Es handelt sich bei diesem globalen Update um eine Momentaufnahme nach bestem Wissen während einer sich schnell entwickelnden Pandemie. Jede und alle verfügbaren Informationen zu Covid-19 können sich mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen ändern.
CORONA sollte eigentlich endlich in wenigen Monaten vorbei sein, so die Hoffnung vieler Deutscher. Wissenschaftler bezweifeln jedoch, dass die Pandemie überstanden ist. Immer neuere, gefährliche Virus-Varianten – wie derzeit „OMIKRON“- und „Nachfolger“ – tauchen auf.
Blog-Artikel aktualisiert am 04.02.2023
NEWS FIRST: RKI stufte Covid-19 Risiko von „hoch“ auf „moderat“ ab…
Weniger Ansteckungen, mildere Verläufe und eine breite Bevölkerungsimmunität: Von dem Coronavirus geht laut Robert-Koch-Institut nur noch ein moderates Gesundheitsrisiko aus. Schutzvorkehrungen seien dennoch wichtig. |
In NRW wurde die Isolationspflicht für Corona-Infizierte am 1. Februar 2023 beendet. Damit endet die bisherige Auflage, sich im Fall einer Corona-Infektion fünf Tage in häusliche Isolierung zu begeben. Auch alle Isolierungen, die noch auf Grundlage der derzeitigen Corona-Verordnung begonnen wurden, enden nach Angaben des Ministeriums automatisch mit Ablauf des 31. Januars.
Die Coronapandemie ist nach Einschätzung von Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens jedoch noch nicht endgültig überwunden.
19.12.2022: Politikerin Andrea Behrens (*1968) niedersächsische Innenministerin – betonte dabei den Wert der Corona-Impfkampagne. „Die Impfungen haben unglaublich viele Leben gerettet, darüber wird viel zu selten gesprochen“, sagte sie. „Wenn wir alle sehen, wie die Lage in China derzeit eskaliert, erhält man eine gute Vorstellung davon, was dieses Virus in einer Bevölkerung anrichten kann, die keinen guten Impfschutz hat. Viele, viele Menschen wären in Deutschland heute nicht mehr am Leben, wenn es nicht diese unglaublich schnellen Forschungsergebnisse und die darauf folgende Impfkampagne gegeben hätte.“ (SZ-Direkt aus dem dpa-Newskanal)
„Wir erleben in diesem Winter 22/23 die erste endemische Welle mit Sars-Cov-2, nach meiner Einschätzung ist damit die Pandemie vorbei“, hatte noch Ende Dezember 2022 der Leiter der Virologie der Berliner Charité, Prof. Dr. med. Christian Drosten (*1972), dem Tagesspiegel gesagt.
Die Pandemie ist wohl vorbei:
Der Epidemiologe Hajo Zeeb (*1963) teilt grundsätzlich die Einschätzung von Drosten, „dass die Corona-Pandemie hier bei uns jetzt endemisch ist. Das bedeutet, wir haben keine sehr großen Wellen mehr, unser Immunsystem kann mit Corona-Infektionen umgehen“. Corona sei damit zu einer „quasi dauerhaft anwesenden Infektion geworden, die großen Wellen mit extremer Belastung des Gesundheitswesens sollten damit nun vorüber sein“.
Die Pandemie offiziell für beendet zu erklären, sei jedoch Aufgabe der Weltgesundheitsorganisation (WHO), sagte Hajo Zeeb. (Anm.: Prof. Dr. med. Hajo *Zeeb ist Leiter der Abteilung für Prävention und Evaluation am Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie in BREMEN – BIPS GmbH)
Gegen-Ansicht:
Der Virologe Prof. Dr. Andreas Dotzauer (*1979) – Virusforscher an der Universität Bremen– hält es dagegen nicht für richtig, vom Ende der Pandemie zu sprechen. „Wir haben ein Virus, das im Moment weltweit vorhanden ist und überall noch sehr aktiv ist. Nach meiner Definition muss man eigentlich immer noch von einer Pandemie sprechen“, sagt Dotzauer. Eine Endemie sei eine Situation, in der sich ein Virus in eine Region zurückgezogen habe und es nur noch sporadisch hin und wieder zu Ausbrüchen in Form von Wellen komme. Seit 2014 leitet Dotzauer das Laboratorium für Virusforschung in Bremen.
Anm.: Begriffs-Erklärung in Kürze:
Endemie: Diese Form einer Seuche ist „endemisch“ auf ein kleineres Gebiet begrenzt. Die Besonderheit: Sie ist nicht zeitlich begrenzt ist. Die Krankheit tritt dauerhaft in einer bestimmten Region auf. Dazu zählen zum Beispiel Erkrankungen wie Malaria oder Cholera, die in einigen afrikanischen Ländern durchgehend immer wieder präsent sind.
Epidemie: Der Unterschied zur Endemie ist, dass die Epidemie zeitlich begrenzt ist, die Ausbreitung geringer wird und die Krankheit dann zunächst verschwindet. Dennoch können Epidemien immer wieder von Neuem aufflackern.
Pandemie: Eine Pandemie bezeichnet eine neue, aber zeitlich begrenzt in Erscheinung tretende, weltweite starke Ausbreitung einer Infektionskrankheit mit hohen Erkrankungszahlen und i. d. R. auch mit schweren Krankheitsverläufen. (Wikipedia)

Die SPD-Politikerin Behrens (*1968) seit Januar 2023 niedersächsische Innenministerin – erklärte zudem, sie könne sich vorstellen, dass viele Menschen in bestimmten Situationen auch bereitwillig zukünftig eine Maske tragen werden. Als Gesundheitsministerin würde sie das sehr begrüßen. „Die Pandemie hat uns den Nutzen der Masken sehr stark vor Augen geführt“.
- Gerade mit den mittlerweile weit verbreiteten FFP2-Masken können wir uns und andere auch vor vielen anderen (Winter-) Viren schützen, die über die Luft übertragen werden“, sagte sie. Nach der Abschaffung der Maskenpflicht könne das aber jede und jeder für sich selbst entscheiden.
- Behrens hatte mitten in der Pandemie nicht nur ein Ministerium in Niedersachsen übernommen – sondern mit dem Gesundheitsressort auch das „Corona-Ministerium“ inne. (Anm.: Daniela *Behrens (*1968) | SPD. Niedersächsische Ministerin für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung. Mitglied des Bundesrates für das Land Niedersachsen. )
Die Zahl der COVID-19-Infizierten war in diesem Sommer 2022 noch deutlich höher als in den Jahren zuvor und noch ist doch unklar, was der kommende Corona-Winter evtl. zusätzlich bringen wird.

Die neue Schutzmaßnahmenverordnung sieht vor, dass sich positiv getestete Personen nicht mehr wie bisher verpflichtend häuslich isolieren müssen. Wer positiv auf das Coronavirus SARS-Co\/-2 getestet wurde oder einen Selbsttest mit positivem Ergebnis durchgeführt hat, ist nach den neuen Regelungen verpflichtet, außerhalb der eigenen Wohnung eine medizinische Maske oder eine FFP2-Maske oder eine Maske eines vergleichbaren Standards zu tragen. Die Maskenpflicht entfällt frühestens nach fünf Tagen nach Durchführung des Frei-Tests. Voraussetzung ist, dass zu diesem Zeitpunkt seit mindestens 48 Stunden nachweislich völlige Symptomfreiheit besteht.
Mehrere Bundesländer haben zudem Isolationspflichten für Corona-Infizierte aufgehoben. Es handelt sich um Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Schleswig-Holstein, wie das baden-württembergische Gesundheitsministerium in Stuttgart mitteilte.
„An deren Stelle werden die Länder angepasst verpflichtende Schutzmaßnahmen wie eine Maskenpflicht positiv getesteter Personen sowie andere dringende Empfehlungen einführen“, heißt es in der Mitteilung aus Stuttgart:
„Wir läuten eine neue Phase im Umgang mit der Pandemie ein“, erklärte Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha (*1961)- Minister für Soziales und Integration Baden-Württemberg (BW – Grüne). „Es ist Zeit, den Menschen wieder mehr Eigenverantwortung zu übertragen.“.
Minister Karl Lauterbach hält aktuell doch noch an der Isolationspflicht für Infizierte weiterhin fest. Das RKI empfiehlt also derzeit ebenfalls noch immer (unverändert) den Ländern, für Infizierte fünf Tage Isolation anzuordnen. Angeraten wird eine dringende Empfehlung, die Selbstisolation danach erst dann zu beenden, wenn ein (Selbst-)Test negativ ausfällt. Beschäftigte des Gesundheits- und Pflegewesens sollen zudem 48 Stunden vor der Testabnahme symptomfrei gewesen sei.
Wie lange dauert die COVID-19 Inkubationszeit bei Geimpften?
Die Inkubationszeit, das heißt die Dauer von der Ansteckung bis zum Beginn der Erkrankung an COVID-19, beträgt beim Coronavirus SARS-CoV-2 bisherigen Erkenntnissen zufolge im Mittel vier bis sechs Tage.

Dezember 2022 – Das RKI berichtet:
Es gibt aktuell im Winter wieder mehr Arztbesuche wegen anderer Atemwegsinfekten…Grippe, Bronchitis & Co…
Seit Beginn der COVID-19-Pandemie im Jahre 2020 ist eine starke Erkältungs- und Grippewelle ausgeblieben. Aufgrund der strengen COVID-19-Schutzmaßnahmen haben die Erkältungs- und Grippeviren sich kaum vermehren können.
Atemwegs-Infekte… Husten, Schnupfen, Heiserkeit… grippale Infekte
Inzwischen findet jedoch wieder mehr persönlicher Kontakt statt und es gibt weniger verbindliche Schutzmaßnahmen. Das Robert Koch-Institut (RKI) berichtete noch im Oktober 2022 von einer höheren Anzahl an Arztkonsultationen wegen akuter Atemwegsinfekte im Vergleich zu den Vorsaisons. Da es sich vorwiegend um Virusinfektionen handelt, ist eine Antibiotika-Therapie in der Regel bei grippalen Infekten von geringem Nutzen. Die primäre Abwehr erfolgt durch Komponenten unseres körpereigen angeborenen Immunsystems.

Lediglich bei schweren Verläufen (Fieber >39 °C, eitriges Nasensekret, Gesichtsschmerzen) an 3 – 4 aufeinanderfolgenden Tagen oder biphasischem Verlauf mit erneuter Symptomzunahme nach Besserung der Erkältungssymptomatik kann eine vom Arzt verordnete Antibiotikatherapie indiziert sein.
Die primäre Immun-Abwehr erfolgt – in der Regel – wie gesagt – durch Komponenten unseres angeborenen Immunsystems… wie unsere körpereigenen T-Lymphozyten, Natürliche Killerzellen, Makrophagen und weitere Immunkomponenten.
Dabei kommt es aber oft auch zu lokalen Entzündungen, die Betroffene in Form verschiedener Erkältungssymptome zu spüren bekommen: Der Rachen ist rot, die Nase läuft und die Augen tränen. Außerdem steigt die Körpertemperatur auf einen für die Abwehrzellen optimalen Wert deutlich an. Die Behandlung von Erkältungssymptomen ist daher auf die Entzündung (meist im Nasen/Rachenraum) zu richten, die den Symptomen zugrunde liegt…hier kann man sich auch in der Apotheke beraten lassen. Eine Antibiotikatherapie ist hier – bei einer Virus-Erkrankung – meist nicht von Nutzen.
Corona-Erkrankungs-Daten vom 02. Februar 2023: Es gab 92,2 aktuelle Neuinfektionen (7-Tage-Inzidenz) und 623 Patienten aktuell auf Intensiv-Stationen (=Anzahl der gemeldeten Covid-19 Intensiv-Patienten)
Neu gemeldete aktuelle Infektionen: gab es knapp 17.000 (16.957) und 154 neue Todesfälle, d.h. die neu gemeldete Anzahl der aktuell an Covid verstorbenen Personen.
Zahl der Corona-Neuinfektionen zeigte noch im Spät-Herbst/Winter 2022 ein wellenförmiger Verlauf…
19.12.2022: waren es noch 236,8 aktuelle Neuinfektionen (7-Tage-Inzidenz) – gemeldet liegen 1.143 Patienten auf Intensivstationen in Deutschland.
Inzidenz noch vor drei Wochen am 28.11.2022: Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) sank die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz weiter auf 178,5. Die Woche zuvor lag diese noch bei 192,2 (davor die Woche: 289,9) Neuinfektionen (7-Tage-Inzidenz) – Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5 Uhr am benannten Tag wiedergeben.
Die Inzidenz-Zahl wurde vor 4 Wochen noch am 27. Oktober 2022 noch mit 436,9 angegeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche dann bei 334,9 gelegen (Vorwoche: 264,6; Vormonat: 248,5). Der übliche wellenförmige Verlauf…Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der allgemeinen Infektions-Zahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem, weil bei weitem nicht mehr alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik.
QUELLE: https://www.corona-in-zahlen.de/weltweit/deutschland/

28. Oktober 2022
Sorge vor neuer Winter-Welle neuerer Varianten, was kommt da auf uns zu?
01.02.2023: Isolationpflicht in NRW abgeschafft: Welche Regeln gelten jetzt für Corona-Infizierte?
Für Corona-Infizierte in NRW besteht seit 1. Februar 2023 keine Isolationspflicht mehr. Hintergrund ist das abgeschwächte Infektionsgeschehen. Trotzdem müssen Infizierte zum Teil weiterhin Regeln beachten. Außerdem hat die Landesregierung für sie eine dringende Empfehlung ausgesprochen.
Die bisherige Testpflicht zur Freitestung entfällt in NRW. Für Beschäftigte in medizinischen Einrichtungen gilt in den entsprechenden Einrichtungen allerdings ein Tätigkeitverbot bis zum Vorliegen eines negativen Testergebnisses. Die neuen Regelungen gelten ab 30. November 2022.
Neuere Corona-Variante breitet sich nun auch in Europa aus:
Was bisher über BQ.1 bekannt ist…
Schon Mitte November 2022 könnte der Omikron-Subtyp BQ.1 das Infektionsgeschehen zukünftig in der EU dominieren. Davon geht aktuelle die EU-Seuchenschutzbehörde ECDC aus.
Die neuen Immun-Flucht-Varianten BQ.1 und BQ.1.1 sind da:
28.10.2022: Die neuen Corona-Varianten BQ.1 und BQ.1.1 breiten sich aktuell nun – wenn auch noch langsam – auch bei uns in Deutschland aus. In Frankreich seien es bereits schon über 20%…
Fachleute gehen davon aus, dass sie die Zahl der Ansteckungen auch nun bald hierzulande in die Höhe treiben – doch es gibt derzeit noch keine Hinweise darauf, dass sie stärker krank machen.
Die neueste Corona-Variante BQ.1 stammt von der (noch) in Deutschland dominanten Omikron-Variante BA.5 ab und ist eng mit einer zweiten neuen Virusvariante verwandt, die ebenfalls gerade um sich greift: BQ.1.
Eine Variante, die unserem Immunsystem besonders gut entkommt, scheint sich nun weltweit zu verbreiten. Experten warnen schon seit einigen Wochen vor BQ.1.1, einer Unterlinie von BA.5.
Dazu Ausführlicheres hier im neueren Blog-Artikel: Corona – Fakten aktuell // 6. News / Updates

IMMUN-FLUCHT:
Das Coronavirus mutiert munter immer weiter.
Ihr Anteil ist aktuell wohl noch klein, der Anstieg sei aber steil.... so Friedemann Weber. Die neue Virusvariante „BQ.1.1 hat fünf neue Mutationen, die mit Antikörper-Escape assoziiert werden“, erklärt Weber. Das bedeutet, die Variante kann dem Immunsystem teilweise entkommen. „Zudem ist sie die im Moment am schnellsten zunehmende Virusvariante in Deutschland. Zwar ist ihr Anteil an den Fällen noch relativ klein und BA.5 weiterhin noch dominant, aber das kann sich bald ändern, denn die BQ1.1-Kurve verläuft deutlich steiler.“
Anm.: Prof. Dr. Friedemann Weber ist Leiter am Institut für Virologie Fachbereich Veterinärmedizin Justus-Liebig-Universität Giessen. Dort forscht er unter anderem zu Corona- und Influenzaviren.
Die bekannte Corona-Virus-Mutante BA.5 hat nun bereits ihre Nachkommen (Verwandte) auf den Weg geschickt… BQ.1 und BQ.1.1. Die neuen Varianten sei um zehn Prozent ansteckender… so der Schweizer Cambridge-Wissenschaftler Cornelius Römer.
Der Anteil derzeit liegt unseren Berechnungen zufolge bei circa sechs Prozent für BQ.1 und bei sieben Prozent für die Variante BQ.1.1, sagte Moritz Gerstung vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg der dpa. Der Professor forscht dort zur Evolution von Tumorzellen und widmet sich Sars-CoV-2 in einem Nebenprojekt.
Für die Mutante BQ.1.1 spricht er von einer Verdopplung des Anteils alle zehn Tage, dies werde sich sehr wahrscheinlich in den nächsten Wochen auch so fortsetzen.
28.10.2022: Aktuell gebe es bisher bei aktuellen Ansteckungen mit Sars-Co-V-2 aber noch keine Hinweise auf schwerere Verläufe im Vergleich zu den bisherigen Virus-Mutanten BA.4 und BA.5. Bislang sind aber auch nur erst sehr begrenzt Daten dazu verfügbar.
Die neueste Virus-Variante BQ.1.1 habe im Vergleich zu BQ.1 eine bestimmte Mutation, die zu zusätzlicher Immunflucht führe, teilte Richard Neher (*1979) – Biophysiker und Leiter der Forschungsgruppe Evolution von Viren und Bakterien – mit. Er ist Professor am Biozentrum der Universität Basel.

- „Mehr Menschen könnten sich wieder infizieren, aber wie bei den früheren Omikron-Wellen sollte es nicht zu einer erhöhten Krankheitsschwere kommen“, meint auch aktuell Carsten Watzl, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie. „Auch wenn BQ.1.1 eine gewisse Immunflucht hat, es kann der menschlichen Immunität nie ganz entkommen.“ (Anm.: Carsten Watzl (*1971) ist deutscher Immunologe. Seit 2011 ist er Professor an der Universität Dortmund und seit 2013 Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie).
- Neben den Antikörpern verfügt unser Immunsystem noch über T-Zellen, die wichtig sind für den Schutz vor schwerer Erkrankung. T-Zellen sind wichtige Bestandteile der Immunabwehr. Sie können erstens die vom Virus befallenen Zellen direkt zerstören und ermöglichen zweitens die Neu-Bildung unserer neutralisierender Antikörper.
- Professor Watzl zufolge sehen die verschiedenen Omikron-Sublinien für sie noch zum Großteil genauso aus, wie das Ursprungsvirus. Auch Professor Neher hält eher das Potenzial sehr hoher Fallzahlen für relevant und nicht so sehr die Schwere der individuellen Fälle.
Bei Menschen mit einem der neuen angepassten Booster oder Omikron-Durchbruchinfektion – idealerweise BA.5 – erwartet der Immunologe aber einen „gewissen Schutz“. Auch wenn die Namen anders klingen: BQ.1 und BQ.1.1 stammen jedenfalls also doch von den Nachkommen der früheren Corona-Virus-Mutante BA.5 ab. (Quelle: © dpa/aerzteblatt.de)
IMMUN-FLUCHT: Die SARS-CoV-2-Omicron-Variante und ihre zahlreichen Unterlinien haben eine bemerkenswerte Fähigkeit gezeigt, humoralen Immunantworten zu entfleuchen (entgehen), die durch eine vorherige Impfung oder eine Infektion ausgelöst wurden.

