Ein „einzigartiges“ Coronavirus gibt es nicht. Virus-Mutationen produzieren ständig immer wieder neuere Varianten von SARS-CoV-2 – ältere Varianten verschwinden…
WAS IST EIN VIRUS ÜBERHAUPT?
- In aller Kürze: Viren sind keine Lebewesen, sie sind extrem kleine infektiöse Partikel – ein Stück „Erbsubstanz“ das von einer Eiweisshülle umgeben ist.
- Sie gehören zum Beispiel im Gegensatz zu Bakterien, nicht zu den Lebewesen, da sie keinen eigenen Stoffwechsel haben und nicht ohne die Hilfe einer fremden Zellstruktur zur Fortpflanzung fähig sind.
- Sobald ein VIRUS eine Zelle infiziert hat, wird diese zu einer Virusfabrik umprogrammiert und dazu genutzt, das Virus massenhaft zu vervielfältigen und neue Viruspartikel herzustellen. Wie echte Lebewesen besitzen sie jedoch die Fähigkeit zur Mutation.
Viren gibt es in einer absolut unvorstellbaren Anzahl – sie sind zehnmal häufiger als Bakterien. Dass sie nicht auffallen liegt an ihrer Winzigkeit. Sie sind nur mit dem Elektronenmikroskop sichtbar und noch hundertmal kleiner als Bakterien. Ein Grippevirus liegt z.B. mit 0,12 Tausendstel Millimetern ziemlich genau im Durchschnitt.
- Derzeitiger Stand der Forschung ist: Vor 4,5 Milliarden Jahren entstand die Erde und vor 3,8 Milliarden Jahren das erste Biomolekül.
- Einige Forscher meinen, das Leben käme aus dem Weltraum: Moleküle hatten damals schon die Fähigkeit, sich durch Anlagerung neuer Moleküle zu verdoppeln und damit zu vermehren, sie stellten also Kopien von sich selbst her.
- Manchmal funktionierte das nicht richtig und es gab Mutationen…immer wieder neuere… Vieles hierzu – ist bei Wikipedia nachzulesen – bei Interesse – .
Die sieben Geiseln der Menschheit
Von AIDS bis Tuberkulose: Die gefährlichsten Infektionskrankheiten der Welt – Die sieben Geiseln der Menschheit waren bisher: AIDS – Hepatitis B – Influenza – Malaria – Masern – Polio -Tuberkulose. Nun kommt Corona dazu…
Immunflucht der Viren?
Eine erneute Corona-Infektion trotz Impfung und Genesung? Die meisten Omikron-Subvarianten zeigen eine starke Immunflucht auf. Immunflucht bedeutet, dass eine durchgemachte Infektion oder eine Impfung weniger gut vor dem Erreger schützen.
Die SARS-CoV-2-Omicron-Variante und ihre zahlreichen Unterlinien haben eine bemerkenswerte Fähigkeit gezeigt, humoralen Immunantworten zu entgehen, die durch eine vorherige Impfung oder eine Infektion ausgelöst wurden.
- Die Food and Drug Administration (FDA) hatte kürzlich neue bivalente Seren der ursprünglichen mRNA-SARS-CoV-2-Impfstoffe von Moderna und Pfizer, die sowohl auf den Stamm der Vorfahren als auch auf Omicron BA.4/BA.5 abzielen, Notfallgenehmigungen (Emergency Use Authorizations, EUAs) erteilt.
- Diejenigen, die eine vierte monovalente Impfstoffdosis erhielten, hatten etwas höhere neutralisierende Antikörpertiter als diejenigen, die den bivalenten Impfstoff gegen nur drei verwandte Coronaviren erhielten: SARS-CoV, GD-Pangolin und WIV1.
- Bei Verabreichung als vierte Dosis wurde ein bivalenter mRNA-Impfstoff, der auf Omicron BA.4/BA.5 abzielt – verabreicht.
Quelle (Auszug): Wang Q. et al.: Antibody responses to Omicron BA.4/BA.5 bivalent mRNA vaccine booster shot. bioRxiv October 24, 2022. doi: https://doi.org/10.1101/2022.10.22.513349.
NEUE MUTATIONEN/VARIANTEN sind unterwegs…
Bekannte Corona-Virus-Mutante BA.5 hat nun bereits ihre Nachkommen (Verwandte) auf den Weg geschickt…BQ.1 und BQ.1.1. Dazu später noch Ausführlicheres…
- Laut ECDC finden sich derzeit keine Hinweise darauf, dass BQ.1/BQ.1.1 pathogener sein könnten als die jetzige BA.5. Die Immunflucht scheint aber wesentlich ausgeprägter.
- Einem aktuellen Preprint zufolge gehört BQ.1.1 zusammen mit XBB zu den immunevasivsten Coronavarianten überhaupt – sie können Antikörperantworten in einem deutlich höheren Ausmaß ausweichen als BA.5 und erreichen dabei etwa das Level von SARS-CoV-1, also dem frühen Erreger des SARS-Ausbruchs in den Jahren 2002/2003. (Anm.: EDC = Europäisches Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten .)
- Neuer Omikron-Subtyp XBB ist „wahrscheinlich eine am stärksten immunvermeidende Corona-Variante“.
RÜCKBLICKE:
Die Neue erschien noch im letzten Winter 2021…

Corona-Variante OMIKRON aus Südafrika fühlt sich auch hier wohl:
25.11.2021: Johannesburg – In Südafrika ist – Wissenschaftlern zufolge – eine ganz neue Variante des Coronavirus entdeckt worden. Die Variante mit der wissenschaftlichen Bezeichnung B.1.1.529 (VoC) „weist eine sehr hohe Anzahl von Mutationen auf“, sagte der Virologe „Tulio de Oliveira“ auf einer Pressekonferenz. Südafrikas Gesundheitsminister „Joe Phaahla“ bezeichnete die Variante als „ernsthaft besorgniserregend“ = VoC= Variants of Concern – als Ursache für einen „exponentiellen“ Anstieg der – im November 2021 – gemeldeten Fälle in Südafrika.
Die Ausbreitung der neuen Variante B.1.1.529 im südlichen Afrika löst aktuell auch international Besorgnis aus. Fachleute beobachten, dass die Variante wegen vieler Mutationen hoch ansteckend ist und den Impfschutz leichter durchdringt. |
Omikron: Schnellere Übertragbarkeit:
Bislang ergebe sich das Bild einer äußerst hoch übertragbaren Variante… berichtete ein Virologe:
Der gebürtige Frankfurter Virologe Wolfgang Preiser, der seit 2005 in Südafrika forscht, sieht deutlich Hinweise auf eine sehr hohe Omikron-Übertragbarkeit. Die Netto-Reproduktionszahl liege bei „um die drei“: Eine infizierte Person stecke demnach im Schnitt drei weitere an. Die tägliche Infektionsrate in Südafrika hatte sich zuletzt fast verdoppelt. Wolfgang Preiser: „Sogar eine Booster-Impfung verhindert nicht zuverlässig die Infektion. Ich bezweifle, dass wir die Pandemie ohne neu angepassten Impfstoff beenden können…“ Weder für sehr junge noch für ältere Kinder sei mit schwereren Verläufen zu rechnen, sagte der Virologe Wolfgang Preiser. (7.12.2021)
Anm.: Professor Dr. med. Wolfgang Preiser ist Forscher und Leiter der Medizinischen Fakultät und der Virologie an der University of Stellenbosch in Cape Town – Südafrika. Preiser hat an der Entdeckung der Omikron-Mutation in Südafrika mitgewirkt. Preiser ist als Experte weltweit anerkannt. Er gehörte auch zur Delegation der WHO, die in China die Ursprünge des Corona-Virus untersucht hatte.

Diagnostik:
Eine Infektion mit Omikron ist mit den aktuell genutzten gängigen SARS-CoV-2-PCR-Tests nachweisbar; die Variante selbst kann aktuell nun mittels einer aufwändigen Gesamtgenomsequenzierung zudem auch ganz sicher identifiziert werden.

