenschein
Und schlüpfet, eh‘ einer sich’s gedacht,
Gar heimlich damit ins Haus hinein.
Dann schmückt er mit Lichtern jeden Zweig,
Hängt Kuchen und Nüss‘ und Äpfel dran:
So macht er uns Alle freudenreich,
Der liebe, der gute Weihnachtsmann.

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Autor: A.H. Hoffmann von Fallersleben (1798-1874):

August Heinrich Hoffmann (Dichter und Germanist) war bekannt als ein streitbarer Geist. Der Professor aus der Nähe von Wolfsburg, den seine politischen Ansichten den Job kosteten, führte ein bewegtes Leben. Bekannt ist er heute vor allem auch, weil er das „Lied der Deutschen“ d.h. die Nationalhymne von Deutschland geschrieben hat – sowie zahlreiche populäre Kinderlieder.

18.)

Goldener Baum

Blüh denn, leuchte, goldner Baum,
Erdentraum und Himmelstraum;
blüh und leuchte in Ewigkeit
durch die arme Zeitlichkeit!

Sei uns Bild und sei uns Schein,
dass wir sollen fröhlich sein,
fröhlich durch den süßen Christ,
der des Lebens Leuchte ist.

Sei uns Bild und sei uns Schein,
dass wir sollen tapfer sein
auf des Lebens Pilgerbahn,
kämpfend gegen Lug und Wahn.

Sei uns Bild und sei uns Schein,
dass wir sollen heilig sein,
rein wie Licht und himmelskl
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Autor: Ernst Moritz Arndt (1769-1860)
Er war Schriftsteller, Historiker und Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung.
Als Publizist und Dichter widmete er sich damals hauptsächlich der Mobilisierung gegen die Herrschaft
Napoleon Bonapartes in Deutschland. Daher wird er auch als Freiheitskämpfer bezeichnet. 

19.)

Weihnachtskerzen

Nun leuchten wieder die Weihnachtskerzen
und wecken Freude in allen Herzen.
Ihr lieben Eltern, in diesen Tagen,
was sollen wir singen, was sollen wir sagen?

Wir wollen euch wünschen zum heiligen Feste
vom Schönen das Schönste, vom Guten das Beste!
Wir wollen euch danken für alle Gaben
und wollen euch immer noch lieber haben.
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Autor: Gustav Falke (1853-1916)
war ein norddeutscher Schriftsteller, der vor allem als Dichter Bekanntheit erlangte. Er begann seine literarische Karriere als impressionistischer Lyriker. Daneben schrieb er Epen und Novellen. Er gehörte zum Kreis der Hamburger Literarischen Gesellschaft um Otto Ernst (1862-1926). Otto Ernst Schmidt war ein deutscher Dichter und Schriftsteller.

20.)

Weihnachten

Bäume leuchtend, Bäume blendend,
Überall das Süße spendend.
In dem Glanze sich bewegend,
Alt und junges Herz erregend.

Solch ein Fest ist uns bescheret.
Mancher Gaben Schmuck verehret;
Staunend schaun wir auf und nieder,
Hin und Her und immer wieder.

Aber, Fürst, wenn dir’s begegnet
Und ein Abend so dich segnet,
Dass als Lichter, dass als Flammen
Von dir glänzten all zusammen.

Alles, was du ausgerichtet,
Alle, die sich dir verpflichtet:
Mit erhöhten Geistesblicken
fühltest herrliches Entzücken.
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Autor: Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
war ein berühmter deutscher Dichter und Naturforscher.
Er gilt als einer der bedeutendsten Schöpfer deutschsprachiger Dichtung der sog. „Sturm- und-Drang-Zeit“ (einer Epoche, die sehr gefühlvolle Werke hervorbrachte). Mit dem in dieser Epoche entstandenen Roman „Die Leiden des jungen Werthers“ (1774) wurde er weltberühmt. Seine Werke gehören zu den wichtigsten der Weltliteratur. Eine Vielzahl der Werke GOETHEs entsprang auch der anregenden Freundschaft mit Friedrich von Schiller.

GEDICHTE-BLOG-ENDE


Es geht nun weiter
mit adventlich – schönen, alten Traditionen und

All about the
„Nikolaus“

Von draußen vom Walde komm ich her…“
dichtete einst Theodor Storm.

Es ist ein beliebtes und langes Gedicht (34 Strophen (!) unter den Advents-Gedichten – das fast jeder kennt – zumindest die erste Strophe… 😉 Das Gedicht habe wohl nicht so sehr einen christlichen Hintergrund als vielmehr den festen und tiefen, alten Volksglauben… so sagt man. Dennoch ist das Gedicht für uns alle heutzutage tief in der Weihnachtszeit verwurzelt und gibt die adventliche Stimmung – bei schon winterlicher Landschaft, wärmenden Kerzen, Tannenduft und frisch – duftendem Advents-Gebäck – bestens wieder.

Hans Theodor Storm (1817-1888) war ein deutscher Schriftsteller. Mit seiner Lyrik und Prosa gehört er zu den bedeutendsten Vertretern des „Poetischen Realismus“. Storm ist vor allem für seine Novellen bekannt, empfand sich allerdings in erster Linie als Lyriker und sah die Gedichte als Ursprung seiner Erzählungen. Wikipedia

DIE ADVENTS-ZEIT:
Papst Gregor der Große (?-/+604 n.Chr.) legte übrigens – um das Jahr 600 n.Chr. – die Adventszeit auf vier Wochen fest. Der Begriff „Advent“ stammt aus dem Lateinischen: „Adventus Domini“ bedeutet „Ankunft des Herrn“. Gregor der Große war von 590 bis 604 n.Chr. Papst. Er gilt als einer der bedeutendsten Päpste damals.

WAS TUN IN DUNKLER ZEIT AM WINTER-ABEND?

Im Dunkeln lässt sich gut munkeln:
Dieser Spruch findet sich schon früh bereits in der Geschichte:
„Wunderliche und warhafftige Geschichte Philanders von Sittewald“
von Hans Michael Moscherosch aus dem Jahr 1642 n.Chr. 

Das sanft flackernde Licht der Flammen im Kamin-Ofen oder der Tischkerzen wirft schönste Schatten an die Wand… Mit oder ohne Kinder kann man sich dabei gegenseitig tolle Fantasie-Geschichten erzählen… Es war einmal: „Mama…`Schichte zählen“… sagte damals unsere Kleinste… Als unsere Kinder damals noch jünger waren, haben wir uns alle gegenseitig – mit wachsender Begeisterung – an stillen Abenden kurze selbst erdachte Geschichten erzählt. Schön war` s… am liebsten vor dem Schlafengehen in den Betten... so konnten die Kids die Schlafens-Zeit noch etwas länger hinauszögern… 😉

Oder wie wär`s einmal mit einer spannenden Nachtwanderung? Draußen ist’s schon früh dunkel und oft ein sternenklarer Himmel zu sehen… Dann nichts wie raus – warm eingepackt – am besten früh abends in die freie Natur: Sonnenuntergang ist im Dezember bereits um 16:30 Uhr… es wird auch schnell dunkel… dann Sterne gucken und am Himmelszelt den „Großen Wagen“ oder das „Dreieck“ entdecken… Das alles geht überall nachts (bei schön klarem Sternen-Himmel) – in der freien Natur besonders dort gut, wo Straßenlaternen und hohe Häuser den freien Blick zum Himmel nicht trüben.