Die neuen – an die BA.1-Variante angepassten – bivalenten Impfstoffe von BioNTech/Pfizer und Moderna wurden bereits für Auffrisch-Impfungen zugelassen.
Erste Studien beschäftigen sich auch damit, ob die neuen auf die Omikron-Variante angepassten Impfstoffe tatsächlich besser vor Covid-19 schützen als die vorherigen Vakzine.
Oktober 2022: Die Food and Drug Administration (FDA) hatte erst kürzlich neueste bivalente Seren der ursprünglichen mRNA-SARS-CoV-2-Impfstoffe von Moderna und Pfizer, die sowohl auf den Stamm der Vorfahren als auch auf die aktuelle Omicron BA.4/BA.5 abzielen, Notfallgenehmigungen (Emergency Use Authorizations, EUAs) erteilt.
„BA.4/5 Booster derzeit die beste Wahl“…
Diejenigen, die aktuell eine vierte monovalente Impfstoffdosis (z.B. Comirnaty® von BioNTech/Pfizer) erhielten, hatten etwas höhere neutralisierende Antikörpertiter als diejenigen, die den bivalenten Impfstoff gegen nur drei verwandte Coronaviren erhielten: SARS-CoV, GD-Pangolin und WIV1..
Anm.: Bei Verabreichung als vierte Dosis wird ein bivalenter mRNA-Impfstoff, der aktuell genau auf Omicron BA.4/BA.5 abzielt – verabreicht. Der allerneueste angepasste Impfstoff von Biontech wird aktuell (seit Ende Oktober/November 2022) bereits in allen städtischen Impfstellen verimpft, auch im Impfbus und bei den mobilen Einsätzen.
Anm.: Quelle (Auszug): Wang Q. et al.: Antibody responses to Omicron BA.4/BA.5 bivalent mRNA vaccine booster shot. bioRxiv October 24, 2022. doi: https://doi.org/10.1101/2022.10.22.513349.

Mehr Durchbruchsinfektionen wegen neuer BQ1.1
Laut ersten Untersuchungen gibt es durch BQ.1.1 noch mehr sogenannte Durchbruchsinfektionen, d.h. dass sich auch geimpfte Menschen mit dem Coronavirus infizieren. Das ist das Ergebniseiner im Preprint auf Biorxiv veröffentlichten Studie von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen der Ohio State University in Columbus.
Es ist davon auszugehen, dass das COVID-19-Infektionsgeschehen im Winter erneut an Dynamik gewinnen wird. Daher wurden zum 1. Oktober 2022 einige bundesweite Schutzmaßnahmen eingeführt.
Berlin – Angesichts der Jahreszeit erwartet das Robert-Koch-Institut (RKI) in nächster Zeit wieder mehr Atemwegserkrankungen. „In den kommenden Wochen ist nach dem Ende der Ferienzeit mit einer saisonal bedingten Zunahme an respiratorischen Erkrankungen insgesamt zu rechnen“, heißt es im COVID-19-Wochenbericht des Instituts vom 17.09.2022.
Demnach könnten insbesondere ältere Menschen schwer davon betroffen sein. Das RKI rief zu gegenseitiger Rücksichtnahme auf: Bei neu auftretenden Symptomen wie Schnupfen, Halsschmerzen oder Husten solle man nicht zur Arbeit gehen, stark erkältete Kinder sollten nicht in Schule oder Kindergarten. Es gelte im Krankheitsfall vielmehr dringend, Kontakte zu meiden und sich bei Bedarf beim Hausarzt zu melden.
Der bisher recht langanhaltende Rückgang bei diesen Infektionen in Deutschland sei nun gestoppt. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz etwa sei im Vergleich von vergangener zu vorvergangener Woche relativ stabil geblieben, „nachdem sie zuvor sieben Wochen lang zurückgegangen war“.

Ohne Masken geht es nun in den Winter… Auch die FFP2-Maskenpflicht im Fernverkehr wird abgeschafft. Neue Corona-Regeln nahmen nun letzte Hürden:
Wo muss ich eine Maske tragen?
Bundesweit gilt seit 2. Februar 2023 keine Maskenpflicht mehr im Fernverkehr und im Nahverkehr.
Das Ende des Herbstes naht, der Winter steht vor der Türe . Die Zahlen steigen aktuell wieder leicht an…. In dieser Situation macht der Bundesrat den Weg frei für neue Auflagen.
Bundesweit vorgeschrieben sind nun FFP2-Masken in Kliniken, Pflegeheimen und Arztpraxen. In Pflegeheimen und Kliniken muss zudem vor dem Zutritt ein negativer Test vorgelegt werden.
In Arztpraxen oder Praxen von Heilberuflern sowie in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen gilt eine FFP2-Maskenpflicht bundesweit vorerst weiterhin bis zum 7. April.
WEITERE BEFUGNISSE DER LÄNDER BEI MASKEN UND TESTS
Die Länder können mit Blick auf die erwartete neue Infektionswelle ab Winter 2022 weitergehende neue Vorschriften festlegen, um das Gesundheitswesen oder andere Bereiche der kritischen Infrastruktur zu schützen.

Rückblicke:
28. November 22: Nordrhein-Westfalen verlängert die Coronaschutz-Verordnung zunächst. Dabei verzichtet das Land – aufgrund des aktuell in seiner Dynamik nachlassenden Infektionsgeschehens – auf die Anordnung weitergehender Schutzmaßnahmen.
MÖGLICHE VERSCHÄRFUNGEN BEI ERNEUTEN GEFAHRENLAGEN sind geplant…
Lauterbach sagte, er wolle sich nicht an die rund 100 Corona-Toten gewöhnen, die es derzeit täglich immer noch in Deutschland gebe. Nach seinen Angaben hält der Minister es für wahrscheinlich, dass Deutschland es im Winter 2022 mit diesen neuen BQ d.h. «ansteckenderen Varianten, die aber nicht ganz so schwer verlaufen», zu tun bekommt. (Quelle. Coliquio /dpa)

Die Gesichtsmasken
Überblicks-Studie, die in der Fachzeitschrift „The Lancet“ veröffentlicht wurde: Gesichtsmasken können das Infektionsrisiko nachweislich deutlich senken. Konkrete Zahlen dazu lieferte auch eine Studie des Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen. Tragen eine nicht-infizierte und eine infizierte Person gut sitzende FFP2-Masken, beträgt das maximale Ansteckungsrisiko nach 20 Minuten selbst auf kürzeste Distanz in einem Raum kaum mehr als ein Promille.
Maskenträger helfen also nicht nur sich selbst, sondern auch allen anderen Mitmenschen.
- „Wenn ich mich nicht anstecken will, trage ich eine Maske. Ganz einfach“, sagt der Physiker Eberhard Bodenschatz (*1959). der maßgeblich an der Göttinger Max-Planck-Masken-Studie in Göttingen beteiligt war.
- Die großen Atemluft-Tröpfchen (z.B. beim Sprechen) seien wegen ihres Volumens am ansteckendsten.
- „Masken nehmen diese großen Partikel weg. Das heißt, Sie können mit einer gutsitzenden Maske niemanden mehr anstecken und umgekehrt.“ (Quelle: Coliquio -Alexandra Stober: Masken: Effizient und sinnvoll…dpa; 07.09.2022)
Selbst OP-Masken – die also nicht ganz so dicht anliegen und nicht so gut potenziell infektiöse Tröpfchen aus der Atemluft filtern – verringern das Risiko doch noch deutlich: Die Wahrscheinlichkeit sich anzustecken, liegt dann bei höchstens zehn Prozent, so das Ergebnis der Untersuchung. Bei FFP2-Masken sind es kaum mehr als ein Promille.
Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann: „Es gilt unverändert: Dass wir derzeit auf eine Maskenpflicht in Innenräumen verzichten, bedeutet noch lange nicht, dass es aktuell keine Risiken gibt. Deshalb sind wir alle aufgerufen, unsere Erfahrungen aus zweieinhalb Jahren Pandemie durch einen verantwortlichen Selbstschutz umzusetzen. Dazu gehört im Übrigen auch, sicherzustellen, dass man einen Impfschutz hat, der den STIKO-Empfehlungen entspricht. Prüfen Sie daher Ihren aktuellen Impfstatus.“

Die SARS-CoV-2-Omicron-Variante und ihre zahlreichen Unterlinien
Diese Varianten/Unterlinien haben eine bemerkenswerte Fähigkeit gezeigt, humoralen Immunantworten zu entgehen, die durch eine vorherige Impfung oder eine Infektion ausgelöst wurden.
Die Food and Drug Administration (FDA) hatte kürzlich neue bivalente Seren der ursprünglichen mRNA-SARS-CoV-2-Impfstoffe von Moderna und Pfizer, die sowohl auf den Stamm der Vorfahren als auch auf Omicron BA.4/BA.5 abzielen, Notfallgenehmigungen (Emergency Use Authorizations, EUAs) erteilt.
Die Inzidenzen stiegen Anfang Oktober erneut – wenn auch nur leicht:
Bei der Corona-Lage herrschen laut Robert Koch-Institut (RKI) derzeit durch die erneut starke Verbreitung der Omikron-Sublinie BA.5 wieder höhere Inzidenzen – der Rückgang der Inzidenzen sei nun aktuell gestoppt.
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sei zunächst im Vergleich von vergangener zu vorvergangener Woche relativ stabil geblieben – zuvor war sie – wie wir wissen – sieben Wochen lang leicht zurückgegangen. Auch bei schweren Covid-19-Erkrankungen setzt sich der rückläufige Trend den Daten zufolge aktuell nicht weiter fort, so der jüngste RKI-Wochenbericht. Nun naht der Winter… noch ist die Zukunft uns ungewiss…
INFO – Tagesaktuelle Daten: Das ECDC und die WHO erhalten die Fall- und Todeszahlen aus nationalen Quellen. Für Deutschland kommen die Daten beispielsweise vom RKI, für Österreich vom dortigen Sozialministerium.
Andere Länder wie z.B. Frankreich berichten ihre Fälle direkt ans ECDC (=European Centre for Disease Prevention and Control) . – Aufgabe des ECDC ist die Stärkung der Abwehrmechanismen der EU gegen Infektionskrankheiten.

Coronaviren
ZUKUNFT: Ein Antikörper-Cocktail gegen alle Viren?
Die große Hoffnung besteht, einen sogenannten Pan-Coronavirus-Antikörpercocktail „zukünftig“ entwickeln zu können. Wichtiger Bestandteil könnte ein Antikörper gegen eine hochkonservierte Region des Spike-Proteins von Coronaviren sein, die sogenannte Stielregion. Dieser neuartige Antikörper wirke gegen alle Corona-Varianten – noch wird hieran emsig geforscht…
19.08.2022: Einen wichtigen Schritt in diese Richtung gelang nun einem Team um Dr. Sai Luo PHD (vom Howard Hughes Medical Institute am Boston Children’s Hospital und dem Department of Genetics) an der Harvard Medical School in Boston, das neue Erkenntnisse jetzt in »Science Immunology« publizierte.
Während die amerikanische FDA den Herstellern bereits empfohlen hat, für den Herbst 2022 die neuere BA.4/BA.5-Omikron-Komponente in die Impfstoffe zu integrieren, ist die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) zurückhaltender. Man wolle bei der Linie bleiben, neue Impfstoffe erst zuzulassen, wenn klinische Daten zu ihrer Wirksamkeit vorliegen, sagte EMA-Direktorin Emer Cooke am 7. August 2022. Sofern BA.5-angepasste Vakzin-Varianten eine tatsächliche Überlegenheit zeigten, könne die EMA rasch reagieren.

Aussichten und Rückblick
FAKTEN-CHECK: Maßnahmen zur Kontaktbeschränkung haben nicht nur die Verbreitung von SARS-CoV-2 eingedämmt, sondern auch die der üblichen saisonalen Viruserkrankungen z. B. von Grippe & Co. und auch RSV-Infektionen… schilderte eine The Lancet-Publikation bereits am 26. August 2022.
Die Autoren der Lancet-Publikation führen die – nach der „Masken-Freiheit“ – aufgetretenen ungewöhnlichen Infekt-Wellen darauf zurück, dass vorher die Kontaktbeschränkungen auch viele andere typischen Viruserkrankungen komplett verhinderten. Bereits kleinere gesellschaftliche Veränderungen mit moderaten Effekten auf die Virusübertragung – wie z.B. das Tragen einer Maske – könnten einen großen Einfluss auf Ausbrüche endemischer Viruserkrankungen haben. (Quelle:https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_RSV.html)

Eine positive Nachricht:
- Infektionen mit der Omikron-Variante BA.5 von SARS-CoV-2 scheinen nicht nur milder zu verlaufen – auch das Risiko für Long-Covid ist nach den Ergebnissen einer britischen Fall-Kontrollstudie nur halb so groß wie bei der vorherigen Delta-Variante.
- STUDIE: Michella Antonelli (PhD) und ihr Team vom King’s College London, UK, haben über die Covid Symptom Study App berichtet).
- Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch nach einer vermeintlichen harmlosen Omikron-Infektion etwa 5 % der Betroffenen auch einen Monat später noch unter ernsten Gesundheitsproblemen wie „Gehirn-Nebel“, Fatigue, Kopfschmerzen, Kurzatmigkeit oder Herzproblemen zu leiden haben, so die Epidemiologin Michella Antonelli /London/Senior Research Associate at King’s College London (LEITENDE FORSCHUNGSMITARBEITERIN)
Eine weniger gute Nachricht:
Bei Omikron nimmt der Impf-Schutz vor Infektion deutlich schneller ab
- Medizinisch – klinische Beobachtungen zeigen, dass der Impfschutz gegen Omikron nicht nur generell geringer ist als gegen bisherige ältere Varianten – er nimmt auch nach wenigen Monaten deutlich ab:
- Daten aus den USA zeigen, dass selbst die mRNA-Impfstoffe nach etwa fünf Monaten nur noch zu zehn Prozent vor einer symptomatischen Infektion schützen.
- Die Booster-Impfung hebt den Infektionsschutz zunächst kurzfristig erneut auf 65 bis 75 Prozent – drei Monate später sinkt dieser aber auf etwa 45 bis 50 Prozent ab.

Durchseuchung mit dem Coronavirus?
Nach Einschätzung des Präsidenten des Deutschen Landkreistages, Reinhard Sager, findet derzeit eine „Durchseuchung“ der Bevölkerung mit dem Coronavirus statt. „Das ist aber nicht tragisch. Das könnte uns sogar helfen, weil sich im Winter nicht mehr so viele Menschen gleichzeitig anstecken könnten“, sagte der CDU-Politiker der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ . Wichtig sei der Schutz von Risikogruppen.
Keine Immunität?
Impfungen bieten keine sterile Immunität, die bei allen Geimpften Infektionen vollständig verhindern kann. Unter einer sterilen Immunität versteht man die Art der Immunität, bei welcher der Virus abgefangen wird (z.B. durch Impfung oder Immunsystem), bevor er in die Zellen des Körpers eindringen kann. Eine Infektion wird vermieden.
Die sterile Immunität ist eine Form der Immunität , bei welcher ein Krankheitserreger durch die immune Person nicht an Dritte weitergegeben werden kann. Die sterile Immunität kann durch eine abgelaufene Infektion oder eine Impfung erreicht werden.
Eine sterile Immunität liegt erst dann vor, wenn der Titer an neutralisierenden Antikörpern besonders hoch ist. Dies ist vor allem in den ersten Monaten nach der Impfung der Fall. Der Impfschutz muss zunächst aber erst vom eigenen Körper aufgebaut werden.
Bis der menschliche Organismus (nach einer Sars-CoV-2-Infektion) eigene Antikörper des Typs IgG aufbaut, dauert es in der Regel zwei bis drei Wochen. Erst nach dieser Zeit verfügt der Körper über langlebige Antikörper, die bei einer evtl. Zweitinfektion (durch körpereigene spezielle B-Lymphozyten – sogenannte Plasmazellen) – erneut als Schutz wirken können.
Da die Wirksamkeit der Impfstoffe nicht 100 Prozent beträgt, war bisher immer zu erwarten, dass es auch unter Geimpften immer wieder – wenn auch selten – neuere Infektionen geben wird.
Der Schutz vor schweren Verläufen aber – ist jedoch nach einer Booster-Impfung weiterhin hoch, der Schutz vor Infektion sinkt – wie oben erwähnt – dann aber später (je nach Immunsystem und anderen individuellen Faktoren) oft schon nach 3 bis 4 Monaten doch wieder.

Aussichten:
Intensivmediziner Marx: Für Ältere womöglich fünfte Impfung zukünftig tatsächlich sinnvoll?
19. Juli 2022: Der deutsche Intensivmediziner und Universitätsprofessor sowie Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Gernot Marx (*1966), hält für ältere Menschen im Herbst unter Umständen eine fünfte Impfung gegen das Coronavirus SARS-COV-2 für wichtig und angebracht.
„Es gibt ab Oktober – wie erwartet – einen neueren Impfstoff, der vor der Infektion mit den Varianten BA.4 oder BA.5 tatsächlich schützt, somit wäre eine fünfte Impfung schon sehr sinnvoll“, sagte Marx der Augsburger Allgemeinen. Wichtig sei, dafür die Kapazitäten in Zentren oder Arztpraxen bereits aktuell aufzubauen.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) rät aktuell auch Menschen unter 60 Jahren, die erst drei Impfungen haben, sich nach Rücksprache mit dem Arzt ein viertes Mal gegen Corona impfen zu lassen.
Eine echte Entspannung der Corona-Lage ist vorerst nicht in Sicht. Der Infektionsdruck bleibe in allen Altersgruppen immer noch hoch, schreibt das Robert Koch-Institut (RKI) in seinem Wochenbericht.

Rückblicke auf den letzten Sommer in Deutschland:
Angestiegen war im Juli 22 erneut auch die Zahl der Patientinnen und Patienten, die auf einer Intensivstation mit Covid-19-Diagnose behandelt werden müssen. Laut der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin lag die Anzahl von Patienten auf Intensivstationen noch am 19. Juli 22 bei 1.333 (Vorwoche: 1047): Es gab insgesamt über hundert (102) aktuell gemeldete Todesfälle von Menschen, die an Covid gestorben sind.
- „An“ Corona sterben heißt in dem Fall: Die Corona-Infektion und die Folgen der Covid-Erkrankung haben zum Tod geführt. Bei Personen, die wegen der Corona-Infektion gestorben sind, lag es vor allem an den sehr starken Schäden in der Lunge (sogenannter diffuser *Alveolarschaden) . So heißt es in einer im Fachmagazin „The Lancet“ publizierten Autopsie-Studie, dass sich eine ausgeprägte Vernarbung der Lunge durch die gestörte Immunreaktion zeigt. Durch den erheblichen Sauerstoffmangel kommt es dann schon früh zu einem Multiorgan-Versagen.
- Eindeutig ist, ist dass ein sehr großer Teil der Menschen in Europa (um die 85 Prozent) etwa in direkter Folge „an“ Corona sterben. Das zeigen auch weitere Studien.
- Anm.: *Alveolen sind tiefliegende Lungenbläschen, die für den Austausch zwischen Blut und Atemluft sorgen.
In Deutschland gibt es ein Autopsie-Register: 80 bis 90 Prozent aller Obduktionen von Verstorbenen mit einer bestätigten Corona-Infektion sind in dem Register eingetragen. So ist von einer sehr guten Datenbasis auszugehen, die allerdings nur für jene Corona-Toten repräsentativ ist, die im Krankenhaus behandelt wurden. Denn nur diese Patienten kommen für eine Obduktion infrage.