IT`S NOT OVER YET…
AUSSICHTEN:
Ein neuerer Omikron-Subtyp BA.2 hatte im Winter 2022 die Welle verlängern.
Die neuere Variante: „BA.2 wird sich auch bei uns durchsetzen“, schrieb der Immunologe Carsten Watzl bereits am 31.01.2022 via Twitter. Das eigene Infektionsrisiko bei BA.2 ist der Studie zufolge mehr als doppelt so hoch wie bei Subtyp B.1. Das gilt sowohl innerhalb der Gruppe der Ungeimpften, als auch bei Menschen mit Grundschutz und bei Geboosterten.
Das Risiko der Weitergabe des Virus ist bei infizierten Ungeimpften ebenfalls stark erhöht, nicht jedoch bei Geimpften und Geboosterten, heißt es in der Studie. Impfungen hätten auch mit dem Aufkommen von BA.2 einen schützenden Effekt gegen Infektion, Weitergabe und schwere Erkrankung, wenn auch verringert im Vergleich zu früheren Varianten, schreiben die Forscher.
Die höhere BA.2-Anfälligkeit und -Übertragbarkeit bei Ungeimpften werde wahrscheinlich zu einer noch weiteren Steigerung von Übertragungen bei ungeimpften Kindern etwa in Schulen und Kitas führen. Das RKI schreibt zu dem Subtyp: „International wird beobachtet, dass sich BA.2 stärker ausbreitet als der jetzige Virus-Stamm B.1“. Das betreffe derzeit etwa Dänemark und das Vereinigte Königreich. Klinisch-epidemiologisch gebe es aber noch keine gesicherten Erkenntnisse für wesentlich neuere, andere Eigenschaften. © dpa/aerzteblatt.de
OMIKRON und das
G7-Treffen, Impfstoffe, Entstehung:
Dezember 2021: Mittlerweile sind in etlichen Ländern – darunter u.a. Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Österreich, Italien und Belgien – Fälle der neuen Virusvariante Omikron entdeckt worden. „Omikron“ breitet sich schneller als der Vorgänger „Delta“ aus. Mehrere Länder haben bereits wieder schärfere Reise- und Kontakt-Beschränkungen eingeführt.
SYMPTOME: Die ersten infizierten Menschen in Südafrika hätten unter stark schmerzendem Körper und sehr starker Müdigkeit gelitten. Keiner aber habe einen Geschmacks- oder Geruchsverlust beklagt… sagte die erste südafrikanische Ärztin, welche bereits die Behörden am 18. November 2021 auf Patienten mit dieser neuen Variante aufmerksam gemacht hatte. Es gebe aber zudem auch bereits Hinweise auf eine höhere Übertragbarkeit im Vergleich zu bisherigen Varianten.
Die überraschend viele Mutationen tragende Corona-Variante „Omikron“ könnte – den Experten zufolge – in einem Patienten mit einer Form von Immunschwäche entstanden sein.
Interessantes aus England:
Dezember 2021: London
Auch Großbritannien will – wie Deutschland nun auch – aktuell wegen der rasanten Verbreitung der „Omikron-Variante“ allen Erwachsenen bereits – drei Monate nach ihrer zweiten Corona-Impfung – eine Booster-Dosis anbieten. Diese Drittimpfungen für alle Erwachsenen werde den Schutz vor der Omikron-Variante deutlich erhöhen, da dieser Schutz – ersten Erkenntnissen zufolge – bei einem höheren Antikörperlevel besser sei, hieß es von den Experten.

Die Gesundheitsminister der G7-Staaten hatten bereits Ende November 2021 ihre Beratungen über die neue Omikron-Variante des Coronavirus begonnen. Mittlerweile überprüften zudem mehrere Hersteller die Wirksamkeit ihrer Impfstoffe gegenüber der neuen Virusvariante. Mit ersten Ergebnissen würde bald gerechnet.
- Die Mitentwickler von Impfstoffen zeigten sich insgesamt zuversichtlich, dass die Impfstoffe zeitnah auf die neue Variante hin angepasst werden könnten – und dass die bestehenden Vakzine weiterhin wirkten.
- Biontech hat solche ersten Untersuchungen bereits angekündigt. Die Erfahrungen mit den bisherigen Varianten haben gezeigt, dass die Booster-Impfung weiterhin zum besseren Schutz beiträgt… so Virologe Jörg Timm.
- Neben der höheren Übertragungsrate könnte allerdings die neu entdeckte Variante auch eine sog. „Escape-Variante“ sein, die dem Immunsystem leichter entkommt, berichtete der Virologe Prof. Dr. Jörg Timm (*1972), Leiter des Instituts für Virologie am Universitätsklinikum Düsseldorf.
Omikrons Immunflucht:
Inzwischen hat es wohl jeder schon gehört:
17.03.2021: Omikron ist nun bereits die vorherrschende SARS-CoV-2-Variante in Europa und die ältere „Delta“ ist fast schon verschwunden. Nicht nur scheint die neue Variante besonders infektiös zu sein, auch die Wirksamkeit mancher Impfstoffe ist gegenüber Omikron bereits herabgesetzt – das konnten nun schon – wie berichtet – mehrere Studien demonstrieren. Glücklicherweise kann ein Booster aber den Impfschutz derzeit aber wohl doch noch wieder aufpäppeln.
Nicht nur die Wirkung der Antikörper, die durch Impfung oder Infektion vom Körper selbst gebildet werden, sind von Omikrons Immunflucht betroffen. Auch die bisher zur Therapie benutzten monoklonalen Antikörper (mAB) verlieren hier immer mehr an Wirkung bei bereits Infizierten.

- Schon historisch: Das erste Mal nachgewiesen wurde die Variante B.1.1.529 – die von der Weltgesundheitsorganisation die Bezeichnung „Omikron“ erhielt – vor kurzem (Mitte November 2021) als ERSTES in Botswana. (Anm.: Botswana ist ein Land im Süden Afrikas und liegt in der Nähe der Grenze zu Südafrika. Das Land ist etwa um die Hälfte größer als Deutschland) .
- Weitere Fälle wurden schon bisher – unter andern – recht früh in Belgien, Hongkong und Israel nachgewiesen.
- Der Zeitraum, in dem Reisende das Virus bereits international verbreiteten, betrage sicher schon mehrere Wochen, teilte Prof. Dr. med. Oliver Keppler (*1968) Virologe (und Vorstand am Max-von-Pettenkofer-Institut der Ludwig-Maximilians-Universität München) auf dpa-Anfrage mit. „Hunderte von Fällen könnten es nun schon Dezember 2021 mittlerweile in Deutschland vielleicht sein.“
Andrew Pollard, der Mitentwickler des AstraZeneca-Impfstoffs, zeigte sich bereits zuversichtlich, dass alle Impfstoffe demnächst auf die neue Variante hin angepasst werden könnten…das werde wohl im Herbst 2022 der Fall sein.
Eine frühe Booster-Impfung soll die Schutzwirkung dann demnächst um das bis zu 20-fache gegenüber einer Zweifach-Impfung erhöhen. Selbst, wenn sich herausstellen sollte, dass die aktuellen Impfstoffe gegen Omikron schwächer als gegen andere Varianten wirken, sei das Immunsystem doch – durch die früheren Impfungen – gestärkt und das schütze deshalb auch derzeit noch gegen die neue Omikron-Variante, sagte die Virologin Ulrike Protzer (*1962) -Sie ist seit 2007 ist Professorin am Lehrstuhl für Virologie an der Technischen Universität München.