Oder wie schön wäre ein gemütliches Candle-Light-Dinner für unsere Liebsten zuhause:
Lampen aus, Kerzen an! 
Das flackernde Licht der Flammen wirft schöne Schatten an die Wand – und kuschelig warm
wird’s dabei auch noch. Bei leiser Musik dazu – lässt sich herrlich ein netter Abend genießen.

Wer bringt denn nun eigentlich all die Weihnachts-Päckchen und die schönen Geschenke?


Ja, gibt es denn wirklich einen Weihnachtsmann?

Kinder glauben bis ca. 8 Jahren noch ganz fest an den Nikolaus.

Niemand hat den Weihnachtsmann je tatsächlich gesehen, aber das ist noch lange kein Zeichen dafür, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt. Es gibt durchaus wichtige Dinge in der Welt – die weder Kinder noch Erwachsene sehen können. Hinter dem Namen Nikolaus steckt im Kern deutlich mehr, als nur massenhafter Konsum, der alle Jahre wieder kontrovers diskutiert wird.

Seine Figur führt zurück auf eine jahrhundertelange, schöne Tradition, die eng mit dem liebevollen Schenken und Gedenken verknüpft ist.

Ja, es gab den echten Nikolaus damals wirklich:

  • Nikolaus wurde um 280 n. Chr. in Myra, einer Stadt in der heutigen Türkei, geboren. In welchem Jahr er starb, ist nicht genau überliefert – wahrscheinlich 365 n. Chr.
  • Sein Todes-Tag ist jedoch bekannt. Nikolaus verstarb an einem 6. Dezember.
  • Nikolaus von Myra war ein äußerst frommer Priester. Später war Nikolaus der „Abt“ des Klosters Sion und wurde Bischof von Myra. (Myra war eine antike Stadt in Lykien. Der Ort heißt heute Demre (Provinz Antalya in der Türkei). Lykien: Dies ist die antike griechische Bezeichnung einer Landschaft im Südwesten Kleinasiens (lat. Lycia) ).
  • Zu Lebzeiten kümmerte Nikolaus sich um die Armen, gab ihnen einen Teil seines Vermögens und war wegen seiner Güte und Großzügigkeit zu den Menschen überall bekannt.

„Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“ Dieses Zitat aus dem Buch „Der Kleine Prinz“ ist mittlerweile weltweit bekannt. Nur Glaube, Phantasie, Poesie und Romantik können diese geheimnisvollen Schleier lüften… und die Schönheit und den Zauber dahinter betrachten und beschreiben. Größere Kinder wissen bereits, dass diese – heutzutage als Weihnachtsmann verkleidete Gestalt – nicht der Weihnachtsmann selbst ist: „...und er kann ja auch schließlich nicht überall gleichzeitig sein“… meinte kürzlich dazu die kleine Lisa.

  • Zunächst hat der Weihnachtsmann erst einmal in fast jedem Land unserer Erde einen anderen Namen, zum Beispiel heißt er Santa Claus in Kanada und den USA: Der Name leitet sich vom holländischen „Sinterklaas“ ab und wurde durch Einwanderer schon früh mit in die USA gebracht.
  • So gibt es den „Samichlaus“ in der Schweiz. „Kleeschen“ heißt er in Luxemburg. In Russland nennt er sich Väterchen Frost und Père Noël heißt er in Frankreich.

Andere Länder – andere Sitten und Gebräuche…

Father Christmas

Weihnachten wird z.B. auch in Großbritannien und seinen ehemaligen Kolonien (Nordamerika, Australien oder Neuseeland) ganz groß gefeiert. Drei Tage lang feiern die Briten im Kreise ihrer Familie. In England kommt also auch der Weihnachtsmann (Father Christmas): Gebracht werden die Geschenke auch nur vom Weihnachtsmann, der in der Nacht auf den ersten Weihnachtstag dort durch den Kamin kommt. So haben die Kinder bereits am Abend zuvor rote Socken aufgehängt, in die der „Besucher“ die Geschenke füllen soll. „Die Bescherung“ findet dann gleich nach dem Aufstehen am Morgen des 25. Dezember statt. In vielen Familien kommt bei jeder Weihnachtsfeier auch der „Christmas Pudding“ („Plumpudding“) auf den Tisch. In ihm sind nochmals kleine Geschenke für die Kinder versteckt….später wird er dann kurz vor dem Verzehr „flambiert“…

Anm.: Christmas Pudding ist ein gekochter Pudding und enthält unter anderem Rosinen und Nüsse. Der meist dunkle Pudding wird oft mit Brandy getränkt und am Tisch flambiert. Der Christmas Pudding hat seine Ursprünge im Mittelalter, fand aber erst im Viktorianischen Zeitalter (19. Jh.) in England seine heute übliche, beliebte Form. (Wikipedia)

Das Nikolausfest ist in den Niederlanden
wesentlich wichtiger als Weihnachten.

  • In den Niederlanden trägt der Weihnachtsmann – wie gesagt – den Namen „Sinterklaas“ („Heiliger Klaus“). Der Sinterklaas ist in den Niederlanden dort wesentlich bedeutender als der Weihnachtsmann. Nikolaus statt Christkind… Der Legende nach – legt Sinterklaas mit seinem „stoomboot“, seinem eigenen Dampfschiff, im Hafen von Antwerpen an. Das Schiff ist prall gefüllt mit Geschenken für die Kinder
  • Der Bürgermeister von Antwerpen höchstpersönlich empfängt Sinterklaas und den Zwarten Piet – und berichtet, ob die Kinder der Stadt im vergangenen Jahr auch schön artig waren.
  • Tausende Kinder (mit deren Eltern) stehen dort am Straßenrand um zu winken und natürlich auch, um die eine oder andere Süßigkeit zu ergattern. Sinterklaas ist in Holland traditionell an seinem roten Mantel, der roten Mütze und dem langen weißen Bart zu erkennen. Zu seinem Gefolge gehört sein schwarzer Helfer, der Zwarte Piet, der weite Pluderhosen, einen Pagenhut und Schuhe mit silbernen Schnallen trägt.
  • Den Kindern wird – wie oben erwähnt – erzählt, dass Sinterklaas aus dem weit entfernten Spanien mit dem stoomboot (Dampfschiff) kommt. Die „nationale“ Ankunft (intocht) von Sinterklaas wird sogar im Fernsehen übertragen und findet jedes Jahr immer an einem anderen – neu ausgewählten – Ort statt.