- Wenn von Verstorbenen „mit“ Corona“ gesprochen wird, waren Menschen zwar mit Corona infiziert, sind aber aus einem anderen Grund gestorben.
- Eine neue Analyse zeigt ganz klar: Nicht alle Corona-Toten sind wegen der Virusinfektion gestorben, deswegen wird auch zusätzlich immer von Todesfällen im Zusammenhang „mit“ einer Corona-Infektion gesprochen.
Auf der anderen Seite gibt es eine hohe Dunkelziffer von Verstorbenen mit Corona, bei denen die Infektion nie festgestellt wurde. Das heißt: Corona-Todesfälle, die gar nicht entdeckt wurden.
- Die Corona-Infektionszahlen stiegen im Sommer 2022 trotz milder Temperaturen deutlich... und fielen wieder im Frühherbst…um Ende September 2022 wieder anzusteigen…Die Wellen sind immer gleich...ein Auf und Ab.
- *Hajo Zeeb verwies damals vor dem Hintergrund fast aller gefallener Corona-Beschränkungen auf höhere Mobilität und mehr Kontakte – und das – bei deutlich geringerem Schutzverhalten wie u. A. das fehlende Maskentragen.
- Auch die nun bei vielen Menschen länger zurückliegenden Impfungen spiele eine Rolle – bei der wieder zunehmenden Verbreitung der sommerlichen Corona-Infektionszahlen .
Anm.: *Hajo Zeeb – Titel: Prof. Dr. med., MSc CHHM- Leiter des Leibniz – Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie in Bremen. Vorstandsmitglied im Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS GmbH – Bremen. Er war Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi) in Ulm.

The worst case… oder?
GRIPPE UND COVID – gemeinsam?
COVID-19: Ko-Infektion mit Influenza könnte zu milderem Verlauf führen
- In den vergangenen Sommer-Wochen ist es infolge der neuen Omikron-Varianten nicht nur zu einem Anstieg von COVID-19 gekommen. Mit dem Ende der Maskenpflicht haben auch andere Atemwegsinfektionen durch Adenoviren, das respiratorische Synzytial-Virus (RSV) oder auch Influenza-Viren zugenommen.
Es gibt seit langem das bekannte Phänomen der „viralen Interferenz“. Danach kann eine akute Infektion mit einem Virus nur für eine gewisse Zeit vor der Infektion mit einem anderen Virus schützen.
Grundlage der Schutzwirkung ist die Freisetzung von Proteinen, mit der infizierte Zellen andere Körperzellen vor der Gefahr „warnen“. Diese Substanzen werden als Interferone bezeichnet und frühere Studien hatten bereits gezeigt, dass dieses Phänomen auch bei einer Infektion mit SARS-CoV-2 auftritt.
- Experimentelle Studien im Journal of Virology (2022; DOI: 10.1128/jvi.00765-22) zeigen, dass die Interferon-Reaktion nach einer Infektion z.B. mit Influenza-Viren auch – über das Ende der Grippesymptome hinaus – die Replikation von SARS-CoV-2 bremst.
Die Forscher führen dies auf die stärkere Produktion von Interferonen bei einer gleichzeitigen Infektion mit beiden Viren beim menschlichen Organismus zurück. © rme/aerzteblatt.de
Its not over yet!

Pünktlich zum Sommer-Anfang:
Die CORONA-NEUINFEKTIONEN stiegen wieder leicht…
19. Juli 2022: Die offizielle bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI noch mit 744,2 an. Eine Woche zuvor waren es noch 632,9 Neuinfektionen (binnen sieben Tagen und 100.000 Einwohner). Allerdings gehen Experten von sehr vielen nicht erfassten Fällen aus – wegen Nachmeldungen, Übermittlungsproblemen und weil nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen, mit dem sie statistisch erfasst werden.
- Christian Karagiannidis, Mitglied des Coronaexpertenrats der Bundesregierung, erklärte, auf den Intensivstationen sehe man tendenziell einen deutlichen Anstieg der täglichen Neuaufnahmen und eine Zunahme der Belegung auf nun 1.000. Von den intensivpflichtigen Patienten brauchten für die Lunge etwa 50 Prozent respiratorische Unterstützung in Form von Sauerstoff oder Beatmung, so der wissenschaftliche Leiter des DIVI-Intensivregisters.
In der Spitze seien das vor Ausbreitung der Omikron-Variante über 80 Prozent gewesen. Einige Kliniken berichteten Karagiannidis zufolge – von deutlich mehr schwere Lungenentzündungen auf den Normalstationen unter dem Einfluss der seit einiger Zeit dominierenden Omikron-Subtypen BA.5 und der Sublinie BA.4.
- „Die Verbreitung der sehr ansteckenden Omikron-Untervariante BA.5 hebt momentan den saisonalen Sommer-Effekt auf, so dass wir in Deutschland und vielen weiteren europäischen Ländern eine hohe Infektionslast sehen“…, erklärte auch Intensivmediziner Stefan Kluge (*1968) vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Er ist deutscher Mediziner und Facharzt für Innere Medizin mit der Schwerpunktbezeichnung Pneumologie und spezieller Weiterbildung in internistischer Intensivmedizin. Auch er verwies auf eine hohe Dunkelziffer.
Mit noch größerer Sorge blicke er aber auf Herbst und Winter: „Hier wird es entscheidend sein, wie viele der Risikopatienten sich noch aktuell impfen lassen und wie sich das Virus weiter im Hinblick auf mögliche neue Varianten entwickelt.“ © dpa/aerzteblatt.de

Der bisherige Corona-Krisenstab wurde bereits im Mai 2022 von Bundesregierung offiziell aufgelöst… war dies unüberlegt und zu vorschnell?
- Rund fünf Monate nach seiner Einrichtung wurde der Coronakrisenstab im Bundeskanzleramt zur Koordinierung der bundesweiten Impfungen gegen das Virus SARS-CoV-2 also von den Regierenden bereits im Mai 2022 aufgelöst.
- Mittlerweile gebe es eine völlig andere Situation bei den Infektionen und Corona-Impfungen, sagte die Journalistin und – seit Januar 2022 – stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann (*1967) damals noch in Berlin.
- Die Aufgaben des von Generalmajor Carsten Breuer (*1964) geleiteten Krisenstabes würden nun in den üblichen Arbeitsstrukturen der Bundesregierung bearbeitet. Bereits am 30. November 2021 wurde Breuer zum ersten Leiter des Bund-Länder-Corona-Krisenstabs im Bundeskanzleramt bestimmt.
- Akutes Krisenmanagement brauche es nun derzeit nicht mehr… jetzt ginge es um den Blick in den Herbst/Winter 2022…. so Breuer.
Bundeskanzler Scholz besuchte Anfang Mai 2022 seinen Krisenstab und gab den Startschuss für diesbezüglich neuere Gespräche über den weiteren Ablauf mit den Bundesländern. Der Corona-Expertenrat der Regierung hatte eine neue Stellungnahme zur Situation in Herbst und Winter 2022 erarbeitet.
„Man kann nicht in die Zukunft schauen, aber man kann den Grund für etwas Zukünftiges legen – denn Zukunft kann man selbst gestalten“. – Zitat: Antoine de Saint-Exupéry (1900-1944) – war ein französischer Schriftsteller und Pilot.

Die Gesundheitsminister wollen nun einen genauen Corona-Maßnahmen-Katalog für den Herbst 2022
Bund und Länder hatten sich für eine mögliche neue Coronawelle (ab Herbst) gerüstet. „Die Coronapandemie ist noch lange nicht vorbei, wir dürfen uns nicht von den – noch im Mai 2022 rückläufigen Inzidenzen täuschen lassen“, erklärte Sachsen-Anhalts Ressortchefin Petra Grimm-Benne (SPD), die derzeit der Gesundheitsministerkonferenz vorsitzt.
- Im Herbst und Winter müsse mit dem Auftreten neuer Virusvarianten gerechnet werden. „Darum hatte das Bundesgesundheitsministerium bereits früh einen Masterplan zur Bekämpfung der Coronapandemie ausgearbeitet und gemeinsam mit den Ländern abgestimmt“, erklärte Grimm-Benne nach der Videoschalte mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD).
- „Die Länder müssen in der Lage sein, sofort auf ein mögliches Wiederaufflammen der Pandemie sofort zu reagieren“, sagte der SPD-Politiker. Ein klarer gesetzlicher Rahmen gehöre dazu“, sagte Lauterbach. Er hatte auch bereits ein neues Pandemiekonzept für den Herbst parat..
Zu den Maßnahmen für den Herbst gehören laut GMK-Beschluss insbesondere die Möglichkeit zur Anordnung einer generellen Maskenpflicht in Innenräumen, die für 2G- oder 3G-Regelungen nötige Verpflichtung zur Vorlage eines Impf-, Genesenen- oder Testnachweises mit entsprechender Zugangsbeschränkung für risikogefährdete Bereiche und Einrichtungen sowie die Verpflichtung zur Erstellung von Infektionsschutz-Konzepten z.B. für Einrichtungen und Betriebe.

- Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) mahnte, niemand dürfe sich „in falscher Sicherheit wiegen“.
- In einem weiteren Beschluss hat sich die GMK für die Verlängerung der Coronavirus Surveillance-Verordnung zunächst um ein Jahr bis zum 30. September 2023 ausgesprochen. Diese Verordnung verpflichtet alle Labore zur Sequenzierung eines bestimmten Anteils an positiven SARS-CoV-2-Proben und zur Weiterleitung der Ergebnisse an das Robert-Koch-Institut (RKI).
- QUELLE: © afp/dpa/aha/aerzteblatt.de
Der Krisenstab verschwindet – das Virus aber bleibt.
Das Corona-Virus kann einige Tage nach der Infektion – in die Lunge, ins Herz und Gehirn gelangen und monatelang auch in anderen Organen unseres Körper überleben. Zu diesem Ergebnis kam bereits Ende Dezember 2021 eine Studie der National Institutes of Health (NIH), die zum US-Gesundheitsministerium gehören und medizinische Forschung betreibe.
Das Coronavirus kann fast jedes Organsystem des Körpers infizieren, was zu den anhaltenden Symptomen bei „Long-COVID“-Patienten beitragen könnte, schrieben die amerikanischen Studienautoren von den NIH (National Institutes of Health). Dazu später Ausführlicheres.
„Unsere Ergebnisse zeigen, dass die höchste Virenlast durch SARS-CoV-2 zwar in den Atemwegen und der Lunge vorliegt, aber schon früh während der Infektion können sich die Viren auch auf Zellen im gesamten Körper ausbreiten, sogar im gesamten Gehirn“, fassten die Studienautoren zusammen.
Quelle: Medscape, Research Square, Bloomberg News

DAS VIRUS BLEIBT IM KÖRPER?
- POST-COVID: Bisher war noch nicht ganz sicher klar, warum die Symptome einer SARS-CoV-2-Infektion bei einigen Patienten über mehrere Wochen anhalten. Möglicherweise spielt bei diesem Post-Covid die Virus-Persistenz eine wichtige Rolle, wie eine Untersuchung spanischer Mikrobiologen nahelegte:
- Viele Patienten klagten noch über vier Wochen nach Symptombeginn über Fatigue, Muskelschmerzen, Dyspnoe, Tachykardie und subfebrile Temperaturen.
- Eine *Virämie besteht immer über gewissen Zeitraum. Das wissenschaftliche Team von Francisco Tejeraina in Madrid hatte hier diesbezüglich aktuell untersucht, ob eine langanhaltende „Virämie“ möglicherweise auch bei Patienten mit persistierenden Symptomen die Ursache sein könnte.
- (Anm.: Eine Virämie bezeichnet das Vorhandensein von Viren im Blut. Dies tritt bei fast allen Virusinfektionen für einen bestimmten Zeitraum auf. Klinisch macht sich eine Virämie meist durch hohes Fieber und Schüttelfrost bemerkbar.)
- Bei sämtlichen antiviral behandelten Patienten zeigte sich eine deutliche Besserung des Funktionsstatus, bei unbehandelten Patienten war das nur zum Teil der Fall.
(Anm.: Als *Virämie bezeichnet man das (massive) Auftreten von Viren in der Blutbahn. Im Verlauf fast aller Virusinfektionen tritt eine Virämie auf. In der Regel geht der Virämie zunächst (durch die Körperabwehr) die Zerstörung der Wirtszellen voraus, in denen sich die Viren vermehrt haben. Das menschliche Immunsystem ist in der Lage, virale Infektionen effektiv zu bekämpfen und zu kontrollieren. Während viele Viren neutralisiert und vollständig eliminiert werden können, verbleiben andere Viren jedoch noch länger nach der Infektion im Körper.)

Es gibt hier einen nachweislichen Zusammenhang zwischen Long-Covid-19 und einer anhaltenden Virus-Persistenz d.h. das Virus bleibt deutlich länger im menschlichen Körper… und eine antivirale Therapie könnte hier möglicherweise tatsächlich sehr sinnvoll und hilfreich sein. Bei anhaltenden Symptomen nach Covid findet sich häufig auch später noch tatsächlich ein Virus-Nachweis von SARS-CoV-2-RNA in Plasma, Stuhl und Urin.
(Quelle: Coliquio.de (vom 05.05.2022) – (Prof. Dr. Francisco Leonardo Tejeraina-Garro vom Microbiology and Infectious Diseases Department am Hospital General Universitario Gregorio Marañon in Madrid, F., Catalan, P., Rodriguez-Grande, C. et al.) – Post-COVID-19 syndrome: SARS-CoV-2 RNA detection in plasma, stool, and urine in patients with persistent symptoms after COVID-19.)

CHRONISCHES FATIGUE-SYNDROM
„Bereits in der ersten Welle der Pandemie entstand der Verdacht, dass Covid-19 ein Trigger für ME/CFS sein könnte“, sagt Prof. Dr. Carmen Scheibenbogen, kommissarische Direktorin des Instituts für Medizinische Immunologie am Charité Campus Virchow-Klinikum. Sie leitet das Charité Fatigue Centrum, das auf die Diagnostik von ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis / Chronisches Fatigue-Syndrom) spezialisiert ist – eine komplexe Erkrankung, die unter anderem von bleierner körperlicher Schwäche geprägt ist. (S1-Leitlinie Post-COVID / Long-COVID: Quelle-Coliquio: SARS-CoV-2 kann das Chronische Fatigue-Syndrom auslösen; Charité; 15.09.2022)

August 2022 – Studie:
SARS-CoV-2 kann chronisches Fatigue-Syndrom (ME/CFS) auslösen:
Das ME/CFS ist gekennzeichnet durch eine lähmende Müdigkeit, die nur sehr begrenzte körperliche Aktivitäten zulässt. Die Patienten leiden außerdem unter Schlafstörungen und Muskelschmerzen.
Auffallend ist, dass die wenigsten der 42 Patienten schwer an COVID-19 erkrankt waren. Nach der WHO-Klassifizierung hatten 32 Patienten einen milden COVID-19-Verlauf und 10 einen mittelschweren Verlauf mit Pneumonie.
Nur 3 Patienten mussten in einem Krankenhaus behandelt werden, keiner benötigte eine Sauerstoffgabe. Trotz der günstigen Voraussetzungen hatten sich die Patienten auch nach 6 Monaten noch immer nicht erholt.

- Sie litten weiterhin unter einer körperlichen Schwäche. Die Vermutungen reichen von einer anhaltenden entzündlichen Reaktion bis zu einer Autoimmunerkrankung, bei der Antikörper, die eigentlich den Erreger neutralisieren sollten, körpereigene Strukturen angreife.
- Bei allen Post-COVID-Patienten blieben die Ursachen bisher noch im Dunklen. Als Fallserie von Patienten, die sich aus eigenem Antrieb an das Charité Fatigue Centrum (Berlin) gewandt hatten, erlaubt die Studie keine Aussagen über die Häufigkeit der Komplikation.
- Diese Frage soll nun aktuell in einer laufenden Kohortenstudie geklärt werden, die derzeit 300 zufällig ausgewählte Patienten mit positivem SARS-CoV-2-PCR-Test begleitet.
Die „Müdigkeit, die sich nicht wegschlafen“ lässt, kann verschiedene Ursachen haben. Sie tritt häufig nach schweren Infektionen, bei multipler Sklerose oder bei Krebserkrankungen auf. Konzentrationsschwäche, Kopf- und Gelenkschmerzen, Licht- und Geräuschempfindlichkeit sowie Muskel-, Kopf- und Gelenkschmerzen können mit der Erkrankung einhergehen.
Davon abzugrenzen sei aber das Chronische Fatigue-Syndrom (CFS), auch „Myalgische Enzephalomyelitis (ME)“ genannt.
Das ME/CFS gehört zu den letzten großen Krankheiten, die noch kaum erforscht sind.
(Quelle:© rme/aerzteblatt.de)

Seit es Corona gibt, sagen Fachleute, dass wir lernen müssen, mit dem Virus zu leben, weil es nie mehr verschwindet…
RÜCKBLICK: Wie war das noch vor kurzem?
Corona-Maßnahmen adé…?
03.04.2022: In weiten Teilen von Deutschland sind über zwei Jahre nach Beginn der Pandemie die meisten Corona-Maßnahmen beendet worden.
- Wie viele Menschenleben darf es eigentlich kosten, ohne Maske in einer Menschenmenge in denen vielleicht viele Infizierte – die dies nicht bemerken – zu stehen? Wir sollten ehrlich sagen, was uns unsere Bequemlichkeit wert ist: Viele Tote, jeden Tag…
- Dies ist keineswegs polemisch, weil der Zusammenhang zwischen Masken, Tests und Totenzahlen tatsächlich erwiesen ist.
- Die Frage klingt nur deshalb schrill, weil man sie eigentlich gar nicht beantworten kann.
(Auszug: https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/corona-in-deutschland-maske-auf-oder-maske-runter…)

Post-Omikron-Ära?
Wie viel „Normalität“ unter uns Mitmenschen ist aktuell eigentlich nun möglich? Keine, glaubt man denn den Aussagen der Gelehrten.
Es ist ein schwieriger Übergang von der akuten Phase einer Corona-Ansteckung – evtl. anschließender Genesung – in ein neues „Leben mit dem Virus“… ja, wir alle müssen davon ausgehen – dass wir damit leben müssen. Nun wird die Bekämpfung von Corona im kommenden Herbst/Winter 2022/23 wohl viel schwerer werden... da viele Maßnahmen wegfallen…

NEWS: Isolationspflicht bleibt –
es gibt sie aber nur noch für 5 Tage…
14.11.2022
In Deutschland kann die vorgeschriebene Isolation für Corona-Infizierte künftig schon nach fünf Tagen enden – mit einem dringend empfohlenen negativen Test zum Abschluss.
Wenn man sich am fünften Tag noch positiv ist, bestehe die angeordnete Isolation also über den fünften Tag hinaus fort, erläuterte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Das sehen die neuen Leitlinien vor, die das Robert Koch-Institut (RKI) Anfang Mai 2022 veröffentlichte. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach bekräftigte, dass die Isolation weiterhin von den Gesundheitsämtern angeordnet werden soll. Kontaktpersonen von Infizierten soll künftig nur noch dringend empfohlen werden, für fünf Tage Kontakte zu „reduzieren„. Bisher dauerten die Absonderungen in der Regel zehn Tage und konnten mit einem negativen Test nach sieben Tagen vorzeitig beendet werden.
Die geplante Corona-Impfpflicht ist durch die Politiker gescheitert – die Isolationspflicht bleibt, wenn auch verkürzt.
Bundestag: FDP & AFD stimmten überwiegend gegen eine Impfpflicht... -296 Ja-Stimmen, 378 Nein-Stimmen für den Antrag, der eine Impfpflicht ab 60 vorsah. Es gab neun Enthaltungen. Gewissensentscheidung oder politische Entscheidung der MdBs? Auch die Schaffung eines Impfregisters wurde abgelehnt.
Aktuelle Rolle rückwärts: Isolationspflicht soll nun doch bestehen bleiben… (Quelle: aerzteblatt.de)
- Im Bundestag war am 07.04.2022 ein Gesetzentwurf für eine Corona-Impfpflicht ab 60 Jahren gescheitert, den vor allem auch Lauterbach sehr engagiert immer unterstützt hatte. Die Enttäuschung war hier groß.
- Tags zuvor war der Gesundheitsminister von dem Vorhaben abgerückt, Corona-Infizierten künftig nur noch eine Empfehlung zur häuslichen Isolation zu geben.
- Damit gilt weiter derzeit unverändert eine Isolationspflicht bei Corona-Erkrankung. © afp/aerzteblatt.de
Isolations-Pflicht: Was müssen Corona-Infizierte nun beachten?
- Infizierte mussten sich bisher – sobald sie ein positives Ergebnis eines Schnelltests oder PCR-Tests haben – grundsätzlich für zehn Tage in Isolierung begeben. Nun wurde diese – wie gesagt – auf 5 Tage gekürzt.
- Im April 2022 lief die Hotspot-Regelung aus…
- Wenn symptomfrei, kann man sich dann – nach 5 Tagen – selbstständig freitesten.