Globales Risiko
Es sind zuletzt weltweit mehrere beunruhigende Varianten von SARS-CoV-2 aufgetaucht, die sich durch eine höhere Infektiosität und auch einen Immun-Escape (Fluchtreaktion) auszeichnen:
Dezember 2021: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt nun aktuell das globale Risiko der neue Corona-Variante Omikron vorsorglich als “sehr hoch” ein. Erste Erkenntnisse deuten darauf hin, dass die bisher bekannten 30 Mutationen der Variante leichter übertragbar und Impfstoffe weniger wirksam seien. Deswegen hat die Weltgesundheitsorganisation WHO den Typ B.1.1.529 zunächst als besorgniserregend eingestuft. (Quelle: coliquio)

Viren sind extreme Winzlinge und schon seit Urzeiten auf unserer Erde
- Viren gab es schon immer… sie entstanden noch vor der ersten Zelle und schon in jener „chemischen Ursuppe“, die auch primitivste Lebensformen hervorbrachte; Viren werden nicht zu den Lebewesen gezählt, da sie keinen eigenen Vermehrungsapparat (Replikationsapparat) und auch keinen eigenen Stoffwechsel haben.
- Sie können sich nur in lebenden Wirtszellen vermehren, da sie auf den Stoffwechsel ihrer Wirtszellen angewiesen sind. Wir sind es, die sie spazieren tragen…
- Viren werden normalerweise auch nicht zu den Parasiten gerechnet, weil Parasiten Lebewesen sind.
- Die Ausbreitung von Virus-Varianten ist ein bekannter Trick von Viren, um auf unserer Erde weiter fortzubestehen. Erst verbreitet sich zunächst der Ursprungstyp rasant unter seinen Wirten, dann versucht der Erreger durch immer neuere Mutationen zu überleben.
- Die bisherigen Strategien, auf die das Coronavirus mithilfe unterschiedlicher Varianten setzt, sind oft dieselben: IMMER ansteckender werden und den Immunschutz umgehen. Denn Sars-CoV-2 läuft die Zeit davon, da der Selektionsdruck mit immer mehr Geimpften und Genesenden rasant steigt. (Quelle: Wikipedia und Redaktionsnetzwerk Deutschland)

Die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung…
Panta rhei („Alles fließt“)
Nichts ist so beständig wie der Wechsel… Im übertragenen Sinne meint die Aussage „Alles fließt …“, dass nichts von Bestand ist. Dieses berühmte Zitat des griechischen Philosophen *Heraklit hat auch nach zweieinhalbtausend Jahren nichts an Gültigkeit eingebüßt.
Anm.: *Heraklit von Ephesos (*um 520 v. Chr.; † um 460 v. Chr.) war ein vorsokratischer Philosoph aus dem ionischen Ephesos, das in der heutigen Türkei nahe Izmir liegt.
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/virusvarianten-im-ueberblick-123903/
Coronaviren gelten als genetisch relativ stabil, doch – wie wir wissen – verändern sie sich regelmäßig zu ihrem eigenen Vorteil…
- Bei jedem Replikationsprozess, also wenn das RNA-Genom kopiert wird, können Fehler (Mutationen) entstehen. Wirken diese sich günstig auf die Verbreitung des Virus aus, werden sie selektiert. Das heißt, die Mutante hat es „geschafft“ und kann sich dann gegen andere Formen des Virus durchsetzen.
- Virusvarianten werden im Volksmund oft vereinfacht und irreführenderweise als Mutationen bezeichnet. Auch vor den neuen Virusvarianten ist das Coronavirus SARS-CoV2 bereits mutiert…
Wie alles begann:
Bereits Ende 2020 veranlasste das Auftreten von ersten Varianten des Coronavirus SARS-CoV-2 (die ein erhöhtes Risiko für die globale öffentliche Gesundheit darstellten) auch die Charakterisierung spezifischer Varianten des Virus als „Variants of Interest, VOIs“ (Varianten von Interesse) und „Variants of Concern, VOCs“ (besorgniserregende Varianten). (Wikipedia)

Mutanten? Varianten?
- Für die Benennung der Varianten von SARS-CoV-2 wurde früh von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit Bekanntgabe am 31. Mai 2021 ein eigenes Benennungssystem unter Verwendung ausgeschriebener Namen von Buchstaben des griechischen Alphabets eingeführt.
- Mit der Namensänderung will die Weltgesundheitsorganisation vermeiden, dass Länder oder Regionen mit bestimmten Virusvarianten verknüpft werden und Menschen, die dort leben oder von dort kommen, diskriminiert werden. (Wikipedia)
Virus-Veränderungen… Begrifflichkeiten:
- Als Mutation (lat. mutare „ändern/verändern, verwandeln“) wird in der Biologie eine spontan auftretende, dauerhafte Veränderung des Erbgutes bezeichnet.
- Eine Mutante kann sich also gegen andere Formen des Virus auch primär durchsetzen. Der Begriff Mutation bezeichnet hier also eine Virus-Veränderung an sich.
- Durch eine Mutation entstehen also immer wieder selbstständig neuere Varianten: Der Begriff Mutante bezeichnet „das mutierte Virus selbst“ – sowie alle seine Nachkommen: Man spricht in diesem Zusammenhang auch von Varianten des Virus.
NOMENKLATUR: Von Varianten spricht man also dann, wenn ein Set von bestimmten Mutationen – über mehrere Replikationszyklen hinweg – erhalten bleibt. Veränderungen werden offenbar von den Varianten weltweit völlig unabhängig voneinander entwickelt. Hat eine Variante völlig veränderte Eigenschaften, kann sie als Stamm bezeichnet werden.

Inzwischen haben sich jedoch auch einige deutlich aggressivere Corona-Varianten verbreitet, die sich völlig anders verhalten als die „ursprüngliche“ Variante des SARS-CoV-2-Virus, des sogenannten „Wildtyps“.
Anwendung der SARS-CoV-2 Varianten-Nomenklatur der WHO durch das RKI:
- Variants of Interest (VOI) = Varianten unter Beobachtung stehend, also in Proben entdeckte Viruslinien, die verschiedene besorgniserregende Mutationen auf einmal vorweisen, die zu gehäuften Fällen führen oder in mehreren Ländern auftreten.
- So stehen weitere Viruslinien aufgrund verschiedener besorgniserregender Mutationen unter besonderer Beobachtung.
- Variants of concern (VOC) = Besorgniserregende Varianten, also Viruslinien, die sich nachweislich besonders stark von herkömmlichen Varianten unterscheiden. Etwa weil sie übertragbarer sind, virulenter, und/oder die Immunantwort von genesenen oder geimpften Personen schlechter ausfällt.
- Dies sind also alle Varianten von SARS-CoV-2, die sich in ihren Erregereigenschaften – wie beispielsweise der Übertragbarkeit oder der Virulenz gegenüber der Immunantwort von genesenen oder geimpften Personen – relevant von den herkömmlichen Virusvarianten unterscheiden. (RKI)

RÜCKBLICKE:
Wie alles begann:
Anfang 2020 und 2021 kamen nacheinander die ersten, ernsthaften Varianten (VoC) – Variants of Concern. Alpha-Beta-Gamma-Delta…zu uns.
- In ihren Ursprungsländern Großbritannien (Alpha, B1.1.7), Südafrika (Beta, B.1.351), Brasilien (Gamma, P.1) und Indien (Delta, B1.617.2), machten sie damals schon früh jeweils einen großen Anteil aus. Sie waren weltweit verbreitet…
- Bei der sogenannten indischen Variante Delta (B.1.617) wird unterschieden zwischen der (VoC) besorgniserregenden Variante B.1.617.2, die zu Delta wird, und der Sub-Variante B.1.617.1, die derzeit nur als „von Interesse (VoI)“ eingestuft wird. Sie heißt nun Kappa.
- Doch SARS-CoV-2 mutiert munter weiter – 7 noch unbekannte Virusvarianten stehen schon in der Warteschleife…
- Während die Mutanten von Alpha bis Delta nach dem Grad ihrer Gefährlichkeit als besorgniserregende Varianten (oder VOC für „Variants of Concern“) gelten, werden die neuen Mutanten bislang lediglich als unter Beobachtung stehende Varianten (oder VoI für „Variants of Interest“) eingestuft. (August 2021)
- Anders als ihre Verwandten gilt Kappa (= Delta-Virus-Variante) aber noch nicht als besorgniserregend (VoI)– allerdings könnte auch sie potenziell gefährlicher sein als die Ursprungsvariante von SARS-CoV-2. Diese Virusvariante spielt bei uns (noch) keine Rolle…
- 31. Mai 2021 – Die WHO hatte früh beschlossen, die verschiedenen Coronavirus-Varianten künftig (anstatt Buchstaben/Zahlen) einfach alphabetisch nach griechischen Buchstaben zu benennen. Die Varianten nur nach dem Land zu benennen, wo sie entdeckt wurden, sei „stigmatisierend und diskriminierend“ – so habe sich Indien bereits beschwert.