Nikolaus-Fest

  • Bescherung gibt es in Holland – in der Familie – bereits schon am Vorabend des Nikolaustages: Große Aufregung herrscht bei den Kindern im Vorfeld der Geschenkübergabe. Am Abend des 5. Dezember (einem ganz normalen Werktag) findet das Fest im großen Familienkreis statt, bei dem sich meist alle Generationen im Wohnzimmer versammeln. Dieser Abend wird auch „Pakjesavond“ genannt.
  • Nikolauslieder werden gesungen und Sinterklaas – auch Sint genannt – besucht die Kinder mit seinem schwarzen *Pieten auch zu Hause mit einem Sack voller Geschenke.

(Anm.: Der Zwarte Piet oder *Piet (bei uns Knecht Ruprecht genannt) ist in den Niederlanden und Flandern der dunkelhäutig bemalte Helfer des Sinterklaas des Heiligen Nikolaus – in der niederländischen Überlieferung.)

  • Am Abend des 5. Dezember ist es dann so weit. Bevor sie ins Bett gehen, stellen die Kinder ihre Schuhe raus. In Belgien wird der 6. Dezember größer gefeiert als Weihnachten.

Im Süden der Niederlande und in Teilen von Belgien wird der Sinterklaas nur am Nikolaus-Abend des 6. Dezember gefeiert. Auch hier am Pakjesavond (Nikolausabend) bringt der Sinterklaas die Geschenke, vor allem Spielzeug für die Kinder. Dann ist traditionell die Bescherung, die in vielen Familien und Freundeskreisen dem „Wichteln“ in Deutschland ähnlich ist. Anschließend wird mit der Familie fein gegessen...

Erst wenn der Nikolaustag dann vorüber ist, beginnen die Menschen in Belgien, schon für später das Weihnachtsfest vorzubereiten. Der Tannenbaum wird, anders als in Deutschland, schon eine ganze Weile vor Heiligabend geschmückt. Es gibt auch am 24. oder 25. Dezember noch einmal Geschenke. Aber für die Kinder nicht mehr so üppig wie zu Nikolaus.

  • Unter den Erwachsenen wird an „Kerstmis“ („Christmette“ am Vorabend von Weihnachten) traditionell ausgelost, wer wen mit einem Geschenk überraschen darf. Die Päckchen werden mit lustigen Versen versehen, die speziell auf die beschenkten Personen zugeschnitten sind und häufig auch ironisch gemeint sind. Das Vortragen der Zeilen sorgt unter den Familienmitgliedern für viel Heiterkeit und gute Stimmung.

Und noch etwas ist anders in Belgien: An Heiligabend kochen viele Familien nicht zu Hause, sondern sie gehen meist gerne aus zum Essen. Die belgischen Restaurants sind am 24. Dezember rappelvoll. 

Am 25. Dezember wird dann zu Hause geschlemmt. Es gibt Fasan oder Pute oder Kaninchen oder Gänseleberpastete oder Rehrücken – ein richtiges Festessen eben… Die Kinder haben dort sowieso immer eine eigene Lieblingsspeise zu Weihnachten: Reisbrei mit Safran und braunem Zucker. Der soll so wunderbar schmecken, dass belgische Kinder sich erzählen, er komme direkt aus dem Himmel…


Die Weihnachtszeit beginnt in den Niederlanden
dann erst nach dem Sinterklaas-Fest.

  • Erst am zweiten/dritten Weihnachts-Tag – 25. oder 26. Dezember – wird also traditionell an Weihnachten in der Familie groß aufgetischt – mit z.B. gebratenem, gefülltem Truthahn, Rouladen oder Raclette. Geschenke gibt es aber anschließend nicht. Es ist eher ein gemütlicher Tag mit besonders festlichem Essen im Kreise der Familie.
  • Man mag hier gerne „nieuwjaarsrolletjes“ oder Hippen (Kniepertie): Es sind gar köstliche Gebäcke aus einem weichen, köstlichen makronenähnlichen Teig. Es ist eine Art von Hippen – d.h.es sind Gebäcke aus einer weichen makronenähnlichen Masse, die sehr dünn gebacken wird.
  • Nach dem Festmahl besuchen viele Menschen in der Kirche die Mitternachtsmesse (ein Großteil der Belgier ist übrigens katholisch).
  • Am Abend des 24. Dezembers steht dann meist zuerst in vielen holländischen Familien zunächst ein Besuch in einer Kirche an, bevor sich die Familienmitglieder zu einem üppigen Festmahl zusammenfinden.
  • Am ersten Weihnachtsfeiertag sind dann Verwandtenbesuche an der Reihe und meist werden z.B. dort Selbstgebackenes und Weihnachtsstollen untereinander ausgetauscht.
  • Häufig steht am Nachmittag dann ein weiterer Kirchenbesuch mit auf dem Programm, wo – in einer feierlichen Atmosphäre – dem schönen Gesang von Weihnachtschören andächtig gelauscht wird.
  • Anders als in Deutschland bleibt der Christbaum jedoch traditionell bis zum Dreikönigstag am 6. Januar stehen und wird erst danach abgeschmückt. (Quelle: Wikipedia)

In Deutschland kennen wir den „Heiligen Abend“ als unumstrittenen Abend der Bescherung.

Zum Nikolaustag (6.Dezember)
gibt es viele verschiedene Nikolaus-Traditionen
in der ganzen Welt

Der 24. Dezember (Heiligabend)


Am Weihnachtsabend
war bei uns der Weihnachtsmann schon da…

  • In Deutschland beschenkt das Christkind oder der Weihnachtsmann (je nach Region benannt) die Kinder und die Erwachsenen erst am 24. Dezember an Heiligabend.
  • Der Heilige Abend am 24. Dezember, auch Heiligabend oder Weihnachtsabend genannt, ist der Vorabend des eigentlichen Weihnachtsfestes. So wird auch der ganze Vortag so bezeichnet. Am Abend findet dann unter anderem in Deutschland, aber auch in der Schweiz, in Liechtenstein und in Österreich traditionell die Bescherung in der Familie statt.
  • Und wer bringt denn die Gaben? Wenn es um Weihnachten geht, ist Deutschland seit Langem gespalten. Im eher protestantisch geprägten Norden und Osten bringt der Weihnachtsmann die Geschenke. In überwiegend katholischen Gegenden übernimmt dies das Christkind.
  • Belege als Gabenbringer für die Kinder gibt es seit Mitte des 16. Jahrhunderts. Damals beschenkte Nikolaus an seinem Gedenktag Kinder, die „fleißig, fromm und brav“ waren, mit „Apfel, Nuss und Mandelkern“, aber auch mit Kleidung und nützlichen Gebrauchsgegenständen. 