Vielen kommt es vor, als wäre die Pandemie schon vorbei
Wir haben alle das Gefühl, dass derzeit (durch nun im Mai 2022 deutlich sinkende Inzidenzen) Corona auf dem Rückzug ist. Aber: Es gibt derzeit immer noch deutlich mehr Corona-Todesfälle als vor wenigen Monaten.
Ein Widerspruch an sich? So gehen Experten seit einiger Zeit von einer sehr hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Erkrankungs-Fälle aus – wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil noch lang nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur die RKI-Fälle zählen nämlich in der Statistik. Die Dunkelziffer ist wohl hier sehr hoch.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sieht Deutschland keinesfalls „überm Berg“ und hat die Länder zum Gegensteuern aufgefordert.
„Von einem ‚Freedom Day‘ kann derzeit überhaupt keine Rede sein – ganz im Gegenteil“, sagte der SPD-Politiker im September 2022 in Berlin.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geht von einer „mäßig schweren“ Herbstwelle aus und sieht Deutschland gut vorbereitet.
- Bis vor kurzem sanken viele Corona-Parameter von Woche zu Woche. Damit ist es vorbei. Steht nun bald die siebte Welle ins Haus? Mehrere Kennzahlen deuten auf ein wieder zunehmendes Corona-Infektions-Geschehen in Deutschland hin.
- In einer aktuellen RKI-Publikation vom 22.09.2022 werden für den bisherigen Pandemieverlauf in Deutschland sechs Wellen gezählt.
- Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz zum Beispiel stieg in der 37. Woche um elf Prozent im Vergleich zur Woche zuvor, wie es im Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI) zu Covid-19 vom Donnerstagabend hieß.
So habe die Zahl gemeldeter Corona-Ausbrüche vor allem in medizinischen Einrichtungen und Pflegeheimen zugenommen. Am stärksten war der Anstieg demnach in der Altersgruppe der 50- bis 84-Jährigen.
Da wegen der herbstlichen Jahreszeit eine erneute Zunahme von Atemwegserkrankungen zu erwarten sei, könne die weitere Entwicklung aktuell noch nicht genau abgeschätzt werden. Unverändert sorgt jedoch immer noch die Omikron-Sublinie BA.5 (nach Stichproben-Daten) für den allergrößten Teil der Fälle (rund 96 Prozent).

- Angesichts der zwar sinkenden, aber immer noch viel zu hohen Infektionszahlen sei noch im April 2022 eine Situation entstanden, in der man nicht einfach abwarten könne, bis besseres Wetter die Lage entspanne. „Wir können es nicht dabei lassen, wie es derzeit ist“, mahnte Lauterbach.
- Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die Abgeordneten des Bundestags dazu aufgerufen, gegen eine drohende weitere Coronawelle im nächsten Herbst 2022 schon einmal den Weg für eine Impfpflicht zu ebnen.
- „Für mich heißt das vor allem: Wir werden alles dafür tun, dass eine neue Infektionswelle unser Land im Herbst 2022 nicht wieder total zum Stillstand bringt.“ Dies könne z.B. mit einer neueren Virusvariante schnell geschehen, die viel gefährlicher sei als Omikron... so Bundeskanzler Olaf Scholz (*1958).
Hinter einer Impfpflicht für alle ab 18 Jahren stehen unter anderem Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sowie Vertreter der Grünen. (Quelle: © afp/aerzteblatt.de) – Größere Chancen in der Abstimmung im Plenum habe aber wohl eine Impfpflicht für Ältere…
- „Eine stufenweise Umsetzung der Impfpflicht ist ein Ansatz, dem man sich annähern kann“, sagte Esken im Interview mit t-online.de. Auch die Forderung der Union nach einem Impfregister hält Esken für „vernünftig“.
- „Aber man darf es nicht zur Voraussetzung machen – denn dafür fehlt uns die Zeit. Man könnte aber parallel zur Umsetzung der Impfpflicht ein Impfregister aufbauen.“
- (Anm.: Saskia Christina Esken (*1961) – Informatikerin – Sie ist deutsche Politikerin und seit 2013 Mitglied des Deutschen Bundestages und seit 2019 (zusammen mit Norbert Walter-Borjans) SPD-Parteivorsitzende.

RÜCKBLICKE
07.04.2022: Die Corona-Impfpflicht ist – wie wir alle wissen – vorläufig gescheitert. Doch die Debatte ist noch lange nicht vorbei.
Fehlende Einigkeit in der Koalition und keine Kompromissbereitschaft bei der Union…Die Regierung sei auf Lockerungskurs, gerade erst hat sie die Maskenpflicht abgeschafft – obwohl viele Mediziner warnten. Die Dringlichkeit für eine Impfpflicht schien den Parteien wohl nicht mehr allzu groß. Ob das ein schwerer Fehler der Politik war…wird sich spätestens im Herbst zeigen. So trägt ein Jeder nun selbst bestimmt Maske oder auch nicht…
Lauterbach rät vor allem nun zur 4. Impfung ab 60…
„Wir dürfen nicht vergessen, dass die Covid-Pandemie noch lange nicht zu Ende ist in Europa. Wir haben derzeit immer noch viel zu hohe Fallzahlen, wir haben leider auch dazu noch sehr hohe Sterbezahlen”, sagte der SPD-Politiker noch am 29.03.2022 am Rande von Beratungen mit seinen EU-Kolleginnen und -Kollegen in Brüssel. Er wolle eine Diskussion anstoßen, „ob wir nicht eine europäische Empfehlung für die vierte Dosis der Impfung bekommen bei den Über-60-jährigen. Aktuell sind wir immer noch in einer Hochinzidenzphase. Und das wird auch nach Ostern so bleiben, wenn man nicht eingreift”… Die Entwicklung von Impfstoffen, die an neuere Corona-Varianten angepasst sind, verzögere sich seiner Kenntnis nach, sagte Lauterbach. Er rechne im Herbst, womöglich im September 2022, mit den neueren – an Omikron angepassten- Impfstoffen.

Gefährdet die Omikronwelle unsere kritische Infrastruktur?
- 24.03.2022: Prof. Dr. Leif Erik Sander hält es für eine gefährliche Illusion zu glauben, man könne die Omikron-Welle einfach so ungeschützt durch die Bevölkerung laufen lassen und damit die Immunitätslücke bei den vielen Ungeimpften schließen.
- Denn mindestens jeder zweite Infizierte sei ja derzeit bereits geimpft…
- Stecke sich innerhalb kürzester Zeit fast die ganze Bevölkerung an, könne das zum Zusammenbruch der Krankenhäuser und auch der kritischen Infrastruktur führen, so Sande.
- Daher seien aktuell Schutzmaßnahmen zur Eindämmung von Ansteckungen weiter dringend für jeden Einzelnen von uns notwendig. (Quelle: MDR.de/ens/smc)
Anm.: Leif Erik Sander (*1977) ist Internist und Lungen-Facharzt und leitet an der Charité Berlin die DFG = Deutsche Forschungsgruppe Infektionsimmunologie und Impfstoffforschung: Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Infektiologie und Pneumologie (einschl. Arbeitsbereich ambulante Pneumologie) (CVK). Die Ernennung zum Professor für Infektionsimmunologie und Impfstoffforschung am Lehrstuhl für Infektiologie erfolgte 2016.

CORONA IM SOMMER…
Geimpfte seien derzeit oft sehr unvorsichtig, weil sie wüssten, dass sie im Fall einer Ansteckung meist nicht so schwer erkrankten. Ach… ist ja alles halb so schlimm….ein bisschen husten… das wars… Ungeimpfte dagegen aber seien dem Virus völlig schutzlos ausgeliefert.
Namhafte Virologen halten derzeit das geplante Auslaufen vieler Corona-Maßnahmen für punktuell viel zu weitgehend und sind sich auch teilweise in der Gesamtbewertung völlig uneinig.
- „Man muss einfach nüchtern sehen, dass die Inzidenzen nicht mehr nur fallen, sondern im Sommer/Herbst 2022 auch wieder ansteigen“, sagte der Freiburger Virologe Hartmut *Hengel dem Südkurier. Breite sich die Omikron-Untervariante BA.2 noch weiter aus, müsse man befürchten, dass die Zahlen weiter in die Höhe gehen – mit entsprechend vielen Erkrankten…und Todesfällen.
- Anm.: Prof. Dr. Hartmut *Hengel (1960) ist ein deutscher Mediziner und Hochschullehrer am Universitätsklinikum Freiburg der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.

- Der Bund plane nur noch mit Corona-Hotspots als „Ausnahmeregelung“, obwohl derzeit „eine breite Welle bis in den Sommer hinein“ möglich erscheine, sagte Hengel. „Wie definiert man denn da Hotspots? Ihm fehle hier ein langfristigeres Denken der Politik“… sagte Prof. *Hengel in Freiburg.
- „Die Pandemie ist nicht vorüber, wir sind eher mittendrin. Wir sollten uns vorsehen, sonst werden wir wieder erneut Opfer unseres Wunschdenkens.“
- Anm.: Hartmut *Hengel (*1960 in Aalen) ist ein deutscher Mediziner und Hochschullehrer am Universitätsklinikum Freiburg der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.
Ausbreitung von Infektionskrankheiten
Was ist was?
- Epidemisch = tritt seuchenartig auf. Epidemisch bedeutet „weit verbreitet“, bzw. auch „die zeitliche und örtliche Häufung einer Krankheit betreffend“.
- Endemisch = bedeutet örtlich begrenzt auftretend
- Pandemie = breitet sich die Krankheit überregional z.B. weltweit aus, wird die Epidemie zur Pandemie.

Virologe Hengel hofft auf Ende der Pandemie evtl. in einem Jahr… erst 2023?
Ein Blick in die Glaskugel?
NEIN: Impfen..Impfen…Impfen… Eine hohe Populations-Immunität könnte tatsächlich dazu beitragen, dass das Coronavirus nicht länger pandemisch ist, sondern endemisch. Das Virus würde sich dann nicht mehr wellenartig, sondern gleichmäßig ausbreiten und damit nicht mehr uns und – vor allem in dem hohen Maße – das Gesundheitssystem belasten.
ENDEMIE: Eine endemische Lage würde eine Rückkehr zur Normalität möglich machen. Professor Dr. Hartmut *Hengel hofft, dass dies in einem Jahr (2023) evtl. der Fall ist.
- Das neue Infektionsschutzgesetz sieht derzeit vor, dass es – auch nach dem Auslaufen der bisherigen Corona-Regeln am 19. März 2022 – doch noch eine Reihe von Basisschutzmaßnahmen geben soll, darunter Testpflichten im Krankheitsfall sowie die Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr.
- Weitergehende Maßnahmen wie die Maskenpflicht in Innenräumen sollen leider künftig nur noch in CoronaHotspots möglich sein.
- Der Bundestag befasste sich am 16.03.2022 erstmals mit der Vorlage; danach hatten Bundestag und Bundesrat diese beschlossen. © afp/dpa/aerzteblatt.de
Alle Kinder mit Vorerkrankung sollen weiterhin eine Grundimmunisierung mit zwei Impfungen sowie eine Auffrischimpfung erhalten.

DGKJ: Das neue Infektions-Schutzgesetz für Kinder:
Bislang ist in der EU ein Impfstoff erst ab 5 Jahren zugelassen (von BioNTech/Pfizer), ein weiterer (von Moderna) ab 6 Jahren. Die STIKO empfiehlt allen Kindern im Alter von 5 bis 11 Jahren eine Corona-Schutzimpfung mit einem mRNA-Impfstoff. Die zunächst einmalige Impfung zielt darauf ab, eine möglichst gute Basisimmunität aufzubauen. Diese einmalige Impfung soll vorzugsweise mit dem Vakzin von BioNTech und Pfizer erfolgen, alternativ ist auch eine Kinderdosis von Moderna ab sechs Jahren möglich.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt allen Personen ab 12 Jahren und Kindern im Alter von 5 bis 11 Jahren mit Vorerkrankungen eine Auffrischimpfung (Booster-Impfung) sowie besonders gefährdeten Personen außerdem eine 2. Auffrischimpfung.
Es gibt für Kinder unter 5 Jahren keinen zugelassenen Impfstoff. Soll ich mein Kind doch „off-label“ impfen lassen? Dies wird derzeit kontrovers diskutiert…
Eine dritte Impfung (Boosterimpfung) ist in der 5-11 Jahre alten Altersgruppe – die keine Vorerkrankungen haben – aktuell weder empfohlen – geschweige denn zugelassen. Somit bleibt ihnen nach der gewählten Formulierung definitionsgemäß vor allem der Status „vollständiger Impfschutz“ verwehrt. (Anm.: Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DGKJ)
Bereits am 24.02.2022 empfahl die EMA , den Impfstoff auch für Booster-Impfungen bei Jugendlichen ab 12 Jahren zuzulassen. Für Kinder und Jugendliche von 12 bis 17 Jahren empfiehlt die STIKO auch eine Auffrischungsimpfung, allerdings in einem Zeitfenster von drei bis sechs Monaten nach der letzten Impfung.

ENDE DER MASKENPFLICHT IN SICHT?
Es zieht sich – trotz unfassbarer medizinischer Fortschritte – ein aktuelles Problem durch unsere Pandemie: Die systematische Verharmlosung des Virus…
Eine Verdrängung – der immer noch bestehenden Bedrohung durch Corona – ist in der aktuellen Lage im Frühjahr 2022 absolut keine Option. Das Virus verschwindet nicht einfach durch Wegsehen. Es hat sein Entwicklungspotential womöglich noch lange nicht ausgeschöpft, hohe Fallzahlen und eine löchrige Immunitätswand (Impflücken) sind ein perfekter Nährboden für das Virus.
- Die Corona-Pandemie durchdrängt nicht nur die Erzählungen in den Verschwörungsgilden, sie kommt eben auch durch Unterlassungen und falsches Zureden zum Tragen.
- Indem etwa z.B. „milde Infektionsverläufe“ bei Omikron (gilt nur mit bestehender Immunität) abgetan werden oder „die Impfung bringt eh` nicht mehr viel“ behauptet wird. Tatsächlich schützt sie aber die allermeisten Menschen vor schwerem Verlauf und vor allem auch vor Long-Covid.
- So werde bei vielen die Sorglosigkeit befördert, die Impf- Bereitschaft gedämpft und die Ansteckungsrisiken unnötigerweise erhöht.
- Schon der Anschein, nicht alles Mögliche dagegen unternehmen zu müssen, wie es die Politik gerade aktuell vermittelt, kann sich absolut für uns alle fatal auswirken.
- Lauterbachs Berichte über die aktuellen – noch deutlich zu hohen Opferzahlen sind keineswegs unbegründet.

“Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen”
Japan:Tōshō-gū-Schrein in Nikkō: Die Bedeutung der drei Affen geht vermutlich auf Konfuzius zurück, der gesagt haben soll: “Nichts ansehen, was nicht sittlich ist, nichts hören, was nicht sittlich ist, nichts sagen, was nicht sittlich ist, nichts tun, was nicht sittlich ist.”「非禮勿視,非禮勿聽,非禮勿言,非禮勿動」
Eine aktuelle „Lancet“-Fachpublikation zur weltumspannenden Übersterblichkeit kommt zu dem Schluss, dass global gesehen bisher dreimal so viele Menschen an Covid-19 vorzeitig gestorben sein dürften, als in der offiziellen Meldestatistik mit sechs Millionen Toten (weltweit) ausgewiesen ist. (Quelle: 14.03.2022 – FAZ – Bericht – Auszug: Joachim Müller-Jung – Redakteur im Feuilleton).

Es war einmal…
- Wir sind hier mit „Corona“ bereits schon fast in der Größenordnung der damaligen „Spanischen Grippe“ (1918-1920) angekommen. Der Ausbruch der Spanischen Grippe (einer schwersten Influenza-Pandemie) jährt sich in diesem Frühjahr zum 100. Mal.
- Das damalige Influenzavirus (Subtyp A/H1N1) tötete damals schätzungsweise über 50 Millionen Menschen… Der Ausbruch dieser schwersten Pandemie, brach weltweit in drei Wellen vom Frühjahr 1918 bis 1920 über die Menschen herein.
- Und dies alles geschah kurz nach dem schweren, verlustreichen ersten großen Krieg: Der Erste Weltkrieg wurde von 1914 bis 1918 in Europa, in Vorderasien, in Afrika, Ostasien und auf den Ozeanen geführt. Etwa 17 Millionen Menschen verloren damals durch ihn ihr Leben.
Wiederholt sich die Geschichte? Vor fast genau hundert Jahren war der 1. Weltkrieg…
Der russische Angriffs-Krieg – der aktuelle tödliche Feldzug gegen die Ukraine – in Zeiten von Corona?
Im März 2022 gab es offizielle Zahlen von Opfern: Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau wurden schon damals im Frühjahr kurz nach Kriegsbeginn über 500 russische Soldaten getötet. Heute im Herbst 2022 sind es bereits Tausende… Auf beiden Seiten – so berichtete die Ukraine – gebe es (jeweils auf jeder Seite) bereits mehr als 24.000 Tote…(Quelle: https://www.rnd.de/

,,Aussichten… gibt es vielleicht doch ein Licht am Ende des Tunnels? ”…
- ,,Wegen der hohen Inzidenzen durchlaufen wir im Frühjahr 2022 wieder eine kritische Phase”, sagt Hajo Zeeb vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie (BIPS) in Bremen. ,,Aber es gibt Licht am Ende des Tunnels”, betont Zeeb.
- (Anm.: Hajo Zeeb (58) ist Epidemiologe und Professor an der Universität Bremen. Zeeb ist zudem Abteilungsleiter am Bremer Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie.)
- ,,Der Anstieg wird in eine andere, neuere Phase der Pandemie münden.” Davon geht auch der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit von der Universität Hamburg aus.
- ,,In Großbritannien bricht die Omikron-Welle gerade in sich zusammen. Das kann man mit etwas Verzögerung vielleicht auch hierzulande im Frühsommer 2022 erwarten.
- . Es gibt bisher keine genauen Daten, die gegen dieses Szenario in Deutschland sprechen würden.” (Anm.: Prof.Dr. Jonas Schmidt-Chanasit (*1979) ist ein deutscher Virologe und Hochschullehrer an der Universität Hamburg. )

Wann wird der Scheitelpunkt voraussichtlich erreicht sein?
- Die Experten rechnen noch durch die neue Omikron-Variante BA.2 mit deutlich hohen Inzidenzen fürs Frühjahr 2022. ,,Basierend auf den aktuellen Daten aus anderen Ländern und unseren Maßnahmen in Deutschland könnte diese Welle dann in einigen Monaten abflachen – sollte es keine neueren, gefährlicheren Varianten geben”, sagt Schmidt-Chanasit.
- ,,Hinzu kommt dann ab dem Frühjahr die starke Saisonalität des Virus. Die hat einen sehr starken Einfluss auf das Infektionsgeschehen – ist jedoch auch abhängig von der Virusvariante.” © gie/aerzteblatt.de
Corona-Impfung, PCR-Tests, fallende Inzidenzen und im Sommer 2022 wird vielleicht endlich alles gut: Unser Leben ist zur Warteschleife geworden: Ein noch fernes Ziel mit Datum würde uns wohl alle besänftigen…
- Die Bundesregierung nannte schon früh (viel zu früh!) das Ende des Monats März 2022 als wichtige Marke auf dem Weg zur Herdenimmunität: Achtzig Prozent wird die Impfquote dann wohl sicher doch noch nicht erreichen.
- So heißt es – also weiter warten, als hätte man nicht schon längst zu oft und viel zu lange gewartet:
- Zum Beispiel auf immer neuere Ministerpräsidenten-Beschlüsse, dass die Inzidenzwerte und Reisebeschränkungen endlich fallen, auf die erste Impfung, die zweite und schließlich die dritte Impfung, auf die unbeschwerten Treffen mit Freunden, die Wieder-Öffnung all unserer alten liebgewordenen Einrichtungen…

IMPFPFLICHT GESCHEITERT…
Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen drang noch im März 2022 auf weiter nötige Schutzvorkehrungen beim geplanten schrittweisen Wegfall von Corona-Beschränkungen. „Mit Vorsicht und Umsicht kann ein Frühling mit mehr Freiheit gelingen“, sagte der Grünen-Politiker Dahmen. Für eine dauerhafte Rückkehr zur Freiheit werde aber eine allgemeine Impfpflicht gebraucht. „Ohne Impfpflicht könnten wir im kommenden Winter 2022/23 ein unerfreuliches Déjà-vu erleben… und das sollten wir alle gemeinsam verhindern.“ (dpa)
Es ist noch lang nicht vorbei…
RKI-Präsident Lothar Wieler: „Es könnte wohl bis über „drei Jahre“ dauern, bis die Pandemie weltweit vielleicht wirklich eingedämmt werden könne. In den nächsten Winter-Wochen und zu Frühlings-Beginn 2022 sei jedoch bereits zu sehen, ob das Wachstum der Zahlen bereits deutlich verlangsamt werden konnte – oder nicht“ … das war ja nun im letzten Mai/Juni 2021 der Fall…bis auf einige „Hot-Spots“. die noch immer mal wieder aufflammten aus Sorglosigkeit oder Ignoranz der Querdenker & Co..…oder in „Fleischfabriken“ oder Ähnlichem… wie bekannt…
Die einzige medikamentöse ‚Waffe‘ neben den klassischen Schutzmaßnahmen, die uns Menschen derzeit zur Verfügung steht, nämlich die Impfung mit allgemeiner Impfpflicht, wurde von Politikern aus puren ideologischen und kurzfristigen wahltaktischen Gründen derzeit totdiskutiert und – am 07.04.22 – von der Mehrheit im Bundestag nicht befürwortet.