Der Bellinzona Wildtyp D614G...war schon Anfang 2020 bei uns der Erste:
„HISTORISCHES“: Im April 2020 tauchte erstmals ein neuer Stamm des SARS-Coronavirus-2 auf: die Mutante D614G. Sie löste damals in vielen Regionen der Welt die bislang vorherrschenden Varianten ab.
Corona-Virus-Varianten gab es also auch bei uns schon sehr früh – ganz zu Anfang der Pandemie 2020: Eine Variante von SARS-CoV-2 – mit einer D614G – Mutation (für das Spike-Protein kodierende Gen) – trat bereits schon Ende Januar bzw. Anfang Februar 2020 in Europa auf. Diese ist heute längst schon wieder verschwunden…
- 05.03.2021: Prof. Dr. Martin Beer, Leiter des Instituts für Virusdiagnostik am Friedrich-Loeffler-Institut, Insel Riems, berichtete über eine aktuelle Studie zur D614G–Mutation von SARS-CoV-2: Während der ersten Wochen der SARS-CoV-2-Pandemie (letztes Jahr 2020) hatte sich ein klares Muster ergeben: Eine kleine Mutation im Spikeprotein von 614D zu 614G setzte sich damals weltweit durch: Die D614G-Variante...

HISTORISCHES:
Die anfangs bekanntesten und besorgniserregenden
Haupt-Virus-Varianten (VoC=Variant of Concern) – sind nun im Jahre 2022 fast völlig verschwunden… und Omikron hat sich derzeit durchgesetzt… aber auch hier werden bald wieder neuere folgen…
- B.1.1.7 (ALPHA): Im Vereinigten Königreich (UK) entstand im November 2020 eine erste sog. KENT- oder ALPHA-Variante von SARS-CoV-2. Diese Mutante galt als deutlich ansteckender als der zuvor vorherrschende Wildtyp des Virus.
- B.1.351 (BETA): In Südafrika trat „unabhängig“ von der ALPHA (B.1.1.7) eine andere Variante von SARS-CoV-2 auf, die nun als BETA (B.1.351) bekannt ist.
- P.1 (GAMMA): In Brasilien entstand wiederum eine neuere Variante von SARS-CoV-2, nun bekannt als GAMMA (P.1). Diese wurde erstmals im Januar 2021 bei Reisenden aus Brasilien identifiziert, die nach Japan kamen.
- B.1.617.2 (DELTA): In Indien entstand im Frühjahr 2021 diese neuere Variante – als „Doppel-Mutante“ – die derzeit als „VoC = Variant of concern“ eingestuft wird. Sie gilt als wesentlich schneller ansteckender…Sie heißt nun DELTA. Es handelt sich dabei um eine Doppelmutation, das heißt: Die bekannten Mutationen E484Q und L452R sind in dieser Virusvariante kombiniert. Diese hat wiederum eine zweite Variante: Die B.1.617.1 (KAPPA) die derzeit aber nur als „Variante – von Interesse“ eingestuft wird. In Indien sind im Juni 2021 solitär auch Fälle einer wiederum neueren „Delta Plus“ -Variante (B1.617.2.1 oder AY.1 oder AY.3) registriert worden.

Oktober 2021:
Delta und Delta Plus weichen oft der Antikörperantwort aus:
Zellkulturstudien zeigen, dass die SARS-CoV-2-Varianten Delta und Delta Plus Lungenzellen besser infizieren und schlechter durch Antikörper gehemmt werden.
Bessere Ausbreitung, schwerere Verläufe:
Mehr als 99 Prozent der Corona-Infektionen in Deutschland gehen laut Robert-Koch-Institut derzeit auf die Delta-Variante zurück. Mit Hilfe von Experimenten in Zellkultur konnte das Team um Stefan Pöhlmann und Markus Hoffmann (Deutsches Primatenzentrum – Leibniz-Institut – Göttingen) zeigen, dass Delta im Vergleich zum Ursprungsvirus besser in Lungenzellen eindringen kann. Gut 99 Prozent aller Corona-Infektionen in Deutschland gehen inzwischen auf Deltas Konto.
- Die Delta-Variante kann nun schon deutlich besser an die Zellen im oberen Atemtrakt des Menschen „anbinden“ als die ältere Variante, wie Alpha. Dadurch befinden sich schon deutlich früher, höhere Mengen von SARS-CoV-2 in der Ausatemluft und die Infektion kann sich viel leichter und schneller ausbreiten bzw. übertragen werden. Je höher die Erregermenge, desto eher und leichter erfolgt auch eine Infektion bzw. kann unsere Immunantwort vom Virus überwunden werden. Das ist dann ein weiterer Verbreitungs- und Überlebensvorteil für die Delta-Variante und daher wird Alpha – das diese Möglichkeit noch nicht hatte- seit Früh-Sommer 2021 immer seltener beobachtet.
- Corona-Infektionen:
Die ursprünglich zuerst in Indien beschriebene Delta-Variante von SARS-CoV-2 hatte in Sachen COVID-19 seit Sommer 2021 weitgehend die Weltherrschaft übernommen: Auch in Deutschland stiegen die Infektionszahlen seit Juli 2021 wieder deutlich an. Die Delta-Variante war also weltweit damals zirka 6 Monate lang bis zum Herbst 2021 das größte Problem… - Die indische Mutante – die „Delta-Variante“ (B.1.617.2): Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rechnet damit, dass Delta nun länger zur weltweit dominierenden Variante wird. Damals wurde sie in mehr als 160 Ländern nachgewiesen und ist nun auch – wie so viele Vorgänger – wieder 2022 „in der Versenkung“ verschwunden.

Delta schien jedenfalls schon einen sogenannten Fitness-Vorteil gegenüber Alpha zu besitzen: In Großbritannien, wo sehr viele Proben sequenziert und auch andere Daten erhoben werden, machte Delta schon Mitte Juni 2021 gut 80 Prozent aller Infektionen aus, in den USA lag sie damals „noch“ bei 40 Prozent. Entscheidend ist aber nicht, inwiefern Delta anteilig überhandnimmt, sondern ob die Variante auch zu einem Anstieg der Infektionszahlen insgesamt führen wird.
- August 2021: Mittlerweile war nun auch die Delta-Variante in Deutschland in allen Bundesländern vertreten: Sie dominierte hier erstmals mit einem Anteil von 98 Prozent, hieß es damals in der Auswertung des Robert Koch-Instituts.
Die Infektiosität wird durch die R-Zahl geschätzt.
(Reproduktionszahl = R-Zahl = Kennzahl für Epidemien)
Es gibt viele Möglichkeiten die Infektiosität abzuschätzen und es gibt sogar schon Varianten von R.
Die R-Zahl für Influenza (Grippe) liegt (ungefähr) ~2. Bei Covid 19 sind es aber schon 3-4. Die Delta-Virus-Variante aber scheint etwa 2–3 mal so ansteckend zu sein wie das übliche SARS-COV-2 also das Covid-19-Virus.
Die Reproduktionszahl (R) beschreibt, wie viele Menschen eine infizierte Person im Mittel ansteckt.
- Wenn die Reproduktionszahl größer als 1 ist, dann steigt die Anzahl täglicher Neuinfektionen.
- Wenn die Reproduktionszahl gleich 1 ist, dann bleibt die Anzahl täglicher Neuinfektionen konstant.
- Wenn die Reproduktionszahl unter 1 liegt, dann sinkt die Anzahl täglicher Neuinfektionen.
Ausführliche Erläuterungen zu den R-Werten sowie Beispielrechnungen finden Sie auf den Seiten des RKI.
- Juni 2021: Insgesamt gingen die Infektionszahlen – nicht nur bei uns – in den Sommermonaten rapide zurück – und zwar bei allen Varianten. „Die Gesamtzahl der Delta-Infektionen ist „noch“ stabil bzw. eher leicht rückläufig. Daher ist das hier noch kein eindeutiger Hinweis auf stark erhöhte Infektionszahlen durch „Delta“, wie etwa der deutsche Immunologe Carsten Watzl betonte. Ob dieser derzeitige sommerliche Rückgang der Infektionszahlen von Dauer sein wird – bezweifelten schon damals die Experten…