Zu den typischen Krippenfiguren, die in jeder Weihnachtskrippe zu sehen sind, gehören das Jesuskind, die Mutter Maria und der Vater Josef. Außerdem ein Ochse und ein Esel. Wahlweise können auch Hirten mit ihren Schafen dazugestellt werden.

  • In den süd- und westdeutschen, vor allem katholischen Regionen, wo der christliche Glaube von jeher stärker verankert war, wird also das Christkind höher geschätzt. Das Christkind versinnbildlicht einen direkteren Bezug zum eigentlichen Kern des religiösen Ereignisses. Als Weihnachtsgeschichte bezeichnet man die Erzählungen im Neuen Testament (NT) zur Geburt Jesu von Nazareth...
  • Diese Weihnachts-Geschichte wird in vielen Familie am Weihnachtsabend – vor der reichhaltigen Bescherung oft laut von einem Familienmitglied vorgelesen.
  • Ost- und Westkirche feiern übrigens Weihnachten immer am 25. Dezember, aber die Mehrzahl der Ostchristen lebt noch immer nach dem alten, julianischen Kalender, so dass Weihnachten dort erst später auf den 7. Januar des neuen Jahres fällt. (Quellen: Wikipedia)

Zu den OSTCHRISTEN zählen u. a. iranische, türkische, armenische, äthiopische, koptische sowie arabische Christen: Angehörige vorreformatorischer Kirchen.

Ja, wo befindet sich denn der Nikolaus
die restlichen knapp 364 Tage im Jahr?

Lange Zeit glaubte man, dass der Weihnachtsmann am Nordpol lebt und dort seine Weihnachtsgeschenke-Werkstatt liegt. Doch weit gefehlt – im Jahre 1925 fanden findige Zeitungen heraus, dass das Weiden von Rentieren am Nordpol gar nicht möglich ist und enthüllten, dass der Weihnachtsmann (Pssst…) in Wirklichkeit „tatsächlich“ nur in Lappland (Finnland) wohnt:

„Santa Headquarters“ ??? Während man in Nordamerika immer noch davon ausgeht, dass sich die „Santa Headquarters“ ganz sicher direkt am Nordpol befinden, weiß man es also doch in Nordeuropa viel besser: Der Nikolaus wohnte schon früher natürlich an Finnlands östlichster Grenze zu Russland, genauer gesagt im finnischen Lappland und zwar ganz genau auf dem Gipfel des Korvantunturi (Ohrenberg) = einem fast 500 m hohem Berg im finnischen Lappland – wo er und seine eifrigen Elfen eine riesengroße Weihnachtswerkstatt im Innern des Berges betreiben. Man kennt ihn dort auch heute noch nur als Joulupukki. (Aussprache: Tschaullupuki) .. 😉
Aus dem Englischen übersetzt – ist Joulupukki eine finnische Weihnachtsfigur. Für die Finnen ist ihr Weihnachtsmann (Joulupukki) der einzig Wahre: Er sei – der Legende nach – der direkte Nachfolger des Heiligen Nikolaus von Myra

Anm.: Nach einem finnischen Weihnachtsmärchen lebt der Weihnachtsmann im Inneren eines Berges mit seinen Rentieren und seinen Helfern, den Wichteln (tonttu). Dieser Gedanke wurde vom Autor Mauri Kunnas in seinen Weihnachtsbüchern aufgegriffen. Mauri Tapio Kunnas (* 11. Februar 1950 in Vammala) ist ein finnischer Comic-Zeichner und Illustrator.

 Der jetzige Joulupukki hat nun sogar eine Frau namens Joulumuori (Aussprache: Tschaullumuori) 

  • Für all seine Arbeit hat der Weihnachtsmann natürlich kräftige Unterstützung von einer sehr fleißigen Gruppe von kleinen Wichteln, Tonttu genannt. Es gibt sogar auch sog. Kundschafter-Wichtel; sie sitzen z.B. versteckt in Schultaschen, auf Bücherbrettern oder im Klassenschrank, um zu sehen, ob die Kinder das Jahr über auch schön fleißig sind.
  • Seit dem Jahre 1950 hat der Weihnachtsmann nun einen Platz, wo er sich außerhalb von Weihnachten aufhält, um Kinder und Jugendliche zu treffen. Sein persönliches Büro ist auch dort – in Napapiiri, im Weihnachtsdorf am Polarkreis nördlich von Rovaniemi. Wie wär`s mit einem Urlaub am Polarkreis?
  • Der Nikolaus kommt jeden Tag im Jahr dorthin, um zu hören, was sich Kinder denn zu Weihnachten wünschen und um mit den Kindern zu sprechen, die von der ganzen Welt dort hin kommen, um ihn zu besuchen.
  • Und inzwischen ist dort auch ein recht großes Weihnachtsdorf hier entstanden, am Polarkreis nahe Rovaniemi (=Hauptstadt Lapplands) in Finnisch-Lappland. Die Stadt liegt direkt auf dem Nördlichen Polarkreis, was die Stadt zu einem Tor in die *Arktis macht. 
  • Quelle: © Deutschlandbüro des Weihnachtsmannes

Anm.: Die *Arktis ist ein von Kontinenten umgebenes Meer (Nordpolarmeer), auf dem eine mehrere Meter dicke Decke aus mehrjährigem Eis schwimmt. Und die Antarktis ist ein von Eis bedeckter und vom Meer (Südpolarmeer) umgebener großer Kontinent. Er ist fast 40 Mal so groß wie Deutschland oder anderthalb Mal so groß wie Europa. 98 Prozent des antarktischen Kontinents sind mit Eis bedeckt. (Wikipedia)


Übrigens: Die wunderbare Nikolaus-Website: http://www.santaclausvillage.info/ muss man sich hier wirklich einmal angesehen haben... bitte hier oben klicken >>>>

Joulupukki – die finnische Weihnachtsfigur

Joulupukki überbringt nicht nur in Lappland seine Gaben, sondern ist auch weltweit mit dem Rentierschlitten unterwegs. Er kommt dann aber nicht – wie sein emsiger US-Kollege Santa Claus – durch den Kamin, sondern mit der Geschenke-Übergabe einfach unsichtbar durch die Haustür… Na sowas… Andere Länder, andere Sitten… 😉

Der Sage nach fliegt der Weihnachtsmann den weiten Weg mit einem Schlitten, der von neun Rentieren gezogen wird – ganz hoch oben – durch die Lüfte… Wenn es im Dezember in der Abendluft heftig saust und braust – ist er wohl mal wieder wohl unterwegs… Seine neun Rentiere heißen übrigens : Dasher, Dancer, Prancer, Vixen, Comet, Cupid, Donner und Blitz und natürlich Rudolph 🙂 the red nosed Reindeer.