Sorgen über Long Covid?
13. Oktober 2022 –
Stellungnahme der der Bundesärztekammer zum Post-Covid-Syndrom: Ein „sehr relevantes Problem“
- Nach aktuellen Schätzungen können bis zu 15% der SARS-CoV-2-Infizierten ein Post-Covid-Syndrom (PCS) entwickeln. Allein für Deutschland bedeutet das mehrere Hunderttausende Betroffene.
- Wobei die Ausprägungen eines PCS sehr unterschiedlich sind: „Sie reichen von sehr leichten über schwere Verläufe bis hin zu Verläufen, die in die Berufsunfähigkeit münden“, erklärte Reinhardt.
- (Anm.: Dr. med. (I) Klaus Reinhardt (*1960) · ist Präsident der Bundesärztekammer und Facharzt für Allgemeinmedizin.)
- Bisher ist die Pathogenese der Erkrankung nur unvollständig verstanden, und es gibt keine ursächlichen Therapien.
Die Sars-CoV-2-Impfung scheint das Risiko für PCS deutlich zu verringern: „Eine vollständige Grundimmunisierung kann offenbar das Risiko reduzieren, eine PCS zu entwickeln“… sagte Uni-Prof. Dr. Michael Hallek (Direktor Klinik I für Innere Medizin und CIO Aachen Bonn Köln Düsseldorf).
Mit 2 bis 4% ist Post-Covid bei Kindern und Jugendlichen, auch wenn sie nicht geimpft sind, deutlich seltener als unter Erwachsenen. Für Kinder gilt: Je älter sie sind, desto eher neigen sie dazu, ein PCS zu entwickeln.
Neues zu den Mechanismen hinter Long Covid:
Die Ursachen der langanhaltenden Beschwerden nach einer SARS-CoV-2-Infektion sind noch nicht vollständig geklärt. Neue Studien deuten auf eine Beteiligung von Nervenschäden hin…. erklärte die Forscherin Dr. Anne Louise Oaklander – Professorin für Neurologie (MD, PhD – Boston, MA – Neurology) im Massachusetts General Hospital und der Harvard Medical School in Boston (USA).
- Die Long-Covid-Symptome sind äußerst vielfältig und reichen von Fatigue, Atemnot, Brust- oder Muskelschmerzen bis hin zu neurokognitiven Problemen, auch Brain Fog genannt. Auch leicht Erkrankte oder asymptomatisch Infizierte können nach der Infektion Long Covid entwickeln.
- Hier sind die Ursachen noch nicht vollständig geklärt. Einzelne kleine Studien weisen jetzt auf eine Beteiligung von Nervenschäden hin. Typische Symptome von peripheren Nervenschäden sind Muskelschwäche, Wahrnehmungsstörungen, Schmerzen in Händen und Füßen sowie chronische Fatigue. Die Ursache für die Neuropathien sehen die Forscher in einer infektionsbedingten Dysfunktion des Immunsystems.
- Die Patienten wurden zum Teil mit Corticosteroiden und Immunglobulinen behandelt, die bei inflammatorischen Neuropathien eingesetzt werden.
- Bei 52 Prozent der Betroffenen verbesserte sich die Symptomatik mit der Zeit, aber bei keinem war im Untersuchungszeitraum (im Mittel 1,4 Jahre) eine vollständige Genesung festzustellen.

Its not over yet…
Der neueste Omikron-Subtyp BA.2 beunruhigte noch zum Jahresanfang 2022 Stiko-Chef *Mertens
- 24.02.2022: Der neue Omikron-Subtyp BA.2 des Coronavirus ist schon vereinzelt da und könnte nach Ansicht des Vorsitzenden der Ständigen Impfkommission (Stiko) „beunruhigend werden“.
- Zur Frage, ob Subtyp BA.2 Menschen stärker erkranken lässt als BA.1, gebe es noch keine eindeutigen klinischen Daten, sagte Mertens. „Im ungünstigsten Fall“ könne es sein, „ dass BA.2 zu einem erneuten Anstieg, einer Verlängerung der aktuellen Infektionswelle und wieder mehr Erkrankungen führt“.
- Mittlerweile sprechen Wissenschaftler davon, dass die Omikron-Variante BA.2 nicht nur leichter übertragbar ist, sondern auch zu schwereren Erkrankungen führen kann.
- Anm.: *Prof.Dr. Thomas Mertens (*(1950) ist Chef der Ständigen Impfkommission (Stiko)
So wiesen Labor-Experimente mit infizierten Tieren darauf hin, dass Antikörper gegen die hierzulande hauptsächlich verbreitete Untervariante BA.1 den neueren Subtyp BA.2 „weniger gut neutralisieren“.
Setze sich der neue Omikron-Subtyp weiter durch, so machte RKI-Vizepräsident Lars Schaade kürzlich deutlich, sei es ,,nicht auszuschließen, dass die Fallzahlen langsamer sinken oder auch wieder ansteigen könnten”.
(Anm.: Prof. Dr.med. Lars Schaade (* 1966) ist ein deutscher Mediziner, Facharzt für Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie und seit 2011 Vizepräsident des Robert Koch-Instituts in Berlin. Seit 2017 ist er Honorarprofessor an der Charité Berlin.)

ZUNÄCHST EIN KURZES RESÜMÉE:
Wie alles begann:
- Bis zum Jahre 2020 kannte man beim Menschen bereits sechs verschiedene Coronaviren, dieses neue Coronavirus ist jetzt das siebte. Sie alle lösten bisher – in unterschiedlichen Schweregraden – immer schwere Erkrankungen der Atemwege aus. Das SARS-Virus wurde im Jahr 2002 das erste Mal beobachtet und es ist seit 2003 (bis 2020) nicht mehr aufgetreten.
- Auch in Deutschland stiegen Anfang 2020 zunächst die Fallzahlen initial sehr schnell an. Während der Sommermonate 2020 war dann das Virus in den meisten europäischen Ländern mehr oder weniger unter Kontrolle und breitete sich nur noch auf niedrigem Niveau aus.
- Die Infektionszahlen in Nord- und Südamerika, in Afrika und auf dem indischen Subkontinent aber – nahmen damals schon rasant zu. Ab dem Spätsommer 2020 beschleunigte sich dann auch in Deutschland der Anstieg der Übertragungen.
- SARS-CoV-2: Seit Jahresbeginn 2021 kommt es weltweit nun vermehrt zu Ansteckungen mit verschiedenen neueren Varianten des ursprünglichen Virus.
Diese neueren Mutationen scheinen deutlich schneller übertragbar zu sein. Nach einem Anstieg der Neuinfektionszahlen in Deutschland im Frühjahr 2021 gingen die Fallzahlen von Ende April bis Juli zunächst deutlich zurück. Dann stiegen die Zahlen wieder an, bis sie im Frühherbst 2021 kurz stagnierten – und dann in einem bisher beispiellosen Tempo in die Höhe schnellten. Von Anfang Dezember 2021 bis zum Jahresende ging die Inzidenz leicht zurück. Ein Auf und Ab der Inzidenzen war die Folge. Zu Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 waren die aufgrund des neuartigen Coronavirus gemeldeten Erkrankungs- und Todesfälle zunächst ebenfalls schnell angestiegen. Die Meldungen kamen weltweit aus unterschiedlichen Regionen.
- Das neue Coronavirus SARS-CoV-2 wurde dann benannt nach seiner Fähigkeit, das schwere akute respiratorische Syndrom auslösen zu können (Severe Acute Respiratory Syndrome Corona Virus 2).
- Die Krankheit wird durch Inhalation oder Kontakt mit infizierten Tröpfchen übertragen und weist nach derzeitigem Kenntnisstand eine Inkubationszeit von 2 bis 14 Tagen auf.
- Das neue SARS-CoV-2 verbreitet sich nun auch deutlich schneller als seine beiden Vorfahren, das SARS-CoV-1 und das bekannte „Middle East Respiratory Syndrome Coronavirus“ (MERS-CoV).
- Mittlerweile haben sich weltweit zudem zahlreiche Corona-Varianten (Mutanten) verbreitet.
Wir stehen vor einem Virus, das derzeit nicht behandelbar ist. Es gibt zwar bereits Überlegungen und Anstrengungen zu möglichen neueren Impfstrategien. Das wird aber nur überwiegend denjenigen helfen, die noch nicht infiziert sind. Das heißt, die Behandlung beschränkt sich aktuell darauf, die Symptome zu lindern, also starke fieberhafte Reaktionen mit fiebersenkenden Medikamenten zu dämpfen, den Kreislauf unterstützen und wenn das Atmen schwerfällt, gibt man Sauerstoff.
Sonst kann man nur hoffen…

Das RKI zählte noch Anfang 2021 schon fast 8 Millionen nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2 und viele Todesfälle in Deutschland. Anfang 2022 wurden es dann 125.000 Todesfälle… und es wurden immer mehr.
Anm.: Das RKI bezeichnet – laut Angaben einer Sprecherin – als Corona-Todesfälle alle diejenigen Menschen, die mit einer COVID-19-Erkrankung in Verbindung stehen. Dazu gehören erstens Menschen, die (direkt an der Erkrankung) gestorben sind („gestorben an“). Und zweitens die Patienten mit anderen Grundkrankheiten, die mit COVID-19 infiziert waren und bei denen sich nicht klar nachweisen lässt, was letzten Endes die Todesursache war („gestorben mit“).
TIPP: corona-in-zahlen.de/Deutschland kann man hier täglich aktualisiert nachlesen.
Die aktuellen Zahlen haben allerdings im Moment nur begrenzte Aussagekraft. Experten gehen von einer hohen Dunkel- Zahl von Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind. Testkapazitäten und Gesundheitsämter sind demnach vielerorts am Limit, Kontakte werden nur noch eingeschränkt nachverfolgt. Zudem dürfte die Zahl der Menschen steigen, die ihre Infektion nicht mehr über einen PCR-Test bestätigen lassen – die Infektion fließt damit also nicht in die offizielle Statistik ein. (dpa)
„WIR SCHAFFEN DAS…?“
Es geht uns derzeit hauptsächlich um einen effektiven, leistungsfähigen „Öffentlichen Gesundheitsdienst“. Das RKI leistet an zentraler Stelle schon entscheidende Arbeit, aber die derzeit völlig erschöpften Gesundheitsämter brauchen vor Ort zeitnah unbedingt noch mehr deutliche Unterstützung und stärkere Allianzen im Bund und den Ländern.
Deutschland geht 2022 in ein herausforderndes drittes Corona-Jahr- nun unter neuer politischer Führung von drei Parteien – die unterschiedlicher nicht sein könnten.

- Der Virologe Prof. Dr. med. Hendrik Streeck (*1977) – seit 2019 tätig am Institut für Virologie am Universitätsklinikum Bonn – zeigte sich noch zum Jahresanfang 2022 mit Blick auf die drohende fünfte Welle vorsichtig optimistisch: „Deutschland hat Glück, dass die anderen Länder uns voraus sind. Wir können sehen, was dort passiert und uns darauf einstellen“… erklärte der 44-Jährige.
- Streeck gehört nun aktuell dem Corona-Expertenrat* an, der die Ampel-Regierung in ihrer Corona-Politik beraten soll. Für 2022 prognostiziert Streek vor allem im Sommer 2022 Besserung. Allein schon durch die dann wieder steigende, sommerlich warmen Temperaturen würde die Anzahl der Neuinfektionen wohl sicher wieder (wie letztes Jahr) deutlich zurückgehen. Aber auch Streek kann nicht in die Zukunft blicken…
- Es wird nach zwei Jahren nun dringend Zeit, die Coronakrise stärker in ihren globalen und überdauernden Dimensionen zu begreifen und die Maßnahmen und Strukturen nicht nur für eine aktuelle Welle, sondern in Zukunft absolut nachhaltig zu gestalten.
- (Anm.: Dem neuen *Corona-Expertenrat der Bundesregierung gehören z.B. die Virologen Christian Drosten, *Hajo Zeeb und Hendrik Streeck, sowie 17 weitere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an.)
*Hajo Zeeb, Experte für Evaluation und Prävention am Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie, hat in dieser Hinsicht ein ganzes Paket an Vorschlägen:
Er attestierte eine auf Dauer nicht mehr länger „tragbare“ Dauerbelastung der Krankenhäuser – und fordert neue, schnell aktivierbare Einrichtungen. Adressat ist hier nun die neue Ampel-Koalition in Berlin.
(Anm.: *Prof. Dr. med. Hajo Zeeb (*1963) – (MSc) – Leibniz – Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie (BIPS) in Bremen – leitet seit Januar 2010 die Abteilung Prävention und Evaluation.)

Experte Zeeb fordert neues Maßnahmen-Paket der Ampel.
So müssten zunächst schnell Wege gefunden werden, die Krise aus den Krankenhäusern herauszuhalten, indem die wichtigsten Funktionen der primären gesundheitlichen Versorgung, Prävention und Gesundheitsförderung entschieden deutlicher gestärkt werden. Es ginge nicht an, dass – im Gegensatz zu den Nachbarländern (Österreich) derzeit z.B. PCR-Tests nicht in ausreichender Menge vorhanden seien. Eine hohe Kapazität zum Testen und Kontakt-Nachverfolgung ebenso wie für das schnelle und massenhafte Impfen muss einfach vorhanden und jederzeit abrufbar sein. Ärztliche Impfpraxen, Impfzentren und weitere Impfanbieter, dabei insbesondere multiprofessionelle mobile Impfteams (mit Kenntnis der lokalen Bedingungen), werden im Jahr 2022 und weit darüber hinaus dringend gebraucht.
Ein hoher Immunitätsgrad in der Bevölkerung – besser durch Impfung als in Folge einer Erkrankung – ist der Schlüssel zum Übergang in die Endemie, in der wir ohne Lockdown, sondern – wenn nötig – mit lokalen gezielten Maßnahmen auskommen. LEIDER SIND WIR DERZEIT NOCH NICHT SOWEIT!
(Anm.: Prof. Dr. Hajo Zeeb (*1963) ist Epidemiologe und Professor an der Universität Bremen. Zeeb ist zudem Abteilungsleiter am Bremer Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie.)

Das Virus wird mit der Zeit aus dem Körper eliminiert, aber nicht spurlos.
Nicht immer töten Viren die befallenen Körperzellen. Viren brauchen vor allem die Infrastruktur von Körperzellen, um sich zu vermehren. Anhand eines Tiermodells konnten Forscher nachweisen, dass das Virus nach einer gewissen Zeit z.B. wieder aus den befallenen Leberzellen verschwindet. Wie genau dies geschieht, ist noch ungeklärt.
Jedoch konnten die Forschenden ausschließen, dass die Zellen dafür die Unterstützung von Immunzellen brauchen. «Die Leberzellen in unserem menschlichen Körper z.B. scheinen selbst über einen Mechanismus zu verfügen, ein Virus aus ihrem Inneren zu entfernen», sagt Dr. Peter Reuther, einer der beiden Erstautoren dieser Studie. Eine chronische Infektion durch solche Viren beruhe also auf einem fortlaufenden Befall neuer Zellen. Trotz der erstaunlichen Selbstheilungskräfte der Zellen geht die Infektion nicht spurlos an ihnen vorbei. Wie weitere Analysen zeigten, blieb das genetische Profil der geheilten Zellen doch stark verändert: Es wurden nicht mehr die gleichen Gene in gleicher Menge abgelesen – wie bei den Zellen, die keine Infektion durchgemacht hatten.
Bisher ging man grundsätzlich davon aus, dass solche Viren dauerhaft in den befallenen Körperzellen verweilen. Ein Forschungsteam um Prof. Dr. Daniel Pinschewer von der Universität Basel berichtet nun jedoch im «Journal of Experimental Medicine», dass dem nicht so ist. Für ihre Experimente verwendeten sie ein Maus-Virus namens Lymphozytisches Choriomeningitis-Virus (LCMV), welches bei Mäusen – ähnlich dem Verlauf bei Hepatitis C – eine chronische Infektionen auslöst und auch die Leber befällt. Mit diesem Tiermodell konnten die Forschenden also sicher nachweisen, dass das Virus nach einer gewissen Zeit wieder aus den befallenen Leberzellen verschwindet. (Prof. Dr. Daniel Pinschewer, Universitätsspital Basel, Departement Biomedizin)

Rückblick auf das Jahr 2020/2021
- Die Bekämpfung der Corona-Pandemie war das beherrschende Thema und wird auch weiter das beherrschende Thema in naher Zukunft bleiben.
Pandemie: Die weltweite Ausbreitung: Breitet sich eine Krankheit nicht nur regional, sondern über Länder und Kontinente hinweg aus, sprechen Experten von einer Pandemie. Eine typische – uns schon altbekannte – Krankheit, die immer wieder pandemische Ausmaße annimmt, ist die Grippe. An der Spanischen Grippe von 1918 starben – wie oben erwähnt – bis 50 Millionen Toten mehr Menschen als im 1. Weltkrieg. Auch die Schweinegrippe löste im Jahr 2009 eine weltweite Pandemie aus. Der Erreger der Schweinegrippe war ein Grippevirus vom Typ Influenza A-Virus H1N1.
Endemie = die ständige Bedrohung: Eine Krankheit, die in bestimmten Regionen regelmäßig auftritt, wird als endemisch bezeichnet. Bei einer Endemie bleibt die Zahl der Erkrankungen über die Zeit relativ konstant. Sie ist höher als in anderen Gegenden, nimmt im Laufe der Zeit aber nicht weiter zu. In einem gewissen Zeitraum erkranken ungefähr immer gleich viele Menschen neu. Ein typisches Beispiel ist die Malaria, an der jedes Jahr über 300 Millionen Menschen weltweit – meist in den Tropen – immer wieder erkranken.
Bereits im Mai 2020 ging die Weltgesundheitsorganisation (WHO), davon aus, dass das Coronavirus zu einem endemischen Virus werden könnte. Die Delta- und Omikron-Varianten haben seitdem gemeinsam gezeigt, wie anpassungsfähig das Virus ist: Ganz ähnlich der Grippe.
Das bedeutet, dieses VIRUS ist nun einmal in der Welt, wir müssen in bestimmten Erdregionen lernen, damit höchstwahrscheinlich für immer zu leben. Verschwinden wird es ziemlich sicher nicht mehr.