Besorgniserregende Virusvarianten (variants of concern, VOC) sind Virusvarianten, die sich in ihren Erregereigenschaften wie beispielsweise der Übertragbarkeit, der Virulenz, oder der Suszeptibilität gegenüber der Immunantwort von genesenen oder geimpften Personen relevant von den herkömmlichen Virusvarianten unterscheiden. (Quelle: RKI)
Die meisten dieser o.a. Varianten hatten sich auf Dauer nicht weltweit durchsetzen können.

Bei der gefährlicheren Delta-Variante = variant of concern (VoC)
war der Impfschutz womöglich vermindert… Die Wirksamkeit z.B. von BioNTech funktionierte jedoch noch recht gut und bot hier hohen Schutz.
- 02.08.2021: RKI-Bericht: Die Virusvariante Delta blieb bis zum jahres-Ende mit einem Anteil von über 90% in Deutschland NOCH die vorherrschende Variante. Das ging damals aus einem Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor.

mRNA – Impfstoffe
Danach sei – wie man heute weiß – die Immunität gegen diese Delta-Variante zunächst nach Impfung mit den mRNA-Vakzine – unter anderem von BioNTech/Pfizer – nur „nach der ersten“ Impfdosis – etwas vermindert:
„Die damit Geimpften hätten Labor-Untersuchungen zufolge weniger neutralisierende Antikörper gegen die Delta-Variante entwickelt, als gegen die zuvor in Großbritannien verbreiteten anderen Varianten“ … berichteten Wissenschaftler um Dr. David Bauer vom Francis-Crick-Institute in London im Fachmagazin „The Lancet“.So konnten unsere bereits gebildete Antikörper nach einer Impfung das Virus nicht mehr ganz so gut neutralisieren (!). (Quelle: univadis from medscape). Fachleute nennen das *Immune Escape. Die Wirksamkeit ist – wie gesagt – besonders nach der ersten von zwei Impfdosen reduziert. Die „zweifache“ Impfung mit den Impfstoffen von BioNTech und AstraZeneca lieferte aber – einer aktuellen Studie zufolge – dann doch einen noch guten Schutz.
Anm.: Als *Immunevasion oder Immun-Escape bezeichnet man einen Vorgang, bei dem Pathogene mithilfe von Mutation oder spezifischen Mechanismen einer Erkennung oder Abwehr durch das Immunsystem entgehen können.

„Der Virus wächst mit seinen Aufgaben!“ Diese Aussage scheint sich in der augenblicklichen Situation einmal mehr zu bewahrheiten. Wie wir ihm Grenzen setzen können, ist bekannt…
IMPFEN…IMPFEN…IMPFEN… was das Zeug hält…. und hier sind die „Impfgegner“ immer noch und immer wieder das allergrößtes Problem…

Der Präsident der Bundesärztekammer, Dr. med. Klaus Reinhardt (*1960), betonte noch im Sommer – am 17.08.2021 – er sehe noch keinen Grund zur Panik. Die Delta-Variante sei nach den ihm bekannten Daten zwar ansteckender, aber nicht gefährlicher, sagte Reinhardt im Deutschlandfunk.
Für die Gefahr, die von Delta (B.1.6.1.7.2) ausging, gab es damals (noch) ein gutes Mittel: Einen vollen Impfschutz (!) –
- Juli 2021: Weltärztechef Montgomery warnte noch im Frühsommer 2021 dringend – wegen der Delta-Variante – vor zu vorschnellen Lockerungen. Bei Anstieg sollte man sofort „Lockerungen zurücknehmen“ : Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, äußert sich sehr besorgt über die gefährliche Delta-Variante: Er befürchtete eine raschere Ausbreitung der als besonders infektiös geltenden Delta-Variante des Coronavirus und sieht Handlungsbedarf vor allem bei der Politik.
- Die früheren Virus-Varianten Alpha (B.1.1.7), Beta (B.1.351) und Delta (B.1.617.2) die bisher in Deutschland verbreitet waren, erhebt regelmäßig das RKI. Diese Varianten sind derzeit weltweit fast verschwunden. Delta wird vielleicht noch etwas bleiben, und sollte es eine vierte Welle geben, könnte diese Mutante eine wichtige, gefährliche Rolle spielen. Der Zeitpunkt und die Anzahl der vollständigen Impfungen werden dabei mitbestimmen, wie viel Schaden das Virus noch anrichten kann.
- Der SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach ging noch damals davon aus, dass die Delta-Variante in Deutschland vor allem ab Herbst 2021 die dominierende Rolle spielen werde, weil sie so sehr viel ansteckender sei. „Die voll Geimpften werden mit der Delta-Variante wohl weniger Probleme haben“, betonte damals noch der SPD-Politiker.

ANSTECKEN… leicht gemacht: Ganz einfach und leicht mal eben so im Vorbeigehen...der Wind… der Wind…
Neuere Daten aus den USA zeigten schon im Sommer 2021, dass Delta offenbar so ansteckend ist wie Windpocken, also stärker noch als ein gewöhnlicher Schnupfen.
Infizierte „Geimpfte“ können demnach durch Rachen/Nase auch genauso schnell das Virus verbreiten wie Nicht-Geimpfte.
Geimpfte seien zwar – wie oben erwähnt – doch weiterhin zu 90 Prozent vor einer schwer verlaufenden Erkrankung an Covid-19 geschützt. Sie könnten nun aber wieder schneller infiziert werden und würden in diesem Fall genauso viele Virenpartikel ausatmen wie Nicht-Geimpfte und seien somit auch ansteckend…
- Grund für diesen Effekt scheint zu sein, dass sich die Delta-Variante viel schneller in den oberen Atemwegen (Nase/Rachen) vermehrt. Dort oben haben auch Geimpfte kaum schützende Antikörper. Sie erleben eine Infektion dann zwar nur ähnlich wie eine schwere Erkältung. Aber sie könnten so die Verbreitung des Virus wieder erneut deutlich verstärken.
Zukunft?
GENIALE FORSCHUNG: Eine Reihe neuer Impfstoffprojekte, die sich noch in der klinischen Testung befinden, wollen den Impfstoff künftig als „Nasenspray“ verabreichen und so die Immunität gegen Sars-CoV-2 direkt an der Eintrittspforte, nämlich in den oberen Atemwegen, stärken.
- Eigentlich seien sogenannte intranasale Impfungen schon recht lange bekannt, also Vakzine, die in Form von Tropfen oder Sprays inhaliert werden, schreiben die Mikrobiologen und Immunologen Frances Lund und Troy Randall (UNIVERSITY OF ALABAMA AT BIRMINGHAM/USA) in einem Kommentar für die aktuelle Ausgabe der Fachzeitschrift Science.
- Dennoch sei aktuell nur ein kleiner Teil der in Entwicklung befindlichen Covid-Impfstoffe auch für die Anwendung als Nasenspray konzipiert. Sieben dieser Sprays befinden sich derzeit in klinischen Phase-1-Studien.
- Von den sieben Nasenspray-Impfstoffen in klinischer Entwicklung handelt es sich bei sechs um abgeschwächte Viren oder Vektorviren. Das siebte verwendet ein Viruseiweiß.
- Nasenspray-Impfstoffe böten zwei zusätzliche Schutzschichten vor allem auch für Geimpfte, so die Autoren. Noch dauert die Forschung der Wissenschaftler an…
England: Variante Delta ist 2021 immer noch für über 90 % der COVID-19-Erkrankungen weltweit verantwortlich:

Die Berechnungen beruhen auf der Annahme einer mittleren Immunevasion („Immunescape“ – Fluchtvariante) und einer – gegenüber der früheren Variante Alpha (B.1.1.7) – um 90 % erhöhten Übertragbarkeit der Delta-Variante (B.1.6.1.7.2).
England
September 2021: Die britischen Epidemiologen raten dringend, den dortigen „Step 4“ (Lockerungen) bis Ende September 2021 zu verschieben, bis die derzeitige Impfkampagne abgeschlossen ist. Die Regierung ist nun diesem Schritt bereits teilweise gefolgt. In den nächsten Wochen sollen vor allem aber die Impfungen im ganzen Land intensiviert werden. Bisher haben 48.131.996 der Bevölkerung die erste Impf-Dosis erhalten. Insgesamte 63,08% Impfquote (vollständig) sind bereits erst durchgeimpft. (www.aerzteblatt.de)

Neuesten Erforschungen zufolge ist die indische DELTA-Corona-Mutation nicht nur gefährlicher und ansteckender, sondern auch vor allem resistenter. Der „Wachstumsvorteil“ der Variante liege nach Erkenntnissen des Expertengremiums „SAGE“ bei rund 60 Prozent, sagte Matt Hancock, Gesundheitsminister von Großbritannien, dem Sender BBC.
Indische Virusvariante – nun auch in Australien gelandet…
- Ein äußerst harter vierter Lockdown soll nun in dem australischen Bundesstaat Victoria (hier herrscht jetzt Winter) – die aus Indien kommende Virusvariante DELTA (B1.617.2) aufhalten. Sie breitet sich derzeit rasend schnell im ganzen Land aus.

Melbourne ging 2021 bereits im Sommer (im dortigen Winter) zurück in den strikten 4. Lockdown: Aus Sorge um eine rasche Verbreitung der zuerst in Indien aufgetretenen Virusvariante B1.617.2 (Delta) verhängt der australische Bundesstaat Victoria mit der Millionenmetropole Melbourne zum vierten Mal seit dem Beginn der Pandemie einen strikten Lockdown. Der „Circuit Breaker“ beginnt um Mitternacht in der Nacht auf Freitag und gilt zunächst nur für eine Woche. Die Vorschriften sind schon wie bei den früheren Ausgangssperren in dem Bundesstaat äußerst streng. Es soll nur noch fünf Gründe geben, um aus dem Haus zu gehen – für essentielle Besorgungen wie Lebensmitteleinkäufe, für die Arbeit, sofern diese als essentielle Tätigkeit eingestuft wird, für Arztbesuche und Angehörigenpflege, für Sport (maximal zwei Stunden am Tag), und um sich impfen zu lassen. Sport und Einkäufe müssen in einem Umkreis von maximal fünf Kilometern des Wohnorts erledigt werden oder so nah wie möglich. Nur eine Person pro Haushalt und pro Tag darf Einkäufe erledigen.… (Quelle: FAZ vom 27.05.2021)

Was ist eigentlich eine DOPPEL-MUTANTE?
Genauer erläutert dies der Leiter der Virologie an der Berliner Charité, Christian Drosten im NDR-Podcast „Das Coronavirus-Update“: „…Es ist nicht so, dass man eine neue Kreuzung von zwei verschiedenen Mutanten habe, wie das in einigen Medienquellen gestanden hat. Es ist sehr wahrscheinlich, dass auch diese DELTA- Variante eine ganz neue Mutante – mit einem sog. „Immunescape“ ist, schlussfolgerte Drosten.
DIE FLUCHT: IMMUNESCAPE… Perfekte Tarnung?
DIE GEFAHR: Unter einer „Immunescape oder -evasion“ versteht man einen Vorgang, bei dem sich pathogene Viren mit Hilfe von spezifischen Mechanismen einer Erkennung durch das Immunsystem entziehen. Sie werden einfach „unsichtbar“… Das Immunsystem wird so wirkungsloser.
Diese derzeit neueste DELTA (B.1.67.2) aus Indien wird bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nun als ernsthaft besorgniserregend eingeschätzt und trägt nun die höhere Einstufung als „Variant of Concern“ (VoC).
07.07.2021: Daten aus Großbritannien zeigen derzeit aber, dass dort die zur Zeit noch verfügbaren Impfstoffe (BioNTech/AstraZeneca) wohl vor allem vor schweren Verläufen doch gut schützen.

- THE CRICK:
- Forschenden der Francis Crick Institute und des National Institute for Health Research UCLH Biomedical Research Centre in London haben sich das mit der Wirksamkeit einmal genauer angeschaut. Sie führten ihre Untersuchungen an 250 Erwachsenen durch. Diese Ergebnisse wurden im Fachmagazin „The Lancet“ im Juni 2021 veröffentlicht:
- DIE GUTE NACHRICHT… Am Ende gab es also die Erkenntnis: „dass die meisten Teilnehmer, die z.B. zwei volle Dosen von BioNTech: BNT162b2 (Corminaty) erhalten haben, vor einer DELTA – B.1.617.2 – Infektion und damit verbundenen Krankheiten geschützt wären“, wie es im Fachmagazin „The Lancet“ veröffentlichten Artikel heißt. Ausnahmen gibt es immer…
- Die neue Corona-Variante aus Indien scheint also das Immunsystem besonders gut austricksen zu können. So lautet das Ergebnis einer aktuellen Studie, die in The Lancet erschienen ist. Diese ist die – bis dato – größte Studie, welche die „impfstoffinduzierte Antikörperbildung“ gegen die neuesten Varianten untersucht hat.
Welche Folgen hat es, wenn das Virus seine Erbinformation verändert? Der Virologe Christian Drosten sagte: Impfstoffe wirken „meistens“… sie sind wohl nicht alle beeinträchtigt, aber wesentlich ansteckender könnte diese neuere Virus-Mutation wohl doch noch in Zukunft für uns werden...
Was bedeutet dies für unser Immunsystem?
Nach Angaben des Robert Koch-Instituts werden diese „Virus-Veränderungen“ mit einer „reduzierten“ Neutralisierbarkeit durch Antikörper oder T-Zellen in Verbindung gebracht, deren „Umfang noch nicht eindeutig“ geklärt sei. Konkret könnte dies bedeuten, dass doch auch – wenn auch wahrscheinlich selten – Geimpfte sowie „Genesene“ – die also an Covid-19 erkrankt waren – vor einer Wieder-Ansteckung mit dieser neueren Variante womöglich deutlich weniger gut geschützt sind.

Survival of the Fittest:
So setzen sich ganz automatisch die vorteilhaftesten Merkmale durch.
Der Slogan bedeutet im Sinne der Darwin’schen Evolutionstheorie das Überleben der am besten angepassten Individuen. Dieser Ausdruck wurde bereits im Jahr 1864 durch den britischen Sozialphilosophen Herbert Spencer geprägt. So übernahm Charles Darwin den Ausdruck ab der 5. englischsprachigen Auflage seines Werkes Die Entstehung der Arten von 1869 ergänzend zu seinem – zum Fach-Terminus gewordenen – Begriff Natural Selection = natürliche Selektion. (Quelle: Wikipedia ).