Die Namen des Gabenbringers zu Weihnachten sind
genauso vielfältig, wie die kulturellen Traditionen der einzelnen Länder. 

  1. Sinterklaas in den Niederlanden.
  2. Nikolaus und Krampus in Österreich.
  3. Samichlaus in der Schweiz.
  4. Kleeschen in Luxemburg.
  5. Väterchen Frost in Russland.
  6. Santa Claus in den USA.

DER NIKOLAUS


Der Nikolaus galt schon früh als großer Wohltäter, der schließlich zum wichtigsten Heiligen auch der orthodoxen Kirche wurde. Symbole des heiligen Nikolaus sind jeweils drei goldene Kugeln oder Äpfel, Brote, Anker und Schiff sowie der Bischofsstab. Dies sind alles Elemente verschiedener Sagen und Legenden.


Es gab damals schon im Jahre 1847 tatsächlich eine erste Nikolaus-Zeichnung von dem bekannten österreichischen Maler „Moritz von Schwind“ (1804-1871). Er hatte diese Zeichnung anno 1847 in der Münchner Wochenzeitschrift „Fliegende Blätter“ erstmals illustriert veröffentlicht. Damals gab der Maler Moritz von Schwind mit seiner Zeichnung (namens „Herr Winter“) der Hauptfigur aus dem Kinderlied „Morgen kommt der Weihnachtsmann“ (von Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874) eine konkrete Gestalt mit Rauschebart und rotem Mantel.

Unser heutiger Weihnachtsmann mit Rauschebart
und dickem Bauch kommt eigentlich
doch eher aus den USA – oder? 

Das gezeichnete Weihnachtsmann-Bild des österreichischen Maler „Moritz von Schwind“ sah damals zufällig auch der deutsch-amerikanische Karikaturist Thomas Nast (1840-1902) – der in New Jersey (USA) lebte. Er kreierte daraufhin begeistert (bereits im Jahre 1863) in den USA eine komplett neue Figur namens „Santa Claus“ – mit dickem Bauch und Pelzhaube. Auch die Farbe Rot wurde von ihm erstmals bereits verwendet.

  • Seinen Ursprung hat der Weihnachtsmann aber eigentlich wohl doch in der Figur des heiligen *Nikolaus. Der heilige Nikolaus galt übrigens seit jeher schon als der heilige Schutzpatron für Kinder.
  • In vielen skandinavischen Ländern wird jedoch die Rolle des Weihnachtsmannes nicht nur von einer großväterlichen bärtigen Figur übernommen, sondern vielmehr auch von vielen eifrigen Elfen und zahlreichen Wichteln, die in der Folklore all seine Helferlein sind. Dazu später noch Ausführlicheres…

ACHTUNG…ACHTUNG…
unbedingt rechtzeitig daran denken,
den Wunschzettel zu schreiben…

Wochen vor Weihnachten fangen die meisten Kinder überall auf der Welt an, ihre Wunschzettel zu schreiben, auf dem sie ihre Wünsche an Weihnachtsgeschenken äußern. Diese Tradition geht schon auf einen Brauch aus den Anfängen des 18. Jahrhunderts zurück.

Anm.: *Martin Luther (1483-1546) deutscher Augustinermönchhatte versucht, den Nikolaustag für die evangelischen Christen komplett abzuschaffen. Doch das gewohnte Brauchtum um den Nikolaus ließ sich in der Bevölkerung nicht einfach „abschaffen“, darum wird traditionell an jedem 6. Dezember das Lied gesungen:

Martin Luther war der Begründer der Reformation. 

Nikolaus komm in unser Haus,
pack die großen Taschen aus.
Lustig, lustig, tralalalalaaa…
Heut ist Nikolaus Abend da
…“


Der heilige Christ und Martin Luther

Die Bezeichnung „Christkind“ geht nachweislich auf den Reformator Martin Luther (*1483-/+1546) zurück. Er lehnte die Heiligenverehrung der Katholiken strikt ab und damit auch den Kult um den heiligen Nikolaus. Statt seiner sollte der heilige Christus selbst als Christkind und zwar erst an Weihnachten – die Geschenke bringen…

Nach Überlieferungen fragte Martin Luther im Dezember anno 1531 sein kl. Töchterchen Magdalena, was der Heilige Christ dem Kind wohl bringen wird. Seit dieser Zeit ist belegt, dass der Reformator Luther seine Familie im Namen des „Heiligen Christ“ bescherte. Dieser Geschenke-Brauch verbreitete sich damals sehr schnell in der Bevölkerung. Dass Weihnachten überhaupt mit Geschenken gefeiert wird, ist also auch Martin Luther zu verdanken. Der Reformator wollte die Heiligenverehrung der Katholiken somit beenden... so heißt es. Ebenfalls – bereits zur Zeit Luthers – kam in Deutschland der erste festlich geschmückte Weihnachtsbaum auf. Er symbolisierte damit zunächst den Paradiesbaum aus der Bibel...


Heiliger Christ: Das Christkind wurde also nachweislich von *Martin Luther als Weihnachtsfigur erfunden, das – anstatt des heiligen Nikolaus – die Weihnachtsgeschenke bringe… so heißt es. Die Protestanten lehnten die katholische Heiligenverehrung ab. Das Christkind jedoch »eroberte« zunächst erst das evangelische Deutschland, später dann – zu Beginn des 20. Jahrhunderts – auch zunächst das Rheinland, Bayern sowie Österreich und später die ganze Welt.

Der Volksglaube vermischte nun später wohl das – in der Krippe liegende – Christkind mit den Symbolen eines Engelchens. So entstand das Christkind, das nach und nach auch von der katholischen Kirche übernommen und zu einer ökumenischen Figur wurde.

Der heutige Weihnachtsmann ist wohl eine Erfindung
aus dem 19. Jahrhundert. Er ist ganz und gar weltlich.

Der Weihnachtsmann tauchte als Wort erstmals im späten 18. Jahrhundert auf. Bis dahin hatte weiterhin ja das CHRISTKIND immer die Gaben gebracht, so wie es – wie oben erwähnt – auch heute noch in vielen – eher südlichen – Regionen üblich ist. Der Weihnachtsmann: Erste Erwähnung der „Figur“ war im Jahre 1835 in dem (heute immer noch sehr bekannten) Lied »Morgen kommt der Weihnachtsmann« von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (*1798-/+1874) – einem Hochschullehrer für Germanistik. Dieser war – wie oben erwähnt – zudem auch ein bekannter Dichter, sowie Sammler und Herausgeber alter Schriften aus verschiedenen Sprachen. 