Der wissenschaftliche Leiter des DIVI-Intensivregisters und Intensivmediziner Christian Karagiannidis warnte aktuell davor, COVID-19 nur als reine Lungenerkrankung zu sehen.
„Wir sollten nicht vergessen, dass COVID keine reine Lungenerkrankung ist, sondern eine Systemerkrankung, die insbesondere auch die Gefäße betrifft.“
Omikron: Die besonders ansteckende Mutation…
- Sorge bereitet jedenfalls aktuell die Variante OMIKRON („Omicron“ im Englischen) – die im neuen Jahr 2022 nun auch in Deutschland sich rasant verbreitete.
- Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stufte das Risiko an dieser neuen Corona-Variante zu erkranken als „sehr hoch“ ein.
- Omikron gilt als wesentlich ansteckender, als alle bisher bekannten Varianten und ist laut Virologin Sandra Ciesek in der Lage, auch das Immunsystem Geimpfter und Genesener komplett „auszutricksen“...
- (Anm.: Prof. Dr. Sandra Ciesek (*1978) ist eine deutsche Medizinerin und Virologin. Sie ist Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt sowie Professorin für Medizinische Virologie an der Goethe-Universität.)

Mildere Verläufe – und trotzdem kein harmloses Erkältungsvirus? Virologen hoffen und können dennoch nicht entwarnen:
Februar 2022: Erst ein gutes halbes Dutzend neuer Studien mit klinischen Daten sind im Laufe der vergangenen Monate öffentlich geworden, die alle in eine Richtung deuten:
Omikron kann zwar genauso krank machen wie Delta, das allerdings oft seltener. Zudem erkranken weniger Infizierte nach einer Ansteckung mit Omikron an Covid-19, wenn, dann aber nicht so schwer, dass sie klinisch behandelt werden müssten.
Damit gibt es für die Wissenschaftler gute Gründe anzunehmen, dass das Risiko für einen schweren und tödlichen Verlauf – jedenfalls gilt das ganz sicher für Geimpfte – deutlich geringer ist, als etwa bei der aktuell in Deutschland noch – wenn auch seltener – zu beobachtenden Delta-Variante. Trotzdem gibt es von fast keinem Experten hierzu eine Entwarnung. (Quelle-FAZ: https://www.faz.net/aktuell/wissen/omikron…)
Die OMIKRON-Variante BA.1 wird wohl die Pandemie deutlich erneut verlängern…
30.12.2021: OMIKRON: In einer Reihe von Ländern wie den USA, Großbritannien, Israel, Frankreich und Italien sei aktuell ein „sehr schneller Anstieg der Inzidenz“ zu beobachten, erklärte die WHO weiter. Das Risiko einer erneuten Infektion mit Omikron sei – im Vergleich mit Delta – wohl um das Fünffache erhöht. Dieser rasante Anstieg sei „wahrscheinlich“ auf eine Kombination aus dem über die Zeit abnehmenden Schutz durch Impfung oder Genesung sowie der deutlich gestiegenen Übertragbarkeit der Omikron-Variante zurückzuführen. Bei den beobachteten Fällen handele es sich derzeit wohl tatsächlich vor allem „um junge Leute mit guter Gesundheit in Ländern mit einer hohen Impfquote“, sagte Catherine Smallwood von der WHO-Europadirektion. (© afp/aerzteblatt.de)

Moderna rechnet mit Omikron-Booster erst im August 2022
Der US-Impfstoffhersteller Moderna geht von einem „Omikron-spezifischen“ Booster im August 2022 aus. „Wir glauben, dass eine aktuellere Auffrischungsimpfung erforderlich sein wird. Ich weiß noch nicht, ob es sich dabei um den bestehenden Impfstoff oder nur Omikron-Impfstoff oder um einen bivalenten Impftoff handeln wird: Es ist ein aus Omikron plus bestehender Impfstoff, zwei mRNA in einer Dosis“, sagt Moderna-Chef Stephane Bancel. Das Unternehmen sammele derzeit noch klinische Daten, um festzustellen, ob der an Omikron angepasste Impfstoff einen besseren Schutz bietet als eine zusätzliche Dosis des bestehenden Vakzins. (Reuters)
Gerade jetzt in der ernsten Situation der vierten Pandemie-Welle sind Auffrischungsimpfungen, auch Booster-Impfungen genannt, besonders wichtig. Auf Grundlage der Coronavirus-Impfverordnung können grundsätzlich alle Impfberechtigten ihren Impfschutz kostenlos auffrischen lassen. Die Auffrischungsimpfung kann schon ab drei Monaten nach der letzten Impfstoffdosis der Grundimmunisierung erfolgen.
Kurzes Resümee…
Über Jahre Corona?
- Es fehlt noch immer eine Wunderpille gegen dieses Virus. Ja, es gibt zwar Medikamente, aber ihre Wirksamkeit ist deutlich begrenzt. Dabei hat die Forschung schon Anfang 2020 – als alles begann – sofort den Turbo-Gang angeworfen… weltweit und auch in Deutschland. Das sofortige Managen der Symptome ist auch heute noch immer entscheidend für das Überleben der Covid-19-Patienten auf der Intensivstation.

Weltweit wichtige Beiträge kamen bisher aus deutscher Forschung: Der PCR-Test und der BioNTech-Impfstoff kamen aus Deutschland…
- Der erste zugelassene PCR-Test kam aus dem Labor von Christian Drosten an der Berliner Charité.
- Andreas Greinacher konnte an der Universität Greifswald die Ursache der sehr seltenen Hirnvenenthrombosen bei der AstraZeneca-Impfung aufklären. (Anm.: Prof. Dr. med. Andreas Greinacher (*1959) ist Leiter der Abteilung für Transfusionsmedizin an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald.)
Wie alles begann:
Die entscheidenden Ereignisse Anfang 2020:
Was war passiert?
- Clemens Wendtner aus München hat beim *Webasto-Ausbruch Infektionen durch Menschen ohne Symptome genau dokumentiert, ein ganz wichtiges Argument für die späteren AHA-Abstandsregeln.
Anm.: WIE ALLES BEGANN: Die Firma *Webasto, ein Autozulieferer aus der Nähe von München: Am Dienstagmorgen (19. Januar 2020) reiste – aus China – eine chinesische Mitarbeiterin (die wohl das Virus in sich trug – ohne es zu bemerken) mit dem Flieger aus China – für einen Workshop zum Firmensitz ins bayerische Stockdorf. Alle Mitarbeiter im Stockdorfer Unternehmen fühlten sich zunächst gut, mehrere Tage lang. 4 Tage später am Wochenende flog die Mitarbeiterin dann zurück nach China. Dort wurde sie positiv getestet. Diese informierte sofort die deutsche Firma: Mehr als 200 bereits schon angesteckte Kontaktpersonen in der deutschen Firma mussten daraufhin sofort in Quarantäne. Diese waren wohl damals eine der allerersten Corona-Infizierten in Deutschland…

EXCELLENTE FORSCHUNG AUS DEUTSCHLAND:
„Deutsche Forscher waren – von Anfang an – auch an vielen internationalen Projekten beteiligt.
Die meisten Corona Projekte in Deutschland waren also international angelegt, und wenn man sich die Publikationen etwa in Nature oder dem New England Journal of Medicine ansehe, dann zählten deutsche Forscherinnen und Forscher im europäischen Vergleich immer noch absolut zur Spitzengruppe…“ meint Vehreschild.
„Einfach auch dadurch, dass hier sehr viel Grundlagenforschung vorher schon gelaufen ist und dass wir uns in hervorragender Weise auch an klinischen Studien beteiligt haben: Beispiele: Monoklonale Antikörper wie: Tocilizumab oder das alt bekannte Remdesivir und auch andere neue Medikamente, die ja auch alle in Deutschland mit erforscht worden sind.“
Prof. Dr. Maria J.G.T. Vehreschild (*1979) – Infektiologin – ist eine deutsche Ärztin und Hochschullehrerin an der Universität Köln und Frankfurt. Sie ist Teil des Vorstands der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie (DGI)
Prof. Dr. Jörg Janne Vehreschild ist ebenfalls Infektionsforscher. der auch an den Universitätskliniken Köln und Frankfurt arbeitet. Er meinte: „Aus der deutschen Wissenschaft, d.h. aus Deutschland kommt auch z.B. der BioNTech-Impfstoff, der zuerst einer der ganz wichtigen Beiträge weltweit gewesen ist. Insofern glaube ich, dass insgesamt der Beitrag der deutschen Forschung und Wissenschaft – von Anfang an – ausgesprochen hervorragend gewesen ist.“ (Quelle: XING)

Weltärztebund zur aktuellen Corona-Pandemie heute:
„Wir sind in einer Dauer-Welle“
„Wir werden uns darauf einrichten müssen, dass wir auf noch sehr lange Zeit mit diesem Virus leben müssen“, sagte Frank Ulrich Montgomery vom Weltärztebund im Dlf. Durch die Einhaltung der Maßnahmen könne man dafür sorgen, dass die Gesundheitssysteme dauerhaft mit dem Infektions-Geschehen klar kämen.( Dlf=Deutschlandfunk)
01.10.2021: Der Virologe Christian Drosten hält die derzeitige Beruhigung der bundesweiten Corona-Infektionszahlen im Herbst 2021 nur für ein vorübergehendes Phänomen. Es sei bereits jetzt schon zu sehen, dass in ostdeutschen Bundesländern die Inzidenz offenbar nun wieder Fahrt aufnehme. „Ich denke, da deutet sich jetzt schon die Herbst- und Winterwelle an, die wir im November/Dezember 2021 und neuen Jahr 2022 leider wohl wieder sehen werden“, so Drosten. Und – wie immer – er hatte recht behalten.

CORONA-PROTESTE
Massen-Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen in Städten hatten schon früh bereits rituellen Charakter angenommen…
Februar 2022: Aktuell haben wieder Tausende auf den Straßen gegen eine Impfpflicht demonstriert, darunter auch zahlreiche Krankenschwestern und Pflegepersonal. Davon darf man sich nicht erpressen lassen. Dass diese Leute protestieren gegen eine Politik, mit der sie nicht einverstanden sind, ist natürlich ihr gutes Recht.
Wenn aber unter den Demonstranten medizinisches und pflegendes Personal ist, das erklärt, dass es sich keinesfalls impfen lassen wolle, oder wenn, wie z.B. kürzlich in Fulda, sogar eine Krankenschwester eine Demonstration gegen die einrichtungsbezogene Impfpflicht angemeldet hat?
So darf man sich wundern über Leute, die gerne vom besonderen Ethos ihrer helfenden „Heil“-Berufe sprechen und zugleich aber drastisch deren Ansehen schaden: Nämlich, indem sie das vermeintlich gefährdete Recht auf körperliche Unversehrtheit für sich selbst reklamieren, aber billigend in Kauf nehmen, dass jeder, der das hört, sich so seine Gedanken dazu macht, wie es denn wohl wäre, selbst als Patient oder Pflegling in der Hand von jemandem zu sein, der gar nicht an die helfende Medizin glaubt und nicht an das große Risiko, andere Menschen hiermit gefährden zu können.

So gibt es bereits eine Gegenbewegung:
„FRANKFURTER ERKLÄRUNG“: Breites Bündnis gegen Querdenker-Proteste:
Es gibt keine Alternative zur Impfpflicht: In Frankfurt rufen derzeit Vertreter aus Politik, Kirchen, Kultur und Wirtschaft dazu auf, sich „an den Demonstrationen der Coronaleugner“ nicht zu beteiligen. Sowohl Linke- wie auch CDU-Politiker unterstützen den Appell. Verurteilt wird auch, dass sich Rechtsextremisten und Verfassungsfeinde an den Protesten beteiligen und es zu antisemitischen Äußerungen, Holocaustleugnung und -verharmlosung gekommen ist. Den sog. „Spaziergängern“ und „Querdenkern“ aber werfen sie vor, das Bild zu verbreiten, Deutschland sei eine Diktatur.
Statt an den Protesten teilzunehmen, auf denen solche Falschinformationen verbreitet würden, solle man „den Menschen, die ehrenamtlich und in unterschiedlichsten Berufen für uns alle da sind“, doch den Rücken stärken. Der komplette Wortlaut dieses Appells findet sich übrigens für Interessierte im Internet unter frankfurt-stabil.de. Dort kann der Aufruf auch unterzeichnet werden. (Bericht-Auszug: FAZ-ONLINE)

FAKE NEWS
Frank Ulrich Montgomery im Gespräch mit Tobias Armbrüster, Moderator im Dlf (Deutschlandfunk):
Tobias Armbrüster: Was sagen Sie denn zu diesen Massen-Demonstrationen, die wir da auf den Straßen derzeit immer wieder von Coronaleugnern /Impfverweigerern erleben, die ja auch offenbar noch immer weiter anwachsen und immer mehr Zulauf finden? Was sagen Sie zu diesen Anti-Corona-Maßnahmen-Demonstranten?
Montgomery: Da stockt mir manchmal der Atem ob der geringen Intellektualität – ich will es wirklich vorsichtig ausdrücken –, der Argumente, die dort gebracht werden: Das ist ja ein krudes Sammelsurium von Verschwörungstheorien, von Realitätsverweigerern. Ich würde es auf gut Hamburgisch sagen, von verrückten Idioten. Sie haben ja das Recht zu demonstrieren, dagegen will ich gar nichts sagen, sie sollen auch ihre Meinung laut sagen können, nur man darf ihnen nicht zuhören und vor allem nicht folgen… (Seit 2011 ist Prof. Dr. med. Frank Ulrich Montgomery (*1952) Präsident des Ärzteverbandes und auch des Weltärzteverbandes).
Prognose des Weltärzte-Präsidenten:
Montgomery vermutet, dass das Coronavirus noch Jahrzehnte bleibt mit immer neueren Mutationen…die neue Omikron-Variante BA.2 ist schon in der Warteschleife…: Trotz sinkender Infektionszahlen…
Der Präsident des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery sagte, er rechne nicht mit einem schnellen Ende der Corona-Virus-Pandemie. Wahrscheinlich wird es genauso sein – wie bei der Grippe (INFLUENZA). Alle Jahre wieder…
CORONA BLEIBT: DIE INFEKTIÖSE DAUERWELLE?
Deutschlands Virologen, seit Monaten im Fokus der Öffentlichkeit, debattierten noch im Frühjahr 2021 über die Begrifflichkeit. Der Bonner Virologe Hendrik Streeck, Verfasser der Heinsberg-Studie, vermeidet zum Beispiel die Bezeichnung „zweite oder dritte oder vierte Welle“. Er sprach im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung von einer „Dauerwelle, die immer wieder hoch- und runtergeht“. Diese Einschätzung teilt – wie gesagt – auch der Vorstandsvorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery. (25.05.2021)

2020/21: Rückblick – Schon historisch?
Bisherige CORONA-LOCKDOWNS in Deutschland:
- 1. Welle: März/April /Mai 2020 – mit Höhepunkt im April 2020. Der erste Lockdown wurde am 16. März 2020 beschlossen und trat am 22. März 2020 in Kraft. Es gab keine Ausgangssperre, sondern unter anderem vor allem Kontaktverbote. Am 15. April 2020 gab Angela Merkel bekannt, das Kontaktverbot bis Anfang Mai 2020 zu verlängern. Der erste Corona-Lockdown in Deutschland endet mit den ersten Lockerungen nach sieben Wochen am 4. Mai 2020.
- 2. Welle: Aufgrund der im Herbst 2020 immer schneller steigenden Infektionszahlen wurde dann am 02. November 2020 der sogenannte „Lockdown Light“ in Deutschland ausgerufen. Die Gastronomie war u.a. bereits mit dem „Lockdown Light“ am 2. November 2020 geschlossen worden. Weihnachten/Silvester im Lockdown…
- 3. Welle: Januar/Februar/März/April 2021 – Am 06. Januar 2021 gab die Bundesregierung dann den dritten „harten“ Corona-Lockdown für Deutschland bekannt… mit Höhepunkt der Erkrankungsfälle im Februar/März 2021 – Die bisherige Maßnahmen des zweiten Corona-Lockdown in Deutschland blieben 4 Monate lang bis zum 18. April 2021 bestehen.
- 4. Welle: Ende August 2021– Die vierte Corona-Welle hat – laut Robert Koch-Institut – begonnen – anders als 2020 können sich nun aber nun 2021 alle Menschen – zunächst ab 12 Jahren , demnächst auch jüngere Kinder – mit Impfungen schützen.
- 27. Oktober 2021: Die Zahl der Corona-Neuinfektionen nimmt weiter extrem zu, die Inzidenz kletterte – wie wir alle wissen – zunächst im Herbst auf über 100 –
- November/Dezember 2021 lag die Zahl schon bei fast 450… danach sanken die Inzidenz-Zahlen kurz wieder langsam.. um im neuen Jahr 2022 wieder auf über 1000 und weiter in noch nie geahnte Höhen anzusteigen...

- Deutschland befand sich laut RKI zum Jahresende 2021/22 noch mitten in der vierten Welle. Und sie traf vor allem Jüngere und Ungeimpfte. Gleichzeitig nehme die Verbreitung auch unter den mittleren Altersklassen zu, hieß es im RKI-Wochenbericht. Ins Krankenhaus kämen dann in der Regel vor allem die noch Ungeimpften.
- Ein Grund für die hohe Zahl der Ansteckungen unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen könnte aber auch die mangelnde Impfbereitschaft in diesen Altersgruppen sein.
- Die Älteren mit dem höchsten Risiko für schwere Covid-19-Verläufe sind größtenteils schon geimpft und zunächst geschützt: Diese könnten sich aber erneut – nicht nur aus Unachtsamkeit – leicht wieder anstecken (Impfdurchbrüche).
- Impfdurchbrüche: Unter dem Begriff versteht man Fälle, bei denen Menschen sich trotz vollständiger Impfung mit dem Coronavirus infizieren und daran erkranken, also Krankheitssymptome der Infektion zeigen.
- Omikron gilt als ansteckender als alle bisher bekannten Varianten und ist laut Virologin Sandra Ciesek in der Lage, auch das Immunsystem Geimpfter und Genesener auszutricksen.
- Wenn die Immunität – wie bekannt – einige Monaten nach der Impfung sinke und dann nicht „geboostert“ werde…entsteht so ein dauerhafter Circulus Vitiosus – eine Abwärtsspirale auch Teufelskreis genannt.
- Anm.: „Circulus vitiosus“: In der Medizin versteht man darunter einen Zustand, bei dem sich krankhafte Zustände beziehungsweise Erkrankungen einer Person gegenseitig negativ beeinflussen.
- Dadurch verschlechtert sich ihr Allgemeinzustand zunehmend. Man spricht auch von einem Teufelskreis, wenn sich durch eine Behandlung – der einen Krankheit – die andere dabei immer weiter sich verschlimmert.