Rasante Mutationen:
Immer neuere genetische Varianten von SARS-CoV-2 sind während der COVID-19-Pandemie nacheinander entstanden und zirkulieren auf der ganzen Welt.
- Folgerung: Die schon 2020 zuerst bekannte – oben angeführte – erste spezifische Mutation, auch D614G genannt, wird von den oben genannten drei Varianten geteilt. Dies gibt den neueren „Varianten“ nun die allerbeste Möglichkeit, sich deutlich schneller zu verbreiten, als die bisher vorherrschenden Viren, die nun wiederum von einer immer wieder neueren Variante verdrängt werden und somit auch letztendlich alle langsam wieder „verschwinden“… (Quelle: CDC – Centers for Disease Control and Prävention)

https://www.netdoktor.de/krankheiten/covid-19/coronavirus-mutationen/
Harter Rückschlag in der Bekämpfung der Pandemie?
Corona-Virusvarianten…ist die Sars-CoV-2 Impfung demnächst wirkungslos?
- Was genau bewirken eigentlich diese Virus-Mutationen?
Das Spike-Protein von SARS-CoV-2 dient dem Virus immer als Eintrittspforte in die Zelle, indem es z.B. an der frühen bzw. erst bekannten „D614G-Mutation“ angedockt hatte. Diese Mutation bestand damals aus drei kleineren Peptiden, die in offener oder geschlossener Konformation vorliegen können. Je mehr Peptide aber „offen“ sind, desto „leichter“ kann das Spike-Protein des Virus dort andocken. - Die neuere Mutation scheint diese Peptidverbindungen dann auch deutlich zu lockern, was wiederum eine offene *Konformation (Änderung der Molekülstruktur) erheblich begünstigt und damit auch eine sofortige Infektion wahrscheinlicher machen könnte.
- Anm,: Die *Konformationsänderung bezeichnet ein zentrales Konzept in der Molekularbiologie, nach dem Proteine in der Lage sind, ihre räumliche Struktur zu ändern – als wichtiger Teil ihrer Funktion (zum Beispiel Motorproteine) oder aber um eine neue Funktion leichter auszuüben. (Wikipedia)

2020 – Rückblick – wie alles damals begann:
VoC = besorgniserregende Varianten:
Eine der vielen „ersten“ Varianten z.B. VoC-202012/01 (Variant of Concern-202012/01, früher VUI-202012/01 – ALPHA (früher auch B.1.1.7 – genannt) – ist die bekannteste sog. englische Variante:
HISTORIE: Die bereits im April 2020 durch ein Team um den Virologen David Montefiori (USA: Duke University in North Carolina) erstmals entdeckt – also ERSTE – D614G-Variante von SARS-CoV-2 hatte sich damals schon rasend schnell weltweit ausgebreitet. Lange wusste man nicht, welche Funktion diese Mutation hat, wie oder ob sie gefährlich ist. Das können Wissenschaftler jetzt beantworten und deutlich bejahen. Diese wird nun aber durch ihre mittlerweile zahlreichen „follower“ ersetzt bzw. komplett verdrängt:
- Erstmals im „November“ 2020 in England – als Nachfolger – festgestellt wurde – die damals noch neue ALPHA (B.1.1.7-Linie): Auch bezeichnet als „Variant of Concern“ 202012/01) zuerst von „Public Health England (PHE) GOV.UK“ – entdeckt.
- So konnte man letztes Jahr fast dabei zusehen, wie sich diese ALPHA (B.1.1.7) Variante, die nun – wie gesagt – erst Ende 2020 erstmals in England entdeckt wurde, sich bei uns rasant ausbreitete und die D614G-Variante (ursprüngliche Linie) komplett verdrängte.

- So gab es schon seit 2020 Hinweise, dass die ALPHA (B.1.1.7) Variante auch für deutlich mehr Todesfälle verantwortlich sei. Grundlage hierfür war eine Vorab-Veröffentlichung der „New and Emerging Respiratory Virus Threats Advisory Group“ einer Beratungsgruppe der britischen Regierung.
- Darin berechneten die Autoren, dass das Sterberisiko für Personen, bei denen eine Infektion mit dieser neuen Variante bestätigt wird, um etwa 35 % höher ist.
- Diese britische Variante ALPHA (B.1.1.7) hat nun schon wieder bereits verschiedene neuere Mutationen entwickelt. Das heißt: Die ALPHA (B.1.1.7) Variante mutiert derzeit ständig weiter…bis es auch sie nicht mehr „original“ gibt…sondern nur das neue „Gewand“….
Es gibt noch mehr beunruhigende Neuigkeiten zur ALPHA (B.1.1.7) Variante: Kürzlich haben britische Wissenschaftler in Proben dieser Variante eine zusätzliche Mutation entdeckt. Dabei handelt es sich um die gefährlichere E484K-Mutation (s.o.) im Spike-Gen, die auch sowohl bei der südafrikanischen BETA (B.1.351) als auch der brasilianischen GAMMA (P.1) Variante schon vorkommt.
- Da diese Virus-Linien (= Varianten) selbst jeweils ein individuelles Set an diversen Mutationen aufweisen, kann es sich auch nicht um irgendeine „eingeschleppte“ Variante aus Südafrika oder Brasilien handeln. Die Veränderung sei – laut Wissenschaftlern des Francis-Crick-Institute – ganz „spontan“ und offenbar mehrfach „völlig unabhängig voneinander“ in den einzelnen Ländern entstanden…
Anm.: The Francis-Crick-Institut – kurz auch „The Crick“ genannt – bis Juli 2011 – UK-Centre for Medical Research and Innovation, ist ein renommiertes britisches Forschungsinstitut für das Gebiet der Biomedizin.



Immun-Escape-Varianten sind bereits erneut im Kommen..
«Es ist unausweichlich, dass wir immer wieder neuere Escape-Varianten bekommen werden», sagte der Mikrobiologe und Gesundheitsexperte Prof. Dr. Paul Hunter von der Universität East Anglia (Norwich-England) (*1960) in einer parteiübergreifenden Expertenanhörung in London. Als Mutanten mit sogenanntem „Immun-Escape“ werden Varianten bezeichnet, die zumindest teilweise resistent gegen die Wirkung der derzeit verwendeten Corona-Impfstoffe sind.
ESCAPE-MUTATIONEN MACHEN DEUTLICH SORGE:
Die zusätzliche Mutation E484K gilt unter Experten auch als mögliche sog. Fluchtmutation:
Bei der gefährlicheren E484K-Mutation gab es schon 2020 erste Labor-Untersuchungen, die etwas größere Probleme beim Impfstoff erwarten ließen. Diese Mutation stand damals schon im Verdacht, eben diese „Immun-Evasion“ des Virus zu ermöglichen:
So könne eine „Erstinfektion“ mit der ursprünglichen Viruslinie nicht sicher vor immer neueren „Reinfektionen“ mit dieser oder neueren Varianten schützen. Diese zusätzliche Mutation E484K gilt (unter Experten) also – wie erwähnt – als mögliche Fluchtmutation: Also eine „Flucht-Anpassung“ des Coronavirus an das menschliche Immunsystem. Das könnte bedeuten, dass unsere wichtigen Antikörper, die das Immunsystem gegen die ursprüngliche Form von Sars-CoV-2 entwickelt hat, B.1.351 nicht mehr vollständig erkennen könnten. Die Betroffenen könnten sich also leicht ein zweites Mal anstecken.
Anm.: Unter einer „Immunevasion“ versteht man einen Vorgang, bei dem sich Pathogene (z.B. VIREN) mit Hilfe von spezifischen Mechanismen oder Mutationen einer Erkennung durch das Immunsystem entziehen. Das Immunsystem wird so weitgehend wirkungslos.

Die bisher bekanntesten VIRUS-Varianten (VoC=Variant of Concern)
DIE LINIEN: ALPHA (B.1.1.7), BETA (B.1.351) und GAMMA (P.1) hatte sich rasant weltweit ausgebreitet… in einigen Staaten mit großer Dynamik aus (Risk Assessment des ECDC). Ob und in welchem Maße die neuen Varianten (Linien) die Wirksamkeit der verfügbaren Impfstoffe beeinträchtigen, ist derzeit noch nicht sicher abzuschätzen. Diese Aspekte werden derzeit in zahlreichen wissenschaftlichen Studien untersucht.
Die Wirkung liege nun daher – aufgrund der Mutanten – bei einigen „Impfstoffen“ – wie z.B. dem Vektor-Impfstoff von Janssen (J&J) – nur noch unter 60 %.