  • Kurz vor dem Ersten Weltkrieg tauchte dann plötzlich wieder eine ganz neue Figur auf: Der Weihnachtsmann mit seinem roten Mantel ganz hochpersönlich.
  • Anders als das Christkind brachte der Weihnachtsmann dann seine Gaben nicht insgeheim, sondern leibhaftig. Er gewann deshalb schnell an Popularität und ließ jeden das Christkind vergessen, auch wenn sich nicht wenige Kinder vor seinen strengen Worten und seiner Rute doch fürchteten.… und sich dafür lieber sehr aufs Christkind freuten…

„Väterchen Frost“ ist übrigens die russische Abwandlung des Weihnachtsmannes und ursprünglich eine russische Märchenfigur, die aus der slawischen Mythologie stammt… sagt Wikipedia.


„WARST DU AUCH SCHÖN BRAV GEWESEN?

DIE WUNSCHZETTEL FÜRS CHRISTKIND

EIN EIGENES POSTAMT
FÜR DEN WEIHNACHSMANN UND DAS CHRISTKIND ?


Wenn Kinder ihre Wünsche heute durch die Weihnachtspost an den Nikolaus oder das Christkind – lieber den Beiden persönlich senden möchten, gibt es dafür tatsächlich verschiedene reale Adressen zur Auswahl:


Im nordöstlichen Himmelpfort zum Beispiel – kamen bereits schon im Jahre 1984 dort die ersten „Briefe ans Christkind“ an. Mittlerweile kommen dort aus mindestens 65 unterschiedlichen Ländern Weihnachtsbriefe an, hauptsächlich aus China, Polen und Taiwan. Aber auch aus Litauen, Italien, Russland, den USA und der Schweiz schreiben Kinder dem Christkind oder dem Weihnachtsmann. Den weitesten Weg hatte ein Wunschzettel aus Neuseeland hinter sich…. berichteten von dort seine vielen Helferlein.

Anm.: Himmelpfort ist übrigens ein bekannter Ort im nordöstlichen deutschen Bundesland Brandenburg. Himmelpfort liegt im Landkreis Oberhavel und hat 523 Einwohner. (Quelle: https://finestwords.de/adresse-weihnachtsmann/)
____________________________________________________________________________
Letzter Post-Eingangstermin für den Weihnachtsmann ist immer (!!) der 3. Advent.
1.) Adresse: Weihnachtspostamt: PLZ: 16798 – Himmelpfort liegt im Norden des Landes Brandenburg und ist ein Ortsteil der Stadt Fürstenberg (Havel). 

STICHTAG: 14. DEZEMBER (!!)
2.) Adresse: Weihnachtspostfiliale – PLZ: 21709 – Himmelpforten ist eine niedersächsische Gemeinde in der Gemeinde Oldendorf/Himmelspforten im Landkreis Stade. Das Örtchen liegt im Norden des Landes Brandenburg und ist seit 2003 ein Ortsteil der Stadt Oldendorf.

Alle Kinder haben die Möglichkeit, hier noch bis zum 4. Advent ihre Post an die „Stadtoldendorfer Weihnachtswichtel“ zu schreiben. Diese Wichtel dort haben einen direkten Draht zum Weihnachtsmann und natürlich wird auch jede Post noch bis zu Heiligabend beantwortet. 
3.) Adresse: Im Weihnachtspostamt von PLZ: 31137- Himmelsthür wurde 1967 das erste Weihnachtspostamt Deutschlands eingerichtet. Himmelsthür ist ein Stadtteil der niedersächsischen Stadt Hildesheim.
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Letzter Post-Eingangs-Termin für das Christkind dagegen ist immer der 14. Dezember:
An das Christkind – PLZ: 51777 Engelskirchen – Kirchplatz 3.
Die Gemeinde Engelskirchen liegt im Bergischen Land im Südosten des Landes Nordrhein-Westfalen.


Auch die Österreichische Post richtete erstmals im Jahre 1950 im Pfarrhof in Unterhimmel (bei Steyr) ein Christkindl-Sonderpostamt ein. Die Adresse des österreichischen Weihnachtspostamtes lautet: Christkindel-Sonder-Postamt – Christkindlweg 6, 4400 Steyr, Österreich.

Das Sonderpostamt in Christkindl befindet sich direkt hinter der Wallfahrtskirche. Der kleine Ort in Oberösterreich ist jedes Jahr während der Adventzeit ein magischer Anziehungspunkt für Groß und Klein…Die Wallfahrtskirche ist nur eines der Highlights im Ort Christkindl und immer eine Reise wert. Nur wenige Schritte entfernt findet man im Advent eine Krippenausstellung, die sehr sehenswert ist.

Auch das Postamt „4411 Christkindl“ ist ein Weihnachtspostamt im Steyrer Stadtteil „Christkindl“. Es ist jährlich ab Freitag vor dem ersten Adventsonntag geöffnet und versieht die Briefsendungen, die darüber verschickt werden, mit einem Sonderstempel.

Die Nikolaus-Legende – mit wahrem Kern


HISTORISCHES: Der Nikolaus galt schon früh als großer Wohltäter, der auch zum wichtigsten Heiligen der orthodoxen Kirche wurde. Die Geschichte des Sankt Nikolaus – auch Weihnachtsmann genannt – spielt sich tatsächlich im antiken Orient – der heutigen Türkei – ab. In der Türkei wird der Nikolaus heute liebevoll „Noel Baba“ genannt. Das bedeutet Vater der Weihnacht. (Anm.: Der Name „Nikolaus“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „der Sieger oder Siegreiche“, und steckt in vielen beliebten Vornamen wie Niklas, Nicole, Nico, Klaus oder Nikita)

  • Da die Legenden den Nikolaus oft als Retter in Schwierigkeiten vieler Art schildern, wurde er schon früh als Helfer in allen Nöten angerufen. Nikolaus gilt heutzutage besonders als Gabenbringer für die Kinder und als Vorbote des Weihnachtsfestes.
  • Daher wurde er in den angelsächsischen Ländern zu der unchristlichen Gestalt eines Weihnachtsmanns verwandelt, der zwar den Namen „Santa Claus“ trägt, aber seine christlichen Attribute wie Messgewand, Stab und Mitra dort ganz abgelegt hat.
  • Der „echte“ heilige Nikolaus wird dagegen dargestellt in bischöflichem Ornat, mit Mitra und Stab, mit oder ohne Goldkugeln oder Äpfeln. Dazu später mehr…

Die NIKOLAUS- Legende… Dichtung und Wahrheit:

Der Ursprung der Nikolaus-Legende fand sich schon früh in der eigentlichen Person: Nikolaus war nachweislich – wie oben erwähnt – schon bereits im vierten Jahrhundert n.Chr. als Bischof von Myra (270 n. Chr.–343 n. Chr.) in *Lykien in Kleinasien allgemein bekannt. Kein anderer Heiliger ist derart im christlichen Volksbrauchtum so fest verankert wie der Bischof von Myra, der in der zweiten Hälfte des vierten Jahrhunderts im kleinasiatischen Lykien nachweisbar als Bischof wirkte (Myra ist eine antike Stadt in Lykien). Der Ort heißt heute Demre und liegt in der südlichen Provinz Antalya (direkt am Meer). (Anm.: *Lykien: Dies ist die antike griechische Bezeichnung einer Landschaft im Südwesten Kleinasiens in der heutigen Türkei (lat. Lycia).