DIE GEFAHR DER DOPPEL-INFEKTION
IM HERBST/WINTER MIT GRIPPE UND CORONA IST DA:
GRIPPE? WARNUNG VOR „TWINDEMIC“: Covid-19 plus „Influenza“ oder auch Covid-19 plus RSA (das Respiratorische Synzytial-Virus). Virus-Grippewelle im Doppel- oder Dreierpack?
- FAZ – 01.10.2021: Ein bedrohliches Phantom einer vierten Corona-Welle zeige schon deutliche Spuren: Die Koinfektion oder Doppelinfektion. Covid-19 plus Influenza oder auch Covid-19 plus *RSA, das Respiratorische Synzytial-Virus, das vor allem für kranke Kleinkinder und Säuglinge durchaus gefährlich werden kann.
- Aber auch Erwachsene liegen derzeit (im Spätherbst 2021) damit – schwer erkrankt – in der Klinik.
- Alle gemeinsam haben diese Erreger den gleichen Ansteckungsmodus: Sie kommen alle über die Atemwege in den Körper. (AHA!!)
- Und besonders gefährdet sind ungeschützte Risikopersonen mit geschwächtem Immunsystem.
- Im „Control Covid“-Papier greift das RKI das Szenario auf, das sich mit dem Beginn des Herbstes derzeit in einigen Teilen der USA abzuzeichnen scheint: „Twindemic“ wird es dort genannt – eine Infektion mit gleichzeitig zwei unterschiedlichen Erregern.
- THE WORST CASE? Ende Dezember 2021 ist hiervon jedenfalls in Deutschland noch nichts zu bemerken... jedenfalls scheint zumindest die GRIPPE-Welle – wie letztes Jahr – bisher weitgehend ausgeblieben zu sein.
Anm.: *RSA (das Respiratorische Synzytial-Virus) = Das Respiratorische Synzytial–Virus (kurz RS-Virus oder RSV) ist ein weltweit verbreiteter Erreger von teilweise schweren Erkrankungen der oberen und unteren Luftwege vor allem bei Kindern. Aufgrund der derzeit nicht absehbaren epidemiologischen Entwicklung der RSV-Saison (Im Winter) könne eine länger als fünf Monate dauernde Prophylaxe mit Palivizumab erforderlich sein, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Fachgesellschaften. (Anm.: Palivizumab ist ein „monoklonaler Antikörper“, der zur Krankheitsprävention von Respiratory-Syncytial-Virus-Infektionen auch bei Kindern eingesetzt wird.)
Oder fällt die Grippe erneut wieder aus?
Winterzeit ist immer auch eine Erkältungszeit. Es ist aber auch die Zeit der Influenza, auch bekannt als „die Grippe“, die zwischen der 40. Kalenderwoche (Anfang Oktober) und der 20. Kalenderwoche (Mitte Mai) seit Jahren in unseren Breitegraden seit Jahrzehnten wütet. Eigentlich… Durch die strengen Corona-Hygienekonzepte war diese in der vergangenen Saison 2020/21 so gut wie gar nicht im Umlauf. So sieht es in diesem Winter fast genauso aus – wie im vorletzten Jahr 2020/21 – fällt die Grippe-Welle erneut wieder aus?

DER CIRCULUS VITIOSUS:
EIN AUF-UND-AB?
ACH JA…DIE ÜBLICHE ERKÄLTUNG…die gibt es auch noch…nicht vergessen…
- Sie ist jährlich in den Wintermonaten also auch noch da, doch VORSICHT: „GRIPPALER INFEKT“: Erkrankte mit „Infektionen der oberen Atemwege“ waren bisher zwar immer noch meistens eher von „Erkältungsviren“ wie Parainfluenza–, Rhino-, Adeno- oder andere Viren betroffen…
DAS WIRD NUN IN ZUKUNFT ABER IMMER DIE BANGE FRAGE SEIN:
Kann sich nun auch hinter einer „normalen“ Erkältung nicht auch – mit zunehmender Wahrscheinlichkeit – eine Erkrankung durch SARS-CoV-2 mit grippeähnlichen Symptomen dahinter „verbergen“ ?

TEST…TEST…TEST…
- Daher müssen ALLE betroffenen Mitbürger bei grippalen Symptomen – unbedingt und mehr als auch sonst – sich im „vermuteten“ Krankheitsfalle (d.h. bei Symptomen) z.B. bei ihrem Arzt testen lassen, ihr Verhalten anpassen, um nicht enge Kontaktpersonen evtl. anzustecken. Man muss nicht nur sich selbst, sondern auch alle anderen Menschen schützen…
- „…und im Herbst/Winter erwarten uns Corona-Anstiege, die bei weitem über dem jetzigen Niveau liegen“ – Zitat: Dies sagte damals (noch im September 202) Prof. Dr. med. Hendrik Streeck (*1977) – Damals aber gab es noch keine Corona-Impfungen... Da sind wir 2022 nun doch schon deutlich weiter…
Und STREECK hatte damals recht…wie wir heute wissen… wie es wohl nun aktuell im Frühjahr 2022 – wo bisher erst etwas über 75% der GesamtBevölkerung in Deutschland komplett (2x) geimpft worden sind – aussehen wird – und nun Durchbruch-Infektionen drohen?

Geimpft, Genesen oder Getestet
Kurzer Rückblick –
oder vielleicht wieder ein Blick in die Zukunft?
2G, 2G+ und 3G – was steckte damals hinter diesen Regeln?
- 2G: Zutritt oder Teilnahme nur für Genesene und Geimpfte
- 2G+: Zutritt oder Teilnahme nur für Genesene und Geimpfte mit Test (maximal 24 Stunden alter Schnelltest oder 48 Stunden alter PCR-Test)
- 3G: Zutritt oder Teilnahme für Genesene, Geimpfte und Getestete (maximal 24 Stunden alter Schnelltest oder 48 Stunden alter PCR-Test)
- Corona: Diese Regeln gelten jetzt in NRW… Stand: 22.02.2022.
https://www1.wdr.de/nachrichten/landespolitik/corona-lockdown-regeln-nrw-100.html

Geimpft-geimpft-geimpft
Wie war das noch Anfang März 2022 ? So galt man direkt nach der dritten Impfung als geboostert. Das bedeutete früher: Noch am selben Tag war man von der Testpflicht der 2G-plus-Regel befreit. Außerdem musste man als Kontaktperson eines Corona-Infizierten dann nicht in Quarantäne.
https://www1.wdr.de/nachrichten/themen/coronavirus/corona-regeln-quarantaene-isolation-nrw-100.html
Die neue ultimative „Schutz-Formel“
ist jedoch hier wohl noch nicht gefunden…

Auch wenn im Frühjahr 2022 alles gelockert wurde…
Nach wie vor unbedingt WICHTIG und weiterhin sinnvoll: Impfen, Maske wenn nötig (in Menschenmenge) immer tragen und Abstand halten
- Intensivmediziner/innen in Deutschland erwarten für die ersten Frühlings-Monate 2022 auch wieder verstärkt Menschen mit diversen Atemwegserkrankungen.
- „Durch das Tragen von Masken und die anderen Regeln war die Zahl der Patientinnen und Patienten mit Grippe und anderen viralen Krankheitserregern während der Corona-Zeit bisher verschwindend gering“, sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, der Deutschen Presse-Agentur.
- Marx rief erneut zum Wahrnehmen der Impfangebote gegen Covid-19 auf: „Ich weiß nicht, woher dieses Wir-haben-es-geschafft-Gefühl mancher Menschen kommt, wo wir doch so viele noch nicht geimpft haben.
- Zu glauben, dass man die Impfung nicht brauche, weil schon so viele geimpft seien, ist ein absoluter Trugschluss“, sagte Marx, der Direktor der Klinik für Operative Intensivmedizin und Intermediate Care am Universitätsklinikum Aachen ist.
- Von der Impfbereitschaft und vernünftigem Verhalten mit Vorsicht, Abständen und Maske hänge die Zahl der Neuinfektionen ab… und ein neuer Lockdown.

Pandemie gemeinsam eindämmen?
„Mediziner rechneten bereits damit, dass die Zahl der Menschen, die das Coronavirus haben und es gar nicht merken, – bis zehnmal höher liege als die offizielle Zahl“… sagte Armin Laschet (Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen) noch 2021.
… aber schlimmer geht immer, die damaligen Corona-Erkrankungsdaten stiegen nach den schönen Sommermonaten – nun im Winter 2021/2022 wieder auf ungeahnte Höhen…
Infektionstreiber waren schon damals zusätzlich sicher die „Fake-News“ verbreitenden Corona-Leugner, die auch heute rücksichtslos noch zu tausenden – dicht an dicht – in den Städten Deutschlands – ohne Schutz-Masken – johlend durch die Städte ziehen… dazu mehr unter: 3. Fake-News (am Ende dieses Artikels zum Anklicken)

Alles, was momentan generell empfohlen wird, hilft die Ausbreitung zu reduzieren und die Pandemie zu verzögern („Flattening the curve“), damit unser Gesundheitssystem damit fertig wird.
(Aus dem Englischen übersetzt: Die Abflachung der Kurve ist immer noch eine Strategie der öffentlichen Gesundheit, um die Ausbreitung des SARS-CoV-2-Virus in den frühen Stadien der COVID-19-Pandemie zu verlangsamen.)
- Mittlerweile glaubt kaum noch ein Politiker mehr an das Märchen vom mündigen Bürger, der ohne restriktive Verbote (mit Strafandrohung) die Öffentlichkeit selbstbestimmt meidet und damit auch den bisher gewohnten gesellschaftlichen Kontakt freiwillig aufgibt. Das haben wir nun alle akzeptieren müssen…
Corona wird aktiv und passiv auf Dauer unser Leben verändern. wenns hart auf hart kommt, dann folgt eben wieder… Home-Office, Home-Schooling…Wir bleiben trotz allem in „Gedanken“ zusammen, mit unseren Liebsten, unseren Familien, Freunden…das Miteinander ist das, was zählt. Uns gegenseitig schützen… Du und ich… wir sind alle ein WIR…

Prof. Dr. Kekulé (Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg):
Das Glockenprinzip – wie es war und wohl wieder in Zukunft sein wird… ein Auf und Ab.
Die von „Gauß“ gefundene glockenförmige Kurve der Normalverteilung ist die wichtigste Wahrscheinlichkeitsverteilung. Die Normal- oder Gauß-Verteilung (nach Carl Friedrich Gauß) ist in der „Wahrscheinlichkeitsrechnung“ (Stochastik) ein wichtiger Typ stets gleicher Wahrscheinlichkeitsverteilungen.
- Basierend auf der Gauß-Verteilung hatten Forscher im Frühjahr 2020 die zeitliche Entwicklung der Infektionszahlen und Sterberaten im Zuge der COVID-19-Pandemie prognostiziert und so geschah es auch:
- Das Corona-Infektionsgeschehen scheint wirklich einer Gauß`schen-Verteilung zu folgen: In ihrem Modell gingen die Forscher davon aus, dass sich der zeitliche Verlauf der Corona-Neuinfektionen und Sterberaten durch die glockenförmige Gauß-Verteilung beschreiben lässt.
- Die Annahme beruht auf Daten zur zeitlichen Entwicklung, die auch bei früheren Epidemien mit anderen Erregern beobachtet wurden.
- (Anm.: Das wissenschaftliche Genie „Johann Carl Friedrich Gauß“ (1777-1855) war ein deutscher Mathematiker, Statistiker, Astronom und Physiker aus Braunschweig)

Die weitere Entwicklung der Corona-Epidemie in Deutschland sah Professor Alexander Kekulé damals (16.4.2020) noch vorsichtig optimistisch. „Wir hatten zunächst keine andere Wahl als den mehr oder weniger vollständigen Lockdown“, erklärte damals der Virologe. Niemand ahnte damals, was die nahe Zukunft noch bringen würde.
- Jeder Schritt in Richtung „Lockerung“ ist im Grunde genommen derzeit immer noch gefährlich und immer ein Schritt ins Unbekannte. Experten betonen immer wieder, dass die Pandemie noch lange nicht vorüber ist – und dass es immer noch eine beträchtliche Dunkelziffer bei den Infizierten gebe.
- Und es gibt unverändert eine gefährliche Ignoranz sehr vieler Menschen, die diese Gefahr negieren…aus Unwissenheit oder Dummheit, das ist hier die Frage…wie hier in Düsseldorf zu beobachten ist: Viele – nicht nur junge Menschen – tragen noch Anfang 2022 keine Masken, tummeln sich ohne Abstand in Gruppen am Rheinufer oder in der Altstadt.. die Ordnungsbehörden sind derzeit völlig überfordert…

DER 3. LOCKDOWN wurde bei uns im Frühjahr 2021 erneut durchgeführt. So geschah es auch bereits – am anderen Ende der Erde – schon im März 2021 in Australien (Melbourne) – in der dortigen „Winterzeit“ – wo die „VIERTE“ Welle besonders heftig zu beobachten war.
„Am Ende wird alles wieder gut. Wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende“. Zitat: Oscar Wilde (1854-1900) war ein berühmter irischer Lyriker, Romanautor und Dramatiker.

„Auf dem Weg zum Wissen begegnen uns viele Zweifel.“ – Sprichwort –
- „Das Coronavirus wird vielleicht irgendwann erneut mutieren – aber wohl weniger als das bekannte Influenza-Virus…“ erklärt der Experte Wieler.
- Entsprechend sei z.B. bei influenza-Viren zu erwarten, dass diese Viren sich nach ihrer „Wanderung“ von der Südhalbkugel zurück zur Nordhalbkugel – dann (wenn wieder hier in Deutschland „Herbst“ ist) evtl. in genetisch „veränderter“ Form bei uns erneut auftreten.
- Optimisten meinen, es schwäche sich nun vielleicht doch einmal ab? Wie dies aussehen wird, weiß noch niemand.
Die Dauerwelle?
JÄHRLICH EINE NEUE CORONA-WELLE: Dies würde dann immer wieder eine neuere Impfung (wegen der genetisch veränderten Viren-Form) unter Umständen nötig machen. Genauso wie bei der jährlichen Grippe-Impfung könnte es dann sein. Alle Jahre wieder… Jedes Jahr eine neue Grippe-Schutz-Impfung…
Auf der anderen Seite sei allerdings auch bekannt, so die gute Nachricht, dass Coronaviren nach ihrer Anpassung an den Wirt üblicherweise weniger gefährlich sind, also zu weniger schweren Krankheitsverläufen führen – dies ist voraussichtlich nun bei der (erstmals m Dezember 2021 aufgetretenen) OMIKRON-VARIANTE BA.1 – und der späteren Variante BA.2 auch vielleicht der Fall? (Quelle: coliquio – Ärztemagazin)

„Nichts-sehen-nichts hören-nichts fühlen“ : Die drei Affen haben in Japan eigentlich die Bedeutung „über Schlechtes „weise“ hinweg zu sehen“…So kehrt Ruhe in die Seele ein. Sich Zurückziehen ist hier eine Möglichkeit.
Deutschland hat eines der besten Gesundheitssystem in unserer Welt: Am Allerwichtigsten war es zunächst daher die Geschwindigkeit der Virus-Verbreitung mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln – wie zum Beispiel durch „Kontaktvermeidung“ zu reduzieren. Das hat sich bisher immer im Sommer an den aktuellen Zahlen (bis auf einige „Hotspots“) auch als vernünftig gezeigt….nur sind die „Unvernünftigen“ mitten unter uns…

„Muße ist das Kunststück, sich selbst ein angenehmer Gesellschafter zu sein…“
Zitat: Karl Heinrich Waggerl (1897-1973) war ein bekannter österreichischer Schriftsteller.
„Einstein lag falsch, als er sagte ,Gott würfelt nicht‘. … Er hat die Würfel manchmal nur dorthin geworfen, wo wir sie nicht sehen.“ Zitat: Stephen Hawking (1942-2018) war ein britischer theoretischer Physiker und Astrophysiker. Von 1979 bis 2009 war er Inhaber des renommierten „Lucasischen Lehrstuhls für Mathematik“ an der Universität Cambridge – „Zitat“ aus seinem Buch: „In meinem Kopf bin ich frei“ .

„Kümmere dich um deinen Körper, er ist der einzige Ort, den du zum Leben hast“ – Zitat: Jim Rohn (930-2009) war ein bekannter und erfolgreicher US-amerikanischer Unternehmer, Autor und Motivationstrainer.

Stress vermeiden… sich Zeit nehmen…
Entspannte Ruhepausen sind wichtig in unserem Leben: „Statt zu sagen: Sitz nicht einfach nur da – tu irgendetwas, sollten wir das Gegenteil fordern: Tu nicht einfach irgendetwas – sitz nur da.“ – Zitat: Thích Nhất Hạnh (*1926) ist ein vietnamesischer buddhistischer Mönch, Schriftsteller und Lyriker. Thích ist ein Titel vietnamesischer Mönche.

Maßnahmen zur Bekämpfung von SARS-CoV-2
- Epidemiologen aus Singapur haben aktuell untersucht, wie wirkungsvoll die verschiedenen Maßnahmen zur Bekämpfung von SARS-CoV-2 sind. Ihre Studie ist in „The Lancet“ bereits schon sehr früh im März 2020 erschienen.
- Je strenger die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus sind, desto effektiver kann die Epidemie aufgehalten werden – das klingt logisch.
- Mediziner raten deshalb unverändert dazu, die folgenden drei kombinierten Interventionen rational wirklich auch streng umzusetzen, um sehr hohe Infektionszahlen deutlicher reduzieren zu können:
- Sofort „Isolation“ von Infizierten plus „Quarantäne“ der Familienangehörigen, “Schulschließungen“ plus Quarantäne, „Distanzierung“ vom Arbeitsplatz plus Quarantäne. Also haben wir bisher alles richtig gemacht? Die Folgen der ersten Lockdowns aber waren ebenfalls – wie bekannt – nicht nur für die Wirtschaft – absolut verheerend…

VORBEUGEN -VORSICHTSMASSNAHMEN bestehen weiterhin unverändert:
Wir alle befinden uns immer noch in einer nicht ungefährlichen Lage, die Gefahr ist noch längst nicht vorüber: WIR HABEN SIE SELBST SOZUSAGEN IN UNSEREN „HÄNDEN“:
- Es ist wohl mittlerweile generell bekannt – man muss es sich nur immer wieder vor Augen führen: HÄNDE WEG von Augen-Mund und Nase...
- Uns Menschen stehen einzig und allein nur – außer Kontaktvermeidung – die bisher üblichen sorgfältigen „Hygiene-Vorsorge-Maßnahmen“ zu Verfügung: Auf Handschlag-Umarmung etc. haben wir schon längst verzichtet… die Hände von Augen, Mund und Nase bewusst fernhalten – vergessen manche.…
- Auch das eigene Smartphone, welches man meist an das Gesicht hält, bitte öfters einmal desinfizieren…oder den Laptop…die Maus…etc.
Die „HUSTEN-UND NIES-ETIKETTE“ – steht uns „ganz natürlich“ zur Verfügung: Wenn man selbst Niesen oder Husten muss, dann stets in die Armbeuge oder ein Papier-Taschentuch vor den Mund halten. Dieses schnellstmöglich in geschlossenen Mülleimern entsorgen. Vor allem sollte man sich nicht ins Gesicht fassen und NIE mit ungewaschenen Händen die Augen, Nase oder den Mund berühren. So kann man hier vor allem mit häufigem, gründlichen Händewaschen (mindestens 30 bis 40 Sekunden) mit „Seife“ o.ä. viel erreichen….diese beste Vorbeugung ist doch so einfach!