VoC: Besorgniserregende Varianten… Schutz durch Impfung?
Der BioNTech-Impfstoff „Comirnaty“ sei – wie von Experten derzeit gesagt wird – wirksam gegen die beiden Mutanten ALPHA (B.1.1.7) und BETA (B.1.351):
HOHER SCHUTZ?
Real-World-Daten aus Katar zeigen: Der Covid-19-Impfstoff Comirnaty® von BioNTech/Pfizer bietet auch vor den beiden als »Variants of Concern (VoC)« eingestuften SARS-CoV-2-Varianten ALPHA (B.1.1.7) und BETA (B.1.351) einen sehr guten Schutz. (Quelle: »New England Journal of Medicine«)
Die Wirksamkeit des Vakzins des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-amerikanischen Partners Pfizer hatte bereits im Juni 2021 in Israel deutlich nachgelassen. Parallel hatte sich die aggressivere Delta-Variante im Land damals gerade ausgebreitet.
Nach Angaben des israelischen Gesundheitsministeriums sank die Verhinderung einer Infektion durch den Impfstoff auf 64 Prozent. Demnach zeigen nun mehr Geimpfte, welche sich nochmal mit dem Virus infizieren, auch Krankheitssymptome. Vor schweren Krankheitsverläufen schütze die Impfung allerdings zu 93 Prozent.

Wie schnell mutiert eigentlich Sars-CoV-2?
Es ist anzunehmen, dass auch in Zukunft sich Sars-CoV-2 weiter stetig – durch immer wieder neuere Mutationen – weiter an das menschliche Immunsystem anpassen wird. Wie schnell das geschieht, hängt maßgeblich von der Größe der aktiv infizierten menschlichen Population ab. Je weniger- desto besser…
Je mehr Infektionsfälle – regional, national wie international – auftreten, desto stärker vermehrt sich das Coronavirus – und desto häufiger treten dann auch immer wieder neuere Mutationen auf. Was folgt daraus?
Sind wir schon Ende 2021 in der vierten Welle? Was sagt uns der Experte?
„Im Herbst/Winter 2021 kann es dann sein, dass wir wieder einen Anstieg bekommen, je nachdem, wie gut die Impfquote ist“, so Virologe Prof. Hendrik Streeck noch im Mai 2021 im RTL-Interview. „Aber ich denke, es ist gut, wenn wir uns darauf vorbereiten, damit wir nicht wieder mit einem harten Lockdown reagieren müssen.“
- Das heißt: Je mehr von uns Menschen die „AHA“-Regeln mit allen Konsequenzen streng beachtet werden – umso weniger Infektionsfälle, umso schlechter kann sich Sars-CoV-2 verbreiten.
- Wenn dann noch die Menschheit mit wirksamem Impfstoff versorgt ist, dann…bekommen wir vielleicht unser altes, liebes Leben wieder zurück…
- Die AHA+L-Formel bezeichnet die drei gängigen wichtigsten Maßnahmen zum Schutz vor Ansteckung: Abstand, Hygiene und medizinische Alltagsmasken (FFP2), zu denen – entsprechend neuer Erkenntnisse – als „L“ – die Lufthygiene (cave: Aerosolbildung) noch hinzukommt.
- (Quelle: https://www.netdoktor.de/krankheiten/covid-19/coronavirus-mutationen/)

WHO benennt Corona-Varianten im Juni 2021 um ‒ Statt Zahlen & Länder-Namen… gibt es nun nur noch das griechische Alphabet. Es gibt aber auch Virus-Mutationen, die sind besorgniserregend (VOC) oder aber nur von Interesse (VOI):
ZUSAMMENSTELLUNG-AKTUELL
Juni 2021: Die neuen Namen der Variants of Concern (VOC):
- B.1.1.7, die britische Variante, heißt nun Alpha
- B.1.351 aus Südafrika: Beta
- P1 aus Brasilien wird zu Gamma
- B.1.617.2 aus Indien bekommt den Namen Delta
- B.1.617.1, ebenfalls aus Indien, aber bislang nur eine „Variante von Interesse“ (VOI) heißt Kappa
09.08.2021 – VORHERSAGE:
Szenarien für eine Zukunft mit SARS-CoV-2
Fachleute gehen eindeutig davon aus, dass das Coronavirus SARS-CoV-2 vorerst nicht ausgerottet werden kann. Ob überhaupt und wann es ein Ende geben könnte und welche Risiken drohen, damit hat sich ein Wissenschaftlerteam jetzt auseinandergesetzt. (Der Beitrag ist in Nature erschienen (DOI: 10.1038/s41586-021-03792-w).
- Der Artikel beginnt zwar optimistisch mit der Aussage, dass es eine realistische Erwartung sei, die Pandemie dank der globalen Anstrengungen durch Impfen unter Kontrolle zu bringen.
- Das Autorenteam um Amalio Telenti und Davide Corti, das beim Pharmaunternehmen Vir Biotechnology und verschiedenen Forschungsinstitutionen arbeitet, geht aber auch auf noch unabsehbare Entwicklungen und Unsicherheiten ein.
- Eine irgendwann mögliche Entwicklung hin zu einem grippe- oder erkältungsähnlichen Erreger (vielleicht mit Spitzen in den Wintermonaten) dürfte nach Schätzung der Autoren jedenfalls nicht eher eintreten, bevor es – unter anderem – eine weiter verbreitete Immunität (z.B. durch Impfungen) in der Bevölkerung gibt. Erst wenn so viel wie möglich (85-90%) die Menschen geimpft seien… können wir wieder hoffen… und hätten unser liebes Leben zurück…

Historisches – 1. Weltkrieg
- Juli 2021: Das Autorenteam um Amalio Telenti und Davide Corti, das beim Pharmaunternehmen Vir Biotechnology und verschiedenen Forschungsinstitutionen arbeitet, sieht hier auch zurück auf die seit langem schwerste Influenzapandemie von 1918/19:
- Nachkommen des Erregers H1N1 hätten noch bis in die 1950er-Jahre hinein immer wieder Epidemien hervorgerufen... Die beiden Wissenschaftler halten jedoch fest, dass bisher eine relativ begrenzte Zahl an Mutationen – unabhängig voneinander – in mehreren Varianten auftauchte, was auf eine konvergente und möglicherweise „eingeschränkte Evolution“ von Corona hinweise. (www.aerzteblatt)
- Das deckt sich auch mit Einschätzungen des Berliner Virologen Christian Drosten: „Es gibt aus virologischer Sicht gute Gründe anzunehmen, dass SARS-2 gar nicht mehr so viel mehr auf Lager hat – als das, was es uns bisher zeigen konnte“, sagte er kürzlich in einem Interview mit dem Schweizer Onlinemagazin „Republik“. Wenn es nicht nur die immer gefährlicher werdenden Mutationen gäbe…
- Drosten rechnet auf lange Sicht damit, dass sich SARS-CoV-2 evtl. in späteren Jahren wie ein Erkältungscoronavirus verhalten werde. In den kommenden 2 bis 4 Jahren seien Übergangszustände zu erwarten – das Virus werde Impflücken nutzen, sagte er noch Ende Mai 2021 in einer Anhörung im Parlamentarischen Begleitgremium COVID-19-Pandemie des Bundestags. © dpa/aerzteblatt.de

Geimpft, Genesen oder Getestet = DIE 3-G-REGEL
oder doch die 2-G-Regel gab es dann doch auf Dauer nicht mehr…
- Sie galt 2021 landesweit – und inzidenzunabhängig. Die Regierung hatte bei ihren letzten Beratungen im August 2021 beschlossen, dass diese Regelung greifen soll – ab einem Inzidenzwert von 35.
Das war damals noch die NEUE 3 G-Regel: Neben der Inzidenz sind das auch noch die Impfquote, die Auslastung der Intensivbetten und die Zahl schwerer Krankheitsverläufe.
Die neue „Glücksformel“ aber… die ist noch immer nicht gefunden…
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