  • Der Nikolaus war in Wirklichkeit kein Türke, er war damals ein gebürtiger „Römer“.
  • Die Türken sind ein sehr altes Volk, das seinen eigentlichen Ursprung in *Zentralasien hat. Diese waren noch in der Spätantike  (284–565 n. Chr.) eine in *Zentralasien lebende „türkische Stammes-Konföderation“.
  • Damals – zu Zeiten des Hl. Nikolaus – war das heutige Anatolien (Türkei) überwiegend noch römisch, später byzantinisch: Die Stadt Byzantion (Byzanz) wurde dann später (von 326 bis 330 n.Chr.) von Kaiser Konstantin I. zur neuen Hauptstadt des Römischen Reiches ausgebaut und in der Folgezeit auch Konstantinopel (heute Istanbul) genannt.

Anm.: *Zentralasien besteht aus den fünf Ländern Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan.

Kurzer Ausflug in die frühe Geschichte der Türkei:

Die ursprüngliche Heimat der Vorfahren der heutigen Türken, lag damals (noch zu dieser Zeit) – wie oben erwähnt – in Zentralasien (im Osten). Erst spät – am Ende des *Mittelalters – zogen erste kriegerische TürkenStämme aus der Mitte Asiens genau nach Westen. Im Jahre 1453 hatten sie dann das gesamte Gebiet der Römer – die dort lebten – erobert, nämlich das Gebiet das heute die Türkei ist und sich dort endgültig niedergelassen. .

Die Geschichte der heutigen „Republik“ Türkei begann aber erst Jahrhunderte später – im Jahre 1923. Vorausgegangen war damals der faktische Zusammenbruch des „Osmanischen Reiches“ (Reformer: Atatürk) im Ersten Weltkrieg, dazu später mehr..

Anm.: Das *Mittelalter umfasst eine Zeitspanne von ungefähr tausend Jahren: Die Zeit zwischen dem Jahr 500 und dem Jahr 1500 nennen wir heute so. Das *Mittelalter begann also etwa um 500 nach Christus mit dem Zerfall des Römischen Reiches und endete circa 1000 Jahre später mit der Entdeckung Amerikas — etwa um 1500 nach Christus. Als Entdeckung Amerikas wird im Jahre 1492 die erste Sichtung des amerikanischen Doppelkontinents durch Seefahrer aus Europa bezeichnet.


 Nikolaus von Myra

  • Durch nachweisbar übereinstimmende Überlieferungen wurde Nikolaus im 3. Jhr. n. Chr. geboren (etwa im Jahre 270 n.Chr.) und zwar in Patara (einer früheren mächtigen Hafen-Stadt in der südlichen Provinz Lykien) – einem Ort, der sich heute – wie oben erwähnt – in Antalya in der südwestlichen Türkei befindet. Nicht weit von Patara liegt gegenüber die griechische Insel Rhodos in der Ägäis.
  • Zwischen den Städten Antalya und Fethiye erhebt sich an der türkischen Südküste eine waldreiche und gebirgige Halbinsel, das damals bekannte antike „Lykien“ .
  • Der Überlieferung zufolge wurde Nikolaus von Myra bereits mit 19 Jahren von seinem Onkel, dem Bischof von Myra, in Jerusalem (heute Israel) zum Priester geweiht und wurde später dann Abt des mächtigen Klosters Sion in der Nähe von Myra (heute Demre / Südwesten). (Quellen: Wikipedia)
STATUE:
Kaiser Konstantin I. der Große (*um 280-/+337 n.Chr.)
Konstantin der Große ging als erster christlicher Kaiser in die Geschichte ein.
(Bild: Wikipedia)

  • Zeitgenössischen alten Quellen zufolge nahm Nikolaus von Myra im Jahre 325 n.Chr. nachweisbar am ersten ökumenischen Konzil der Kirchengeschichte teil – dem Konzil von Nicäa (heutiges Iznik im Landkreis der türkischen Provinz Bursa an einem See liegend).
  • Die alten Akten des Ökumenischen Konzils von Nicäa (aus dem Jahr 325 n.Chr.) verzeichneten damals die Teilnahme eines Bischofs namens Nikolaus. (Anm. Quelle: Martyrologium Novacellense /Hugo von Châlons, Kardinal des Zisterzienserordens).
  • Das Erste Konzil von Nicäa wurde von Kaiser Konstantin I. dem Großen 325 n. Chr. – in Nicäa einberufen, er war von 306 bis 337 n. Chr. römischer Kaiser und in etwa gleichalt wie Nikolaus von Myra.
  • Nicäaheißt heute Iznik (Türkei) – die Stadt liegt südwestlich etwa 100 km entfernt von Istanbul (*Byzantion).

Historisches:
Byzantion – Konstantinopel – Istanbul

  • Istanbul hatte eine ständig wechselhafte Geschichte: 1050–900 v. Chr. fand die dorische Wanderung statt, in deren Verlauf die Einwohner des griechischen Festlandes die Inseln der Ägäis und Kleinasiens kolonisierten.
  • Die Stadt Konstantinopel (heute Istanbul) wurde von dorischen Siedlern aus dem griechischen Mutterland bereits um 660 v. Chr. unter dem Namen Byzantion gegründet. *Byzantion war also eine – am südwestlichen Ausgang des Bosporus gegründete – alte Koloniestadt dorischer Griechen.
  • Im Jahre 330 n. Chr. machte der römische Kaiser Konstantin der Große (*270-/+337) Byzanz zu seiner Hauptresidenz…  eine Stadt an der Grenze zwischen Europa und Asien in der heutigen Türkei. Konstantin der Große ging als erster christlicher Kaiser in die Geschichte ein. So wurde Byzanz nach seinem Tod ihm zu Ehren in „Konstantinopel“ unbenannt.
  • Im Mittelalter war sie dann die Hauptstadt des byzantinischen Reichs. (Anm.: Mittelalter war etwa die Zeit zwischen dem 6. und 15. Jhrh. n.Chr.)
  • Bereits nach dem Ersten Weltkrieg verlor Konstantinopel seinen Status als Hauptstadt der Türkei an AnkaraErst 1930 wurde Konstantinopel auf ihren heutigen Namen Istanbul umbenannt.
    (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Konstantin_der_Gro%C3%9Fe)

Anm.: Die Dorier waren eine indogermanische, altgriechisch sprechende Bevölkerung, die wahrscheinlich ursprünglich im nordwestgriechischen Raum (Epirus) und Makedonien lebte.