WICHTIGER Tipp: Sinnvoll ist auch – wie gesagt – eine gute „Mundhygiene“, da die Viren sich auch im „Rachen“ vermehren, z.B. Gurgellösungen, Zahnhygiene, weiche Nasen-Salbe (schützt die Nasenschleimhaut besser)
SPÜLI?
Es gibt da auch ein simples Mittel, welches das Virus zuverlässig zerstört und das sicher jeder im Haus hat: „Einfaches Spüli“…zum Beispiel für Hände-/Oberflächen… zum Reinigen etc.
Denn das lässt die Fettmembran, aus der die Hülle des Corona „Virus“ besteht, platzen. Natürlich sind auch Desinfektionsmittel wichtig, um den Haushalt generell sauber zu halten – und damit möglichst viele Risiken auszuschließen. Aber viele „Desinfektionsmittel“ helfen meist eben nur gegen „Bakterien“. Und Corona ist ja ein „Virus“…da muss man schon genau prüfen, was auf der Verpackung steht.

„BUMP THE HANDSHAKE“ FÜR DIE HÄNDEHYGIENE.
DAS CORONAVIRUS IST ÜBRIGENS LÄNGST NICHT SO ROBUST WIE Z.B. DAS „NOROVIRUS“:
Gründliches HÄNDEWASCHEN (auch nur mit Seife o.ä.) tötet es ab! GUT ZU WISSEN…
Nun begrüßt man sich mit einer Faust oder einem kurzen „Ellenbogen-Kick“… von „Elle zu Elle“…klick-kick…wirkt ungewohnt, ist aber zumindest gesünder. So ecken heutzutage auch alle Politiker wieder aneinander an… ;-)

Eine einfache Blutprobe reicht aus, um mit einem Test die Konzentration an Antikörpern im Blut zu bestimmen, die gegen SARS-CoV-2 gerichtet sind und damit zu unserem Schutz gegen das Virus beitragen. Man spricht auch vom „Antikörpertiter“. Wenn ein solcher Antikörper-Test eine gewisse Zahl an Antikörpern nachweist, dann kann man davon ausgehen, dass das Immunsystem bereits Kontakt hatte mit SARS-CoV-2 – und dass es dabei eine gewisse Immun-Kompetenz erworben hat für die Bekämpfung künftiger Infektionen.

Trauer über mehr als 148.000 Corona-Tote in Deutschland: Bei der zentralen Gedenkfeier in Berlin rief Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kürzlich die Gesellschaft zum Zusammenhalt auf…
(Anm.: Frank-Walter Steinmeier (*1956) ist ein deutscher Politiker. Er ist seit 19. März 2017 der zwölfte Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland. Steinmeier wurde bei der Wahl am 13. Februar 2022 wiedergewählt.)
GEDANKEN-GEDENKEN:
17.09.2022: Corona-Erkrankungs-Fälle gibt es aktuell insgesamt über 32 (32.680.355) Millionen und mehr als 149.000 Corona-Tote allein in Deutschland…
Hinter jedem Tod steckt ein Leben – weltweit sind es nun insgesamt schon über 6,52 Millionen CORONA-TOTE …und es gibt weltweit über 611 Millionen an Corona-Erkrankten.

Es ist ein nüchterner, statistischer Begriff hinter all dem unendlichen Leid und den trauernden Familien. Täglich werden unzählige, nüchterne Zahlen von „Toten“ veröffentlicht, in Statistiken eingefügt, einfach abgehakt…die dann als „Pixel“ Bestandteil irgendeiner Exel-Datei sind. Auch sind an vielen Orten Trauerfeiern und übliche Beerdigungen für die engsten Angehörigen oft schon nicht mehr möglich. Es sterben MENSCHEN, die nicht nur ihre Liebsten, trauernde Familien und viel Leid hinterlassen…Ich wünsche mir, es sollte einen Gedenktag geben: Ein Gedenken an all die MENSCHEN, die durch Covid-19 ihr Leben lassen mussten.
„Was wir wissen, ist ein Tropfen, was wir nicht wissen, ein Ozean.“ – ZITAT: Isaac Newton (1643-1727) war ein bekannter englischer Naturwissenschaftler und Forscher.

„Ich glaube nicht, dass es einen vorhersehbaren Weg gibt. Der Weg kommt, indem wir ihn gehen“.
© Kurt Marti (1921 – 2017), Schweizer Pfarrer, Schriftsteller und Lyriker.
WER KENNT ES NICHT…dieses alte Lied:
„Nehmt Abschied Brüder“…Die Zukunft liegt in Finsternis und macht das Herz uns schwer…
Von einem Verstorbenen Abschied nehmen bedeutet, einen geliebten Menschen aus dem Leben zu verabschieden und dessen Tod zu akzeptieren…. da fällt unsagbar schwer – gerade jetzt zu Corona-Zeiten…
Wikipedia: Auld Lang Syne (Scots, englisch wörtlich: old long since… (sinngemäß „längst vergangene Zeit“):
Es ist eines der bekanntesten Lieder im englischsprachigen Raum. Fast jeder kennt dieses alte Lied… So wird das aus Schottland stammende Lied traditionsgemäß zum Jahreswechsel gesungen, um der Verstorbenen des zu Ende gegangenen Jahres zu gedenken. Der deutsche Titel lautet: „Nehmt Abschied, Brüder“. In der Pfadfinderbewegung gilt es weltweit als berühmtes Abschiedslied…
Niemand weiß, was die Zukunft uns noch bringt…die Hoffnung aber bleibt… Die Impfung ist derzeit unsere EINZIGE…
ERSTER LIED-VERS:
Nehmt Abschied, Brüder, ungewiss // ist alle Wiederkehr, // die Zukunft liegt in Finsternis // und macht das Herz uns schwer. // Der Himmel wölbt sich übers Land //Ade, auf Wiedersehn! // Wir ruhen all in Gottes Hand. // Lebt wohl auf Wiedersehn...
Auf einer schottischen Volksweise basiert hier das von dem Dichter Robert Burns (1758-1796) getextete Lied “Auld lang syne“ (englisch: Old Long Time). So griff Burns eine Melodie auf, die seit anno 1687 auch in England bekannt war. Es ist ein Freundschaftslied, das zuerst in Schottland (später fast weltweit) zum Jahreswechsel und zum Gedenken an Verstorbene gern gesungen wird.
Der Dichter und Schriftsteller Claus Ludwig Laue (1917 – 1971) hat den Text von „Nehmt Abschied Brüder“ im Jahre 1946 nach diesem bekannten schottischen Lied verfasst. Es betont sehr anrührend den Schmerz des Abschieds und der völligen Ungewissheit, die auf ihn folgt.
„Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden“.
(Originaltext: God, grant me the serenity to accept the things I cannot change, Courage to change the things I can, And wisdom to know the difference). – Zitat: Reinhold Niebuhr (1892-1971) war ein amerikanischer Theologe, Philosoph und Politikwissenschaftler

ZUM ABSCHUSS NOCH DAS ALLERLETZTE:
DISKUSSION ZUR MASKENPFLICHT…kontrovers diskutiert, da sie aktuell Ende März 2022 in Teilen – von der Politik (!) – abgeschafft wird…
Informationen: Warum die Maskenpflicht wirklich Sinn macht und eine gute Ergänzung zu weiteren Maßnahmen ist:
Eigentlich ist dies mittlerweile wohl jedem bekannt:
- Daher unerklärlich die Ignoranz der Masken, Impf- und Abstandsverweigerer…
So einfach ist das einen Virus zu beherbergen:
Viren können nur über die Schleimhäute des Mund-und Nasen-Bereichs in den Körper aufgenommen werden. Es gibt derzeit keine ausreichenden Beweise bzw. Hinweise für eine Infektion über die Augenschleimhaut im Alltag. Eine Virusinfektion über die intakte Haut ist jedoch nicht möglich.
Es gibt drei Infektionswege – hier in absteigender Relevanz:
1.Tröpfcheninfektion: Verbreitung der Viren durch Sprechen, Singen und insbesondere durch Niesen und Husten, wodurch es zu einer starken Beschleunigung virenhaltiger Tröpfchen kommt.
2. Schmierinfektion: An Gegenständen haftende Viren gelangen an die Hände und über diese bei Berührungen an Mund und Nase oder auch beim Essen in den Körper.
3. Aerosolbildung: VIREN KÖNNEN NICHT FLIEGEN: Wie oben schon erwähnt sind an Aerosolpartikeln anhaftende Viren, die einige Zeit in der Luft schweben, im Alltag recht selten, können aber vor allem in geschlossenen Räumen, bei „Klima-Anlagen“ /Lüftungs-Systemen in Restaurants/Hotels – (Aufzügen/Lift) etc. doch tatsächlich relevant werden. Quelle: Coliquio (Dr. Torsten Heweit, Lungenfacharzt)
Das Robert-Koch-Institut (RKI) änderte daher schon vor einiger Zeit seine Einschätzung und empfahl nun doch dringend bereits schon früh das Tragen von FFP2-Schutzmasken, um das Infektionsrisiko verringern zu können: Manche Infizierte erkrankten gar nicht, könnten aber (unbewusst und unerkannt) den Erreger trotzdem weitergeben. Hygienevorschriften und Abstandsregeln sollten zudem unbedingt dazu streng eingehalten werden.

„Paracelsus“ war ein bedeutender Arzt und Naturforscher, der von 1493-1541 lebte. Seine altbekannte Weisheit wird verkürzt wiedergegeben als: „Die Dosis macht das Gift“ (Sola dosis facit venenum):
Von Pollenallergikern wissen wir: In einem Kubikmeter Luft könnten sich zum Beispiel 1600 Pollen befinden, was wieder alle Allergiker im Frühjahr zu spüren bekommen. „Wie hoch aber die Konzentration an Viren-Partikel um einen Corona-Patienten herum ist, ist bislang noch nicht ganz klar“… Fest steht bisher nur, dass das Sars-CoV-2 (unvorstellbar klein!) zirka 160 Nanometer groß ist – in vielen kleineren Partikeln in der Luft fänden sich also vielleicht mehr als 100 Viren. „Wie viele von diesen Viren-Partikel aber notwendig sind, um sich zu infizieren, ist immer noch nicht genau bekannt und auch ganz entscheidend vom Empfänger und seiner Empfänglichkeit (Immunsystem!) abhängig “ . (RKI)
SARS-CoV-2 Virus-Größe: Es ist rund 2.000 – mal kleiner als der Punkt am Ende dieses Satzes und somit für uns Menschen völlig unsichtbar ( . )
DER ODER DAS VIRUS? Da Substantive auf -us meist männlich sind, wurde das Virus allmählich zu „der Virus“. Heute existieren in der Alltagssprache beide Formen nebeneinander und beide gelten als korrekt. In der medizinischen Fachsprache dagegen blieb es bei der ursprünglichen sächlichen Form: „das Virus.„

Das Tragen von Masken ist keine Frage der Überzeugung, sondern entspricht dem klaren Menschenverstand: Auch die simpelsten Community-Masken halte ich für ein adäquates Instrument. Die Maske schützt den Maskenträger selbst nur wenig, aber den Gegenüber. Wenn der Gegenüber auch eine Maske trägt, dann schützt er eben auch mich.
Also schützen wir uns gegenseitig und alles ist gut. Einerseits haben wir eine physische Barriere, was den Hand-Gesichtskontakt minimiert, andererseits haben wir eine „gewisse“ Schutzwirkung beim Husten, Niesen und Sprechen, also der Aerosole, die so natürlich die Raumluft „besiedeln“. Außerdem ist die psychologische Wirkung „Achtung Ansteckungsgefahr“ hierdurch allgemein präsenter. Man geht eher instinktiv leichter auf „Abstand“.
- Die Maskenpflicht bewirkt zumindest eine gewisse Wahrnehmung, dass wir keine normalen Zeiten haben – seit wieder mehr erlaubt ist – wurden die Menschen nachlässiger – überall stehen Gruppen (vor allem Jugendliche) ohne Abstand wieder zusammen etc.
- Deshalb sollte man unbedingt aufklären, die Masken vor allem dann zu tragen, wenn es nicht möglich ist, den gebührenden Abstand einzuhalten.
Fazit: Eine Maske „ergänzt“ sinnvoll andere Maßnahmen wie Abstand halten und konsequente Händehygiene, kann diese aber nicht ersetzen. Bei korrekter Anwendung kann sie in Kombination mit den anderen Maßnahmen das Infektionsrisiko auf ein Minimum reduzieren.

Die Maskengegner
Das Virus der Dummheit ist zwar noch nicht entdeckt worden, es spricht aber viel dafür, dass es derzeit sehr virulent und weit verbreitet ist und daher schon seit ewigen Zeiten existiert. Siehe auch den ausführlichen Blog-Artikel: „Fake News“ (KLICK: Oben auf der Blog-Leiste (Fake News) oder hier unten am Ende des Artikels)
JAPAN
Hat sich denn eigentlich irgendjemand mal gefragt, weshalb in den bisher häufig maskentragenden Ländern (Japan, Thailand, Vietnam u.a.) bisher relativ wenig SARS-CoV-2 Infektionen bisher auftraten?
Leider sind aber aktuell diese Länder derzeit erneut gefährdet durch leichter und schneller ansteckende Virus-Varianten.So lag der Anteil der hochansteckenden Omikron-Mutante bei allen Fällen in Tokio anfangs bei etwa 70 Prozent – den wissenschaftlichen Prognosen entsprechend. Die Corona-Fallzahlen in Japan waren bereits schon im Sommer – Juli/August 2021- schon recht hoch, Grund dafür könnte Sorglosigkeit durch die Olympischen Spiele gewesen sein. Erfreulich war damals die Tendenz später im Oktober 2021 stark fallend.
Dabei hatte damals Japan für alle Olympia-Beteiligten aus dem Ausland strengste Regeln festgelegt: Bei der Abreise musste ein aktueller negativer PCR-Test vorgelegt werden, direkt nach der Ankunft folgt der nächste, danach galt eine zweiwöchige Quarantäne. Regelmäßige Coronatests blieben während des gesamten Aufenthalts Pflicht.
Wenn die Symptome milder werden, ist ja alles halb so schlimm…?
P.S.: Ach, es ist ja alles halb so schlimm.… Soziologen nennen das ein „Präventionsparadoxon“: Man sieht die Schäden nicht, die ausgeblieben sind! … („For many, the symptoms resemble a mild cold: there is a tendency for the public and politicians to take it less seriously” (THE ECONOMIST)

HOME SWEET HOME…
Es handelt sich hier in meinem Blog-Artikel – bei diesem globalen „Corona“-Update – um eine Momentaufnahme nach bestem Wissen – während einer sich rasend schnell entwickelnden Pandemie. Jede Einzelne dieser verfügbaren Informationen zu Covid-19 kann sich ständig mit neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen ändern.
Bundesregierung;
Das Bund-Länder-Treffen bestimmte noch im Frühjahr 2022 neue Corona-Regeln…der Fahrplan für Lockerungen steht.
Das Ende der Corona-Pandemie wird weltweit herbeigesehnt.
- SARS-CoV-2 wird bleiben… vielleicht wie die Grippe – wird wohl jährlich eine Impfung notwendig sein?
- Professor Dr. Christian Drosten, Leiter der Virologie der Berliner Charité, schätzte die Lage im „Deutschlandfunk“ folgendermaßen ein: „Wir werden natürlich infektionsmedizinisch, epidemiologisch deutliche Nachwirkungen dieser Pandemie noch jahrelang haben.“
- Weltweit sind Wissenschaftler davon überzeugt, dass SARS-CoV-2 langfristig bleiben und endemisch werden wird. Zukünftig wird also vielleicht das Coronavirus – wie Influenza-Viren – in der Bevölkerung zirkulieren und saisonale Ausbrüche verursachen.
- Da die meisten Menschen dann aber eine Grundimmunität gegen das Virus aufgebaut haben – sei es durch eine vorherige Infektion oder Coronaschutzimpfung – ist in der Regel nicht mehr mit allzu schweren Krankheitsverläufen zu rechnen.
Verschwindet das Virus denn wieder aus dem menschlichen Körper?
Das Virus wird mit der Zeit aus dem Körper eliminiert, aber nicht spurlos:
Oft – aber nicht immer – töten Corona-Viren die befallenen Körperzellen. Viren brauchen „überlebensnotwendig“ die Infrastruktur von Körperzellen, um sich zu vermehren. Anhand eines Tiermodells konnten Forscher nachweisen, dass das Virus nach einer gewissen Zeit z.B. wieder aus den befallenen Leberzellen verschwindet, wie oben – am Blog-Artikel-Anfang – bereits erwähnt wurde…Wie lange es beispielsweise im Gehirn bleibt, ist noch nicht sicher geklärt… man hat es jedoch dort bei Obduktionen häufig noch gefunden. (Prof. Dr. Daniel Pinschewer, Universitätsspital Basel, Departement Biomedizin)
„We still do not know one thousandth of one
percent of what nature has revealed to us.“
„Wir wissen immer noch nicht ein tausendstel eines
Prozents von dem, was die Natur für uns bereit hält“ .

Zitat: Albert Einstein (1879-1955) war ein berühmter deutscher Physiker mit Schweizer – und US-amerikanischer Staatsbürgerschaft. Er gilt als einer der bedeutendsten theoretischen Physiker der Wissenschaftsgeschichte und weltweit als bekanntester Wissenschaftler der Neuzeit.
Da fällt mir noch ein Zitat ein: „All we have is now“…
Wir haben nur das „Jetzt“… die Vergangenheit ist vorbei und die Zukunft hat noch nicht begonnen. Das „Jetzt“ aber ist eine Aneinanderreihung von zahlreichen Momenten, die gerade für uns stattfinden…und die wir bewusster erleben können.

So würde ich gerne heute mit einem Liedzitat ,
das ich sehr passend finde – diesen 7. Corona-Blog-Artikel beenden 😉
„When you can‘t do what you do, you do what you can.“ – by Bon Jovi 😉( „Wenn Sie nicht tun können, was Sie tun … tun Sie, was Sie können.“ Jon Bon Jovi und Sugarland Sänger hatten 2006 einen tollen Country-Hit: „Who Says You Can’t Go Home“)
„Der Himmel hat den Menschen als Gegengewicht zu den vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben:
Die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen“ !
Zitat: Immanuel Kant (1724-1804) deutscher Philosoph.
Es handelt sich bei diesem globalen Update um eine Momentaufnahme nach bestem Wissen und Gewissen während einer sich schnell entwickelnden Pandemie. Jede und alle verfügbaren Informationen zu Covid-19 können sich jederzeit mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen ändern.
In diesem Sinne – passen Sie alle gut auf sich auf
und
<< BLEIBEN SIE ALLE GESUND >>>

Blog-Quellen:
Meine medizinischen Lehrbücher, Fachliteratur, ärztliche Zeitschriften (und teilweise „Wikipedia und Medien“)
Blog-Artikel „CORONA-VIRUS…versus Grippe: FAKTEN“
veröffentlicht zuerst am 12.03.2020…
und seither immer wieder von Autorin aktualisiert… zuletzt am 13.07.2022.
BLOG-ARTIKEL-ENDE
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- 2. Unterschiedlicher Erkrankungsverlauf
- 3. Fake News
- 4.1 Impfstoffe / Wissen
- 4.2 Impfstoffe / Herstellung
- 4.3 Impfstoffe / Mutanten-Varianten
- 4.4 Impfstoffe / Zukunft
- 4.5 Impfstoffe / Beispiele aus aller Welt
- 7. Aussichten
- 5. Gegenmittelsuche
- 6. News / Updates