Nikolaus von Myra


Rückblick:

  • Zirka um 343 nach Christus – soll der Bischof Nikolaus von Myra (*270-/+343) – wie erwähnt – an einem 6Dezember im Alter von 73 Jahren gestorben sein.
  • Jahrhunderte später (anno 1087) raubten römische Kaufleute die heiligen Reliquien des Bischofs Nikolaus von Myra aus der Grabstätte des Heiligen in der St. Nikolaus-Kirche in Demre (SW-Küste-Türkei) und überführten diese – der Legende nach – heimlich ins heimatliche Bari (Süd-Italien). Bari ist eine Hafenstadt an der Adria und Hauptstadt der süditalienischen Region Apulien.
  • Diese Reliquien befinden sich noch heute dort, in der – damals in BARI – dafür eigens schnell errichteten „Basilika San Nicola“ in Süditalien…sagt Wikipedia.
  • Die größte Sehenswürdigkeit von Bari ist also die Basilika „San Nicola“, deren Krypta bereits anno 1089 fertig gestellt war, um die in Kleinasien geraubten Gebeine des Heiligen Nikolaus aufnehmen zu können. Diese ist so – heute noch – ein bedeutendes Pilgerziel für römisch-katholische und orthodoxe Christen aus aller Welt...
  • Zu Lebzeiten kümmerte sich der Heilige Nikolaus – der Legende nach – besonders um die Armen, gab ihnen einen großen Teil seines Vermögens. Er war wegen seiner Güte und Großzügigkeit zu den Menschen damals überall bekannt. (Quellen: Wikipedia)

Der heilige Nikolaus feierte bisher in allen Jahrhunderten immer am 6. Dezember seinen Gedenktag.


„Ward Ihr Kinder auch schön brav gewesen???“

KNECHT RUPRECHT:

  • Allerdings war der Nikolaus spätestens ab dem 19. Jahrhundert nicht nur gütiger Gabenbringer, sondern auch mit seinem Knecht Ruprecht „als Bestrafer unartiger Kinder“ unterwegs. Kommt der Nikolaus also mit seinem Sack voll mit Geschenken und Süßigkeiten zu den Kindern, verlangt er meist auch von den Kleinen eine kleine Gegenleistung, z.B. ein Lied oder eines der vielen auswendig gelernten Nikolausgedichte.
  • Schließlich hatten Nikolaus und sein Geselle, wie Knecht Ruprecht, ja doch auch einen sehr langen Weg hinter sich.
  • Häufig begleitete ihn also bereits schon früher – in genau dieser Rolle – ein furchterregender, schwarz gekleideter Mann, der Kinder erschrecken sollte und je nach Region einen anderen Namen trägt: Z.B. Knecht Ruprecht.. auch Beelzebub oder Krampus genannt… Anstatt eines Geschenke-Sacks hat der Knecht Ruprecht in der Regel immer eine Rute (Reisig = Geäst, Astwerk) dabei. In einigen Regionen wird er Zwarter Pitt (Schwarzer Peter) oder auch Krampus genannt.
  • Die wenigsten Kinder kennen Knecht Ruprecht aber heute noch als Begleiter des gütigen Mannes mit dem roten Mantel und dem weiß-grauem Bart. Den Begleiter Knecht Ruprecht kenne ich noch aus Kindertagen, es gibt ihn wohl nur noch selten in der heutigen Zeit…
  • Die Generation der heutigen Großeltern kennen diese Figur also noch nur zu gut…
  • Es gibt von Theodor Storm das Gedicht Knecht Ruprecht: “ Von drauss’ vom Walde komm ich her;
    Ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!… Nun sprecht, wie ich’s hier innen find‘! Sind’s gute Kind‘, sind’s böse Kind‘? „... Das Gedicht „Knecht Ruprecht“ von Theodor Storm stammt aus dem Jahre 1862 und beinhaltet 34 Verse, die einen Paar-Reim aufweisen…. das komplette, recht lange Gedicht findet man hier bei „Wiki“…

Im süddeutschen Raum zeigt sich der Heilige Nikolaus noch bis heute meist im traditionellen
roten Bischofsgewand mit Stab und Mitra und der hohen Bischofsmütze. Im hohen Norden hat
sich dagegen die Vorstellung vom Nikolaus als gemütlichem alten Mann mit weißem Rauschebart
und dickem roten Mantel durchgesetzt – und kommt damit dort der des „Weihnachtsmannes“ 
( „Santa Claus“) im englischsprachigen Raum in etwa gleich.

Das Christkind, das in manchen Teilen Deutschlands für die Geschenkelieferung verantwortlich ist, kennt man in den USA und Kanda gar nicht. Santa Claus kommt dort – wie erwähnt – über Nacht durch den Schornstein und füllt die zuvor aufgehangenen Socken, die sogenannten “Stockings”, bis oben hin voll mit Geschenken.


EINE WUNDERBARE ADVENTSZEIT UND
FRÖHLICHE WEIHNACHTEN WÜNSCHE
ICH VON HERZEN All MEINEN LESERN


Die feine Kombination von Gedanken und Bildern ist nicht einfach…
Ich finde, Worte und Bilder kommunizieren gemeinsam einfach viel stärker.


Blogartikel
Advents-und Weihnachts-Gedichte
verfasst im November 2022
und überarbeitet im Dezember 2023
(Bilder/Fotos von Pixabay/Pexels/Unsplash et al.)


WICHTIGES COPYRIGHT: Die schönsten Gedichte aus den vergangenen Jahren darf ich leider hier nicht veröffentlichen… das Urheberrecht bestimmt es so…
URHEBERRECHT: Der Teil der hier veröffentlichten Gedichte, Zitate usw. in meinem Blog-Artikel sind von Dichtern und Autoren, die bereits seit siebzig Jahren verstorben sind und daher in der Regel für den privaten Gebrauch frei verfügbar.

FROHE WEIHNACHTEN 2023

Fröhliche Weihnacht überall
Tönet durch die Lüfte froher Schall
Weihnachtston, Weihnachtsbaum
Weihnachtsduft in jedem Raum…

Text: August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874) 
Seit 1840 ein bekannter Lieddichter.
(Den Zunamen „von Fallersleben“ hatte er sich 1821 zugelegt.) 
LIED-GEDICHT:
Die Melodie und der – mehrere Strophen umfassende – Text wurden
erstmals 1885 in einem deutschen Liederbuch erfasst.
Bekannt ist der Dichter heute vor allem, weil er das „Lied der Deutschen“ geschrieben hat. 
Das Lied der Deutschen, auch Deutschlandlied genannt, wurde von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben am 26. August 1841 auf Helgoland gedichtet.